Ein Neuzugang

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

exray
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Ein Neuzugang

Beitrag von exray »

Hallo zusammen,

nachdem dieses Forum mir in meiner Zeit im Krankenhaus und danach viele Informationen zur Einschätzung meiner Verletztung liefern konnte, möchte ich jetzt auch meine Geschichte erzählen:

Anfang Juli hat es mich mit dem Rad auf dem Weg von der Arbeit erwischt, auf einmal lag ich am Boden und bestaunte den Winkel, welchen mein Fuss eingenommen hatte. Da dessen Position und ein nicht gebrochenes Bein miteinander unvereinbar sind, rief ich als erstes einmal zuhause an, um Bescheid zu geben, dass sich das gemeinsame Abendessen etwas verzögern würde, da ich mir wahrscheinlich das Bein gebrochen habe. Dass es sich um zwei Wochen handeln würde, war mir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht klar. Ich kam mit dem Rettungswagen in das nächstgelegene Unfallkrankenhaus, dort folgte das übliche Prozedere mit jeder Menge Bürokratie, Röntgen und CT, und bald darauf stand fest, dass ich es geschafft hatte, mir einen Trümmer-/Spaltbruch (AO 41 C3) des rechten Tibiakopfes und knöcherne Ausrisse der Kreuzbänder einzufangen. Dieses Ausmass hätte ich nicht erwartet, nicht bei diesem Sturz und auch nicht bei meinen mehr oder weniger nicht vorhanden Schmerzen. Wie auch immer, am selben Abend wurde das Bein dann notfallmässig mit einem gelenkübergreifenden Fixateur externe versorgt. 2 Stunden später wurde ich dann wach, und es ging ab auf Station. Dort begutachtete ich mein Bein, stellte erleichtert eine physiologisch korrekte Stellung meines Fusses fest und schlief vorerst beruhigt ein.

Das böse Erwachen kam dann am nächsten Morgen und in den darauf folgenden Tagen in Form diverser Ärzte, welche sich förmlich darin überboten, die Verletzung in den schillerndsten Farben schwarz zu malen. Und wenn dies nicht erfolgte, so gab es doch zumindest einmal fachmännische Gratulationen über das Ausmass des Trümmerhaufens.

Die grösste Sorge der Behandler zu diesem Zeitpunkt war das eventuelle Auftreten eines Kompartmentsyndroms, welches sich glücklicherweise nicht einstellte, und so konnte ich nach einigen Tagen, noch mit Fixateur und unter Zuhilfenahme von Unterarmgehhilfen, auf die Beine gestellt werden, was sowohl Kreislauf als auch Koordination vor ganz neue Aufgaben stellte. Alles in allem gelang dies aber doch recht gut, und so konnte ich zumindest einmal rudimentär mobilisiert werden.

Genau eine Woche später stand dann die nächste Operation an. Gegen 10 Uhr morgens wurde ich in den OP gerollt. Gegen 17 Uhr wachte ich im Aufwachraum auf... dort hatte ich ungebetenen Besuch: die bisher vermissten Schmerzen hatten sich eingestellt und blieben für die nächsten drei Tage, bis sie von den Opioiden und den Paracetamol-Infusionen genug hatten. Am Tag nach der OP wurde mir mitgeteilt, dass das Operateursteam ganze Arbeit geleistet hätte, die Rekonstruktion des Tibiakopfes konnte kunstgerecht durchgeführt werden. Es wurde eine NCB-PT-Platte und eine LCP-Platte eingesetzt, zusammen mit diversen (kanülierten) Schrauben. Am Tag nach der Operation bekam ich eine Orthese verpasst, welche meine Beugung auf 30 Grad einschränkte, gleichzeitig begann die Mobilisierung auf einer Motorschiene. Ziemlich bald danach kamen auch die ersten Gehübungen dran, und nach 15 Tagen im Krankenhaus kam ich wieder nach Hause, wo Besuche des Physiotherapeuten folgten, mein Bein langsam wieder eine dem Namen gerechte Form annahm und ich meine Beugung alle 3 Wochen um 30 grad steigern durfte, wenn auch nur bei 15kg Teilbelastung.

