Außer einer Knie-TEP ging jetzt nichts mehr

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

Andrea
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Außer einer Knie-TEP ging jetzt nichts mehr

Beitrag von Andrea »

Hallo Ihr Lieben Tibiaköpfler,
Jetzt gehöre ich nicht mehr zu Euch! Ich glaube ich bin jetzt die Erste hier mit TEP.
Ich habe ich mich eine Weile nicht gemeldet weil es in der Klinik so schwierig mit dem Internet war.
Ja, nach der Metallentfernung und erneuten Athroskopie, diemal in Heidelberg - die 5. OP in zwei Jahren - wurde mir mitgeteilt dass das Knie total kaputt sei (nichts Neues). Ich sollte halt schauen wie die Lebensqualität so ist und dann irgendwann eine TEP machen lassen.
Ich muss dann immer reflektieren wie meine Lebensqualität ist. Ich kann Laufen, bin manchmal schmerzfrei, es geht immer noch alles irgendwie.
Aber wie war es vor dem Unfall? Irgendwie ist man immer so mit dem Knie beschäftigt, dass es schon Gewohnheit ist. Jedenfalls finde ich es ungeheuer schwierig zu entscheiden ob ich ein neues Knie benötige oder ob ich noch ein paar Monate oder länger warte. Dann die Frage ob ich meinem Arbeitgeber dann wieder monatelangen Ausfall zumute. Es geht an die Psyche und deprimiert. Die Entscheidung kam dann aber schnell.
Nachdem, ich dann zu Hause war verheilte der erneute Schnitt sehr schlecht und der Hausarzt stellte nach ca. einer Woche nässender Narbe eine Weichteilinfektion fest. Diese musste dann 3 Wochen täglich versorgt werden, heilte aber sehr gut zu.
Viel problematischer war, dass mein Bein, welches seit dem Unfall immer mehr ins X rutschte, noch ein paar Grad nachlegte. Das Metall war ja nun draußen und so fehlte wohl der Halt.
Mein Arzt schickte mich zur weiteren Beratung nach Wiesbaden ín die Klinik, denn mittlerweile wusste ich nicht mehr weiter, zumal ich mittlerweile auch ein Streckdefizit von ca 20 Grad hatte und mittlerweile in 3 verschiedenen Kliniken operiert worden bin. (in meinen älteren Berichten 2006/7).
In Wiesbaden wurde ich ausführlich untersucht und anhand der bisherigen und neuen Röntgenbildern beraten - mit dem Ergebnis :"Nicht darüber nachdenken sondern so schnell wie möglich operieren.
Mit 48 ein neues Knie. Mir war wirklich extrem mulmig und ich hatte große Angst davor, wie sich mein Bein mit Knieprothese anfühlt.
Die Entscheidung war trotz meiner Ängste klar.
In der Woche danach ging es dann Dienstag in die Klinik und am Mittwochmorgen wurde gleich operiert. Ich bekam vor der OP einen Femoraliskatheter gelegt der die Schmerzen im Anschluss dämpfen sollte, da gleich nach der OP bis 90 Grad auf der Motorschiene mobilisiert wird. Es ist zwar unangenehm diesen Katheter in die Leiste zu bekommen aber auch nicht wirklich schmerzhaft. Die Muskeln zucken ziemlich wenn der Nerv gesucht wird. Ich war total angespannt und hatte trotz Beruhigungsmittel Angst.
Nach der OP verschlief ich den restlichen Mittwoch Am Donnerstag konnte normal frühstücken und sollte danach schon - mit Unterstützung einer Physiotherapeutin - stehen und die ersten Schritte machen. Das erste was ich bemerkte war dass mein Bein endlich die richtigen Achse hatte und dazu noch relativ gestreckt war. Darüber war ich total froh.
Die Schmerzen waren erträglich und ich bekam gleich Lymphdrainage und Krankengymnastik. Bereits am Freitag konnte ich mit meinen Gehhilfen über die Station laufen und am Samstag auch im Garten sitzen. Ich bin immer noch sehr erleichtert weil ich mir die OP viel viel schlimmer vorstellte.
Ich bekam eine KNie-Tep der neuen Generation welche nahezu nickelfrei ist. Es gibt schon gravierende Unterschiede im Material und man sollte sich vorher unbedingt kundig machen was eingesetzt werden soll.

