Ein Neuzugang

[exray]

Hallo exray
Hast du bei der Gelegenheit die Ärzte mal auf dein Beugedefizit angesprochen?

Ja, das habe ich. Sie meinten relativ übereinstimmend, dass dieses bei dem Weichteilschaden und der relativ langen Immobilisierung (beugetechnisch gesehen) durchaus im Rahmen läge; die 13 Schrauben und 2 Platten tun ihr übriges dazu, die nehmen ja auch nochmal ordentlich Spielraum weg. Und bei 80 bis 90 Grad ist der Druck zwischen Ober- und Unterschenkel meines Wissens nach am grössten, also hoffe ich mal, dass sich das mit der Zeit wieder "ausdehnt". Habe heute festgestellt, dass das Pedalo-Fahren viel besser geht als noch vor einem Monat, also muss sich da was getan haben.

Den kleinen Ausrutscher hat mir mein Knie auch verziehen, aber ich habe gestern noch mal einen draufgesetzt Ich wollte den Schnee unter den Schuhen los werden und habe zunächst mit dem gesunden Bein kräfig gegen die Hauswand getreten und habe das Ganze dann mit dem Verletzten wiederholt Aber ich denke auch, nur so kann man die Schonhaltung loswerden.

Oha. Kaum wähnte sich Dein Knie in Sicherheit, wurde es direkt wieder aus der Reserve gelockt bzw. in dem Fall getreten. Nicht, dass es noch auf dumme Gedanken kommt.

Ich wünsche Dir weiter alles Gute.

Mit freundlichen Grüssen,

exray

[Saphira]

Hallo exray
Mein Knie befindet sich halt im Körper eines chaotischen Menschen Die Unfälle, die ich bisher hatte, waren immer eher unspektakulär. Drei Tage, bevor mich zu Hause ein Hund umgerannt hat, war ich in Wanderurlaub auf schwierigen Klettersteigen unterwegs, da habe ich mir nicht mal einen Knöchel verstaucht
Übrigens, was die Beugung betrifft, habe ich ja auch recht lange gebraucht, die 90° zu knacken Aber nachdem ich das geschafft hatte, kamen weitere 40° quasi von alleine OK, an dem Rest muss ich noch arbeiten. Das es mit dem Pedalo bei dir jetzt besser klappt, ist doch ein gutes Zeichen. Super wäre es, wenn du es bald schaffst, mit dem Ergometer zu trainieren, denn das wird dich richtig weiter bringen. Wie ist es eigentlich bei dir um die Muskulatur im verletzten Bein bestellt ? Ich habe da immer noch ein riesen Defizit, obwohl ich einiges dafür tue
Liebe Grüße
Saphira

[exray]

Das es mit dem Pedalo bei dir jetzt besser klappt, ist doch ein gutes Zeichen. Super wäre es, wenn du es bald schaffst, mit dem Ergometer zu trainieren, denn das wird dich richtig weiter bringen. Wie ist es eigentlich bei dir um die Muskulatur im verletzten Bein bestellt ? Ich habe da immer noch ein riesen Defizit.

Hallo Saphira,

was verstehst Du denn unter einem riesigen Defizit? Sieht man bei Dir da einen deutlichen Unterschied oder merkst Du das Kraftdefizit eher funktionell?

Bei mir sieht man es sogar deutlich. Ich bin vorher >7000km pro Jahr mit dem Rad gefahren und sonst fast überall hin gelaufen, die zwei Oberschenkel könnten nach der Zeit unterschiedlicher nicht aussehen, obwohl gemessen nur 5cm im Umfang dazwischen liegen. Von der aufbringbaren Kraft ganz zu schweigen...

Aber dafür gibt es ja so spassige Übungen wie einbeinige Beinpresse.

Kannst Du eigentlich mittlerweile knien? Nicht für Tätigkeiten wie Fliesen verlegen, aber zum Beispiel um schnell mal was unter dem Schreibtisch vorzuholen oder dergleichen?

Einen schönen dritten Advent wünsche ich.