Der momentane Status sieht folgendermassen aus: Bei der letzten Röntgenkontrolle waren die Frakturspalte im Tibiakopf selbst weitgehend knöchern ausgeheilt, nur der Spaltbruch benötigt noch etwas Zeit. Dies ist zwar 8 Wochen post-OP nicht schön, aber auch nicht ungewöhnlich. Ich darf mein Bein mittlerweile in Bewegung mit 45kg und beim Stehen auch mit 100kg belasten. Meine Streckung ist nach ein wenig Aufwärmen voll möglich, nur die Beugung stagniert seit Wochen bei knapp unter 90 Grad. Erklärt wird dies mit den bekannten Verklebungen und Verkürzungen. Da ich jedoch bei den Übungen regelmässig das Gefühl habe, dass es mir meine Femurkondylen aus dem Knochen reisst, möchte ich beim nächsten KH-Termin feststellen lassen, ob dies tatsächlich durch verkürzte Muskeln zustandekommt oder eventuell Vernarbungen, Einklemmungen oder sonstige Dinge die Beugung behindern. Ich möchte da Sicherheit haben.

Ansonsten geht es mir relativ gut mit der Verletzung. Schmerzen habe ich nur in den Endgraden der Beugung oder bei Drehbewegungen bei stehendem Fuss. Laufen mit einer oder zwei Gehhilfen funktioniert problemlos, und wenn nächste Woche die Vollbelastung freigegeben werden sollte, wird es Zeit, wieder Laufen zu üben.

Mit freundlichen Grüssen,

exray
Seidenpfötchen
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von Seidenpfötchen »

Hallo Exray,

herzlich Willkommen bei uns.

Schön das du den Weg zu uns gefunden hast.

Ich hatte auch einen Fahrradunfall und auch einen C3, allerdings mit Kompartmentsyndrom.
Und das waren auch schon unsere Gemeinsamkeiten.

Durch das Kompartmentsyndrom hatte ich den Fixateur extern, 3 Wochen und erst danach op mit der Platte.
Beugen durfte ich sofort und ohne Einschränkung, war somit nach 3 Tagen schon bei 90 Grad, allerdings hatte ich ein paar Jahre mit der Streckung zu kämpfen, was das Laufen nicht gerade förderte.

3 Monate keinerlei Belastung, danach theoretische Vollbelastung ( ich sollte doch tatsächlich von 0 auf 100 kommen, nur die sec hat er nicht angegeben )

Habe mich dann für die Variante entschieden, wo die Selbstheilungskräfte ihre Arbeit machen und ich nur zuschaue - Lach
Daher war ich auch fast ein Jahr mit beiden Krücken unterwegs.

Aber jede Tibiakopfverletzungen ist anders und man kann sie nicht miteinander vergleichen.
Was wir aber alle brauchen, ist Geduld.

Trotzdem ist es interessant, dass bei dir die Therapie, so gänzlich anders durchgeführt wird.

Wenn du noch Fragen hast, stell sie.

Bis bald
Seidenpfötchen
Saphira
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von Saphira »

Hallo Exray
Herzlich Willkommen im Forum, auch wenn der Anlass immer eher bescheiden ist :evil: Du hast ja auch ordentlich zugelangt, aber die schlimmste Zeit, hast du schon überstanden. Die Probleme mit der stagnierenden Beugung um 90°, hatten viele hier. Aber bei den meisten wurde es unter Vollbelastung besser, da würde ich mir jetzt keinen Kopf machen. Ich hoffe, du bekommst jetzt schnell das OK zur Vollbelastung, denn dann ist ein ganz anderes trainieren möglich.
Liebe Grüße
Saphira
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Eterna
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von Eterna »

Salü,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns.
Es freut mich zu lesen, dass du uns bereits in deiner KH-Zeit gefunden hast und dies Forum dir weiterhelfen konnte.

Ich freue mich auf einen regen Austausch.

