Leitersturz mit bösen Folgen

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Kerstin
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Leitersturz mit bösen Folgen

Beitrag von Kerstin »

Ich habe mich jetzt endlich mal angemeldet, habe seit einem Jahr allerdings shon immer mitgelesen.
Ich bin Kerstin, 43 Jahre alt. Am 10.02.2016 bin ich mit ausgestrecktem Bein zwischen zwei Stufen einer Haushaltleiter dumm aufgeschlagen.
Alles ist auf der Arbeit passiert - das einzig gute an der Sache. Mein Mann kam dann und hat mich in ein Krankenhaus gebracht. Die Diagnose war der Schock: bikondyläre Tibiakopf-Spalt-Impressionsmehrfragmentfraktur mit Tibiaschaftfraktur (spiralförmig). Sofort wurde eine Not-Op gemacht und ich bekam einen externen Fixateur. Habe dann den Ärzten erzählt, dass es ein Arbeitsunfall war (Chef hat mich unter Druck gesetzt, sollte es nicht sagen). Da man dort diese Art von Verletzung nicht weiteroperieren darf, wurde ich in die MHH gebracht. Dort wurde ich dann am 15.02.2016 über 7 Stunden erfolgreich zusammengeflickt. Hatte eine Wundnekrose, Fußheberschwäche, aber mein Bein war noch dran, zum Glück. Der Fuß funktionierte nach 6 Monaten wieder. Es folgten 6 Wochen Reha, 3 Monate ambulante Reha. Anfang Juni konnte ich dann ohne Krücken gehen. Ein Jahr nach dem Unfall wurde festgestellt, dass ein Bruch der vielen am Schienbein noch nicht verheilt war. Ich habe ein Ultraschallgerät bekommen, welches ich jeden Tag 20 Minuten anlege. Auf jeden Fall sah man auf dem CT-Bild vor 3 Wochen schon Fortschritte. Aber was mir jetzt passiert ist, ist echt nicht mehr zu verkraften (immer schön stark sein, alles wird gut...)! Montag war ich beim Arzt, weil auf einmal irgendwas im Bein komisch war. Der Schock: Platte gebrochen!!! Was nun??? Ich wurde gleich krankgeschrieben und entlaste jetzt mit Stützen. Am Freitag habe ich einen Termin beim Operateur. Mal sehen, was er sagt. Ich habe eine 9-Loch Titanplatte am Schienbein und zwei Platten an der hinteren Seite des Schienbeinkopfes und insgesamt 23 Schrauben und Drähte verbaut bekommen. Gebrochen is die lange Platte am Schienbein genau an einem Schraubenloch. Ich befürchte nun, dass ich um eine OP nicht herumkommen werde. Hab verdammt Schiss, dass der Fußhebernerv dann wieder streikt - Horror! So, das ist meine Geschichte. Never-Ending-Story.
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tina
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Re: Leitersturz mit bösen Folgen

Beitrag von tina »

Da klingt nach dem Sechser im Lotto...

Hat sich deine Befürchtung bestätigt mit der neuen OP?
Wie geht's dir?
liebe Grüße Tina


tibiatrümmerfraktur, schienbeintrümmerfraktur, fussheberschwäche april 2009
metallentnahme november 2010
Kerstin
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Re: Leitersturz mit bösen Folgen

Beitrag von Kerstin »

Hallo!
Ja, leider ist eine neue OP angesagt. Die gebrochene Platte muss raus und noch eine andere Platte. Vom Beckenkamm wird Spangiosa genommen und in die nicht verheilte Bruchstelle eingesetzt. Zuvor wird dort der Knochen angefrischt, d.h. kleine Löcher hineingebohrt. Danach kommen zwei neue Platten rein. Ich hatte am 2.10. schon einen OP Termin. In der OP Schleuse wurde alles abgeblasen. Es kam ein Notfall dazwischen. Ich werde von 2 Professoren jetzt am 12. Oktober operiert. Das ganze soll 4 Stunden dauern. Ich hab so Schiss um den Peroneusnerv! Jetzt wo er fast wieder 100% funktioniert. Naja, mal wieder 3 Monate Krücken.
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tina
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Re: Leitersturz mit bösen Folgen

Beitrag von tina »

Achte nach der OP auf den Nerv, dass Du
Dir keinen Spitzfuß einhandelst. Der Fuß darf nicht über Tage durchhängen sonst verkürzt sich die Achilles Sehne. Die zu dehnen ist langwierig.