Mit freundlichen Grüssen,

exray

[Saphira]

Hallo exray
Vielleicht habe ich mit dem riesen Defizit leicht übertrieben , aber es sind immer noch knapp 4 cm :roll:OK, ich gebe zu, es ist eher ein Luxusproblem, aber man sieht den Unterschied schon recht deutlich und es stört mich einfach Mir fehlt auch im linken Bein, trotz intensivem Training, immer noch die Kraft. Besonders, wenn ich das Bein abwinkel und belaste, verliere ich leicht die Kontrolle. Kurzzeitiges knieen ist wieder möglich, aber die Hauptbelastung liegt dann immer auf dem gesunden Knie. Für meine ersten Versuche habe ich mir immer einen weichen Untergrund gesucht, zB. Decken oder Kissen.
Liebe Grüße
Saphira

[Saphira]

Hallo exray
Hast du dich heimlich von uns verabschiedet ? Es würde mich echt freuen, mal wieder von dir zu hören, besonders interessiert mich, wie es dir momentan so geht. Wie steht es um deine Beugung? Gibt es Fortschritte?
Liebe Grüße
Saphira

[exray]

Hallo Saphira,

nein, ich bin noch da. Ich habe bald 12 Wochen EAP hinter mir und wollte nach der Abschlussuntersuchung mal einen Lagebericht abgeben. Die Beugung hat sich die ersten 7-8 Wochen überhaupt nicht bewegt und ist dann innerhalb von 2 Wochen fast direkt bis 100 Grad gesprungen (nach PT, bewegt sich zwischen 85 und 100 Grad, je nachdem). Ausserdem habe ein frei flottierendes Streckdefizit zwischen 5 und 15 Grad, das scheint sich aber durch Training verbessern zu lassen.

Ansonsten habe ich noch zwei Wochen EAP, dort habe ich jeden Tag Wärmebehandlung, Lymphapress, Physiotherapie und Gerätetraining. Ich bin momentan bemüht, vor allem die MTT so intensiv wie möglich und sinnvoll durchzuführen, weil ich dort ganz deutlich merke, dass es vorwärts geht. Die einbeinigen Kniebeuge an der Kletterwand zum Beispiel... da hätte ich vor einem Monat noch jeden für verrückt erklärt, der das von mir verlangt. Ich kann mittlerweile auch auf dem normalen Ergometer ohne Kurbelverkürzung fahren. Auf dem normalen Fahrrad geht es noch nicht. Da stimmt zwar der Winkel, aber aus dem bringe ich überhaupt keine Kraft auf, ich vermute mal, dass das aus derselben Ecke kommt wie beim Treppe heruntergehen... da wird wohl noch einiges an Training notwendig sein. Dazu habe ich auch meine private Trainingsstation wieder ausgemottet, dort kann ich meine Beine auch ganz gut jeden Tag trainieren (mit von den PTs erlaubten Übungen).

Die Seidenpfötchen'schen-Truppen- und Kopf-Theorien erweisen sich bei mir als durchaus zutreffend. Viele Sachen gingen erst, als der Kopf sie zugelassen hat, und vieles musste anscheinend auch erstmal ordentlich aufgeräumt werden. Vorher kann man da forcieren, wie man will: Es bringt nichts... höchstens noch mehr Hemmung.

Eine Bemerkung am Rande noch: Ich habe bei einem der Krankenhausbesuche im letzten CT-Bericht spechten können, dass die Brüche bereits vollständig knöchern durchbaut sind, was ich ganz interessant finde, da wirklich auf keinem der Röntgenbilder jemals Kallusbildung zu sehen war. Das bedeutet, dass die Osteosynthese die Fragmente optimal fixiert hat. Keiner der Ärzte im Krankenhaus hat mir das jemals erklärt, im Gegenteil, einige haben sogar von verzögerter Frakturheilung gesprochen. Erst beim vorletzten Termin habe ich durch Zufall einen meiner Chirurgen getroffen. Der hat mich dann in dieser Hinsicht aufgeklärt und konnte mir meine noch austehenden Fragen in Gesamtheit beantworten. Schade, dass nicht alle Ärzte ihren Beruf ernst nehmen.