Jetzt befinde ich mich in der Reha wo ich so ziemlich die Jüngste bin. Es ist sehr unbefriedigend zumal es erschreckend wenige Anwendungen sind.
Also auch da sollte man sich vorher genau erkundigen. Die Sparmaßnahmen sind rigide und drei Patienten in 60 Minuten in der Physioabtelung abzufertigen finde ich schon sehr heftig. Wenn eine ältere Person vor mir noch 5 Minuten zum Umziehen benötigt bleiben mir manchmal nur ca. 12 Minuten. Ich bin sehr am überlegen ob ich abbreche und lieber eine ambulante Reha mache.
So, jetzt kommt die Visite und ich mache mal Schluss. Werde aber falls Interesse besteht gerne weiter berichten und auch Fragen beantworten.
Ganz liebe Grüße

Andrea
Auf alle Fälle möchte ich Euch gerne Mut machen falls bei Euch auch irgendwann diese Entscheidung ansteht. Mir geht es mit der TEP besser und ich werde auch hoffentlich bald wieder Sport machen können.
kenga21
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Beitrag von kenga21 »

Vielen Dank für Deinen Bericht. Hat mich etwas beruhigt, denn man hat mir gesagt, daß ich in spätestens 2 Jahren ein neues Kniegelenk brauche (mein Unfall war aber erst im Januar 2008).
Jetzt bin ich zumindest ein bisschen beruhigter.
LG, Kenga21
Karen*
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Beitrag von Karen* »

Hallo, habe vorhin diese Seite entdeckt und mich sofort angemeldet. Hier bin ich richtig, auch wenn die letzten Beiträge schon eine Weile zurückliegen. Es erleichtert, wenn man sich einfach mal anderen Leidensgefährten mitteilen kann.

Hatte 08/2007 durch Treppensturz eine Tibiakopftrümmerfraktur so richtig mit allem Drum und Dran erlitten. Bei der sofortigen Op erfolgte beidseitige Plattenosteosynthese. Teilmetallentfernung war im April 2008 und danach rutschte das Bein durch Absenken des Plateaus sehr heftig in die X-Stellung. KG und Lymphdrainage waren gut, doch mit dem zertrümmerten Knie wurde es nicht mehr. Jetzt steht eine Knie-TEP an und ich wurde am 17.11.08 stationär aufgenommen, die Op sollte am 18.11. stattfinden. Bei der Anamneseerhebung wurde mir die Frage nach Allergien gestellt. Als ich meine bekannte Nickelallergie angab, herrschte bei den Ärzten pure Verwirrung und Op-Ablehnung. Bin am gleichen Tag wieder entlassen worden und muss nun auf ein inzwischen bestelltes, nickelfreies Teil und erneuten Termin warten.

Liest sich vielleicht alles nicht so schlimm, doch wer bereits 15 Monate mit einem schmerzenden X-Bein an Krücken mühsam läuft und seine letzte Hoffnung auf die TEP setzt, der weiß, welche seelische Belastung das alles mit sich bringt, von den Ärzten aber kaum oder gar nicht beachtet wird. Nach dem Unfall war sowieso nichts mehr wie zuvor und noch heute muss ich Panik bekämpfen, wenn ich mit den Krücken dieselbe Treppe runtergehe.

Würde mich freuen, wenn es hier jemanden gäbe, der Ähnliches erlebt hat, nachvollziehen kann, worüber ich schreibe und antworten würde.

Grüße
von Karen*
Astrid3012
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Beitrag von Astrid3012 »

Hallo Karen,

das hört sich ja wirklich nicht so toll an bei dir. 15 Monate an Krücken zu laufen, ist bestimmt eine seelische Belastung. Mir reichten schon 3 Monate.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Auch wenn ich wieder ohne Krücken gehen kann ist doch vieles nicht mehr in dem Maße möglich, wie vor dem Unfall. Die täglichen Schmerzen in vielfältiger Form erinnern einen täglich an den Unfall.

Du hast von aufkommender Panik geschrieben, wenn du an den Ort des Geschehens kommst. Hierzu schau doch mal in den Strang "Wie habt ihr euren Unfall verarbeitet". Dort kannst du lesen, dass es nicht nur dir so geht. Vielleicht hilfts ein bisschen.

