Ich bin freudig überrascht, dass ich im Netz doch noch eine Stelle gefunden habe, wo sich weitere Tibiaköpfe tummeln. Herzlichen Dank an den Admin hierfür. Durch seine Geschichte habe ich mich heute Morgen auch schon gewühlt.
Mein Skiurlaub in Südtirol endete jäh am 30.03 (3. Skitag) nach einem Sturz auf der Piste. Warum ich gestürzt bin ? Keine Ahnung - ich vermute eine Kombination aus schlechter Sicht (wolkiger Himmel) und vereinzelten Sulzhaufen. Ob sich die Skier verhakt haben oder was auch immer, weiß ich nicht mehr genau. Ich wußte aber bereits im Sturz, dass etwas im linken Knie kaputt gegangen sein muss. Mit dem Schlitten ging es dann zum Sessellift, der mich dann zur Kabinenbahn brachte. Damit den Berg runter, in den KTW und ins Krankenhaus nach Brixen. Nach der ersten Röntgenaufnahme erzählte man mir etwas was von einer Impressionsfraktur des Tibiakopfes, was zwingend operiert werden müsse und wobei ich mir richtig Mühe gegeben hätte. Die Entscheidung fiel schnell, dass ich nicht in Südtirol, sondern im Heimatkrankenhaus operiert werden wollte. Man verpasste mir einen Spaltgips von Fuß bis Hüfte und versuchte meinen Mann zu überreden, mich doch auf dem Rücksitz unseres Kombis knappe 1000 km nach Hause zu fahren. Der lehnte dankend ab und kümmerte sich um die ADAC-Variante. Eine Nacht durfte ich dann in Brixen verbringen, um am nächsten Morgen um 7 Uhr von den netten Herren des ADAC eingeladen und nach Hause gefahren zu werden.
Im Heimatkrankenhaus übernachtete ich ein weiters Mal, um dann am 1. April operiert zu werden. Die Diagnose dort lautete auf laterale Tibiakopf-Mehrfragmentfraktur mit Gelenk und Schaftbeteiligung. Während der OP wurde dann auch noch ein Außenmeniskus-Korbhenkelriss festgestellt und refixiert. Der OP-Bericht sagt folgendes zur OP: Offen-chirurgische Reposition und Osteosynthese mittels winkelstabiler Platte, Cerclage und subchondraler Spongiosaplastik. Die OP selbst fand mittels Rückenmarksanästhesie statt, was im Nachhinein betrachtet doch recht mutig war. Die Knochenentnahme aus dem Beckenkamm war gewöhnungsbedürftig

Nach einer Woche stationärem Aufenthalt und ersten krankengymnatischen Einlagen durch die Therapeuten vor Ort, konnte ich bei Entlassung bereits knapp 90 Grad beugen. Ich habe weiterhin eine Orthese mit den Einstellungen 90 Grad Beugung, 10 Grad Streckung bekommen. Diese Orthese trage ich jedoch nur, wenn ich außer Haus unterwegs bin. Die Nächte gestalten sich schwierig, obwohl ich mittlerweile nach kurzen Wachphasen weiter schlafen kann.
Bis 6 Wochen nach der OP darf ich gar nicht belasten (3 Wochen habe ich also noch vor mir) und dann geht es mit 30 kg in der Reha los. Im Moment bekomme ich zur Überbrückung dieser Zeit Krankengymnastik und Lymphdrainage. Mein Oberschenkel nimmt mir diese Sachen sehr übel und schrumpft vor sich hin. Die erste Zeit schmerzte auch die Wadenmuskulatur sehr, was aber mittlerweile etwas besser ist, wenn man den Fuß immer und immer wieder anzieht. Das Knie selbst ist weiterhin geschwollen und auch zumindest an der Stelle, wo die Platte sitzt, immer etwas wärmer. Mit den Krücken komme ich soweit ganz gut zurecht, mich nervt aber auch das "nicht-mal-Kaffee- von-der-Küche-ins-Wohnzimmer-tragen-können". Die Thrombosespritzen gebe ich mir selbst und GsD kann ich Automatikwagen fahren. Sonst wäre es auch eine logistische Meisterleistung zu den Kontrollen im Krankenhaus, zur Krankengymnastik und zur Blutüberwachung zum Hausarzt zu kommen.
Anfangs war ich guter Dinge, da man jeden Tag sichtliche Fortschritte machte. Mittlerweile passiert nicht mehr viel und ich werde ungeduldig. Naja, warten wir mal ab, wie es so weiter geht. Für November ist schon ein neuer Skiurlaub gebucht, den ich aber problemlos absagen könnte. Wenn ich hier im Forum ein wenig lese, bekomme ich doch Zweifel, dass es bis dahin wieder läuft....
LG Tina
edit: So schauts bei mir drin aus (Qualität ist nicht besonders, da irgendwie während der OP angefertigt....)
