Skifahren an Weihnachten

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Herbi
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Skifahren an Weihnachten

Beitrag von Herbi »

Ich, männlich Jg. 53 habe mir am 15 Mai anlässlich einer Atroskopie am Knie den Oberschenkel gerade oberhalb des Knies gebrochen. Dieser Bruch wurde mit einer Titanschiene und neun Schrauben fixiert. Seit dem 1. Sept. darf ich das Bein wieder voll belasten, Seit Anfangs Oktober gehe ich ohne Krücken. Habe noch Schmerzen im Knie, welche von der Atroskopie herrühren dürften, diese Schmerzen nehme langsam ab. Vom Bruch selber spüre ich eigentlich wenig. Beim Gehen hinke ich noch ein wenig, wird aber auch immer besser. Pro Woche mache ich 2 x Therapie im Spital und 5 x 1.5h selbständiges Training im Fitness-Studio. Da sowohl Arzt wie auch Therapeut nur vage Antworten auf folgende Frage geben:
Liegt Skifahren an Weihnachten für mich drin ? stelle ich sie nun einmal hier. Bin gespannt auf Eure Antworten.

Gruss Herbi
Elke
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Beitrag von Elke »

Hallo Herbi,

ich denke, letztendlich kann dir das nur dein Arzt beantworten, ob du das Knie wieder so extrem belasten kannst oder nicht.

Mein Heilungsprozess verläuft/verlief so ähnlich wie deiner, ich durfte nach 12 Wochen voll belasten, habe allerdings sofort auf die Krücken verzichten können. Ich habe immer noch Schmerzen und die Muskulatur ist eher rudimentär vorhanden, so dass ich allein deshalb wohl leider nicht Skifahren kann, was mir das Herz zerreisst. :cry:

Mein behandelnder Arzt hat mir abgeraten, weil er meinte, dass die Belastung noch zu groß sei, da vor allem beim Skifahren bestimmte Rotationsbelastungen auftreten, die dem geschwächten Knie schaden.
Solange das Metall im Knie sei, wäre zudem sowieso davon abzuraten, wenn es erneut zu einem Bruch kommen würde, wäre der durch das Metall viel schlimmer, da dieses harte Material den Knochen zusätzlich schädigen könne.

Die Chirurgen, die das Knie operiert haben, meinten allerdings, dass ich theoretisch das Metall behalten könne, wenn es keine Probleme macht.
Daraus schließe ich, dass die dieses Problem nicht sehen, sonst hätte ich ja immer diese erhöhte Gefahr.
Nun kann man sich aussuchen, wer Recht hat. :wink:

Mein Physiotherapeut hat mir allerdings auch abgeraten, der meinte, dass Knochen eigentlich elastisch sind und durch das Metall daran gehindert würden , die Belastungen 'normal' abzufedern deshalb solle ich warten bis das Metall draußen ist.

Hier im Forum sind aber einige, die mit Metall Ski gefahren sind, ich denke, da gibt es ganz unterschiedliche Meinungen.

Ich habe mir jetzt gesagt, wenn ich wieder genug Kraft habe und die Belastung schmerzfrei aushalte, würde ich wohl auch mit Metall fahren. Vielleicht nicht so schnell wie vorher und nicht gerade die steilen Couloirs von La Grave. :wink:

Aber du solltest auf jeden Fall die Meinung des Arztes berücksichtigen und wenn der keine hat, vielleicht einen anderen suchen.
Das mit den vagen Aussagen kenne ich leider auch nur zu gut. :(

Gib mal Rückmeldung, was dir dann die Ärzte geraten haben, würde mich auch interessieren.

Viele grüße
Elke
Herbi
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Beitrag von Herbi »

Hallo Elke
Danke für deine Antwort, ich habe deine Geschichte im Thred "Endlich ohne Krücken" etwas nachgelesen. Mit dem Physioterapeuten war ich auch nicht zufrieden und habe mit ihm Klartext geredet. Wir haben vor 14 Tagen abgemacht, dass ich bei Ihm nur noch Geschiklichkeits- und Koordinations-Übungen mache, Kraft und Muskeltraining mache ich nun auf eigenes Risiko im Fitness-Center. Da ich schon seit über 10 Jahre 2-3x wöchentlich dort trainiere, kenne ich meinen Körper recht gut und konnte mir ein entsprechendes Programm ausarbeiten. Es ist aber schon deprimierend wenn ich die heute angesetzten Gewichte mit denen vor meinem Unfall vergleiche.( Beinpresse früher 210kg, vor 14 Tagen 45kg, heute 60kg.) In diesen 14 Tagen habe ich sehr grosse Fortschritte gemacht, davor konnte ich kaum einbeinig auf dem verletzten Bein stehen, jezt mache ich darauf einbeinige Kniebeugen, die Schmerzen im Knie sind auch fast weg und vom Oberschenkelbruch merke ich eigentlich auch fast nichts. Mein grosses Ziel ist halt schon an Weihnachten Ski zu fahren, wenigstens auf blauen und roten Pisten, notfalls Einbeinig mit einem kurzen Ski am verletzten Bein. Am 18. Dez. kann ich zu einer Röntgen-Kontrolle, bin sehr gespannt was dabei heraus kommt.

Gruss Herbi
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Andi Jacomet
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Beitrag von Andi Jacomet »

Hallo Herbi

Ich bin schon oft mit Metall im Schienbein Ski gefahren - ohne Probleme, z.B. allein Ende letzte Saison etwa 14 Tage und soeben auch wieder zwei in Zermatt...

