Acht Wochen nach TKF: Seltsamer Muskel

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

Antworten
Sabine
Beiträge: 1
Registriert: So Mai 25, 2008 8:42 am
Kontaktdaten:

Acht Wochen nach TKF: Seltsamer Muskel

Beitrag von Sabine »

Hallo!

Meine TKF ist soweit gut verheilt, und ich kann wieder längere Strecken zu Fuß gehen :D

Vor einer Woche habe ich aber bei meinem anderen Bein etwas Seltsames entdeckt: Am oberen Teil des Oberschenkels ist eine sicht- und tastbare Einbuchung (fast wie eine Abschnürung), drunter und drüber wölbt sich der Oberschenkelmuskel raus. Es sieht komisch aus, tut aber nicht weh.
Als ich es heute der Physiotherapeutin zeigte, meinte sie, es sähe aus wie ein Muskelfaserriss! :shock: Sie fragte, ob ich an der Stelle ein Hämathom gehabt hätte... Ich kann mich an nichts erinnern :? !

Was soll ich davon halten? Kann ein Muskel allein durch sechs Wochen Überlastung reißen (weil ich ja das andere Bein nur teilbelastet habe)??? Gibt es schmerzlose Muskelfaserrisse??? (Kann ich kaum glauben!).
Die Delle sieht jedenfalls sehr seltsam aus und ich würde mich freuen, wenn sie schleunigst wieder verschwindet!!!

Viele Grüße, Sabine 2
Astrid3012
Beiträge: 57
Registriert: Di Dez 04, 2007 1:18 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Astrid3012 »

Hallo Sabine,

so etwas wie du beschreibst habe ich auch und zwar auf dem Schienbein des verletzten Beines. Ich hatte neben der Tibiakopffraktur ja auch eine Unterschenkelspiralfraktur und dadurch ist es wohl zu dieser sogenannten Muskelhernie gekommen.

Dabei tritt der Muskel durch eine Faszienlücke an die Oberfläche. Diese Faszie ist das Bindegewebe, dass den Muskel umgibt und wenn dieses reißt, kann der Muskel hindurchtreten. So wurde es mir jedenfalls erklärt.

Bei mir ist das so: Wenn ich den Fuß hebe, also den Unterschenkelmuskel auf dem Schienbein (keine Ahnung, wie der heißt) anspanne, dann tritt der Muskel durch diese Lücke hindurch. Das sieht genaus so aus, wie du es beschrieben hast. So wie eine Beule mit Einbuchtung.

Diese Muskelhernie hat sich bei mir aber erst sehr viel später nach der eigentlichen Verletzung gezeigt. Bei der Metallentfernung (2 Jahre nach OP) habe ich die Ärzte darauf aufmerksam gemacht und mir wurde gesagt, dass sie bei Metallentfernung versuchen werden dies zu beheben. Das hat leider nicht geklappt, da laut OP-Bericht diese Faszienlücke zu groß ist, um sie zu nähen. Es gibt da zwar noch andere Methoden, um diese Lücke zu schließen, davon wurde mir aber abgeraten, da es hierbei wohl oft zu Komplikationen kommt.

Mich beeinträchtigt diese Sache jedenfalls nicht. Sieht nur unschön aus, aber mit dem Bein kann ich eh nicht mehr auf den Laufsteg.

Vielleicht habe ich dir ja ein wenig weiterhelfen können.

Liebe Grüße
Astrid
Sabine2

Beitrag von Sabine2 »

Hallo Astrid!

Danke für deine schnelle Antwort! Habe ich das richtig verstanden, dass du zwei Jahre eine Muskelhernie hattest, ohne davon zu wissen???
Da würde ich ja mit acht Wochen noch gut im Schnitt liegen :?

Ich habe gerade mal meinen Unfall gedanklich Revue passieren lassen. Damals hatte ich einen großen wilden Schäferhund-Bernersennen-Mix an einer zehn Meter langen Schleppleine. Der Hund rannte mit vollem Schwung in die Leine, die mir in Bruchteilen von Sekunden seitlich ans Knie "peitschte". Ich habe im Nachhinein gerätselt, warum das so eine seitliche Wucht war, aber wahrscheinlich war die Schleppleine mindestens einmal um meine Achse gewickelt. Und da würde es natürlich passen, dass sie mir gleichzeitig an den anderen Oberschenkel geknallt ist, wodurch eine Muskelherie erklärbar wäre.

Hat man mit sowas im unbehandelten Zustand auch langfristig keine Probleme? Lust auf eine OP habe ich nämlich wirklich nicht :evil: !!!
Und die Stelle ist soweit oben, dass man sie auch mit einer kurzen Hose nicht sieht... Für die Laufstegkarriere bin ich mit meinen knapp 33 Jahren auch schon viel zu alt :lol:

Viele Grüße, Sabine
Astrid3012
Beiträge: 57
Registriert: Di Dez 04, 2007 1:18 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Astrid3012 »

Hallo Sabine,

also bemerkt habe ich diese Muskelhernie schon früher. Ich dachte aber, dass das vielleicht noch mit der 1. OP zu tun hat (meine gesamter Unterschenkel war ja auch verschraubt) und sich wieder gibt. Nach einer ganzen Weile habe ich dann aber gesehen, dass diese Beule wohl vorhat, zu bleiben. Da sie aber überhaupt keine Beschwerden machte, reichte es mir, erst im Zusammenhang mit der Metallentfernung die Ärzte danach zu fragen. Diese schauten, ob ich irgendeine Funktionsbeeinträchtigung (z. B. dass ich den Fuß nicht richtig heben kann) dadurch hätte. Habe ich aber nicht, so dass es einfach nur eine kosmetische Geschichte ist, die eine aufwändigere OP in Anbetracht der möglichen Komplikationen nicht rechtfertigt. Das einfache Nähen, das im Rahmen der Metallentfernungs-OP ins Auge gefasst wurde, hat ja leider auf Grund der Größe der Lücke nicht funktioniert.

Man sieht diese Beule aber nur - wie schon gesagt - wenn ich den Fuß hebe. Kann ich also mit leben. Die Narbe, die vom unteren Schienbein bis über das Knie geht, sieht man leider immer. Trotzdem ziehe ich kurze Hosen oder auch Röcke an. Wer guckt, ist selber schuld und verheiratet bin ich auch schon :wink:

Alles Gute und liebe Grüße
Astrid
Sabine 2

Beitrag von Sabine 2 »

Hallo Astrid,

heute habe ich vom Orthopäden eine gute und eine schlechte Nachricht erhalten: Es ist kein Muskelfaserriss und keine Hernie :) !
Beim Unfall ist das Subkutangewebe zwischen Haut und Muskel verletzt worden und ist jetzt zu so einem merkwürdigen eingeschnürten Ring vernarbt. Und das wird jetzt zeitlebens so bleiben :(
Na ja, zumindest scheint es keine Funktionsbeeinträchtigung zu sein, und so ist es wohl eher ein Schönheitsfehler :|
Versuchsweise (?) hat mir der Arzt eine Bindegewebsmassage für die betroffene Stelle verschrieben, aber weggehen wird die Einschnürung davon sicher nicht.

Viele Grüße, Sabine
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot], Google [Bot] und 1 Gast