LG Marion
Alle sagten: " Das geht nicht !"
Dann kam einer, der wusste das nicht
und hat es gemacht.
bondgirl1976
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von bondgirl1976 »

Hallo exray,

auch von mir ein herzliches Willkommen und schön, dass Du zu uns gefunden hast.
Auch bei mir stand das Bein in einem wirklich seltsamen Winkel ab (ca. 20° nach links) und auch ich bestaunte erstmal (bis der Schock einsetzte) ganz verwundert diesen unüblichen Anblick. :)

Du scheinst Dich ja schon auf dem Weg der Besserung zu befinden. Mit Vollbelastung wirst Du wahrscheinlich noch einmal einen ordentlichen Schub Richtung Normalität machen.

LG Bondgirl
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mountainlover
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von mountainlover »

Hallo Exray

Herzlich willkommen hier. Ich hoffe Du findest das Forum hilfreich und aufmunternd. So zumindest geht es mir, seit ich vor einigen Monaten auf diese Seite gestossen bin.

So wie Du Deine Verletzung beschreibst, finde ich Deinen Heilungsverlauf eigentlich schon ziemlich gut.

Grüsse
Mountainlover
Carpe Diem
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joelinho
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von joelinho »

exray hat geschrieben:Meine Streckung ist nach ein wenig Aufwärmen voll möglich, nur die Beugung stagniert seit Wochen bei knapp unter 90 Grad. Erklärt wird dies mit den bekannten Verklebungen und Verkürzungen. Da ich jedoch bei den Übungen regelmässig das Gefühl habe, dass es mir meine Femurkondylen aus dem Knochen reisst, möchte ich beim nächsten KH-Termin feststellen lassen, ob dies tatsächlich durch verkürzte Muskeln zustandekommt oder eventuell Vernarbungen, Einklemmungen oder sonstige Dinge die Beugung behindern
Hallo exray!
Auch von mir ein nettes Willkommen hier im Forum. Ich habe deine Geschichte genau gelesen (du schreibst in auffällig perfektem Deutsch, bist du Lehrer :wink: ) und ich glaube, dass dein Zustand in Anbetracht deiner Verletzung eigentlich sehr gut ist. Lediglich obiger Satz mit dem Ausreissen der Fermurkondylen aus dem Knochen (Femur=Oberschenkel, K(C)ondyl=Fortsatz) macht mich nachdenklich. Ich bin zwar kein Mediziner, aber das ist für meinen Geschmack nach der schon relativ langen Zeitspanne seit dem Unfall zumindest etwas ungewöhnlich. Ich weiß natürlich nicht was die alles in deinem Knie so gemacht haben -, z.B. mit den Kreuzbandausrissen und immerhin 2 Platten - und dass da die Beugung erst bei ca. 90 Grad ist finde ich auch noch o.k. aber nicht dein Gefühl, dass da etwas fast ausreisst. Immerhin wurde bei dir sehr rasch mit Mobilisation begonnen und du hattest keine Ruhigstellung mit Gipps oder so - auf jeden Fall gute Besserung :lol: .
Meine Beugung war nach ca. 6-7 Wochen uneingeschränkt, d.h. ich konnte das Bein wieder bis zum Anschlag am Po beugen :mrgreen: . Ich hatte eine Tibiakopffraktur lateral mit Teilimpression (keine Bänder und Meniskusverletzungen) die mit winkelstabiler LSS Platte und 7 Schrauben "repariert" wurde.
Gruß, Joelinho
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Elli
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von Elli »

Herzliche Willkommen im Forum!

Die Ärzte, die sich gegenseitig und auch ihre eigene Meinung bei jedem Besuch "verbesserten", hatte ich auch. :twisted:

Ansonsten schließe ich mich Mountainlover an, dein Heilungsprozess hört sich insbesondere nach der Beschreibung der Verletzung ziemlch gut an.

