neues Unfallopfer mit einer Leiter

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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gartenzwerg
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neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von gartenzwerg »

Hallo zusammen,
seit 7 Wochen (3. August 2012) gehöre ich auch zu den Verletzten mit einer Tibiakopffraktur. Ich bin sehr froh das Forum gefunden zu haben und freue mich schon auf den Austausch mit netten Mitgliedern. In letzter Zeit habe ich schon viel Hilfreiches und Aufmunterndes von den Betroffenen gefunden und möchte gerne auch anderen "Leidensgenossen" weiterhelfen.
Zu meinem Unfall:
Beim Arbeiten im Garten am späten Nachmittag sank eine Leiter, auf der ich in einer Höhe von ca. 1,5 m stand auf einer Seite in der Erde ein und kippte um. Während des Fallens überlegte ich mir nach hinten herunterzuspringen. Leider kam ich nicht richtig auf dem Boden auf und verdrehte mir das linke Knie dabei. Es war mir nicht mehr möglich aufzustehen und so wurde sofort der Rettungswagen verständigt. Die Schmerzen waren bei gebeugtem Knie sehr gering. Im Krankenhaus wurde das Knie sofort geröngt und eine CT gemacht. Erst beim Strecken des Knies traten größere Schmerzen auf. Danach teilte man mir, dass ich eine Tibiakopftrümmerfraktur mit Gelenkbeiteiligung habe und noch in der Nacht operiert werden müsse. Ich konnte mir aussuchen, ob ich mit Narkose oder Kreuzstich operiert werden möchte. Ich entschied mich für den Kreuzstich mit Schlafmittel (für den Körper schonender als die Narkose) und wachte beim Verbinden wieder auf. Die Operation dauerte 3 Stunden und am frühen Morgen lag ich dann in meinem Spitalszimmer mit einem großen Spaltgips von den Zehen bis zur Hüfte. Die Schmerzen waren sehr erträglich. Am 4. Tag wurden mir dann die Schläuche entfernt und ich durfte das 1. Mal aufstehen. Ein netter Therapeut lernte mir mit dem Gehbock umzugehen und mich zur Toilette zu bewegen. Das war schon ein großer Vorteil, ein wenig selbständig zu sein. Nach 7 Tagen wurde ich dann vom KH entlassen mit 6 Wochen Nullbelastung. Es wurde mir ein Gehbock und ein Rollstuhl für zuhause verschrieben. Zuerst war es mühsam, sich auf die neue Situation einzustellen, aber mit der Zeit ging alles besser, wenn das Wichtigste immer in Reichweite stand. In der ersten Zeit wurde ich jede Woche mit dem Krankenwagen liegend zur Kontrolle (Röntgen und Weichteile) gebracht. Nach 3 Wochen wurde der Gips geschlossen und ich wurde nach der 4. und 6. Woche geröntgt. Nach 6 Wochen bekam ich eine Orthese für mit 30° Beugung und immer noch Nullbelastung.
Am Montag habe ich meine erste Physiotherapie im KH.
Da ich glücklicherweise alle Räume in einer Ebene habe, bin ich mit dem Gehbock, Krücken und Rollstuhl gut zurecht gekommen. Jetzt leide ich aber schon darunter, nur im Haus oder auf der Terrasse sein zu können und möchte mich auch wegbewegen. Bis in den Garten und zur Strasse sind es 7 Stufen, die ich zu bewältigen habe. Mit den Krücken kann ich in der Wohnung gehen, traue mich aber noch nicht, Stufen zu steigen. Wie habt Ihr das gemacht und wie leicht kann man mit Krücken und dem linken unbelasteten Bein in ein Auto als Beifahrer einsteigen? Würde mich über Eure Antworten sehr freuen. Hoffentlich ist mein Bericht nicht zu lange ausgefallen.

Liebe Grüße und ein schönes Wochende wünscht
gartenzwerg
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Elli
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von Elli »

Hallo lieber gartenzwerg,

herzlich willkommen im Forum!

