TKF, VKB, Menisken & Innenband =>Boulderunfall

[Jennifer391]

Hallo ihr Lieben.

Ich bin die Neue hier .

Wichtigste Infos:

07.03.2024 Unfall beim Bouldern. Sprung aus 1,5m, dabei komplett unglücklich gelandet.

12.03.2024 OP : Doppelplattenosteosynthese, Refixierung VKB, Menisken und Innenband.

6 Wochen Orthese bei 40 Grad, anschließend schmerzadaptierte Belastung. 2 Wochen später Vollbelastung.

Seit knapp 3 Wochen stagniert es bei fast 90 Grad und das frustriert mich mittlerweile sehr.
Streckung ist bei ca 5 Grad und das humpeln wurde wesentlich besser. Leider immer noch Schwellung im Knie.

Seit 5 Tagen bin ich in ambulanter Reha und das tut mir gut. Dennoch meinte auch dort der Arzt dass die Bewegung nach 4 Monaten besser sein müsste. Mal wieder die Worte "Schlimmer Unfall", "Totalschaden" , "Knie TEP eine Frage der Zeit ".

Solche Aussagen ziehen mich so dermaßen runter.

Mein Physiotherapeut ist toll und sagt immer ich soll nicht viel auf solche Aussagen geben.

Ich bin 33 Jahre und habe zwei kleine Kinder , denen ich gerne irgendwann wieder hinterherlaufen würde. Treppen hoch gehen funktioniert wieder mit Kind auf dem Arm. Aber ansonsten ist meine Situation echt wenig zufriedenstellend.

Vielleicht habt ihr ja Tipps oder aufmunternde Worte.

Ganz liebe Grüße Jennifer

[Birgit74]

Hallo Jennifer
Ich wünsche dir eine gute Reha, Du musst Geduld haben. Ich weiß, das kann man nicht mehr hören. Mit Kind auf dem Arm die Treppe hoch ist doch schon super.
Ich kann leider immer noch keine Treppen normal gehen
Es ist bei jedem anders, das wird schon ich drücke dich mal.
Lg, Birgit

[Jennifer391]

Hallo Birgit.
Vielen Dank für die Antwort.
Ja ich hab hier so viele Beiträge gelesen ubd meistens hieß es Geduld und Zeit. Aber wüsste gerne wie es wirklich weiterging .
Wie lang ist dein Unfall denn schon her ?
Ganz liebe Grüße Jennifer

[Birgit74]

Hallo Jennifer
15.2.23, Trümmer und Impressionsbruch, Skiunfall.
Hatte Komplikationen, Darmbakterien und wurde zigmal operiert.
Konnte kaum laufen mit dem ganzen Material.
August 23, 5 Wochen Reha, war aber sehr eingeschränkt durch das Material.
Bin Mitte September wieder arbeiten gegangen, aber nur Bürotätigkeit, Aussendienst war kaum möglich. Bin Gottseidank im öffentlichen Dienst.
10.6. frühzeitige Metallentnahme, seitdem geht es auf jeden Fall besser.
Da die Narben links und rechts bis über das Knie gehen und jetzt zum 5.Mal geöffnet wurde, braucht es noch Zeit. Der Physio muss erstmal alles lockern.
Bin grad im Urlaub an der Ostsee mit meinen Mädels, 19 und 16.Nächste Woche geh ich wieder arbeiten. Dann 4 Tage London mit meiner Großen, da muss ich langsam machen und viel Bus fahren

Ganz liebe Grüße
Birgit

[Truemmerfrau]

Hallo Jennifer,

denke auch: gib Dir und Deinem Knie Zeit. Hab irgendwo gelesen, dass eine seriöse Aussage über Knie-TEP erst ein Jahr nach Trauma möglich ist. Habe selbst vor knapp 13 Monaten rechten Tibiakopf zertrümmert, medial und lateral Osteosynthese mit ca. 20 Schrauben. Im Krankenhaus hieß es damals auch: auf alle Fälle Knie-TEP. Der Chefarzt dort (nicht der Operateur, der aber davon sprach, mein Knie gehöre zu den "Top 5"-Knien, die er jemals operiert hat...) hätte gern direkt einen Termin zur Knie-TEP-OP gemacht. War aber von "auswärts" (bin im Urlaub verunfallt) und konnte entwischen....Von der Funktion des Knies her, würde ich bisher kein künstliches Gelenk "einbauen" lassen, da ich zu ca. 90 % im Alltag zurecht komme (aber kein Rennen, Springen, teilweise Anlaufschwierigkeiten).
Wie Birgit sagt: mit Kind Treppe hoch klingt super, und ich würde da einfach hartnäckig weiter an Verbesserungen der Beweglichkeit arbeiten und manchmal auch einfach ausruhen.
Noch paar Hinweise, was mir geholfen hat: in der Phase von vier Monaten post-OP, habe ich für längeres Stehen/Sitzen (Reisen) einen Thrombosestrumpf genutzt (bekommt man verschrieben), damit erhöhte sich die Sicherheit. Fand auch Radfahren/Ergometer super schön (vor allem, dass es klappte), laufen war langsam und nicht selbstverständlich "rund". Die letzten Wochen habe ich eine "Kniegruppe" an einem Krankenhaus an meinem Wohnort besucht, die physiomäßig mir auch noch was gebracht hat (Ziel des Anbieters ist auch, Gelenk-Ops zu vermeiden). Bedeutet aber auch: die Baustelle "Knie" bleibt einem erhalten.
Alles Gute Dir und viele Grüße,
Johanna