Viel Spaß mit uns & einen optimalen Heilungsverlauf!
Unfall/OP Juni 2012 - Reha Dez 2012 - ME Nov 2013
exray
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von exray »

Hallo,

erstmal an alle vielen Dank für die freundliche Begrüssung. :)
mountainlover hat geschrieben: Ich bin zwar kein Mediziner, aber das ist für meinen Geschmack nach der schon relativ langen Zeitspanne seit dem Unfall zumindest etwas ungewöhnlich. Ich weiß natürlich nicht was die alles in deinem Knie so gemacht haben -, z.B. mit den Kreuzbandausrissen und immerhin 2 Platten - und dass da die Beugung erst bei ca. 90 Grad ist finde ich auch noch o.k. aber nicht dein Gefühl, dass da etwas fast ausreisst.
Nun, nach dem Unfall passen die Empfindungen im Bein sowieso nicht mehr so richtig... habe ich zumindest öfter den Eindruck. Wenn ich selbst in der Motorschiene liege und die mal 1-2 Stunden laufen habe, vor allem im Dehnungsmodus für die endgradige Beugung, "wandert" der Schmerz auch von den Kondylen über die linke, die rechte und die obere Seite der Kniescheibe und dann meist in den Oberschenkelstrecker, da auch wild verteilt über die vier Köpfe. Es kann also durchaus sein, dass das einfach der Zug des Quadrizeps ist, der sich da bemerkbar machen. Mir wurden von sämtlichen Bewegungstherapeuten im Krankenhaus und zuhause weit überdurchschnittliche Schutzreflexe attestiert. Das klingt zwar erst einmal positiv, ist in dem Fall aber äusserst hinderlich. :lol:

Ich war heute im Krankenhaus zur Verlaufskontrolle und habe meine Bedenken angesprochen. Die behandelnden Ärzte haben mir erklärt, dass die von mir befürchteten Hemmnisse vom klinischen Erscheinungbild her eher unwahrscheinlich sind. Diese Aussage deckt sich auch weitestgehend mit denen meines Physiotherapeuten, welcher meinte, dass das Gelenk sauber liefe, keine für Vernarbungen oder freie Gelenkkörper typischen Anzeichen vorhanden wären. Wenn die Experten sich da so einig sind, wird es zumindest mal nicht vollständig abwegig sein. :D

Ich hatte auch gefragt, ob ein MRT zur Beurteilung des Kniebinnenschadens möglich sei, aber dies wurde mit der Aussage verneint, dass die obersten Schrauben in einer Art und Weise angebracht seien, welche für wilde Artefakte auf den Aufnahmen sorgen würden. Schade, aber vorerst nicht zu ändern. Eine Arthroskopie sei bei der momentan vorliegenden Klinik nicht angebracht, was mir sehr recht ist. Ich habe momentan keine Schubladenzeichen und auch keine typischen Meniskus-Symptome.

Ansonsten heilt der Knochen laut Röntgenbild eher gemächlich vor sich sich hin. Ich darf, bwz. MUSS laut Arzt jetzt voll belasten und nach seiner Aussage rund um die Uhr nichts anderes mehr machen als trainieren. :D

Vor einigen Tagen schon habe ich meine Orthese eingemottet, ich konnte den kleinen Quälgeist nicht mehr sehen. Ausserdem bin ich schon so häufig wie nur irgendwie möglich nur noch mit einer Krücke gelaufen, was erstaunlicherweise im Fuss die grössten Beschwerden verursacht, und zwar über dem Innenknöchel. Dort befindet sich laut Aussage meines Physiotherapeuten eine umgelenkte Sehne, welche sehr gerne für Überlastungsphänomene verantwortlich ist. Ich konnte dem Forum bereits entnehmen, dass dies durch üblich, wenn auch ärgerlich ist.

Vielen Dank noch einmal für die Begrüssung und die Genesungswünsche, welche ich natürlich an alle Betroffenen zurückgebe. Die beste Fraktur ist nichts wert, aber mit den Informationen hier aus dem Forum wird es alles doch um einiges klarer und erträglicher.

