Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

Dirndl
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von Dirndl »

Hallo Seidenpfötchen,
...hmm, danke.

Noch eine Frage:
Der Bereich um die Narbe wird immer empfindlicher. Die Narbe selbst mag überhaupt keinen Berührung , das kann dann ziemlich schmerzhaft werden. :twisted: Mein Doc meinte, das sind die Nerven, die jetzt mit dem Narbengewebe verwachsen.
Kennt ihr das auch?
LG Dirndl
testpilot
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von testpilot »

Herzlichen Dank für eure vielen Meinungen, Ansätze und Schilderungen!

Erst vor wenigen Tagen habe ich den Entschluss gefasst, die Platte entfernen zu lassen, in der Hoffnung, eine Verbesserung zu erzielen. Vorgestern kontaktierte ich die rechte Hand meines Professors und bereits gestern hatten wir ein Gespräch. Ich vertraue ihm ja beinahe blind, da er nie leichtfertige Entscheidungen trifft und ich mich bei ihm bislang immer wirklich sehr wohl und optimal betreut gefühlt habe. Tja, und nun muss ich alle meine Pläne wieder verwerfen. Er meinte, er würde nicht operieren. Nix, gar nix. Weder die Plattenentfernung, noch eine Arthroskopie kann er mir zum jetzigen Zeitpunkt empfehlen. Laut seiner Meinung, sollte das Metall nur dann entnommen werden, wenn es definitiv Probleme bereitet, was man in meinem Fall nicht zu 100% sagen kann. Die Arthroskopie würde ebenso nur dann durchgeführt werden, wenn es schmerztechnisch zu keiner Besserung kommen würde. Der Knorpelschaden ist ja zur Zeit einigermaßen erträglich. Wir haben uns nun darauf geeinigt, dass ich in den nächsten 3 Monaten intensiv am Aufbau meiner Oberschenkelmuskulatur arbeite und erst dann werden wir uns wieder besprechen. Ich muss ihm da voll und ganz zustimmen. Es ist mir bewusst, dass der Oberschenkelstrecker zu schwach ist und es ist keine Überraschung, dass eine gut trainierte Muskulatur das Knie sehr stark entlastet. Ich bin überrascht und beeindruckt zugleich, dass mir ein Unfallchirurg von einer OP abrät. Immerhin geht´s hier um sein täglich Brot. So startete ich gestern, kurz vor 22:00, nachdem alle Kinder im Bett waren und das nötigste im Haushalt getan war, mit meiner ersten Session: Ergo-Bike, 55 Minuten, 100 Watt, avg km/h 29,2. Erst dachte ich mir, das ausgewählte Programm könnte mir über den Kopf wachsen, doch nach vollbrachter Leistung ging´s mir hervorragend. Auch heute fühle ich mich überraschend gut; kein zwicken, kein zwacken und auch von einem Muskelkater bin ich Lichtjahre entfernt. Heute werde ich auf 120 Watt erhöhen. Bin schon gespannt, wie´s mir damit geht. Den Plan generell finde ich gut und ich bin auch überzeugt davon, dass es mir binnen dieser 3 Monate, die ich konsequent trainieren werde, besser gehen wird. Das Muskelaufbautraining ist schon seit Jahren Thema, es kommt also eigentlich nicht überraschend, aber Schwangerschaft und Muskelaufbau vertragen sich eben nicht so gut. Da unsere Wohnung nun jedoch kein weiteres Kinderzimmer mehr anzubieten hat, können wir mit diesem Thema abschliessen und ich kann mich mit aller Kraft auf meine Wiederherstellung konzentrieren - zumindest, ab 22:00. :wink:

Die Ansicht von Seidenpfötchen kann ich leider so gar nicht aus meinem Kopf verbannen. Denn die Vorstellung der Rankhilfe, ist eine sehr klare, die ich mir bildlich gut vor Augen halten kann. Und irgendwann muss die Platte raus, eben spätestens, wenn die TEP ansteht. Doch diese 3 Monate gebe ich mir noch. Da habe ich auch noch genügend Stunden zur Verfügung, um mir das alles noch mal durch den Kopf gehen zu lassen.