Mit freundlichen Grüssen,

exray

[Saphira]

Hallo exray
Es freut mich sehr, dass du so viele Fortschritte und Verbesserung zu verkünden hast Du trainierst aber auch wirklich hart, ich besitze diesen Biss leider nicht Deine Beugung wird sich mit der Zeit bestimmt noch verbessern, das war bei den Meisten hier der Fall. Was das Streckdefizit betrifft, da hat mein nachbehandelder Unfallchirurg unglaublich drauf geachtet, obwohl mir nur 2-3° fehlten. Daher sollte auch meine Physiotherapeutin verstärkt an der Streckung arbeiten. Ihre Lieblingsübung, die ich zu hassen lernte, ging folgerdermaßen : Ich musste mich mit dem Rücken auf die Liege legen und sie stand am Fussende. Nun durfte ich mein lediertes Bein auf ihrer Schulter ablegen und sie hat langsam und vorsichtig, mit beiden Händen, mein Knie runtergedrückt Kennst du diese Übung? Es ist halt nur so ein Gedanke, aber ich habe auf diesem Weg die volle Streckung hin bekommen und behalten.
Mit dem, was du über Ärzte schreibst, hast du leider vollkommen Recht. Ich habe nach meinem Unfall und während der Nachsorge nicht mal einen Arzt gefunden, der mir wirklich zugehört hat und so vergingen 7 Monate bis zur Korrektur OP
Dir wünsche ich weiter maximale Erfolge
Liebe Grüße, von einer momentan etwas trainingsmüden Saphira

[exray]

Hallo Saphira,

vielleicht kommt ja nach der ME wieder ein bisschen mehr Motivation für das Training. Ich hab auch nicht wirklich Lust, aber die Alternativen sind keine. Und ja, ich kenne diese Übung sehr gut, die habe ich auch in etlichen Sessions über mich ergehen lassen dürfen. Ich simuliere das zuhause mit einem Konstrukt aus Sofa, Hockern, Kissen und einer Tasche mit Gewichten, die über meinem Bein hängt. Das Aufstehen ist dann immer köstlich...

Momentan liegt mein Hauptaugenmerk aber auf dem Aufbau des Quadriceps. Und da ich eine ausgefeilte Sammlung an Ausweichstellungen und -manövern habe, mache ich das auf dem Beinstrecker, da bleibt den Herren Beinstreck-Muskeln nichts anderes übrig, als zu arbeiten.

Ob es was bringt, muss sich noch zeigen. Ich glaube momentan nicht so richtig dran, dafür zieht sich das schon zu lange.

Mit freundlichen Grüssen,

exray

[exray]

Hallo zusammen,

ich gebe auch mal wieder einen kleinen Zwischenbericht ab:


ich habe jetzt einen Monat reguläre Arbeit hinter mir. Der Abschluss Reha über Wiedereingliederung hin zum normalen Arbeiten ware eine Punktlandung. Ich konnte exakt am Ende der Wiedereingliederung Anfang April wieder auf's Fahrrad und habe seitdem die ersten 400km hinter mich gebracht. Laufen ist nach wie vor verbesserungsbedürftig, grösstenteils bedingt durch das Streckdefizit, und ich habe auch nicht das Gefühl, dass sich da noch etwas tut (vom Gefühl her klemmt es vorne am Gelenkspalt beim Strecken, aber das kann ja eigentlich nicht sein, wenn man sie die Bewegung im KG mal anguckt. Hat da vielleicht jemand ähnliche Erfahrung gemacht?). Vermutlich wird dort auch erst nach der Metallentfernung Anfang nächsten Jahres weitere Diagnose betrieben werden, ich hoffe, dass ich mir bis dahin nicht den Rücken ramponiere.

Ansonsten kann ich leidlich durch die Gegend schlappen, auf jeden Fall bin ich wieder halbswegs mobil, das ist eine gute Sache. Vor allem das "Heizen" mit dem Fahrrad über die Felder hat mir sehr gefehlt. Ich denke, dass dies auch jeder hier nachvollziehen kann, der wieder ein bisschen zur Normalität zurückkehren konnte.

Ich wünsche allen Mitgliedern einen schönen ersten Mai und weiterhin "Gut Bein".


Gruss, exray

[exray]

Hallo zusammen,

ich war diese Woche beim Gutachten für die BG. Ging relativ flott, es gab keine grossartigen Differenzen in der Beurteilung des IST-Zustandes. Der begutachtende Arzt meinte von sich aus, dass der Zustand inakzeptabel sei. Hauptaugenmerk lag dabei korrekterweise auf funktionellen Beschränkungen, welche momentan ja auch definitiv das grösste Problem sind. Bin mal gespannt, was die BG daraus bastelt.