Hiermit gebe ich ganz offiziell den Staffelstab an dich, den/die Jüngst-Verunfallte(n) ab. 8)

Es ist immer wieder spannend zu lesen, wie unterschiedlich doch therapiert wird.

Das Stufen-/Treppenproblem habe ich immer noch. Mit Geländer kriege ich fast alles hin, ohne macht der Kopf nicht ganz mit. Lass dir am Montag zeigen, wie man es auf der Treppe "richtig" macht. Wenn ich irgendwo bin, wo es kein Geländer gibt, ist immer jemand dabei. Und diese Person bitte ich dann, sich jeweils treppab hinzustellen. Also wenn ich hoch gehe, steht sie hinter mir und wenn ich runter gege, vor mir. Das gibt mir die Sicherheit, dass ich im Falle eines Wacklers nicht umfalle.

Auto ist für mich einfach (mein linkes Bein ist kaputt). Ich setze mich erst hin und drehe dann die Beine rein. Wenn du allerdings nur 30° Beugung hast, ist das vielleicht etwas schwer - je nach Größe des Autos. Auf den Abstand zum Bordstein achten - entweder ganz ran (keine Lücke) oder weiter weg, dass du zunächste in die Lücke treten kannst. Wie bei allen anderen Dingen auch . testen!

Dein Bericht ist nicht zu lang, kannst gerne mehr schreiben, ich hätte auch noch viele Fragen zur Diagnose, Behandlung und Prognose. Aber das muss nicht alles auf einmal sein. :lol:

Lies dich erstmal ein. Ich las beispielsweise nacheinander die Threads der Aktiven. So kenne ich deren Hintergrund etwas besser und kann die Antworten eher einschätzen. Vergleiche sind jedoch nur bedingt möglich, da die Verletzungen im Detail doch sehr verschieden sind und auch die körperliche Fitness eine Rolle spielt. Von der "Geduld" als größte Tugend hast du ja sicher schon gelesen.

Auf eine gute Zeit im Forum und einen super Heilungsverlauf!
Unfall/OP Juni 2012 - Reha Dez 2012 - ME Nov 2013
bondgirl1976
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von bondgirl1976 »

Hallo gartenzwerg,

herzlich willkommen im Forum. Von einem Unfall im Garten habe ich hier noch nicht gehört...Du bist also ein echter Exot. :wink:
Elli hat geschrieben:Es ist immer wieder spannend zu lesen, wie unterschiedlich doch therapiert wird.
Dem kann ich nach sechs Monaten hier wirklich zustimmen!
Du siehst also, dass alles sehr, sehr unterschiedlich abläuft. Was uns alle eint ist die Geduld, die brauchen hier alle ständig und andauernd und leider ist sie oft echte Mangelware.

Mir haben sie gleich im Krankenhaus (Du nennst es "Spital", bist Du Österreicher oder Schweizer?) beigebracht, wie ich Treppen angehe. Es gibt hier zwei Möglichkeiten Treppaufwärts:

1. Mit Geländer: Du nimmst die Krücken in eine Hand (oder, noch besser drückst die 2. einem Freund in die Hand), hältst Dich mit einer Hand am Geländer fest, die Andere stützt mit den Krücken. Dann setzt Du das unverletzte Bein eine Stufe höher und ziehst das andere Bein nach. Es folgen die Krückenseite und die Geländerseite.

2. Ohne Geländer (ist etwas wackeliger): Letztendlich Variante 1 sehr ähnlich, nur statt dem Geländer die Krücken halten.

Runterwärts ist immer etwas schwieriger, weil es wirklich gruselig ist, körperlich so eingeschränkt eine Treppe runterzugehen.
Hier ist es auch mit beiden oben genannten Varianten möglich, nur dass Du dabei das verletzte Bein vorauschicken musst.

