Hallo,
mein Unfall ist jetzt 5 Wochen her und meinem Knie geht es gut, habe kaum Schmerzen, allerdings immer noch einen Erguss. Ich schone mich natürlich noch, aber im Haus gehe ich bereits ohne UA-Gehstützen, allerdings mit der geliebten Orthese. Diese wird wohl noch länger mein Begleiter bleiben, vor allem, wenn ich unterwegs bin, da mein Knie noch instabiler geworden ist, dazu später mehr. Mehr Probleme bereitet mir meine Hüfte bzw. mein Oberschenkel. Letzte Woche hat der Oberschenkel so sehr geschmerzt, dass ich mir nur noch mit Medis und heißen Bäder Linderung verschaffen konnte. Irgendwie hat der Muskel total dicht gemacht. Mein Ortho meint, dass kommt von der Fehlstellung des Knies und von der chronischen Schleimbeutelentzündung. Habe jetzt Massagen und soll es mit Stoßwelle versuchen.
Da ich vor 3 Monaten meine neue Stelle angefangen und ich keine richtige Vertretung habe, die Arbeit sich türmt, ich total unruhig bin, habe ich mit meinem Chef vereinbart, ab morgen wieder ins Büro zu gehen, allerdings nur stundenweise. Dafür musste ich meinen Ortho aber erst überreden, er fand die Idee gar nicht gut. Er wollte mich noch mind. 2 Wochen krank schreiben. Das wäre das mindeste bei einem Bruch, besonders bei einem so problematischem Knie wie meins. Naja, ich versuchs jetzt mal.
Zum Thema TEP gibt es auch einiges zu berichten:
Ich habe die letzten Wochen genützt, um mich über das wer, wo, wie, wann und ob zu informieren.
Ich war bei 3 TEP-Spezis, hier im Raum Köln/Bonn und hatte meine letzten MRT-und Röntgenbilder dabei. Alle 3 waren sich einig, dass die Indikation für eine TEP auf jeden Fall gegeben ist, wenn ich sie denn wollte und das nichts anderes mehr in Frage käme.
Der 1. Spezi meinte, meine Seitenbänder sind auch sehr locker, deshalb wird es wohl eine teilgekoppelte TEP werden mit langen Schaft (wg. Umstellung und Pseudarthrose) und er wollte mir gleich einen Termin im Januar geben, (s.o.)
Der 2. Spezi war mir sehr sympathisch:
Er wurde vor kurzem auch erst 52 Jahre alt und hat 2 kaputte Knie. Deshalb kann er mich sehr gut verstehen, dass ich vom Kopf her noch nicht bereit bin für die TEP. Er würde mich auch nicht operieren, so lange ich nicht bereit dazu bin. Er hatte sich die Bilder nur kurz angeschaut, mich untersucht und nach einem ausführlichem Gespräch über meine Beschwerden, Schmerzen und Einschränkungen meinte er, ich solle noch mind. 1-2 Jahre warten! Ach ja, er war der Meinung, meine Seitenbänder wären in Ordnung, aber auf Grund der erheblichen Instabilität nach vorne soll ich eine Bandage oder Orthese tragen.
Der 3. Spezi meinte, nach dem er sich die Bilder angeschaut und mich kurz untersucht hatte, die Instabilität wäre so massiv, dass ich dringend eine TEP bräuchte, allerdings muss es kein langer Schaft sein. Nach meinen Beschwerden und Schmerzen hat er sich allerdings nicht erkundigt!
Auf die Art der Prothese angesprochen, erzählte er mir, dass auf dem letzten Orthopädenkongress letzte Woche die sog. Individualprothese diskutiert wurde und es sich zeigt, dass sie doch nicht die Vorteile bringt, die man sich erhofft hat. Eher im Gegenteil. Bein meinem bereits mehrfach voroperiertem Knie wäre diese aus verschiedenen Gründen auch nicht geeignet. Interessant ist nur, dass mir vor einem Jahr von einem anderen TEP-Spezi genau das Gegenteil gesagt wurde, eben weil das Knie schon so oft operiert wurde, wäre diese zu empfehlen.
Mann, dass sind doch die Spezialisten und ich der Laie! Entscheiden muss aber ich!
Jetzt muss ich erst mal sehen, wie sich das Knie bei normaler Belastung verhält, aber das Thema TEP habe ich jetzt erst mal auf Eis gelegt.
Außerdem habe ich leider ziemlich an Hüftgold zugelegt, was erst mal wieder runter muss und das hilft dem Knie ja auch.
LG Dirndl