[Jennifer391]

@Birgit: wow das klingt bei dir ja echt heftig mit den Komplikationen und 5x OP stell ich mir sehr kräftezehrend vor.
Es freut mich dass es nach der ME besser wurde und du zuversichtlich sein kannst es ist so übel was alles auf einen zukommen kann nach einer Fraktur. Ich hätte nie gedacht dass es so langwierig werden könnte.

@johanna: Dankeschön für die Tipps. Ich würde so gerne Ergometer anfangen aber mir fehlen ein paar Zentimeter dass ich endlich rund komme. Im Moment ists eher ein schummeln und die Hüfte gleicht aus. Denke auch wenn ich täglich auf dem Ergometer trainieren könnte wäre das mega für die dauerhafte Beweglichkeit. Zum Glück bist du aus dem KH weg. Von Anfang an eine Knie TEP vorzuschlagen finde ich echt heftig und 90% aktuell bei dir sind doch klasse.

Mich verunsichern halt auch die widersprüchlichen Aussagen der Therapeuten. Eine sagte mir anfangs alles was nach 6 Monaten nicht mehr funktioniert wird auch nicht mehr klappen. Andere sagen selbst nach 1,5 Jahren kann man noch Fortschritte erzielen. Dann heißt es beim Beugen auf dem Bauch liegend ,dass es an der Verkürzung vom Oberschenkelmuskel liegt dass da nicht so viel geht. Der 2. sagt dann nein das wäre typisch für Muskelverhärtung auf der Rückseite des Oberschenkels und heute der 3.meint es liegt an den Adduktoren die überlastet sind und zu machen. Ich soll mehr Abduktoren üben damit die Adduktoren entspannen können. Wem glaub ich nun?

Ganz liebe Grüße
Jennifer

P.s. Heute der Physio meinte ich hätte keine Schwellung mehr. Das würde wohl so bleiben. Ich werd noch wahnsinnig.

[Truemmerfrau]

Ach Sorry, Jennifer, Du hattest ja geschrieben, dass die Beugung noch nicht so klappt - dann war der Hinweis auf das Ergometer ja eher Salz in die Wunde.... man kann die Teile auch mit größerer Umdrehung einstellen, das weißt du sicher bzw. in der Reha.
Da bei mir die Beugung relativ problemlos mit HIlfe nur einer ganz tollen Physio wiederhergestellt wurde, kann ich dazu wenig sagen. Mein Bein war oft verspannt und blockiert - aber mit Ausruhen, Wärme und Massage wieder herzustellen. Bei Dir kommen ja noch Schäden im Bandapparat hinzu (bei mir oh Wunder, alles heil geblieben) - die muss man ja noch anders im Blick haben.
Dass irgendwann Schluss mit Fortschritten in der Bewegung ist, glaube ich nicht. Muskelaufbau etc. funktioniert ja weiter, trotz Trauma und daran kann man immer arbeiten. Ich denke, damit könnte gemeint sein, dass man ab einer bestimmten Zeit von Stagnation/Rückschritt in der Bewegung darüber nachdenken muss, ob reine Physio noch weiterbringt oder welche Form von Physio.

Widersprüchliche Aussagen finde ich auch verunsichernd. Muss mich auch immer noch damit anfreunden, dass ich nun ein kaputtes Teil am Körper habe, wo ich definitiv ärztliche Hilfe brauche, aber dann doch immer wieder nur selbst entscheiden kann, was damit passiert oder nicht. Bisher habe ich mir aber immer das rausgesucht, was mir gepasst hat und mich bemüht, dabei auf meine neue "Metallantenne" im Bein zu hören.
Also: sei gut zu Dir - das tut dem Knie in jedem Fall gut.
Viele Grüße, Johanna

P.S.: Pflegepersonal und andere im KH waren übrigens überwiegend ganz toll und der exzellente Operateur hat mein Knie-Trümmerhaufen kurzfristig sehr solide zusammengetackert. Der Chefarzt war halt cheffig und wohl ein wenig auf Rendite aus...und man muss sich absichern, dass sich niemand hinterher beschwert.