Gruss, exray

[Saphira]

Hallo exray

Das mit deinem Sreckdefizit klingt ja nicht so besonders Ich glaube, ich könnte nicht bis zur ME warten, um zu erfahren, was da im Knie los ist. Haben deine Ärzte denn mal irgendwas dazu gesagt, woran es liegen kann?

Liebe Grüße
Saphira

[exray]

Das mit deinem Sreckdefizit klingt ja nicht so besonders Ich glaube, ich könnte nicht bis zur ME warten, um zu erfahren, was da im Knie los ist. Haben deine Ärzte denn mal irgendwas dazu gesagt, woran es liegen kann?

Hallo Saphira,

bisher war immer nur die Rede von strukturellen Verkürzungen (auch beim Gutachter). Es ist auch nicht so, dass sich überhaupt nichts tut. Es geht nur wirklich sehr, sehr langsam (im Monatsvergleich scheint sich immer mal ein bisschen was gebessert zu haben). Und non-invasiv wird es momentan wahrscheinlich sehr schwierig, rauszufinden, ob vielleicht IM Knie was hemmt. Auf CT/Röntgen ist nichts zu sehen, bleibt also nur MRT, was bei der Menge Metall nicht viel Sinn macht. Auf eine neue OP habe ich momentan nicht besonders viel Lust, da das Knie, mal abgesehen von der fehlenden Beweglichkeit, relativ ruhig ist. Es knackt mal hier und da, aber tut im Allgemeinen nicht weh. Ausserdem ist der Oberschenkelknochen momentan ordentlich osteoporös... ich weiss nicht, wie gut der eine nochmalige Entlastung verkraftet.

Es bleibt also vermutlich nicht viel mehr übrig, als bis zur ME zu warten und im Anschluss ein MRT zu machen. Vielleicht hab sich bis dahin ja auch noch einiges verbessert.


Gruss, exray

[Saphira]

Hallo exray

Ich schon wieder. Ich verstehe jetzt, warum du da nicht weiter forschen lässt, aber ich denke halt auch an die andern Gelenke, die momentan fehlbelastet werden. Aber vielleicht kannst du die Strekung ja doch noch verbessern. Bist du noch in physiotherapeutischer Behandlung?

Liebe Grüße
Saphira

[exray]

Ich verstehe jetzt, warum du da nicht weiter forschen lässt, aber ich denke halt auch an die andern Gelenke, die momentan fehlbelastet werden. Aber vielleicht kannst du die Strekung ja doch noch verbessern. Bist du noch in physiotherapeutischer Behandlung?

Hallo Saphira,

ja, ich bin zweimal die Woche beim Physiotherapeuten. Er rät auch von einer OP zum jetzigen Zeitpunkt ab (wobei... machen das nicht alle PT? ). Seiner Ansicht nach ist das Gelenkspiel nicht besonders ausgeprägt, was auf immer noch zu feste und/oder zu kurze Strukturen hinweist.

Zum Glück ist die Beinlängenverkürzung trotz des Streckdefizits nicht allzu hoch, sodass ich, wenn ich halbwegs langsam laufe, einen fast normalen Gang habe. Ich hoffe, dass ich damit zumindest mal bis zur Metallentfernung komme, ohne allzu grossen Schaden am Restapparat zu nehmen. Geplant ist die Metallentfernung in einem halben Jahr. Danach werde ich natürlich auf jeden Fall versuchen herauszufinden, woher die Streckhemmung kommt, sollte es bis dahin noch vorhanden sein. Vielleicht kann man das ja dann in einem Aufwasch machen.

Vielen Dank für deine Antwort und Gruss,

exray

[exray]

Hallo zusammen,

mal wieder ein kleiner Zwischenbericht von mir:

ich hatte am 5.7., exakt ein Jahr nach dem Unfall, meine erste Metallentfernung und begleitend eine Arthroskopie. Die Metallentfernung war problemlos, die Spiegelung ergab ein intaktes Binnenknie. Somit sind intraartikuläre Ursachen für meine immer noch unverändert vorhandenen Bewegungseinschränkungen ausgeschlossen. Jetzt heisst es also: weiterhin Geduld haben und die zweite Metallentfernung abwarten, vielleicht verbessert sich danach noch etwas.

Schöne Grüsse an Alle,

exray