Bericht an die Unfallversicherung

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Ophelia1987
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Bericht an die Unfallversicherung

Beitrag von Ophelia1987 »

Hallo zusammen,

ich wollte euch mal berichten, wie es mir geht bzw. was sich getan hat. So richtig gut gehts dem Bein nicht und das wird sich wohl auch nicht ändern. Aber ich habe mich daran gewöhnt.

Nun habe ich den Unfallbericht für die Versicherung fertig und hoffe, dass da jetzt mal schnell und einfach was passiert. Dazu habe ich gleich mal noch eine Frage... Der Arzt hat aufgeschrieben 1/7 Beinwert. Was genau bedeutet das und kann sich das erhöhen nach einer weiteren Untersuchung/Begutachtung?

Es tut mir leid, dass ich so selten schreibe aber ich lese jeden Tag. Leider habe ich einfach selten die Zeit, was zu schreiben bzw. fehlt mir dann einfach die Kraft, weil ich zur Zeit so viel zu tun habe.

Liebe Grüße das Franzi
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iceeye
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Re: Bericht an die Unfallversicherung

Beitrag von iceeye »

Huhu.. Ach du warst schon beim Gutachten, interessant.
Ich bekomme jetzt noch den Termin fürs Gutachten.
Leider kann ich dir das grad auch nicht erklären mit dem Beinwert. Aber darüber gelesen hatte ich schon viel. Und Andere hier aus dem Forum können Dir das sicherlich erklären. :D

Was hast du denn noch für Beschwerden?
LG Iceeye

laterale Tibiakopfimpressionsspaltfraktur April 2011; ME März 2012
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Ophelia1987
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Re: Bericht an die Unfallversicherung

Beitrag von Ophelia1987 »

Huhu Daniela,

nein war ich nicht, mein Chirurg hat mich bewertet für die Versicherung (wie er ja lt. Formular musste). Beschwerden hab ich noch genug: Treppen auf und ab, hocken, knien, rennen, hüpfen, länger als 15 Min. stehen, länger als 5 km gehen, Schienenbein schmerz bei schon kleinen Stößen (mal leicht gegen Tisch knallen) und wird sofort blau, das selbe am Knie direkt, alle dreh-steh-bewegungen sind doof (tanzen) und und und. Also insgesamt irgendwie eben nicht wie früher.

Liebe Grüße das Franzi
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iceeye
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Re: Bericht an die Unfallversicherung

Beitrag von iceeye »

Hallo Franzi...
Meine Versicherung hat auch das behandelnde Krankenhaus zur Begutachtung ausgewählt. Werde dann wohl auch an meinen Chirurgen geraten.
Man, man... Bei Dir ist es ja gar nicht gut. Ich hab zwar auch so meine wehwehchen aber im großen und ganzen bin ich echt glücklich über den Ist-zustand. Auf Arbeit kann ich regelrecht vergessen das ich das habe.
1/7 Beinwert dürfte auch nicht sehr viel sein. Wäre ja schön wenn du uns weiter auf dem Laufenden hältst!
LG Iceeye

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Cornsnowdiver
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Re: Bericht an die Unfallversicherung

Beitrag von Cornsnowdiver »

Hallo Franzi,

soweit ichs noch im Kopf habe, beträgt der volle Beinwert 70 %. 1/7 Beinwert wären dann 10 % vom Gesamtwert, also 10 % der Grundversicherungssumme, die bei jedem Vertrag individuell verschieden sein kann.

Meine Private Unfallversicherung hat mir telefonisch, ohne Gutachten also, 15 % der Grundsumme angeboten. Das entspricht ca. 21,5% Beinwert (15 : 70 x 100 = 21,4285).

Mein Chirurg war der Meinung die 15 % wären 1/7 Beinwert. Das wäre in etwa richtig, wenn der Beinwert 100 % entspräche. (100 : 7 = 14,285). Ich sollte mich nicht unter 20 % "abspeisen" lassen, da bei mir keine TEP durch die anderen Krankheiten möglich wären. Ich hatte schon einen Gutachten-Termin in einer speziellen Reha-Klinig in Bad Orb. Da mirs aber allgemein schlecht ging, habe ich diesen Termin durch der Versicherung wieder stornieren lassen. Ich dachte, 2 oder 3 % weniger "macht die Suppe auch nicht mehr fett". Keine Arthroseschmerzen wären mir 100 x lieber. Es gilt also das "Prinzip Hoffnung".

