Hallo Utzi,
da scheint uns nicht nur die Fraktur & der Verlauf zu einen, sondern auch die Ursache :p
Ich hatte am 13.08.20 eine Kollision mit meinem Hund (seitlicher Aufprall bei vollem Tempo) und bei mir wurde VORERST "nur" eine mehrfragmentäre Tibiakopffraktur festgestellt (Röntgen & CT), welche gleich am nächsten Tag mit Platte, synthetischem Knochenmaterial und 8 Schrauben fixiert wurde.
Es hiess dann 6 Wochen null Belastung und anschliessendes, schmerzorientiertes Aufbelasten in die Vollbelastung. Zwar heilte die Narbe anstandslos und auch die Kontrollröntgenbilder sahen gut aus, aber auch ich hatte dieses "Marionettengefühl", als ob mein Bein ständig nach innen wegknickt. Mein Arzt sagte, dass es eben Zeit brauche und ich mich nicht so "anstellen" solle, ich hätte ja schliesslich kaum Schmerzen und sei noch jung... Ich schob es somit auf den Muskelabbau und das Unfalltrauma selbst, man kann ja als Laie nur vermuten, wenn die Ärzte Nix finden. Fleissig biss ich mich durch mein Physioprogramm, ohne Verbesserung. Während einer 4 Wochen Reha kam ich dann zwar von den Krücken, aber mein Gangbild war weit ab von "normal" und schon ein Windhauch konnte mich "umpusten". Hinzu kamen dann natürlich auch Rückenprobleme aufgrund der Haltung und selbständig leben war kaum möglich, denn ich konnte ja nicht mal die Wäsche von der Maschine zur Leine befördern, vom Treppensteigen ganz zu schweigen. Aus der Reha wurde ich dann berufsunfähig entlassen und für das Einreichen meiner Berufsunfähigkeit bei der Versicherung brauchte ich dann ein orthopädisches Gutachten. Hier fing das Drama an!
Beim ERSTEN MRT des ganzen Unfalls (November 21) wurde festgestellt, dass a. der Bruch nicht zusammengewachsen ist, b. das äussere Tibiaplateau komplett abgesackt ist, c. das Kreuzband zwar intakt, aber sich dessen knöcherner Ansatz irgendwo in den Trümmern befindet und d. dass auch das Meniskushinterhorn eine Läsion aufweist. Das hätte eigentlich schon VOR der ersten OP zutage kommen müssen, aber da haben die Operateure wohl gepennt....und ich dachte schon, ich würde mir den ganzen Scheiss einbilden.
Der Orthopäde überwies mich sogleich an einen Kniespezialisten, da das Ganze wohl ein "Liebhaberding" ist :/ Jetzt, im März, stehe ich vor der Entscheidung zwischen langwierigem Knochenaufbau mit Knochenmaterial aus meinem Becken (und keiner kann mir garantieren, dass das festwachsen wird, da Brüche am Schienbeinkopf gern verrutschen und eben nicht komplett ausheilen), diversen Folgeoperationen (Entfernung des Metalls, Kreuzband, Meniskus, Knorpel) und einer Haltbarkeit von 10 Jahren max. (WENN Alles gut geht) ODER einem künstlichen Kniegelenk (zu dem mir 2 von 3 raten, obwohl ich dafür eigentlich viel zu jung bin).
Bisher war ich bei 3 Spezialisten deutschlandweit, im Juni folgt Nummer 4, denn obwohl ich meine Entscheidung innerlich schon getroffen habe, schadet es ja Nichts sich über alle Eventualitäten zu informieren. Zum ersten Mal hab ich ja nichts Besseres zu tun, ich kann ja schliesslich nicht weglaufen :p (Und ja, Zweifel kommen mir trotzdem, denn auch mein Kopf hat in der langen Zeit ein wenig gelitten, man hat einfach keinen BOCK mehr)
Bis dahin drehe ich meine Runden auf dem Ergometer und erfreue mich an meinem Hund, der die Spaziergänge mit mir wahrscheinlich am meisten vermisst.
Ich würde dir dringend raten auf dein "Gefühl" zu hören und deiner Instabilität auf den Grund zu gehen, auch wenn du 5 Ärzte abklappern musst. Manchmal traut man sich nicht recht oder will nicht zum wiederholten Mal auf etwas hinweisen, was vielleicht gar nicht existiert, ABER du hast nur 2 Beine und Laufen ist noch immer eines der schönsten Dinge überhaupt!
Liebe Grüße (auch an deinen Hund :p) und gute Besserung!
P.s. ...und wollte hier nicht "schwarzmalen", mein Pech ist schon ein besonderes hrhrhrhr