Dirndl, dir kann ich sagen, mit meiner Narbe ist das auch so. Man darf sie zur Zeit nicht mal leicht berühren. Solch eine Empfindlichkeit konnte ich in den letzten Jahren nicht beobachten. Ärztliche Meinung habe ich mir diesbezüglich jedoch keine eingeholt. Somit: Danke für deine Erklärung. ;-)

Ach, und du, liebe Ursel, dir bleibt auch irgendwie gar nichts erspart. Ich höre immer wieder, man bekommt nur soviel umgehängt, wie man auch (er)tragen kann. Starke Menschen bekommen dann eben ein schwereres Säckchen. Für dich hab´ ich auch gleich noch ein paar weise Worte vom Herrn Hesse: "Gegen die Infamitäten des Lebens sind die besten Waffen: Tapferkeit, Eigensinn und Geduld. Die Tapferkeit stärkt, der Eigensinn macht Spaß und die Geduld gibt Ruhe." Hermann Hesse, Deutscher Dichter, 1877 bis 1962
testpilot
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von testpilot »

Hallo ins Tibialand!

Nachdem meine Euphorie einen gehörigen Dämpfer erhalten hat, muss ich heute mal eine Zwangspause im Aufbautraining einlegen. Die 120 Watt gestern gehören wohl doch noch in eine andere Liga. :roll: Auf Schmerzen bzw. Anspannungen im Oberschenkel warte ich vergebens, doch mein Knie schmerzt heute bei jedem Schritt. Auch entlang der Platte empfinde ich ein sehr unangenehmes Gefühl. Schade! Meine Grundidee war, täglich mindestens 1 Stunde Sport zu betreiben und mir lediglich den Samstagabend freizunehmen.

Nun ja, da ich dadurch ein wenig Zeit gewonnen habe, werfe ich gleich noch eine Frage in den Ring:
Bei meinem Unfall landete ich mit meinem rechten Ellbogen auf dem Asphalt. Direkt nach dem Unfall hatte ich das Gefühl, als hätte ich eine riesige Schürfwunde, die stark blutet. Überraschenderweise sah man allerdings gar nichts. Seit jenem schicksalshaften Tag kann ich mich nicht mehr aufstützen. Man entwickelt im Laufe der Zeit Workarounds, damit man durch den Alltag kommt, aber die Schmerzen werden nicht weniger. Es ist schon ausreichend, wenn Textilien Spannung erzeugen; dafür reicht es z.B. aus, wenn ich den Arm abbiege und dabei ein Langarmshirt trage. Im Frühjahr wurde das Gelenk geröngt, jedoch konnte kein Defekt festgestellt werden. Die letzte Meinung eines Arztes ist, dass durch den Sturz Nerven beschädigt/verletzt wurden und man dies nicht mittels Bilddiagnose feststellen kann. Einzig die Entfernung der Knochenhaut im betroffenen Bereich könnte eine Besserung bringen. Er meinte noch, es sei lediglich ein Versuch, Garantie für Heilung bzw. Abhilfe könne er mir nicht geben.

Vielleicht hat einer von euch Erfahrung mit solchen Verletzungen. Das wäre fein! :-)

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

testpilot
Seidenpfötchen
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von Seidenpfötchen »

Hallo Testpilot,

da dein Metall schon ein paar Tage länger liegt, wirst du keinen Arzt finden der es freiwillig wieder entfernt.
Nach einem Jahr geht es nun mal schneller.
Frag doch deinen befreundeten Arzt, warum er es nicht machen würde, denn "er würde es nicht machen", ist nun "nicht" wirklich eine Aussage.

Lass es dir genau erklären.

Das Metall ist und bleibt ein Fremdkörper und in letzter Zeit doch sehr in Verruf gekommen.
Es scheint doch nicht so gesund zu sein, wie man es uns noch vor Jahren erzählte.

Und wenn man noch sehr sportlich unterwegs ist, ist dieses Teil nicht nur störend, sondern es bewegt sich mehr ( auch in sich, scheuert an Sehnen, Schrauben können sich lösen und und und ), als wenn Oma nur auf dem Sofa sitzt.

Dein Rad Marathon ist ja von der Grundidee, ganz löblich, aber eigentlich zu schnell und zuviel auf einmal. Du wirst ein paar Verwachsungen haben und die sollte man langsam lösen. Und dann ziehen deine Muskeln auch wider im Gleichklang, ihre Bahnen über das Knie ( Laienhaft beschrieben, denn übers Knie gehen ja keine Muskeln )

Bei deinem Ellenbogen kann ich dir nur meinen Schwedenbitter Umschlag als Alternative anbieten. Wenn es damals nur Weichteilverletzungen gab im Ellenbogen, würde der Schwedenbitter diese wieder lösen und deine Nerven hätten wieder genug, lockeren Raum.