Die 15 % (genauer gesagt es waren 14 % + 1 % Zuschlag wegen Ersparung der Gutachterkosten) entsprachen bei mir 4500,-- €. Progressiv wird der Tarif sowieso erst bei 25% Invalidität, nämlich es gibt dann 28 % "Money" der Grundversicherungssumme. Ich habe übrigens einen Tibiakopf-Impressionsbruch der Stufe 2 B nach AO (Allg. Orthopädie Richlinien oder so). Außerdem war ich ja 4 Wochen im Krankenhaus und 3 Wochen auf REHA, was mir noch ca. 15oo,-- € einbrachte. In neueren Verträgen ist meisten kein oder nur ganz wenig Tagegeld vorgesehen.

Der Schadenssachbearbeiter meinte, bei meiner Verletzung wäre das (15 %) eine Art Durchschnittswert. Bei Gutachten könnten es ein paar % mehr oder auch weniger sein.

Wenn Du weitere Fragen hast, dann stelle sie einfach. Ich versuche dann, diese zu beantworten.

LG

Volker
Ophelia1987
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Re: Bericht an die Unfallversicherung

Beitrag von Ophelia1987 »

Hallo Volker,

da ich ja Versicherungsmaklerin bin, habe ich von Progression etc. son bisschen Ahnung. Nur die 1/7 waren mir jetzt nicht so geläufig, da wir wenig bis keine Schäden in dem Bereich haben/hatten. Wenn die Versicherung mir irgendwo zwischen den 15-20% anbietet ohne weiteren Stress, dann werde ich das nehmen, denn ehrlich gesagt, habe ich keine Kraft mehr und bin froh, wenn ich schnell und problemlos ein paar Euros für meinen Umzug bekomme bzw. meine Eltern, denn die sind ja Versicherungsnehmer (hatten die Unfallversicherung schon als Kind für mich abgeschlossen). Das ist auch der Grund warum ich die Grundsummen nicht kenne. Aber ich denke mal, den ein oder anderen Euro macht das dann schon aus.

Ich hätte mich vermutlich auch garnicht darum bemüht, wenn ich nicht langsam an nem Punkt wäre, wo mir jeder Euro gut tut bzw. ich mich nicht mehr vera*** lasse. Ich denke mir halt, meine Eltern haben das immer bezahlt, wieso sollte man es jetzt nicht nutzen, aber hätte eben gern wenig Stress.

Danke dir für die Infos, ich werde berichten, was die Versicherung zu sagen hat.

Liebe Grüße das Franzi
Seidenpfötchen
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Re: Bericht an die Unfallversicherung

Beitrag von Seidenpfötchen »

Hallo,

eine Verletzung wird mit 3er lei Maß gemessen, da wäre einmal das Versorgungsamt, die BG und als 3. die private Unfallversicherung. Bei den 1. zwei kann man sich immer einen Nachschlag holen, wenn es zu Verschlechterungen kommt.
Bei der privaten Unfallversicherung ist nach 3 Jahren Schluss, deshalb muss die Bewertung nicht nur den " IST " Zustand, sondern auch die " PROGNOSTISCHE " Entwicklung enthalten. ( das Wissen die wenigsten Ärzte, deshalb schicken die Versicherungen fast alle zur Begutachtung )

Bei einer Begutachtung, werden zuerst eure Beschwerden oder Defizite erfragt und aufgeschrieben. ( daher ist es gut sich vorher einen Zettel zu machen und alles aufzuschreiben )

Danach macht der Arzt seine Untersuchungen. Bei denen er nachweisen muss ob eure Defizite vom Unfall herrühren.
Wenn er aber von euch keine Defizite erfährt, geht er davon aus, dass die unnatürlich gemessenen Werte angeboren sind und nicht vom Unfall kommen.

Danach bewertet er eure Defizite mit seinen gemessenen Werten und beurteilt die Funktionsbeeinträchtigung. Dann muss etwas von einer Prognose stehen und zum Schluss muss eine Bruchzahl stehen.
Noch besser wäre es, wenn er jedes Defizit beziffert.