Mit freundlichen Grüssen,

exray
baeumchen
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von baeumchen »

Hallo Exray,

auch von mir noch ein verspätetes "Hallo" bei uns im Forum. Bin auch so ein Radopfer :oops: Ich hab damals erst großzügig versucht selbständig aufzustehen - bis ich dann den Winkel meines Beines gesehen. Dann hatte ich erstmal Stress von der Straße zu kommen weil die Straßenbahn anrollt und erst als ich auf nem Stuhl am Straßenrand saß wurd mir bewusst dass die Beinstellung wohl was nicht so gutes mit sich bringt.....Jaja - dieser Adrenalinkick kann wohl dafür sorgen dass man ein Wilchen braucht bis einem die Lage bewusst wird :mrgreen:

Nun hast du aber ja das Schlimmste wohl erst einmal überstande, und dein Heilungsverlauf liest sich erstmal ganz gut.
Die Fuß-Wegwechen hab ich hier auch schon mehrmals beschrieben. Leider sind die echt hartnäckig - ist das Sprunggelenk mal still muckt bei mir dann auch mal die Achillessehne... aber wie du schon festgestellt hast scheint das relativ normal zu sein und zu unserem Glück dazu zu gehören.

Nun wünsch ich dir aber erstmal viel Spaß mit uns und weiter eine gute Heilung und viele Fortschritte.

Liebe Grüße

vom Baeumchen
exray
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von exray »

baeumchen hat geschrieben: Bin auch so ein Radopfer :oops: Ich hab damals erst großzügig versucht selbständig aufzustehen - bis ich dann den Winkel meines Beines gesehen. Dann hatte ich erstmal Stress von der Straße zu kommen weil die Straßenbahn anrollt und erst als ich auf nem Stuhl am Straßenrand saß wurd mir bewusst dass die Beinstellung wohl was nicht so gutes mit sich bringt.....Jaja - dieser Adrenalinkick kann wohl dafür sorgen dass man ein Wilchen braucht bis einem die Lage bewusst wird :mrgreen:
Hallo baeumchen,

die Situation auf dem Boden nach so einem Unfall hat was ganz surreales an sich. Mein allererster Gedanke auf dem Boden war: "Das wird wohl nichts mehr mit der Festivalsaison dieses Jahr". Nun ja, die wichtigsten Dinge halt zuerst. Waren bei Dir schnell Leute anwesend, um zu helfen? Bei mir hat tatsächlich jemand gefragt, wie ich denn darauf käme, dass das Bein gebrochen wäre (beflissentlich den wild abstehenden Unterschenkel ignorierend). :D

Da muss ich im nachinein drüber lachen, das ist dermassen absurd...

Mit freundlichen Grüssen,

exray
baeumchen
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von baeumchen »

Hallo Exray,

jaaa - mich haben ein paar ganz tolle Bauarbeiter von der Straße gekratzt :mrgreen: Allerdings wär der Unfall ohne Baustelle vermutlich garnicht passiert...
Sie waren aber echt toll - haben noch nen Stuhl organisiert, mein Fahrrad in ihrem Baucontainer eingeschlossen......
Die Rettungssanitäter tippten dann zunächst auf ne gebrochenen Kniescheibe. Im Krankenhaus sagte man mir dann, es wäre schön gewesen wenn die Kniescheibe gebrochen wäre - aber leider wärs der Tibiakopf. Da wurd mir erst langsam bewusst dass es wohl extrem doof sein muss sich den Tibiakopf zu brechen - denn die Vorstellung dass die Kniescheibe bricht war bis dahin für mich ziemlich grausam :oops:
Aber so relativiert sich halt alles. Dass mein Meniskus kaptt war und er inzwischen garnicht mehr vorhanden ist hab ich z.B. nur durch die OP-Berichte erfahren. Irgendwie hat das keinen mehr interessiert, da sich alle nur noch auf den Knochen konzentriert haben.
Mir gratulierten die Ärzte nicht zu der Fraktur, sondern sagten mir immer nur "DEN BRUCH möchte ich persönlich ehrlich gesagt nicht haben!"
Toll - sehr aufbauend.
Naja - zum Glück überschaut man am Anfang nicht alle Konsequenzen - zumindest geht es mir so. Bin froh dass ich damals nicht wusste dass ich sooo lange damit zu kämpfen hab....