Bild

... auf wenig Schnee. Mir wurde aber auch gesagt, dass die unterschiedliche Dichte von Knochen und Metall bei Belastungen alles andere als ideal ist, bei einem Bruch sowieso nicht. Mit anderen Worten: Vorsicht walten lassen...
Elke
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Beitrag von Elke »

Ach du Sch....., wie sieht das denn da aus! :?

Die Frage ist ja angesichts solch' schockierender Bilder vielmehr, ob überhaupt irgendjemand diese Saison Skifahren kann!! :wink:

Viele Grüße
Elke
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Andi Jacomet
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Beitrag von Andi Jacomet »

Also derzeit schneits "was es abe mag", wie wir hier sagen... zumindest in den zentralen Alpen hat's recht hingelegt, was man so hört. Jahaaaa!
Herbi
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Beitrag von Herbi »

Ich glaube an ein perfektes Timing, mein Bein wird täglich besser und auch der Schnee kommt langsam. Ich glaube wirklich, dass ich an Weihnachten Skifahren kann. Wegen des Metalls mache ich mir keine Sorgen, kenne einige Leute die mit künstlichem Hüftgelenk oder gar einer oder 2 TEP fahren.

Herbi
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Andi Jacomet
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Beitrag von Andi Jacomet »

Heute war mein Skitag Nummer drei - in Sedrun kam der Schnee gerade noch rechtzeitig. Wunderbar! Und... ja, ich kenne auch Leute, die mit einer doppelten Knie-TP fahren, stimmt. Wenns allerdings bis Weihnachten nicht noch tüchtig schneit, weiss ich nicht, ob die Verhältnisse die Tibiaköpfler ideal sind :?
Herbi
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Beitrag von Herbi »

Endlich habe ich es geschafft, neun Monate nach meinem Oberschenkel- Bruch war ich gestern in Lenzerheide wieder einen Tag auf Skiern. War einfach schööön. Das Fahren ging ganz ordentlich, war noch etwas verhalten und Buckel machten noch etwas Mühe, da sich die Titanplatte noch bemerkbar machte.
Jetzt starte ich meine Skisaison und denke, dass ich es auch noch so auf die 20 Tage bringe.

Gruss Herbi
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Andi Jacomet
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Beitrag von Andi Jacomet »

Ein paar Skitage gibts noch, derzeit stehe ich bei 21 - so komme ich schlussendlich wohl auf gegen 30 Tage auf den Brettern in diesem komischen Winter. Derzeit bin ich in den Osterferien in Sedrun - das gabs noch nie: Jeden Tag herrliches Skiwetter, und es soll so bleiben, das wären dann 11 Tage am Stück! Fotos gibts hier... das Knie hält sich wacker, die Verletzung am bisher gesunden Knie schmerzt immer noch leicht; das operierte Knie braucht täglich Voltaren, dann gehts recht gut.

Am 17. April gibts das nächste Röntgenbild, am 8. Mai kommt voraussichtlich das Metall raus. Ich hoffe, ihr hattet alle erholsame Ostertage!
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Andi Jacomet
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Beitrag von Andi Jacomet »

Jetzt vor 6 Jahren lag ich im Notfall des Kantonsspitals Chur... und wusste nicht, was werden würde. Zur Feier des ersten Freitag, dem Dreizehnten nach "meinem" Freitag, dem Dreizehnten flitzte ich heute am Gemsstock auf den Pisten rum (Bilder am Schluss der Galerie)... wunderbar wars!
Herbi
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Beitrag von Herbi »

Ich bin März- April wirklich 20 Tage in Lenzerheide, Grindelwald und Nendaz Ski gefahren. Trotz meinem Metall im Oberschenkel ging es recht gut (auch schwarze Pisten, wenn sie nicht allzu hart waren) letzte Woche wurde der Bruch geröngt und mein Hausarzt meint, dass das Metall nun, nach einem guten Jahr entfernt werden kann. Weil die Schiene vorne am Knie doch bei gewissen Bewegungen noch schmerzt, möchte ich sie so rasch wie möglich entfernen. Heute Nachmittag habe ich einen Termin beim Chirurgen, der dann entscheiden wird, wann das Metall wirklich herauskommt.

Gruss Herbi
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Andi Jacomet
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Beitrag von Andi Jacomet »

Wie schon erwähnt im Forum - ich kanns nur empfehlen...
http://www.jacomet.ch/autsch/09mai2007.htm#aktuell

Good Luck!
Herbi
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Beitrag von Herbi »

Ist nun schon entschieden am 16.Aug. kommt das Metall hinaus. Der Chirurg war jedoch nicht sonderlich begeistert als ich ihm von etwas Skifahren und etwas Wandern erzählt habe, er sagte ich sei ein wilder Hund. Was würde der nur sagen, wenn er wüsste, dass das bischen Skifahren die Beltrameti, das Schilthorn, die Chassure oder etwa der Hundsschopf waren, oder die Wanderungen im Hochgebirge bis zu 7 Stunden gedauert haben? :D :D Ich persönlich bin überzeugt, das gerade diese Aktivitäten zu dem sehr guten Heilungserfolg beigetragen haben. Die leichten Schmerzen im Knie sind nach Meinung des Arztes auf einen Schleimbeutel unter der Platte zurückzuführen und sollten nach dem Entfernen der Platte auch verschwinden.

Gruss Herbi
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