Auch ich habe mir am 5. Februar 2019 einen Schienbeinkopfbruch zugezogen.
Möchte meine Geschichte teilen und euch Mut zusprechen!
So kam es dazu: ich bin einen viel zu steilen Berg viel zu schnell mit komplett neuen Langlaufschi runtergedüst. Dachte, das geht schon, tja wie heißt es so schön: Hochmut kommt vor dem Fall. Leider befand sich inmitten der eigentlich gerade verlaufenden Langlaufspur eine kleine Kurve, durch meine Geschwindigkeit kam ich aus der Spur raus und fuhr direkt auf einen Holzpfahl zu. Mit aller Kraft versuchte ich auszuweichen, plötzlich überschlug es mich und ich landete hart mit Knie und Gesicht am eisigen Boden. Ich stand unter Schock, sah Sternchen am Himmel und konnte dann natürlich nicht mehr aufstehen. Nach langem Hin und Her und Warten wurde ich ins Krankenhaus gebracht, beim CT wurde dann festgestellt, schwerer Schienbeinkopfbruch, Knochenabsplitterung, Knorpelteile fehlten.
Am nächsten Tag kam ich in ein anderes Kh, dort wurde ich dann operiert, die Op verlief gut, die Ärzte führten eine sogenannte Spongiosaplastik durch, sie entnahmen mir ein Knochenstück vom Beckenkamm und bauten das iwie im Schienbeinkopf ein.
Die Narkosenachwirkungen waren schrecklich für mich. War kurzzeitig depressiv, weinerlich, hatte Angstzustände, aber habs ja dann überstanden, somit im Nachhinein gesehen doch nicht ganz so schlimm.
Mir wurden Thrombosestrümpfe angezogen und ich bekam anstelle eines Gipses eine sogenannte Orthese, was echt gut war!!
Ich musste dann noch eine Woche im Kh bleiben, in der ich sehr viele Schmerzmittel verabreicht bekam. Ich verteufle sie zwar immer, aber ich muss sagen, durch diese Mittel war ich so gut wie schmerzfrei, zwar Matsch in der Birne, aber schmerzfrei.
Zuhause angekommen nahm ich sie dann kaum mehr, hatte ab und zu Schmerzen in Knie und beim Beckenkamm.
Die ersten 4 Wochen durfte ich das Knie 60° beugen, ich hüpfte immer mit Krücken herum, konnte das Haus aber nur 1 mal verlassen. Danach wurde auf 90° umgestellt und nach 8 Wochen kam die Orthese weg und ich durfte langsam belasten.
Psychisch belastet einen so ein Unfall und so eine Einschränkung natürlich sehr, es gab Tage, da war ich zutode traurig über den teilweise hilflosen Zustand, den ich eingenommen hatte. Ich versuchte mich viel mit Lesen, Dokus, mit mir selbst und der Welt zu beschäftigen.
Nach den 8 Wochen durfte ich dann belasten.
Natürlich ging ich wieder mal gleich aufs Ganze, ging hauptsächlich ohne Krücken herum, zwar langsam und etwas wackelig, aber es war okay. Meine Ungeduld machte sich gleich nach ein paar Tagen bemerkbar. Nicht mein Knie schmerzte, sondern meine Ferse, höchstwahrscheinlich durch Überbelastung. Somit nahm ich mich wieder etwas mehr zurück, massierte dir Ferse mit einem Igelball, es wurde wieder besser.
Im Woche 9 begann ich mit Physiotherapie. 2 bis 3 Mal pro Woche mache ich nun Physiotherapie, die Übungen sollte man natürlich täglich zu Hause machen, das hilft sehr. Der Muskel des Beines ist sehr stark zurückgegangen durch die Entlastung. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg, werde euch aber am Laufenden halten!!
Nun ein paar Tipps, die vl dem ein oder anderen helfen könnten:
1. Nutzt eure Ruhezeit wirklich zur Erholung, beschäftigt euch mit guten Dingen, lest, schaut Dokus, macht euch Gedanken über euch selbst, das Lebem, denkt positiv. Es wird alles wieder gut!
2. So ein Igelball ist recht hilfreich, kann man auch zur Narbenmassage benutzen bzw sollte man auch Tapen!
3. Ich nahm zu Hause fast keine Schmerzmittel mehr, da dadurch mein gesamter Körper lahmgelegt wurde. Stattdessen nahm und nehme ich teilweise noch immer Cbd Öl ein, das hilft wirklich gut!
4. Ich habe mir ein Tens/ Ems Gerät bestellt, das nicht nur den Muskel trainiert, aber auch massiert und Schmerzen lindern kann.
5. Vl nicht jedermanns Sache: ich nehme Cissus Kapseln für die Knochenheilung, sowie Hagebuttenkapseln gegen Arthrose ein!
6. Nicht nur Ruhe, gute Vibes, aber auch die Ernährung kann euren Körper heilen, ich wurde gut versorgt und aß bzw esse noch immer sehr viel Obst und Gemüse, eben das was uns die Natur gibt und nicht das, was man ewig lange verarbeiten muss, damit man es runterkriegt!
6. Zu guter Letzt:
Habt Geduld! Ja, ich weiß, Geduld ist auch nicht meine allerbeste Freundin, aber euer Körper braucht die Zeit! Es ist einfach so! Und ich habe echt gemerkt, dass es wichtig ist auch mal weg von dem ganzen Trubel zu kommen. Ja, man hätte es vl gerne anders, aber es ist nunmal so! Es kommt natürlich immer auf die Art des Bruches, Alter usw. an, aber ich denke und hoffe, dass alles gut heilen wird!
Ich würde mich über eure Stories/ Erfahrungen/ Kommentare freuen