[Pechvogel 67]

Hallo @Jennifer,
Ich kann dir nur sagen bzw versprechen das es besser wird

Mein Unfall war am 03.12.23 und bis jetzt auch 6 OP um meinen Knochensalat irgendwie zu verbessern! Habe 3 Platten und 23 Schrauben, trage zum laufen immer eine Orthese weil bei mir auch die Bänder in Mitleidenschaft gezogen worden sind .
Ich benötige eine Bänderplastik da das Innenband nicht Stabil ist "angeblich"

Aber auch mir möchte "man" am liebsten ein neues Knie einbauen.....aber was soll ich sagen ,ich habe tatsächlich das Gefühl das auch mein Innenband durch Bewegung besser geworden ist .

Treppe laufe ich inzwischen ohne Stock hoch oder runter ,gib dir Zeit !!

Geduld gehört auch nicht gerade zu meinen Kernkompetenzen ,aber es wird tatsächlich besser von Tag zu Tag ,ich selber warte jetzt auch noch auf meine Reha .

Und auf eine Heilung meiner Knochen ,spüre an manchen Tagen immer noch die Löcher vom Fixateur Externe

Wünsche dir von Herzen gute Besserung Theddy

[Jennifer391]

@johanna:
Vielen Dank für die Worte. Und siehe da es ist ein Wunder geschehen ...Ergometer klappt seit gestern. Hatte gestern den wohl besten Ergotherapeuten. 3cm Beckenschiefstand korrigiert und 2 Übungen später ....knapp 95 Grad erreicht und seitdem klappt das mit dem Ergometer
Kann dir gar nicht sagen wie euphorisch ist seitdem bin.
Einfach nur Verklebungen gelöst und an den richtigen Stellen gedrückt. Wahnsinn.

@theddy: oh man dass du eine Bänderplastik benötigst tut mir leid. War das jetzt die Meinung von nur einem Arzt oder hast du auch eine Zweitmeinung? Wirst du es machen lassen? 6 OPs in 6 Monaten klingt auch heftig. Wie toll dass du dennoch mittlerweile die Treppen gehen kannst. Drück dir die Daumen dass die Reha bewilligt wird. Ging bei mir tatsächlich relativ schnell. Ja geduldig bin ich echt nicht.

Vielen Dank für eure mutmachenden Worte. Es hat geholfen
Evtl. wird meine Reha noch um eine Woche verlängert weil der Arzt unzufrieden mit der Beugung ist. Mir wär das sehr recht. Ich war heute 20 min auf dem Ergometer und es tat so gut. Anfangs bei der Gymnastik hats Innenband ordentlich gezogen so dass ich dachte es reißt jeden Moment aber paar Stunden später war wieder alles weg. Das tägliche Krafttraining tut mir echt so gut.

Drück euch allen die Daumen dass ihr weiterhin Fortschritte macht

[Eve]

Hallo zusammen,

Geduld ist ein sehr wichtiger Faktor!
Ich hatte letztes Jahr im Nov meine ME. Arthrofibrose machte mir das Leben zusätzlich schwer.
Die Beugung kam mit der Zeit zurück. Allerdings muss Jeder für sich testen, wieviel Bewegung und Zwang in die Beugung hilfreich sind.
Mir halfen die Ratschläge der Krankenhausärzte nicht wirklich weiter.
Ich musste für mein Knie einen eigenen Weg finden. Für mich war’s die Yogamatte und abgewandelte Übungen. Je ruhiger und gelassener ich blieb, desto besser ging‘s.
Empfehlen kann ich ebenfalls Osteopathie zusätzlich zur Physio.

Wenn ich mit Ideen helfen soll, schreibt mir eine PN oder schaut mal bei den Übungen hier im Forum vorbei. Ihr werdet feststellen, dass für Jeden etwas Anderes geholfen hat.

Lasst Euch nicht verrückt machen von den Ärzten oder Therapeuten. In die Glaskugel kann nämlich niemand gucken!

LG Eve

[Jennifer391]

Hallo Eve.

Vielen Dank für deine Infos und hilfreichen Worte.
Ich hab tatsächlich schon einige deiner Beiträge in Erinnerung behalten weil ich es toll fand dass du Yoga gemacht hast und es dir sehr geholfen hat

Ich merke halt auch dass dieses schmerzhafte Versuchen nichts bringt bei mir außer Frust dass es nicht klappt. Dann kommt da 15 Minuten "Massage" und zack geht's weiter.

Ab Mitte August bin ich auch wieder im Yoga angemeldet.
Hatte mit der Lehrerin auch extra über meinen Unfall gesprochen und wir versuchen es. Mehr als zu merken dass es noch zu früh ist kann ja nicht passieren.