Da es aber schon älter ist, brauchst du jetzt aber ein bisschen Geduld.

LG
Seidenpfötchen
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Cornsnowdiver
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von Cornsnowdiver »

Hallo Testpilot,

was die Metallentfernung betrifft, dachte ich auch ich müsste das Metall so bald als möglich entfernen lassen. Ich hab es immer noch drin. Einbau war am 08.04.2011 in Immenstadt. Der Grund war in erster Linie meine Nierenerkrankung (Insuffiziensstufe III). Durch das Metall besteht zumindest die theoretische Möglichkeit, dass "Nanopartikel" (ich nenne es einfach mal so) in die Blutbahn gelangen und sowohl die Niere, als auch mein stark geschwächtes Herz weiter schädigen. Allerdings ist die Entfernung auch wiederum mit einer starken Belastung der Nieren verbunden.

Der hiesige Chirurg riet mir allerdings, diesen "Wertstoff" drin zu lassen, solange keine Beschwerden aufkommen. Außerdem wäre bei mir auch in nicht allzu langer Zeit eine TEP fällig, da durch die Nierenschwäche eine Arthrose zu erwarten wäre :evil: :shock: . Wenn mir die Arthrose allerdings keine Schmerzen bereiten würde, bräuchte ich auch keine TEP :twisted: :mrgreen: .

Da die Altmetallpreise bei Titanlegierungen weit - sehr weit - unter dem Goldpreis liegen und meine Medis das Metall wahrscheinlich schon kontaminiert haben (Sondermüllgebühren :roll: :twisted: ), hatte ich auch keine Motivation für die Entfernung.

Der Chirurg hat "seine" Metallteile auch schon 20 Jahre drin. Und bei den heute verwendeten winkelstabilen Titanplatten kommt es wegen der konischen Verbindungen der Schrauben mit der Platte auch zu keinem nennenswerten Metallabrieb.

Vor ein paar Wochen hatte "Dr. House" so einen Fall, allerdings hatte die Patientin ein künstliches Hüftgelenk und da rieb Metall an Metall. Natürlich kam er irgendwann dahinter und die Frau wurde gerettet.

@ Seidenpfötchen betreffs "Rankhilfe": Da mußte ich doch an eine Würgefeige im Urwald denken, die den Baumstamm abwürgt und nur ihr Gerüst bleibt stehen. Das heißt übertragen: Die Feige entfernt den "Fremdkörper" einfach. Soll aber nicht mit Metall klappen - schade :roll: .

Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass Biologen eine Wurzel oder sowas ähnliches aus dem australischen Busch testen und als Beschichtung von unseren "Fremdinnereien" verwenden wollen, dass sie als "Rankhilfe" nicht mehr so gut geeignet sind. Habe dann aber keine Informationen mehr gelesen. Vielleicht wurden die Buschtrommeln zu früh geschlagen :? :mrgreen:

Wollen wir hoffen, dass wieder alles ins Lot kommt.

lg

Volker
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Cornsnowdiver
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von Cornsnowdiver »

Hallo Ursel,

auch Dir alles gute für die bevorstehende Metallentfernung. Und keine Stürze mehr, Du hast Dein Soll erfüllt und ich bin anscheinend dran.

Fast jeden Tag rutsche ich auf unseren Marmorstufen beim Hoch"rennen" ab und fange mich (bis jetzt jedenfalls) wieder auf. Das ist "mein" persönlicher Osteoporosetest :twisted: .

Vor ca. 3 Wochen bin ich dabei mit der Kniescheibe des (unverletzten) auf die Stufenkante gefallen. Habe mich damit getröstet, dass es eine "weiche" Marmorstufe und keine "harte" Granitstufe war :roll: :twisted: . Seitdem habe ich auf der Kniescheibe so was ähnliches wie ein "Dromedarhöcker".

In solchen Fällen tröste ich mich durch den Anblick Deiner roten "Avatarrosen". Der Anblick tut meinem Herzen gut.