Wünsche dir alles Gute
Astrid
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

ich habe mit 30 Jahren eine Knie-TEP erhalten und trotz Angabe meiner verschiedenen Allergien, auch Nickel und Kobalt, eine "normale" TEP erhalten. Nun bin ich eigentlich dadurch vom Regen in die Traufe gefallen :twisted: ... von der Warte, seid lieber froh, wenn Eure Allergien Ernst genommen werden! Daran erkennt man verantwortungsbewusste Ärzte! :wink:

VG KaputtesKnie

PS: Wohl auch dadurch konnte ich bisher mienen Unfall auch nach 15 Jahren nicht verarbeiten :cry:
Ingo
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Beitrag von Ingo »

Hallo "Kaputtes Knie",

hört sich ja nicht so gut an Deine Geschichte,da muß doch einiges schief gegangen sein mit der TEP? Ich habe auch von vielen Fachärzten gehört ,daß die ganzen Eingriffe mit Knorpelglättung u.s.w. nicht viel helfen. Bei mir wurde voriges Jahr nochmal ein Eingriff gemacht,mit Gelenktoilette und Teilmeniskusentfernung,hat aber schmerzmäßig nicht viel gebracht.

Wie sieht denn Deine Prognose aus b.z.w. wie kommst Du mit der TEP klar?

Alles Gute,weiterhin.

Ingo
KaputtesKnie
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Beitrag von KaputtesKnie »

Hallo Ingo,

naja, wie aus meinen Berichten zu erlesen ist, geht es mir auch mit TEP nicht gut. Ich bin auf ziemlich starke Medis (u.a. Morphin) eingestellt, ohne denen gar nichts gehen würde...

Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte und das Wissen von heute hätte, würde ich so einiges anders machen lassen! Das Wichtigste an der Sache ist wohl auch die Erkenntnis, dass ein kaputtes Gelenk ein kaputtes Gelenk bleibt, auch wenn zig Gelenktoiletten und Glättungen und Meniskusentfernungen ect.pp. gemacht werden. Demnach hätte ich mich (und das hätte durch Ärzte vermittelt werden müssen) auch beruflich schon viel eher umorientieren müssen, um dem Gelenk/Bein mehr Ruhe zu gönnen. Dann wäre evtl. auch nicht so zeitig (von meinem Alter her gesehen; ansonsten konnte ich es schon maximal herausschieben) eine TEP nötig gewesen.

Zu den Prothesen habe ich inzwischen auch so meine eigenen Gedanken: Sie halten nicht immer das was sie versprechen und v.a. hängen so viele Faktoren von einem optimalen Ergebnis ab, dass es praktisch unmöglich ist, ein stark vorgeschädigtes Gelenk mittels TEP zu "sanieren". Sicher gibt es auch junge Pat., die zufrieden sind, aber wenn Probleme auftreten, dann sind diese so massiv, dass es ein Grauen ist nur dran zu denken!

Meine Prognose sieht so aus: Entweder eine Wechsel-OP ohne viel Aussicht auf Besserung, weil sich voraussichtlich die Arthrofibrose und der andere Schaden darin nicht beeindrucken lässt... Danach ist nur noch eine Versteifung möglich oder gleich eine Versteifung...??? Aber auch dann könnte die Infektion aufflackern und/oder die Schmerzen trotzdem nicht weniger werden, weil ich sie schon zu lange habe... und die letzte Möglichkeit, naja, darüber will ich lieber nicht nachdenken, obwohl das womöglich noch besser als eine Versteifung ist... :oops: :x

VG KaputtesKnie
Ingo
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Beitrag von Ingo »

Hallo,

danke daß Du so schnell geantwortet hast,mich würde noch einiges interressieren,wenn es Dich nicht stört? Zum Beispiel ob Du noch arbeiten kannst oder berentet bist? Mein Beruf verlangt auch einiges von meinem Gelenk ab und mir wurde auch gesagt bei der letzten Reha ich soll beruflich was anderes machen,aber leicht gesagt,mit einer Umsetzung innerhalb der Firma (was angestrebt war) hat es auch noch nicht geklappt und wer kündigt denn in der heutigen Zeit selber ,um eine Umschulung zu machen mit wenig Erfolg hinterher einen Arbeitsplatz zu bekommen!?