Eure Defizite ( oder auch keine )

1. Bewegungsausmaß

( wie lange könnt ihr gehen 50 m - .....ohne zu humpeln )

2. Kontrakturen

3. Statik

( Beckenschiefstand, X oder O - Bein - Druckgefühl am Knie, links oder rechts.
Beinverkürzung - gefühlt )

4. Muskuläre Führung

( Treppen steigen im Wechselschritt nicht möglich, Gefühl des verhakens, Stuhl aufstehen nur mit abstützen )

5. Stabilität

( Richtungswechsel nicht möglich z.B. beim Einkaufswagen, sowie plötzliches abstoppen )

6. Notwendigkeit von Hilfsmitteln

( Bandagen, Strümpfe usw. )

Dann wären dann noch Laufen? Springen? Knien? Hocken?, Steifheitsgefühl nach sitzen und schlafen ? Knirschen im Knie? Anschwellen des Knie`s nach Belastung?

Wieviel Prozente nun ein jeder bekommt, kann man nicht vorher sagen. Die Versicherung hat in ihren Prognosen bei einer Tibiakopffraktur 3/10 ( sind 21%) veranschlagt, wobei der eine nur 5% haben kann und der andere 37 % ( wäre somit ein Durchschnitt von 21% )

Bereitet euch gut vor, wenn ihr zur Begutachtung geht, dann bekommt ihr auch ein faires Ergebnis.

Wenn ihr noch Fragen habt, stellt sie.

ein weit herauslehnendes
Seidenpfötchen
Unvollendete
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Re: Bericht an die Unfallversicherung

Beitrag von Unvollendete »

nach langer zeit wieder einmal im forum.....
einiges hat sich getan...
ich habe mittleweile das zweite gutachten hinter mir...
es wurde mit dem ersten gutachten eine befristete rente seitens der BG festgelegt und nach einem jahr habe ich dann die weiterzahlung jener beantragt....

es ist bei 20 % MdE geblieben und ich habe nach dem zweiten Gutachten (Unfallklinik Murnau)
die rente unbefristet zugesprochen bekommen....
in anbetracht dessen wie ich von dem arzt behandelt gefühlt habe, hat mich das selber überrascht.....ich hatte mich innerlich schon mit dem gang zum anwalt vertraut gemacht.....

seit einem jahr arbeite ich jetzt halbtags und seitdem komme ich auch mit dem bein einigermassen klar......es schwillt zwar täglich an, aber die lebensqualität ist ein stück weit zurückgekehrt, auch wenn mir klar ist, es ist eine frage der zeit bis eine prothese brauche....

im bezug auf das gutachten habe ich versucht natürlich zu sein und auch kein übertriebenes verhalten an den tag gelegt.....
meine einschränkungen sind ja vorhanden und mein gangbild eben nicht rund....

ich habe mir lediglich vor dem gutachten notizen gemacht.....
da man oftmals in einem solchen gespräch/gutachten gerne die hälfte vergisst......
so konnte ich punkte die mir wichtig erschienen ansprechen und habe mich vorbereitet gefühlt...

viel glück für alle, die ein solches gutachten noch vor sich haben...
....wenn du hervorbringst was in dir ist......bringst du hervor was dich retten wird....
.....wenn du nicht hervorbringst was in dir ist wird das was du nicht hervorbringst dich zerstören......
Leonardo
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Re: Bericht an die Unfallversicherung

Beitrag von Leonardo »

Hallo,
bin auch mal gespannt wie meine Versicherung meine Tibiakopffraktur bewerten wird.
Ich habe zwar noch ein bischen Zeit bis zur Bewertung aber bei wurde das gleiche Bein vor 4 Jahren schon einmal als eingeschränkt eingestuft.
Ich hatte mir damals bei einem Radunfall am linken Oberschenkel einen Drehbruch knapp unterhalb des Oberschenkelhalses zugezogen was auch etwas dauerte bis ich wieder gehfähig war.
Das erste Gutachten der Versicherung war bei 1/20 waraufhin ich Protest einlegte und ein neues Gutachten forderte, das dann mit 1/6 bewertet wurde. Jetzt kommt noch die Tibiakopffraktur eine Etage tiefer am gleichen Bein hinzu. Bin mal gespannt ob die Versicherung sagt, dass die neuerliche Einschränkung in den 1/6 bereits enthalten ist.
Ich mache mir keine Illusionen und gehe davon aus, dass aufgrund der zu erwartenden Beschwerden in den nächsten Jahrzehnten bei mir ein künstliches Hüftgelenk und ein künstliches Kniegelenk anstehen werden.

Aber jetzt will ich nach viereinhalb Monaten erst mal wieder auf die Beine kommen und diese verfluchten Krücken in die Ecke verbannen.
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