LG

Volker
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lily67
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von lily67 »

Das letzte posting ist zwar schon eine weile her, aber ME ist wohl bei jedem irgendwann als thema dran, jetzt spukt es mir im kopf herum.

anfangs hat es geheissen, platte und schrauben sollen nach ca einem jahr entfernt werden, das wäre bei mir heuer im august. begründung war (wie schon hier erwähnt) mein "junges" alter von 47, die überlegung dass sonst der knochen abbaut weil er ja eh durch die platte gestützt wird (also eine art variante vom rankeffekt) und auch dass argument dass im falle einer TEP besser das metall schon draussen ist. hab also schon überlegt, wann es zeitmässig günstig wäre.

bei der letzten röntgenkontrolle (6 MoKo im Februar) hat mir dann der arzt gesagt, ME eher kein thema solange ich keine probleme habe. es ist zwar alles gut verheilt und stabil, also brauche ich die platte und die schrauben wohl nicht mehr, aber laut arzt (selbes spital wie zur op, aber nicht mein operateur) wäre die ME eine uU kompliziertere OP als das reinschrauben, sein O-Ton "so wie die schrauben gesetzt sind wird das eine schlacht" ... sowas hört man nicht gerne vom chirurgen und beginnt zu überdenken ... im juni hab ich die nächste kontrolle und tendiere daher zur zeit eher zu drinlassen.

vor einer entscheidung möchte ich auf jeden fall noch mindestens eine zweite arzt-meinung einholen und natürlich auch das forum zum erfahrungsaustausch nutzen (war bisher passiv-leserin, hab aber sehr viel gelernt bzw auch zuversicht geschöpft!!) ... wer lebt denn schon seit einiger zeit mit platte und schrauben? macht das probleme??

danke für rückmeldungen,
lily
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joelinho
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von joelinho »

Hallo lily!

Also ich hatte die Platte und 7 Schrauben vom 15.12.2008 bis Mitte März 2010 (also knapp über ein Jahr) drin. War damals auch in deinem Alter, aber ich bin sehr froh, dass alles Metall wieder draussen ist. Es ist einfach doch etwas anderes, auch wenn mich weder die Platte noch die Schrauben gestört oder irgendwie behindert oder geschmerzt haben. Mein Tipp an dich: lass das Metall entfernen, du bist noch "jung genug :oops: " dazu.
Gruß, Joelinho
Elke
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von Elke »

Hallo lily,

ehrlich gesagt finde ich die Aussage des Arztes unmöglich.
Natürlich sollte ein Arzt mit offenen Karten spielen und offen kommunizieren, wenn Schwierigkeiten zu erwarten sind. Dies sollte aber relativ sachlich passieren und die Patienten nicht in Angst und Schrecken versetzen.
Mich wundert auch die Aussage, bei allen im Forum war die Metallentnahme ein Kinderspiel im Gegensatz zur ursprünglichen OP.

Es gibt objektive Gründe für eine Metallentnahme, die alle schon genannt wurden.
- Knochen verändert sich durch das Metall
- Knochen ist weicher als Metall und bei Beanspruchung kann der Knochen nicht 'federn' wie ohne
- im Falle eines weiteren Unfalles kann das Metall dazu führen, dass schwerwiegendere Verletzungen auftreten als ohne Metall
- falls mal eine TEP benötigt wird, wird es mit Metall schwieriger

Bei mir war es nie eine Frage, da ich durch das Metall große Probleme hatte und es so schnell wie möglich entfernen ließ.
Aber natürlich handelt es sich trotz allem wieder um eine OP mit allen Risiken und wenn dich das Metall überhaupt nicht stört, ist es wirklich eine Überlegung wert, es einfach drin zu lassen.
Vor allem, wenn die Entnahme wirklich sehr kompliziert wird.
Diese Entscheidung kann dir leider niemand abnehmen, aber vielleicht würde es helfen, mit einem weiteren Arzt zu sprechen, ob er das genauso sieht.

Liebe Grüße
Elke
Leonardo
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von Leonardo »

Hallo,

bei mir wurde ein Teil des Metalls anfang März (nach 22 Monaten) entfernt, da ich mir hierdurch eine Verbesserung der Beschwerden erhofft habe. Ein Teil heist, dass die hintere kleinere Platte im Bereich der Kniekehle belassen wurde und nur die große Platte und eine Sammlung von 15 Schrauben entfernt wurde.
Gleichzeitig wurde die Gelenkfläche gesäubert. Eine ca. 5mm hohe Stufe in der Gelenkpfanne konnte aber nicht reduziert werden da sonst nach einebnen des Knorpels der Knochen blank liegen würde.
Ich habe mich bewußt für eine Spezialklinik entschieden, die mich auch danach weiterbetreuen und bin nicht zurück ins Provinzkrankenhaus wo die Erstversorgung stattfand. Nichts gegen die damaligen Ärzte, die haben sich sicher gefreut, dass mal ein richtiger Fall zu behandeln ist. Aber besser wäre gewesen mich in eine Orthopädische Fachklinik zu verlegen die mich als Routinefall sehen und wissen wo hinzulangen ist.