Also bleibt mir momentan nicht,s übrig als weiter zu arbeiten ,bis es nicht mehr geht und dann eine TEP kommt.

Hast Du eigentlich einen beidseitigen Trümmerbruch gehabt,also lateral und medial? Ich hatte einen lateralen Trümmerbruch (vor 3 Jahren),die Innenseite ist in Ordnung.
Du hast vollkommen recht,mit den vielen OP,s macht man das Knie nicht besser. Bei mir ist der Knorpelschaden 2-3 Grades auf der gesamten Außenseite,also Belastungsaufnahmen vom vorigem Jahr haben ergeben,daß noch Restknorpel vorhanden ist und im Stehen die Knochen noch nicht aufeinanderreiben,aber der Verschleiß ist sicherlich nicht aufzuhalten,schon durch die veränderte Anatomie nach dem Bruch. Es wurde auch schon mal eine Umstellungsosteomie in Erwägung gezogen ,um die Außenseite zu entlasten,aber keiner garantiert,ob die Beschwerden besser werden.

Hast Du für Dich schon überlegt wie es weitergeht b.z.w. was Du machen läßt oder auch nicht? Hoffentlich hast Du einen guten Arzt dem Du vertrauen kannst. Das schlimme ist ,wenn man 3 Ärtzte fragt bekommst man 5 Meinungen. Hast Du alle Op,s in einer Hand gelassen,oder warst Du in verschiedenen Krankenhäuser?

Sorry,das ich Dich mit soviel Fragen bombadiere,aber es hilft schon ,wenn man sich austauschen kann.

Nochmals weiterhin Gute Besserung!!!!!!!!!!!

Viele Grüße Ingo.
KaputtesKnie
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Beitrag von KaputtesKnie »

Hallo Ingo,

ich hatte einen lateralen Tibiakopf-Impressions-Trümmerbruch, sozusagen Einbruch der gesamten Außenfläche bis zu Mitte (Eminetia), der mit Beckenkamm zusammengeflickt wurde. Später kam heraus, dass auch am Oberschenkel ein Schaden (Einbruch) war und das hintere Kreuzband (an-?)gerissen ist. Durch die Infektion hatte ich nach ca. 1 Jahr Arthrose Grad 3-4 mit ständigen Gelenkteilchen im Gelenk und auch die Kniescheibe war hin...

Inzwischen bin ich berentet. Ich denke aber, wenn mir zur richtigen Zeit die richtige Umschulung genehmigt worden wäre, würde es mir heute evtl. etwas besser gehen (körperlich und psychisch - macht ja keinen Spaß zu Hause zu sein :cry: ) In dieser Hinsicht mache ich den Behörden große Vorwürfe! Euch kann ich nur raten, kämpft um das was Euch gut tut! Ich habe zwar auch gekämpft, aber nicht mit dem richtigen RA...und es hat alles zu lange gedauert...

Ich war bei mehreren Ärzten, d.h. immer so lange, bis ich nicht mehr ernst genommen wurde. Irgendwann werden die betriebsblind und laden ihren Frust des Nicht-Behandeln-Können auf die Pat. ab... leider!... Manchmal ist es aber auch nicht schlecht, um an die Wahrheit zu gelangen! Zumindest war es bei mir so.

Naja, inzwischen habe ich einen ganz guten Arzt und wir wollen abwarten... das ist zwar nicht unbedingt das was ich will, aber es bleibt mir nichts anderes übrig. Warten und Geduldig sein ist übrigens gar nicht mein Ding - ist aber in unserer Lage scheinbar das A und O :wink:

Kommst Du aus Dtl.? Ich würde gern mal so einige Befunde an "benachbarte" Ärzte schicken, was die raten... kenne mich da aber auch nicht wirklich aus, wer gut und "innovativ" ist...

VG KaputtesKnie
Ingo
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Beitrag von Ingo »

Hallo "Kaputtes knie",

eigentlich hatte ich ja fast genau den gleichen Bruch wie Du,aber ich hatte wahrscheinlich Glück,daß der Verlauf nicht so schlecht war.Ich denke die enscheidene Sache ,daß es bei Dir so schlecht verlief, war vielleicht die Infektion,was dann zusätzlich Probleme macht.