Ins Auto einzusteigen fand ich immer relativ leicht, ich habe aber das Glück, dass mein Auto über einen höhenverstellbaren Beifahrersitz verfügt. Den habe ich einfach ganz hoch gestellt und den Sitz ganz nach hinten geschoben. Dann hineinsetzten und die Beine nachziehen.
Und, wie Elli schon geschrieben hat, achte auf den Abstand zum Randstein, denn das ist echt mies, wenn die Spaltgröße nicht stimmt (dann sitzt Du im Auto fest :twisted: ).

LG Bondgirl
Seidenpfötchen
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von Seidenpfötchen »

Hallo Gartenzwerg,

auch von mir ein herzliches Willkommen.

Einen Leiterunfall hatten wir schon, allerdings nicht im Garten. Was macht man im August, im Garten, auf der Leiter ??? - Lach

So unterschiedlich wie die Verletzungen am Tibiakopf sind, so unterschiedlich ist das zusammen Flicken und noch weiter geht es auseinander bei der Therapie.
Das einzigste was wir alle gemeinsam brauchen, ist eine gehörige Portion Geduld.

Was haben sie eigentlich bei der op gemacht????
Hast du Platten und Schrauben oder wurde es nur wieder alles gerichtet???

Gips hatten hier wenige, deshalb hatten wir das Problem mit der Beugung nicht.
Ich hatte 3 Wochen einen Fixateur extern und das käme deinem Gips näher. Ich konnte mit diesem Teil nichts. Alleine aufstehen, ging gar nicht, Laufen, Treppe steigen oder ins Auto einsteigen, darüber habe ich gar nicht nachgedacht, es lag außerhalb meiner Vorstellungskraft.

Bei nur 30 Grad Beugung, wird es auch nicht so einfach sein ins Auto zu kommen, vielleicht in einen 2 Türer.

Auch Krücke bin ich nicht sehr viel gelaufen, in der Zeit wo ich noch nicht belasten durfte, war mir einfach zu anstrengend. Und da ich kein Leistungssportler war, fehlten mir einfach die dazugehörigen Muskeln, es wäre also zu lasten der anderen Gelenke gegangen.
Da wo ich nicht hinkam, musste ich auch nicht hin.

Und die Treppe, mag ich heute nach 4 Jahren noch nicht.

Wenn du noch Fragen hast, stell sie.

Bis bald
Seidenpfötchen
gift-ulli
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von gift-ulli »

Hallo gartenzwerg,

mal abgesehen vom Unfallhergang ist deine Geschichte meiner sehr ähnlich!
Hatte eine Trümmerfraktur mit Gelenkbeteiligung und auch ca 6 Wochen einen Gips (10 Tage Spaltgips, nach entlassung aus dem Spital dann geschlossenen) und danach eine Knieorthese, allerdings 60 Grad.
Das Problem mit den Treppen hatte ich auch, wohne allerdings im 2. Stock und durch die ständigen Arzt und Physiotermine war ich gezwungen viel zu üben ;)
Mein einziges Problem war eigentlich immer nur die letzte Stufe pro Treppe, weil da das Geländer zu kurz war... Hab das dann so gelöst dass meine Begleitung einen Hocker hingestellt hat, ich mich draufgesetzt und rumgedreht habe, das klappt super! :)

Ins Auto einsteigen war auch kein Problem (gleiches Prinzip wie beim Hocker --> hinsetzen, umdrehen) ;) Kommt natürlich immer aufs Auto an...

Wünsche dir noch viel Glück und Geduld! Vielleicht verläuft deine Heilung aufgrund unserer ähnlichen Geschichten ja auch so positiv wie bei mir ;)
Seit meinem Unfall sind jetzt 5 1/2 Monate vergangen, arbeite bereits seit 2 monaten wieder und habe letztes WE meine erste Berg- + Radltour hinter mich gebracht :)
Ich drück dir die Daumen!

lg
Ulli
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Eterna
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von Eterna »