Ich bin mit den Therapeuten in der Reha sehr zufrieden und hoffe anschließend bei der KG 2x wöchentlich wird weniger Geräte gemacht und mehr Triggerpunkte massiert . Geräte kann ich dank IRENA noch die nächsten 3 Monate weitermachen.

Ganz liebe Grüße

Jennifer

[Jennifer391]

Kurzes Update:

Morgen ist die Rehs nach 4 Wochen beendet.
Aktuell bin ich bei 97 GradBeugung und Streckung bei 2 Grad.
Letzten Freitag meinte der Ergotherapeut ich solle dringend mit dem Rollator gehen üben, da das zu frühe Weglassen der Krücken dafür gesorgt hat, dass ich mir einen falschen Gang angewöhnt habe. Also geh ich täglich in der Reha mit dem Rollator und überlege fleißig am Laufband mit Festhalten. Seitdem gehe ich schneller und flüssiger. Es scheint sehr zu helfen. Mein Arzt war sehr zufrieden. Außerdem scheint Isokinetik mein Wundergerät zu sein denn nach dem Training bin ich fast ganz normal ohne Festhalten die Treppen hochgekommen

Mal schauen was die nächsten Wochen noch so bringen.

Ich weiß dass es irgendwann nicht mehr weiter gehen wird aber ich gebe nicht auf bis ich alles erreicht habe was mein Leben lebenswert macht (Treppe im Wechselschritt runter, den Kindern hinterher laufen, Schwimmen, Schneidersitz).

Ganz liebe Grüße und gebt nicht auf wenn es stagniert !!!

[Truemmerfrau]

Hey Jennifer,

freut mich, dass es Dir besser geht.
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die weiterbringen - wie Dein Therapeut, der den richtigen "Knopf" gefunden hat. Manchmal muss man länger dran bleiben und geduldig sein. Super, dass du in der Reha anscheinend auch viel ausprobieren konntest.

Neulich war ich das erste Mal seit Unfall wieder wandern im Pfälzer Wald. Kein dramatisches Gelände, und ich war nicht so schnell wie vor der OP, habe aber alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Denke, solche Ziele, die man mit schönen Erlebnissen verbindet und die Stimmung heben, helfen auch in der körperlichen Stabilisierung.
Kann Dir (und den anderen hier) nur zustimmen: dran bleiben!

[Jennifer391]

@Truemmerfrau:

Das ist doch ein tolles Erlebnis dass du die Wanderung geschafft hast. Klar geht's erstmal nicht so schnell aber das muss es auch nicht. Hauptsache du hast dein Ziel erreicht.

Meine Reha ist leider rum aber ich hatte heute zum 2. Mal IRENA. Es tut gut jeden Tag etwas zu machen und aktuell bin ich zwischen 95 und 100 Grad. Merke immer die zwei Tage Pause am Wochenende Aber dann geht's Montags direkt weiter und ich kann mich bisschen steigern. Heute auf dem Ergometer ging es richtig gut. Sogar der "normale" Ergometer. Merk aber dass ich jeden Tag komplett erledigt bin. Mein Körper braucht eigentlich Zeit zum entspannen aber mit den zwei kleinen Energiebündeln kaum umsetzbar. Naja die sorgen wenigstens für Bewegung in meinem Alltag

Ganz liebe Grüße Jennifer

[Jennifer391]

Update:

Heute war ich bei einem anderen Orthopäden da meine bisherige Ärztin einfach null Empathie hat und mir auch kein KG Rezept mehr ausstellen will obwohl es erst 5 Monate her sind

Der Orthopäde war mega nett, hat mir erstmal das Röntgenbild erklärt und auch gesagt, dass es nicht an den Platten liegen kann dass ich nicht weiter komme sondern er vermutet Arthrofibrose dachte mir das ja schon länger aber es jetzt zu hören hat mich ehrlich gesagt ziemlich getroffen. Er meint die Platten sollen raus sobald man auf dem CT sieht dass alles verheilt ist und dann wird das Narbengewebe entfernt und das Gelenk mobilisiert unter Narkose. Habe tatsächlich am Montag schon das CT und dann mal schauen ob mein Körper fleißig war. Auf meine Frage wieso schon so früh die Platten rausholen weil es ja hieß mindestens 1,5 Jahre meinte er nur er versteht diese Aussagen nicht da ohne Platten ein Knochen ja auch verheilen kann. Leuchtet mir ein. Also abwarten und Daumen drücken.

Heute hatte ich meine erste Yogastunde und es war ganz gut . Werde da auf jeden Fall dran bleiben und hoffen dass noch bisschen was geht. Hänge halt bei 90 Grad .

Liebe Grüße Jennifer