Konntest Du eigentlich nach der ersten OP,also nach der Rekonstruierung mal richtig laufen oder hat daß nie geklappt?

Du wolltest wissen ,ob ich aus Deutschland bin ,ja bin ich,aber eine Empfehlung für irgendwelche Ärzte kann ich nicht geben,weil es sicherlich überall gute und weniger gute Ärzte gibt.

Ich weiß ja nicht ,wo Du wohnst ,aber es gibt doch bestimmt bei euch auch gute Kliniken? Wenn Du Dich wirklich woanders informieren willst,dann kannst Du Dich eigentlich nur übers Internet informieren,denn heute hat doch jede Klinik eine Internetseite und beschreiben dort Ihr Behandlungsspektrum,ob die gut oder schlecht sind ,weiß man vorher sowieso nicht.

Universitätskliniken bieten zum Beispiel fast alle Behandlungsmethoden und Fachrichtungen an und haben meißt die modernsten Behandlungsmethoden,vielleicht solltest Du da noch mal eine Meinung einholen? Ich weiß ja nicht wo Du bisher behandelt b.z.w.operiert wurdest?
Das Problem ist nur,wenn man zuviele Meinungen einholt,dann weiß man gar nicht mehr ,was man machen soll und ist vollkommen verunsichert,so ging es mir öfter.

Auf was will denn eigentlich dein Arzt warten,weil Du geschrieben hast, er will abwarten?

Irgenwie muß es doch eine Möglichkeit geben ,daß Du wieder ohne Stützen laufen kannst?

Ich wünsche Dir ,daß es irgendwie beser wird und wenn es nur kleine Fortschritte gibt, Haupsache es wird besser!!

Vg Ingo
KaputtesKnie
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Beitrag von KaputtesKnie »

Hallo Ingo,

ich habe ca. 8 Monate mit der Infektion gekämpft, wurde ziemlich oft operiert und konnte zwischenzeitlich das Bein eigentlich gar nicht mehr bewegen...laufen ging also nicht wirklich. Nach der 1. Reha wurde es dann nach ca. 1 Jahr etwas besser und konnte auch ohne Stöcke kurze Strecken laufen. Ich hatte damals eine kleine Tochter, die ich mit dem Kinderwagen durch die Gegend gefahren habe - ähnlich eines Rollator :wink: - das hat mir sehr geholfen, aber wirklich gut ging es mir nie mehr und musste auch ständig Schmerzmittel nehmen. Infektionen machen wirklich alles kaputt. Zu dem Knochen- und Knorpelschaden, als würde es nicht schon reichen, gehen also auch die Weichteile regelrecht "flöten". Ich habe auch heute noch deshalb extreme Arthrofibrose...

Das mit den Ärzten ist mir so auch klar: Ich war bei vielen guten Ärzten hier in Dtl., aber als gesetzlich Versicherter...kennst Du ja sicher auch die Probleme und Grenzen :shock: Manchmal braucht man bei "außergewöhnlichen" Verletzungen auch außergewöhnliche Behandlungsmethoden, glaube ich. Hier gibt es viele Grenzen, was Materialien und evtl. auch Medikamente betrifft (z.B. gegen die Bindegewebige Wucherung bei Arthrofibrose), auch was Ansätze und Behandlungsformen betreffen... Nicht viele Ärzte sind auch soooo spezialisiert, so dass es einem 6er gleich kommt, an einen für seine Sache interessierten Arzt zu kommen! Ich habe inzwischen einige Arztmeinungen (mehr wie befragte Ärzte *grins*) und die gehen soooo weit auseinander, dass man den Glauben an die Medizin verliert! Mein jetziger Arzt will einen Prothesenwechsel abwarten, wahrscheinlich hat er sogar Recht...

Aber wie geht es denn Dir? Du scheinst auch ein wenig am Zweifeln zu sein, was gemacht werden soll oder nicht?