Salü Gartenzwerg,

auch vom mir herzliche Willkommen in diesem echt genialen Forum ( Danke Andi) !!
Mir bleibt eigentlich nicht mehr viel zu sagen...da waren die anderen schneller :mrgreen: Also hoffe ich, dass dein Bruch gut verheilt und du dich hier ebenso gut aufgehoben fühlst wie ich.
Ich selber gehöre zu den " Freiwillig Zersägten"...naja, freiwillig ist da aber schon ein sehr dehnbarer Begriff.....der Doc hat mich zwar nicht mit roher Gewalt auf den OP Tisch gezwungen, aber eine sinnvolle Alternative gab es halt auch nicht. :roll:

LG Marion ( Eterna)
Alle sagten: " Das geht nicht !"
Dann kam einer, der wusste das nicht
und hat es gemacht.
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Ursel
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von Ursel »

hallo gartenzwerg

Ich bin schon ein paar Jahre hier und auch froh dieses Forum gefunden zu haben.Wie du vielleicht schon selber festgestellt hast sind die Verläufe sehr unterschiedlich und auch die Behandlungsmetoden.Zum in´s Auto einsteigen habe ich mir einen Drehteller besorgt,Habe mich erst hingesetzt und durch die leichtere Drehung kam ich besser rein.Bei mir ist das "schlechte " das Linke.Nur mit so wenig Beugung wird auch das nicht einfach werden.
Ich wünsche dir einen guten Heilungserfolg und wie immer viel Geduld. L.G. Ursel
2005 laterale Tibiakopffraktur mit Platte 5 Schrauben,Spangioseplastik,Peronäusparese.
2007 Metallentf.
2010 Knie Tep mit gleichzeitiger X-Bein Umst.
2011 Hüft Tep
2012 Suprakondyläre Oberschenkelfrak. mit Platte und 11 Schrauben
2013 Metallentf.
baeumchen
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von baeumchen »

Hallo Gartenzwerg,

auch von mir noch ein "Hallo" in unserer lustigen Runde.
Den Rest haben nun meine VorschereiberInnen schon erledigt :lol:

das "Ins-Auto-Steigen" ist mit sooo wenig Beugung wirklich ein Problem - ich hab das linke Bein kaputt und hatte zwischenzeitlich ne gestreckte Schiene und leider weiterhin ne katastrophale Beugung - aber da es das LINKE Bein ist konnte ich auf der Beifahrerseite wenigstens zuerst das kaputte bein ins Auto schwingen und dann den Rest hinterher.Hab oft darüber nachgedacht dass es für mich wohl unmöglich gewesen wäre ins Auto zu kommen wenn es das RECHTE getroffen hätte - denn DREHEN ist ja ne schöne Idee - mit so weing Beugung leider unmöglich - es sei denn man hat ne Strech-Limousine :mrgreen:

Zur Treppe ist auch schon alles gesagt - allerdings kann ich zur Beruhigung sagen, dass ich Treppen gehasst habe und dies auch heute noch so ist. Wenn kein Geländer da ist, nehme ich mir zur Sicherheit auch irgend eine rumstehende Person zur Hilfe, die mir Sicherheit gibt, indem sie beim Abwärtslaufen vor mir steht also wie bei Elli 8) Abwärts mit zwei Krücken ist auch heut - nach einem Jahr - noch der Horror.
Aber üb auf jeden Mal mit den Physiotherapeuten - die haben ganz gute Tipps.

Sooo - nun aber erstmal viel Spaß mit uns :mrgreen:

Einen lieben Gruß

Das Baeumchen
Mietzi
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von Mietzi »

Hallo Gartenzwerg,

auch ich möchte dir HALLO sagen. Ich bin seit ca. einem Monat hier im Forum (Skiunfall allerdings bereits am 28.02.) und habe schon viele Tipps und Aufmunterungen bekommen.