Mit den neuen zusätzlichen OP-Narben habe ich keine Probleme, alles inzwischen gut verheilt.
Probleme macht mir leider seitdem die Vollbelastung des Beines. Nach der ME hätte ich gefühlsmäßig direkt vom OP-Tisch wieder nach hause gehen können
Die Beschwerden begannen 2 Wochen später nachdem ich das Bein wieder voll belasten sollte. Ein paar Stunden täglich geht es schonend auf kürzesten Entfernungen mit sehr starkem Hinken. Bei etwas stärkerer Belastung wie z.B. Staubsaugen oder Fegen des Hofes ist der Rest des Tages nur noch mit Krücken erträglich, da ich bei der leichtesten Drehung des Kniegelenks starke Schmerzen habe. Die erhoffte Verbesserung der Metallentferung hat sich ins Gegenteil gewandelt.
Notwendig war die ME aber trotzdem wie die Ärzte der Uni-Klinik sagten, ohne diese wäre es in Zukunft nicht möglich eine TEP durchzuführen. Die kleine Platte würde in dieser OP dann gleich mitentfernt.

Inzwischen "freue" ich mich sogar auf ein künstliches Kniegelenk in der Hoffnung endlich wieder ein normales Leben zu führen zu können. Auch wenn das mit 48 Jahren sehr früh ist, aber soll ich jahrelang mit Schmerzen durch die Gegend humpeln und erst als Rentner ein Ersatzteil bekommen?

Gruß Leonardo
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lily67
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von lily67 »

Danke für die Meinungen und Erfahrungsberichte. Bei der letzten Kontrolle war ich bei einem anderen Arzt, auch ein Unfallchirurg, der aber auch auf Sportmedizin spezialisiert ist.

Seine grundsätzliche Meinung ist Metall drin lassen, wenn es keine Probleme gibt. Er würde mir aber in meinem Fall doch eher zu einer Entnahme raten, weil ich relativ viel Metall im Knie habe, macht Probleme bei MR-Untersuchung oder auch falls ich in (hoffentlich erst hohem Alter) eine Knieprothese brauche.

Mitte Juli die nächste Kontrolle mit einem weiteren Beratungsgespräch. Ich möchte die OP grundsätzlich eher im Sommer machen (arbeite auf der Uni, da sind die Sommermonate günstig weil ich leichter fehlen kann), aber nicht unbedingt heuer, weil ich Anfang Juli heiraten werde und im September mein Papa einen runden Geburtstag feiert. Und da hab ich wenig Lust auf eine OP als Zwischenprogramm ;-)

Blöd ist nur, dass ich sooo stolz bin auf meine Narbe, weil die wirklich perfekt verheilt ist und man fast nichts sieht von dem doch fast 20cm langen Schnitt. Hoffentlich wird das auch beim zweiten mal Reinschneiden so gut ...

Überhaupt bin ich grad in einer sehr optimistischen Phase. Hab fleissig trainiert (täglich 30 min Hometrainer und zusätzlich mindestens jeden zweiten Tag Kraft- oder Beinachsentraining) und mein Knie belohnt das gerade mit absoluter Schmerzfreiheit und nahezu mühelosem Gehen, sogar Trepp-auf / Trepp-ab!

Aber psst, nicht verschreien!!
Leonardo
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von Leonardo »

lily67 hat geschrieben:....
Blöd ist nur, dass ich sooo stolz bin auf meine Narbe, weil die wirklich perfekt verheilt ist und man fast nichts sieht von dem doch fast 20cm langen Schnitt. Hoffentlich wird das auch beim zweiten mal Reinschneiden so gut ...
Hallo Lily67

schämst Du dich wegen deiner Narbe?
Wenn mich einer ansieht, dann sage ich immer: "Tätowieren lassen kann sich jeder, meine Narben sind ehrlich verdient".