VG KaputtesKnie
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Beitrag von Ingo »

Halo "Kaputtes Knie",

mit der Infektion ist schon Mist, daß man da nicht,s hat ,um die schnell zu bekämpfen verstehe ich nicht bei dem Fortschritt der Medizien heute,aber leider sind die Krankenhauskeime (z.B. MRSA) zu resistent für Antibiotika.Warum soll denn Deine TEP gewechselt werden,so oft kann man das doch nicht machen oder ,außerdem besteht doch bestimmt die Gefahr das die Infektion wieder aufflackert oder sind alle Keime beseitigt?

Mit den Ärzten gebe ich Dir vollkommen recht,es ist echt schwer gute herauszufiltern.

Du hattest gefragt ,wie es mir geht,naja z.Zt. wieder ganz gut,aber das wechselt ständig ,ist immer ein auf und ab,manchmal sind die Belastungsschmerzen ziemlich stark und dann geht es wieder und man kann damit leben. Aber ganz beschwerdefrei war ich seit dem Unfall nie und werde es auch nie mehr sein,(naja wäre auch ein Wunder bei so einer Verletzung) außer es klappt später mal mit einer TEP ganz gut, aber die will ich solange wie möglich rausschieben,schon wegen dem Alter und da ich ja noch ein bischen arbeiten gehen muß!!

Aber meine Beschwerden beziehen sich gottseidank nur auf Belastung,also nur beim laufen,aber ich habe ein normales Gangbild und sie sind nicht so stark ,daß ich Medikamente nehmen muß,nur manchmal nehme ich etwas,wenn es mal schlimmer wird. Im Ruhezustand habe ich keine Beschwerden.

Das heißt,ich lebe seit 3 Jahren jetzt mit den Beschwerden,die schon lästig und nervend sind ,weil keine Aussicht auf Beschwerdefreiheit besteht,aber ich habe nicht soviel Alternativen und die 3 OP,s am Knie reichen erstmal .

Auf eine Art ist das Leben mit den Beschwerden manchmal mühsam ,aber ich sage mir dann immer ,es hätte viel schlimmer kommen können und das geht vielen hier so im Forum, außerdem bin ich froh ,daß ich noch arbeiten kann.
Damals dachte ich ,naja ein Knochenbruch heilt nach 6 Wochen und dann ist alles fast wieder wie früher,aber nach und nach kam die Erkenntnis ,um was für eine schwerwiegende Verletzung es sich eigentlich handelt und das so ein Schaden nicht mehr 100 % reparabel ist,aber ich habe trotzdem noch Glück im Unglück gehabt ,laut Aussage meines Orthopäden.

Was ich nicht mehr mache ,ist jegliche Sportart die mit rennen zu tun hat,Skifahren und Berge erklimmen,aber z.B. Treppen auf und ab geht eigentlich noch problemlos.

Laut Aussage der Ärzte in der Uniklinik ,soll ich, wenn möglich erstmal nicht,s mehr machen lassen,da jeder weitere Eingriff ins Knie nicht unbedingt gut ist und von Erfolg gekrönt,Knorpeltransplantation geht leider nicht,da der Schaden zu groß ist. Da das Knie auch nach oder während Belastung nicht dick wird und vollkommen reizlos ist ,laß ich es lieber in Ruhe,mit den besagten Beschwerden muß ich lernen umzugehen,aber das geht glaube ich allen Tibiakopfgeplagten so?

So nun mache ich mal schluß und wünsche Dir weiterhin alles alles gute!!!!!!!!!!

VG Ingo
KaputtesKnie
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Beitrag von KaputtesKnie »

Hallo Ingo,

Deine Einstellung zu dem Ganzen finde ich gut und wichtig: Die Erkenntnis, dass so ein Bruch nie mehr 100%ig wird und man damit irgentwie leben muss...

Bei mir war es so, dass ich von den damaligen Ärzten angelogen wurde, mir sozusagen die Infektion nicht mitgeteilt wurde und meine Beschwerden immer mit Achselzucken reflektiert wurden: Es wäre eine einfache und normale Entzündung :roll: Solche Lügen von Ärzten finde ich das Letzte! Es nimmt einen die Möglichkeit der Verarbeitung... Naja und dann fängt man an, an sich zu zweifeln und sucht ständig nach neuen Möglichkeiten, kommt nicht zur Ruhe ect.