Das Problem mit dem Treppensteigen hatte ich anfangs auch. Ich hatte für 6 Wochen eine Schiene mit Null Belastung und null Beugung. Ich sollte von Stufe zu Stufe springen. Da hab ich die einfache Variante gewählt und bin auf meinem Popo hoch und runter geruscht. Geht allerdings nur im eigenen Haus. Draußen würde es wohl ziemlich albern aussehen. :lol:
Die Treppen draußen habe ich einfach vermieden. :wink:
Zur Zeit bin ich bei Teilbelastung und laufe die Treppen mit 2 Krücken. Dabei halte ich mich an die Eselbrücke meiner PT "Gesund gehts aufwärts und krank gehts abwärts". (gemeint ist immer das Bein, welches als erstes gesetzt wird).

Als Beifahrerin hatte ich keine Probleme, da linkes Bein kaputt.

Ich wünsche dir eine schnelle Heilung!!!!

LG Mietzi
bondgirl1976
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von bondgirl1976 »

Mietzi hat geschrieben: Ich bin seit ca. einem Monat hier im Forum (Skiunfall allerdings bereits am 28.02.) und habe schon viele Tipps und Aufmunterungen bekommen.
Wahnsinn, ist mir bisher nicht aufgefallen, mein Skiunfall (auch linkes Bein kaputt) war am 27.02., einen Tag später bin ich zuhause schon operiert worden.
Sag mal, Mietzi, hast Du auch so Probleme, wenn Du andere beim Skifahren (TV usw.) stürzen siehst??? Mich macht das total fertig, wo ich sonst eigentlich recht unempfindlich bin.

LG Bondgirl
gartenzwerg
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von gartenzwerg »

Guten Morgen zusammen,
vielen herzlichen Dank für Eure sehr hilfreichen Rückmeldungen und netten Willkommensgrüße. :D

Noch einiges zu mir:
Ich komme aus Österreich und bin Mitte 50.
Zu dem Unfall ist es gekommen, als ich störende Zweige von der Ligusterhecke abschneiden wollte. Im Juli habe ich liebevoll bunte Kiesbeete angelegt, um die Blumenbeete zu verkleinern und die Arbeit zu verringern - ist wunderbar gelungen (brauchte auch keine Leiter dafür :!: ). Es fehlte nicht mehr viel und der Garten wäre fast perfekt gewesen - leider passierte dann der Unfall. :(
Wenn ich jetzt beim Fenster hinausschaue sehe ich viel Unkraut, ungepflegte Beete und verdorrte Blumen, die zu wenig gegossen wurden. So ist es eben - ich kann es nicht ändern. Mein Partner bemüht sich sehr um mich, aber die Gartenarbeit ist nicht sein Revier. In Zukunft werde ich bestimmt toleranter sein und über manches mehr hinwegsehen. Das Leben geht auch weiter, wenn im Haus und Garten nicht alles perfekt ist (was ich bis jetzt versucht habe).

Eure Fragen möchte ich gerne beantworten:
bei der Operation setzte man mir eine Platte und einige Schrauben ein. Leider stehen im Entlassungsbericht keine näheren Angaben zur Verletzung. Bei der Visite am 1. Tag im Krankenhaus tat der Arzt so, als hätte ich mir die Verletzung absichtlich zugefügt. Er sagte, dass man nicht vorhersagen kann, wie gut die Beweglichkeit des Knies wiederhergestellt werden kann und dass mir vielleicht bald ein neues Kniegelenk eingesetzt werden muss. Die Platte wird im Knie drinnenbleiben können.
Therapieablauf: Zu Beginn 6 Wochen Gips, dann 4 Wochen Orthese - alles weitere wird man dann sehen.
Jetzt bin ich Gott sei Dank schon bei der Orthese.

Hallo, liebe Ulli, wie war der Verlauf (Beugung und Belastung) bei Dir?
Ich habe die 30° Einstellung voraussichtlich noch eine Woche und Nullbelastung noch 3 Wochen.

Hallo, liebe Mietzi, das mit dem Popo habe ich auch schon überlegt. Aber wie setzt Du Dich nieder und wie steht Du nach der letzte Stufe wieder auf?

Was ich zu fragen vergessen habe - wie steigt man dann am leichtesten wieder aus dem Auto aus?