Drücke Dir die Daumen!
liebe Grüße Tina


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Kerstin
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Re: Leitersturz mit bösen Folgen

Beitrag von Kerstin »

Ich weiss, hatte das Problem ja schon bei der ersten OP. Ich hatte eine super Carbon-Orthese von Otto Bock. Aber die Ärzte wollen sehr aufpassen, dass der Nerv nicht wieder streikt.
Kerstin
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Re: Leitersturz mit bösen Folgen

Beitrag von Kerstin »

Hallo!
Wollte mal Rückmeldung machen. Meine OP war am 12.10. und hat 6 Stunden gedauert. Es wurde die gebrochene Titanplatte und eine Art Winkelplatte entfernt. Der nicht verheilte Bruch wurde angebohrt und mit Spongiosa aufgefüllt. Dann kamen 2 neue Platten ans Schienbein. Schmerzen hatte ich danach keine. Das Becken hat ein paar Tage etwas geziept. Nach einer Woche Krankenhaus war ich 4 Wochen in einer stationären Reha. Jetzt darf ich immerhin halbes Körpergewicht, also 30 kg belasten. Ach ja, der Fußhebernerv blieb intakt. Mache jetzt erstmal ambulante Reha. Ich hoffe so sehr, dass jetzt alles gut wird und der Knochen endlich zusammenwächst. Mit einem Ultraschallgerät behandele ich zusätzlich. Hat jemand Erfahrung mit Spongiosaplastik bei Pseudarthrose? Wie sind die Heilungschancen? Die Ärzte äußern sich natürlich nicht genau dazu. Man muss eben abwarten. Immer Geduld, Geduld und nochmals Geduld.......
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Eterna
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Re: Leitersturz mit bösen Folgen

Beitrag von Eterna »

Salü Kerstin,

ich hatte einen nicht verheilten Bruch am Wadenbeinköpfchen, der von einer Op 1993 ( oder so) übrig geblieben war. Damals konnte das nicht sofort verplattet werden, weil ich ein Kompartment-Syndrom und eine Peroneusparese an dem Bein hatte. Das Versprechen... " Wir machen das, wenn die Probleme ausgeheilt sind" ...haben sie nicht eingehalten, denn alles alles soweit wieder ok war, wollte keiner riskieren da wieder den Nerv zu verletzten.

Nach über 20 Jahren, hab ich dann einen Doc gefunden der dazu bereit war...mit dem Wissen, dass ein großes Risiko den Nerv betreffend besteht.

Er hat den Bruch angefrischt und ebenfalls mit Spongiosa aufegfüllt....alles ist super verheilt. Und das nach so langer Zeit.
Ich hab zwar noch die Platte drin , aber die kann meinetwegen auch dort bleiben.
Der Nerv hat die Geschichte allerdings nicht ohne Schaden überstanden und sich auch nicht wieder regeneriert. Der Fuß funktioniert also nicht...das aber kann ich mit einer Orthese augleichen....ich bereu die Op nicht, denn ich hatte über 20 Jahre immer wieder starke Schmerzen in der Ecke, wenn sich ein Muskel, Nerv oder was auch immer dort einklemmte...das ist nun vorbei.

Ich würde es wieder so machen ..

Drück dir die Daumen !!

LG
Marion
Alle sagten: " Das geht nicht !"
Dann kam einer, der wusste das nicht
und hat es gemacht.
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