Man vermutet, dass die Beschwerden von der TEP kommen, da eine Lockerung vermutet wird, deshalb der Wechsel. Aber Du hast Recht, sie kann nicht so oft gewecheselt werden und da liegt das Problem: Ich bin halt noch etwas jung 8) und sooft geht das ja nun auch nicht... Ja und manche Ärzt haben auch die Angst des Aufflackerns der Infektion und sagen ich soll positiv denken - wenn das so leicht wäre :oops:

Dir würde ich auch raten, solange als möglich die TEP rauszuschieben! Sie ist halt für Jüngere nicht das Allheilmittel schlechthin! Ich bin übrigens auch arbeiten gegangen, bis gar nichts mehr ging. Besser wäre bei mir ein anderer Arbeitsplatz gewesen und ich denke, dass ich mir da ne Menge kaputt gemacht habe... Ich weiß, dass man hier um alles kämpfen muss, aber für seine Gesundheit sollte man das durchziehen :wink:

VG KaputtesKnie
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Beitrag von Ingo »

Hallo" Kaputtes Knie",

zu Deinem letzten Beeitrag kann ich Dir nur zustimmen,es ist eine Frechheit und Arroganz von Ärtzten ,wenn sie dem Pat. nicht die Wahrheit sagen. Aber die Infektion kann man doch durch Blutuntersuchung ect. ziemlich sicher feststellen,auch äußere Zeichen oder Fieber sind doch eindeutige Zeichen für eine Infektion,daß kann man doch nicht verschweigen?

Wie lange konntest Du denn eigentlich noch arbeiten gehen nach dem Unfall? Viele kommen doch ganz gut klar mit einer TEP,gibt es denn eine Erklärung dafür ,daß sich deineTEP schon gelockert haben soll,denn wenn die Diagnose sicher ist ,muß sie doch eigentlich gewechselt werden und vielleicht geht es Dir ja dann besser,aber die Betonung liegt auf vielleicht,leider wird Dir das keiner garantieren,aber ich denke nach so vielen Erfahrungen und OP,s die Du hattest, weißt Du bestimmt am besten,welche Entscheidung für Dich die richtige ist.

Wie kommst Du denn klar mit der ganzen Situation für die Du nicht zu beneiden bist? Sorry für die blöde Frage.........

Viele Grüße ,Ingo!!
KaputtesKnie
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Beitrag von KaputtesKnie »

Hallo Ingo,

ich war zum Zeitpunkt des Unfalls noch ziemlich jung und was die Medizin betraf, unwissend. Nun hatte ich damals auch kein PC, geschweige denn Internet, um mich informieren zu können. Natürlich merkte ich, wie es mir ging (starkes Krankheitsgefühl mit Fieber, Schmerzen ohne Ende, die vielen OPs ect.), aber es war ja auch kein einfacher Bruch... Es hieß immer, ich hätte eine "normale" Entzündung...man spielte es eben runter. Als ich dann später den Arzt wechselte, weil es mir einfach nicht besser ging, verquatschte er sich wohl und brachte mich auf die Idee, mal meine Behandlungsunterlagen einzufordern! Naja, dann hatte ich es schwarz auf weiß! :shock:

Tja, wenn die Diagnose mit der Lockerung so sicher wäre, dann würde mir die Entscheidung auch leichter fallen. Das Problem, ich habe 2 unterschiedliche Befunde: einmal locker und einmal nicht, sondern nur(?) erhöhter Knochenstoffwechsel :? Und da es eben nicht ganz sicher ist, sind einige Ärzte fürs Abwarten.... zumal eben bei mir auch alle Weichteilstrukturen kaputt sind *aua* und man die sowieso nicht mitersetzen kann. Sprich die Fibrose wird sich davon nicht beeindrucken lassen :cry: Mein Bauchgefühl sagt mir manchmal, dass ich die TEP wechseln lassen soll und manchmal nicht - je nachdem, wie stark die Schmerzen sind...

Ich bin mit einigen Unterbrechungen (Krankschreibung, Umschulung) ca. 5 Jahre noch arbeiten gegangen.

Zu Deiner letzten Frage: :x :x :x (ich komme eigendlich gar nicht damit klar. Mehrmals am Tag habe ich solche "Einbrüche", dass gar nichts mehr geht - trotz Medis. Sorry, ist aber so!)

VG KaputtesKnie
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