Aber schön dass es nette Menschen auf der Straße gibt, die einem dann im Notfall gut helfen. DAS war auf jeden Fall ne positive Erfahrung :mrgreen:
Wir wollten übrigens an dem Abend noch Beushc bekommen udn ich wollte kochen - hab auh ncoh auf der Straße liegend überlegt wie ich denn nun kochen soll? :mrgreen:

Das ist echt ne skurile Situation 8)

Wünsch dir noch nen schönen tag

Baeumchen
gartenzwerg
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von gartenzwerg »

Hallo Exray,
auch von mir noch ein verspätetes Willkommen im Forum. Ich bin vor Dir zum Forum gestossen und habe in der Zwischenzeit schon viele hilfreiche Beiträge und Aufmunterungen erhalten. Das tut gut! Mein Unfall ist ca. 1 Monat nach deinem passiert und ich habe noch eine Woche Nullbelastung bis ich mit der Teilbelastung beginnen kann. Dein Heilungsverlauf scheint gut zu verlaufen und hoffentlich darfst du bald voll belasten.
Weiterhin alles Gute!

Liebe Grüße
gartenzwerg
Zuletzt geändert von gartenzwerg am Do Okt 04, 2012 9:25 am, insgesamt 1-mal geändert.
Saphira
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von Saphira »

Hallo Exray
Hast du überhaupt noch Zeit für uns, da du doch jetzt 24 Stunden am Tag trainierst :?: :mrgreen: Nein, im Ernst, ich wollte mal fragen, wie es deinem Sprunggelenk jetzt geht. Nach meiner 2. OP hat es mir fast mehr Probleme bereitet, als das Knie. Als ich endlich die ersehnte Erlaubnis zur Vollbelastung bekam, bin ich zunächst kläglich gescheitert, denn ich konnte überhaupt nicht über den schmerzenden Fuss abrollen :evil: Ich sollte laut Arzt und Physiotherapeutin, den Schmerz im Fuss ignorieren, der würde sich von alleine wieder geben. So war es bei mir dann auch. Allerdings gilt diese Ansage nicht für unser Knie :!: Also übertreibe es jetzt nicht und höre immer gut zu, was dein Knie dir zu erzählen hat. Ich wünsche dir einen problemlosen Übergang in die krückenfreie Zeit und berichte mal, wie es so " läuft" :wink:
Liebe Grüße
Saphira
exray
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Re: Ein Neuzugang

Beitrag von exray »

Saphira hat geschrieben:Hallo Exray
Nein, im Ernst, ich wollte mal fragen, wie es deinem Sprunggelenk jetzt geht.
Hallo Saphira,

mir geht es da ganz ähnlich. Ich bin momentan nur noch mit einer Krücke unterwegs, merke da allerdings jeden Schritt ganz deutlich im Fussgelenk. Das ändert sich immer mal wieder, gestern z.B. war es an und für sich ganz erträglich. Ich habe mich sogar aufraffen können, meinen erstens Auswärts-Gehversuch ohne die zweite Krücke zu unternehmen (ganze 200 Meter). Gar nicht so einfach, da es in unserer Einfahrt bergab geht. Ganz ohne geht es momentan noch nicht, da knicke ich auf den letzten Zentimetern der Bewegung ein, wenn ich mich nicht extremst konzentriere. Dies scheint mir grösstenteils ein muskuläres Problem zu sein. Das ungute Gefühl im Fuss tut natürlich sein übriges. :D

Mein Knie meldet sich momentan überhaupt nicht. Die Muskeln und Sehnen aussenrum natürlich schon, aber das Knie selbst nicht, es sei denn, ich mache Drehbewegungen zwischen Ober- und Unterschenkel, aber das dürfte ja jedem hier ähnlich gehen oder gegangen sein.

Wie lange hat das bei Dir gedauert mit dem Sprungelenk? War es bei Dir auch so, dass der Schmerz im Fuss das ordentliche Führen des Knies sabotiert hat?

Mit freundlichen Grüssen,

exray
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