Als ich nach dem Krankenhaus nach Hause kam, hatte ich keine passende Kleidung für die Füße. Ich kam in keine Hose mit dem Gips rein und aufschneiden wollte ich auch keine. Zu Untersuchungen fuhr ich mit einem Rock und jetzt habe ich mir eine REHA (Kurhose) im Internet bestellt - ist sehr zu empfehlen (hat zwei durchgehende Reißverschlüsse links und rechts und läßt sich dadurch beim An- und Ausziehen gang leicht öffnen). Die große Zange, die es in Fachgeschäften gibt, ist auch eine praktische Hilfe, sodaß ich beim An- und Ausziehen niemand brauche.

Durch den Unfall sieht man jetzt genau, welche Freunde sich auch in schlechteren Zeiten melden. Von manchen habe ich 7 Wochen nichts mehr gehört, andere rufen alle paar Tage an oder schauen kurz vorbei. Wahrscheinlich war es bei Euch auch nicht anders.

Um 11.15 Uhr werde ich zur 1. Physiotherapie abgeholt. Bin schon neugierig, was sie mit mir machen und was sie mir sagen. Werde Euch noch heute davon berichten.

Vielen Dank für Eure Beiträge und recht liebe Grüße an Elli, Bondgirl, Seidenpfötchen, Ulli, Marion, Ursel, Baeumchen, Mietzi.
Ich fühle mich im Forum sehr wohl :D und wünsche allen Leidensgenossinnen und Leidensgenossen einen super Heilungsverlauf.
Bis bald!

Liebe Grüße
gartenzwerg
Zuletzt geändert von gartenzwerg am Sa Sep 29, 2012 11:53 am, insgesamt 1-mal geändert.
baeumchen
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von baeumchen »

Hallo Gartenzwerg,

na - da scheinst du ja auch seeeehr gesprächige Ärzte erwischt zu haben. DAS ist echt ne Sache, die viele von uns hinter sich haben - wenig Aufklärung durch die Ärze, und mal eben lapidar der Satz: "sie werden wohl bald ein neues Knie brauchen".
Mit der Zeit lernt man aber, den Ärzten auf den Wedcker zu gehen und soooo lange zu nerven, bis sie einen endlich vernünftig erklären was los sit 8)
das mit dem Gips ist echt komisch - den hatten hier nur wenige - aber irgendwie ist die Behandlung eh überall anders. Ich denke das wichtigste neben der Belastung wird sein, dass du deine Beugung endlich forcieren darfst. Bei mir ist sie leider in den Generalstreik getreten, nachdem cih auch lange nicht beugen durfte - bin da aber wohl (zum Glück) ne Ausnahme, was den Stillstand angeht.

Zum Auto kam mir grad noch Idee: Hast du mal versucht dich auf den Rücksitz zu setzen? Quasi als erstes seitlich mit dem Popo rein und dann mit den Beinen auf dem Sitz bleiben. So müsste man doch ganz gut rein und raus rutschen können - wenns auch nicht grad die übliche Sitzposition fürs Auto ist :mrgreen: . Wollte mich nach der 2. OP erst soooo nach Hause fahren lassen, da der Weg so weit war - wir haben aber dann den Fußraum auf der Beifahrerseite einfach mit Kissen unterpolstert damit ich das Bein nicht drei Stunden halten muss.
Wieso bekommst du eigentlich keien Hausbesuche für die Physio? Am Anfang war das für mich ne echte Entlastung nicht mit meinem gestreckten Bein ständig Ausflüge machen zu müssen. Irgendwann macht es mit Sicherheit Sinn in die Praxis zu fahren, weil sie dort einfach mehr Therapiemöglichikeiten haben - aber ich denke grad am Anfang gehts ja erstmal darum das Bein durchzubewegen, Lymphdrainage etc.
Müsstest halt nur den Arzt fragen ob er das Kreuz bei der Verordnung bei Hausbesuch macht und ne Physiopraxis suchen, die die Hausbesuche machen.
Uuups - da fällt mir ein - du kommst ja aus Österreich - viellciht siehts da natürlich anders aus mit den verordnungen - dann nehme ich alles wieder zurück.