Da ich auch eine allerdings nicht so schöen Narbe vom Fußknöchel hoch bis über das Knie (ca. 50cm) habe, bin ich sogar schon am überlegen ob ich diese zusätzlich "verschönern" soll. Ich stelle mir als Motiv ein Reissverschluss vor der genau entlang der Narbe auftätowiert wird und sicher immer für Gesprächstoff sorgt :D

Gruss Leonardo
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lily67
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von lily67 »

Liebe Weggefährten hier im Forum,

nach langem Nachdenken und Besuch bei einigen Ärzten ist bei mir nun die Entscheidung FÜR eine Metallentnahme gefallen
und auch schon ein OP Termin für Ende Jänner vereinbart.

Ich könnte wohl auch weiterhin mit Platte und Schrauben im Knie leben, will aber nicht.
Laut Ärzten ist alles perfekt repositioniert worden, der Knochen gut verheilt, also spricht nichts gegen eine Entfernung und
die Gründe dafür wurden ja schon genannt. Von einer "schlacht" hat Gott sei Dank auch niemand mehr gesprochen.
Mein Operateur hat gesagt, falls sich die Schrauben zu sehr wehren gegen das entfernt werden,
möchte er sie dann lieber drin lassen als rausbohren. Das klingt für mich auch vernünftig. Hauptsache die Platte ist weg,
die liegt direkt unter der Haut und stört mich.

Insgesamt bin ich mit dem Heilungsprozesss recht zufrieden, Muskeln sind jetzt (14 Monate nach dem Unfall)
wieder recht gut aufgebaut, nur die Beweglichkeit ist eingeschränkt und die Muskulatur noch immer eher verspannt,
mach daher weiterhin brav meine Übungen. Stiegensteigen ist noch immer humpelig und "wetterfühlig" ist das Knie.

Mal sehen, ob sich da nach der ME noch irgendwas verbessert, ich erhoffe mir zumindest im Kopf mehr Ruhe,
weil ich denk schon noch (zu) oft an die Verletzung.

Und nein, für die Narbe schäme ich mich überhaupt nicht, finde sie mittlerweile richtig toll!
Hab einige Fussballer als Freunde, da kann ich richtig gut angeben mit meinem langen,
eleganten, s-förmigen Schnitt im Vergleich zu deren minimal-inversiven Einschnitten
von Kreuzband-OPs uä ;-)

Vielen Dank jedenfalls an alle die hier so schreiben, das hilft wirklich sehr zu lesen, wie es anderen so geht,
was es für Tipps gibt, etc!!

Im Februar kommt dann ein (hoffentlich euphorischer) Update!!

Gruß an alle,

Lily
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lily67
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von lily67 »

hallo liebe tibia-gefährtinnen und gefährten,

ich hab´s jetzt hinter mir. hatte letzten donnerstag meine metallentnahme. war eine sehr unkomplizierte op, platte und alle schrauben konnten problemlos und vollständig entfernt werden. war trotz leichter schmerzen im wundbereich schon gleich nach der op ein total befreiendes gefühl und ich bin für mich überzeugt, dass die ME die richtige entscheidung war. ich durfte schon am nächsten tag heim, gleich das bein voll belasten, aber zur sicherheit noch bei längeren strecken mit krücken zur unterstützung und bis zur vollständigen wundheilung keinen sport.

vom knochen her ist alles perfekt hergestellt und verheilt, die knorpelschicht ist natürlich beeinträchtigt.
werde also sobald ich wieder darf weiterhin beinachsentraining und hometrainer als hauptbestandteile meines fitnessprogrammes einplanen.
habe auch gelenks-kapseln genommen, hätte da aber jetzt wenig effekt bemerkt. bringt das was die weiterhin zu nehmen?

hat jemand tipps / erfahrungen was man sonst noch tun kann um möglichst lange das eigene gelenk behalten zu können?

danke,

lily
Violett
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Re: Wie war das noch mal mit der Metallentnahme?

Beitrag von Violett »

Hallo lily

Das sind doch mal News :|

Das hört sich sehr vielversprechend an. Da hab ich doch noch Hoffnung, das die ME doch noch einiges verbessert :D

Was enthalten den deine Gelenkapseln? Was erhoffst du dir dabei, bessere Knorpelverhältnisse?

Hm... Ich denke gewisse Sportarten können ausgeführt werden, ich werde dabei aber sicherlich vorsichtig sein. Ansonsten eine augewogene basische Ernährungsform, sicher Vit D und Calcium nicht vergessen.

Gruss
Violett
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