nun lese ich schon einige Monate mit und habe es bisher nicht geschafft, auch einmal meine Geschichte aufzuschreiben...Dabei bin ich doch so dankbar, dass es dieses Forum gibt...Naja, die guten Vorsätze zum neuen Jahr... und hier bin ich nun...
Ich hatte am 13.02.14 einen Skiunfall und habe mir - wie so viele hier im Forum - eine Tibiakopffraktur zugezogen. Ich habe nach dem Sturz erst einmal versucht aufzustehen...aber keine Chance. Dann Transport ins Krankenhaus. Die Röntgenbilder sehen nicht sooo dramatisch aus, die CT-Bilder zeigen dann aber das ganze Elend (Tibiakopffraktur lateral Typ Moore 5, eine Eminentia abgerissen, die andere Eminentia in das Schienbein getrümmert, Knochen zusammengesackt auf einer Länge von 7 cm). Also wurde auf die Schnelle erst einmal ein Fixateur externe angelegt. Ich war noch immer nicht wirklich besorgt und habe noch während der OP den Anästhesisten gefragt, ob mein Urlaub in 5 Wochen doch sicher kein Problem ist... er schaute mich nur ernst an und meinte: "Sie können froh sein, wenn sie in 10-12 Monaten richtig laufen können". Naja, auch da dachte ich noch: er dramatisiert das nur, weil er es vielleicht etwas dumm fand, in der OP solche Fragen zu stellen.
Ein paar Tage lag ich in Bayern im Krankenhaus bevor der Transport in ein Krankenhaus in Heimatnähe und die OP dort organisiert war. Die Ärzte im hiesigen (kleinen) Krankenhaus schauten mich alle sehr ernst und besorgt an - ich hatte aber vollstes Vertrauen in meinen behandelnden Arzt. Die OP war dann also am 25.02.... 1 winkelstabile Platte mit 9 Schrauben und künstliches Knochenersatzmaterial.
Die ersten 5 Wochen nach dem Unfall waren schmerztechnisch die Hölle... aber dann ging es langsam aufwärts. Es wurde 12 Wochen Teilbelastung verordnet - danach bin ich dann relativ zügig zur Vollbelastung übergegangen.
Die Nachsorgetermine waren immer irgendwie nicht zufriedenstellend, weil ich oft das Gefühl hatte, dass ich nicht wirklich Antworten auf meine Fragen bekomme. Im Krankenhaus wurde immer nur gesagt: der nächste Schritt wäre für sie eine TEP. Also habe ich mich schlau gemacht und einen Termin bei einem Spezialisten in Hamburg gemacht, um mich zum Thema Knorpelzelltransplantation zu informieren. Nun gut...der Spezialist sieht die Röntgenbilder und meint: "Sieht doch ganz gut aus, wir machen mal ein MRT."
5 Monate nach der OP war ich dann für ein paar Tage in Madrid... Das Gehen funktionierte ziemlich gut... ohne Krücken aber zur Sicherheit immer außerhalb des Hotels mit Orthese. Und ich war glücklich, dass es scheinbar gut läuft für mich.
Nach meiner Rückkehr schaute mich mein Physiotherapeut an und fragt: "Was ist mit Deinem Knie? Dein Gang sieht komisch aus! Soll ich versuchen, dass Du morgen zur Kniesprechstunde beim Chirurgen gehen kannst?" Ich habe dankend abgelehnt, für die kommende Woche war ja der MRT-Termin und anschließend das Gespräch mit dem Spezialisten in Hamburg geplant.
Und dann passierte es: beim Einkaufen im Supermarkt rutsche ich auf einer Weintraube (!!!!!!) aus und falle hin... Während des Fallens sehe ich das Bein böse nach außen verbogen... Aber ich rappel mich auf.. scheinbar ist nichts schlimmeres passiert. Ich fahre aber trotzdem noch mal ins Krankenhaus, welches den Bruch versorgt hatte... Einer der Ärzte (leider war mein eigentlich behandelnder Arzt im Urlaub) schaut auf die Röntgenbilder und meinte es ist alles ok...das Knie ist stabil.
Nächste Woche (mittlerweile ist es Mitte August) war also der MRT-Termin..kaum kam ich aus dem MRT, holt mich der Radiologe direkt wieder rein und möchte noch ein CT machen... Das Ergebnis ist ein großes Loch auf dem Tibiaplateau... 3,9cm Durchmesser und 0,9cm tief. Der Kniespezialist wollte mich daraufhin doch lieber an einen anderen Spezialisten in einem anderen Krankenhaus verweisen.
Die nächste OP war dann am 7.10.... Alte Platte, Schrauben und Knochenzement raus... Korrekturosteotomie Tibiakopf und Fibulakopf... Neue Platte und 13 Schrauben plus Knochenspan aus dem Beckenknochen. Danach sieht die Beinachse perfekt aus und auch die Schmerzen waren sehr gut auszuhalten.
Kurz vor Weihnachten der neue Schock...die Achse hat sich wieder verschlechtert...also wieder nach Hamburg ins Krankenhaus...CT ergibt: es ist wieder Knochen zusammengesackt. Der Arzt möchte, dass ich weitere 4 Wochen nur 10 kg belaste... der nächste Termin ist nun für Donnerstag geplant und steht mir doch etwas bevor...
11 Monate nach dem Unfall bin ich offensichtlich noch mittendrin und der Arzt hatte nicht unrecht mit 10-12 Monaten.

Puuuh, ich hoffe, ich habe Euch nicht zu sehr gelangweilt...
PS: falls jemand sich für die Bilder interessiert:
Röntgen nach Unfall: https://www.dropbox.com/s/cj6haq17hkisv ... 4.png?dl=0
Röntgen nach letzter OP: https://www.dropbox.com/s/aacwmohqy0q5586/xray.jpg?dl=0
CT nach letzter OP: https://www.dropbox.com/s/q23879e7t1irg ... r.JPG?dl=0
CT im Dezember: https://www.dropbox.com/s/li6jdddrcll0p ... r.jpg?dl=0