Aus welcher Ecke kommst du denn da? Bin absoluter Kärnten-Fan :lol:

Liebe Grüße

Das Baeumchen
Sooo - nun wünsche ich dir erstmal viel Spaß bei der Physio!
Saphira
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von Saphira »

Hallo Gartenzweg
Auch von mir noch ein verspäteter Willkommensgruss :lol: Leider bin ich nicht eher dazu gekommen, da ich letzte Woche Geburtstag hatte und diesen am Wochenende gefeiert habe. Es war das erste Fest, nach über einem Jahr, das ich selber ausgerichtet habe :mrgreen: Was das Einsteigen und Aussteigen ins Auto betrifft, so habe ich, genau wie Bäumchen, meistens den Rücksitz bevorzugt. Erst als die Beugung besser wurde, bin ich nach vorne umgezogen. Ich wünsche dir einen komplikationslosen Heilungsverlauf und dass dir möglichst viele Freunde weiter treu zur Seite stehen. Ich hatte das Glück, das die Meisten einen langen Atem hatten und mir ein Jahr lang geholfen haben :D Ich wollte dich jetzt nicht erschrecken :shock: , es hat bei mir so extrem lange gedauert, da ich knapp 7 Monate nach meinem Unfall erneut operiert werden musste.
Liebe Grüße
Saphira
gift-ulli
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von gift-ulli »

Hallo Gartenzwerg,

hm die Gipsmethode scheint in Österreich sehr beliebt zu sein, ich war im LKH Salzburg, die sind anscheinend totale Gipsfanatiker :D
Also mit der Aufbelastung/Beugung wars bei mir so:
8 wochen nullbelastung, nachdem der Gips runter war orthese auf 30, danach 2 Wochen Abrollen + schiene auf 60, nach woche 10 15kg belastung + Schiene auf 60, Woche 12-15 jede Woche 10kg mehr bei 90 Grad und ab Woche 15 Vollbelastung bei freigestellter Schiene!
Die Orthese durfte ich ab Vollbelastung jederzeit weglassen habe sie aber noch 2 Wochen behalten da die ganze Geschichte noch ziemlich wackelig war...

Die Geschichte mit den Freunden oder "Freunden" kenn ich auch sehr gut, in der Zeit findet man wirklich heraus wem man wichtig ist und auf wen man sich verlassen kann!
Hab da auch einige falsche Freunde aussortiert, mit denen ich jetzt keinen Kontakt mehr will, Leute die nur da sind wenns einem gut geht bzw wenns selbst was brauchen sind reine Zeitverschwendung - bleibt mehr Zeit um echte Freundschaften zu pflegen ;)

Lg Ulli
bondgirl1976
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Re: neues Unfallopfer mit einer Leiter

Beitrag von bondgirl1976 »

gartenzwerg hat geschrieben: Bei der Visite am 1. Tag im Krankenhaus tat der Arzt so, als hätte ich mir die Verletzung absichtlich zugefügt.
Da ich mich zuhause habe operieren lassen, der chirurg zwar sehr fähig war aber mit skiverletzungen nicht sehr vertraut, wurde ich immer wieder gefragt, ob ich betrunken gewesen war ("Sie können das ruhig zugeben.") oder ich nicht skifahren könne. Weil ich angeblich zu jung für diese Verletzung war, bzw. sie nicht auf den von mir geschilderten Unfall passte (wird auch als "Hochrasanztrauma" bezeichnet) wurde mir sogar Osteoporose angedichtet.
Da muss einfach ein dickes Fell her!

Leider musst Du Dich daran gewöhnen, dass es im Garten nicht so ausschaut, wie Du es gerne hättest. :cry:
Das wird noch ein bisschen dauern, bis Du wieder gärtnern kannst. Aber wenn Du Physio hast, geht das ja langsam vorwärts. Hoffentlich hast Du einen guten PT erwischt, das ist dann schon die halbe Miete.

LG Bondgirl
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