Noch ein Tibiaköpfler....

[Petra]

Hallo,
ich habe beim Surfen dieses Forum gefunden und schon allerhand gelesen.
Am 1.8.06 hat ein Hund mich von den Beinen gehauen, Diagnose: Tibiakompffraktur mit Stufenbildung von 5 mm.
Am 9.8.06 wurde ich operiert und habe nun Gehverbot für 12 Wochen ab OP.
Inwieweit ist die Krankengymnastik in dieser Zeit wichtig???
Freue mich auf Antworten von Leidensgenossen.

Petra

[Andi Jacomet]

Hallo Petra

Willkommen im Forum und im Club Ich denke, die Krankengymnastik ist sehr wichtig - halte dich aber an das empfohlene "Ausmass" und mach weder zuviel noch zu wenig... einfach gesagt, aber meistens spürst du selbst, wann genug ist. Übertreiben hat sicher keinen Sinn, aber ja früher das Zeug wieder bewegt wird, umso eher wird Muskulatur noch erhalten und wird das Gelenk "geschmiert" und bleibt an Bewegung gewöhnt.

Ich hab derweil meine Reise im Westen der USA gut überstanden - fast keine knietechnischen Behinderungen. Diese Woche wurde ein Röntgenbild gemacht, alles OK - im Mai kommt wohl (nach der Skisaison, hehe) das Metall raus.

Liebe Grüsse
Andi

[Petra]

Hallo Andi,
auch ich würde jetzt gerne irgendwo sein.....
nur nicht auf meinem Sofa!
Auch ich habe nun Metall im Bein, was mich noch ziemlich nervt.
Auch eine Spongiosaplastik wurde gemacht und 12 Wochen soll ich nun nicht belasten.
Die OP ist ja nun vor 5 Wochen gewesen. Ich habe immer Angst, dass irgendetwas passiert und ich den ganzen Mist wieder von vorn beginnen muss. Außerdem habe ich das Gefühl, die Titan-Platte zu spüren und habe an der Stelle noch heftige Schmerzen.
Dann weiß ich einfach nicht, ob das normal ist, oder ob ich mich nur anstelle.
Eine Thrombose hab ich mir auch noch eingehandelt und die Spritzen gehen mir fürchterlich auf den Geist.
Ich glaube, ich habe heute einfach nur "Weltschmerz"

Grüße aus der Langeweile
Petra

[Andi Jacomet]

Hmmm... 12 Wochen GAR nicht belasten klingt schon etwas komisch - ist nicht eine Teilbelastung vorgesehen nach einer bestimmten Anzahl Wochen? Frag unbedingt nochmals deine zuständigen Ärztinnen und Ärzte. Bei mir wars so, dass ich von Beginn an Abrollen durfte (ohne Belastung) und 4 Wochen postoperativ mal versehentlich Vollbelastung hatte - der Arzt sagte dann lachend: "Ach, schon gut... wissen Sie, das Zeug hält an sich schon recht früh mit den Schrauben, aber man will halt auf Nummer sicher gehen." Also wenn du nicht gleich hinfällst und das Bein grossen Kräften ausgesetzt ist, sollte das nicht so ein Problem sein. Nach 5 Wochen ist schon recht viel wieder zusammengewachsen.

Die Platte kam bei mir (auch wegen Schmerzen, die Platte wars dann aber nicht...) nach 6 Monaten schon wieder raus. Aber ohne deinen Fall genau zu kennen, kann man da nix sagen.

Hattest du *wirklich* eine Thrombose oder sinds einfach die üblichen Prophylaxespritzen? Versuchs lustig zu nehmen: Du wirst dich vielleicht nie mehr freiwillig stechen müssen, und Schmerzen machen die Spritzen ja fast nicht.

Kopf hoch!
Andi

[Petra]

Hallo Andi,
ja, ja, das mit den 12 Wochen stimmt schon. Danach soll die Teilbelastung mit 20 kg anfangen. Der Bruch war wohl sehr kompliziert, aus der Hüfte hätte viel entnommen werden müssen, und die Titan-Platte kann das alles nicht halten, so muss ich warten, bis alles wieder fest ist.
Ich komme gerade vom Arzt, mit der Beweglichkeit und der OP ist er sehr zufrieden, alles andere müsste ich nun tun.
Und Thrombosespritzen sind schon ekelig, wenn Du wirklich eine Thrombose hast. Da ist es nämlich im Gegensatz zur Prophylaxe die dreifache Menge, die man sich spritzen muss. Und das ist dann schon etwas schmerzhafter.
Da das Blut dadurch auch noch sehr verdünnt wird, sieht mein Bauch dementsprechend aus. Alles grün und blau. Gestern habe ich mich mit einer Nähnadel in den Finger gestochen und es hörte 1/2 Stunde nicht auf zu bluten. Das sind dann die Nachteile.
Ich hab heute nur dem Arzt erzählt, dass ich so ungeduldig werde. Und nachts habe ich immer noch ziemliche Schmerzen. Aber er hat mir auch heute wieder gesagt, dass das völlig normal sei und dass ich mich nicht "anstellen" würde.

So, genug gejammert und wie Du schon sagtest: Kopf hoch.
Ich brauche jetzt Koffein

[Andi Jacomet]

Hui, dann nehme ich alles zurück Mit deinen detaillierten Angaben sehe ich das natürlich alles anders. Tja: Da gibts wirklich nur eins offenbar... das süsse Nichtstun geniessen - ein gutes Buch holen, Zeitschriften lesen, die du noch nicht kennst... DVDs mieten, die du schon immer schauen wolltest... und an all die Leute denken, die mal gerne zwangsweise NICHTS tun würden Keine Sorge wegen deinem Bauch - nach einigen Wochen sieht der wieder tipptopp aus.

[Speedy]

Hallo Petra, das hört sich bei Dir ja gar nicht so nett an.
Ich hatte vor etwas über 3 Jahren auch einen solchen Spaß. Die ersten 12 Wochen noch nichteinmal eine Abrollbelastung, ich durfte man gerade so mein Bein abstellen, wenn ich irgendwo rumstand. Danach hatte ich dann eine enorme Steigerung. Ein Abrollbelastung von sage und schreibe ganzen 20 kg. Nach einem halben Jahr wurde mir dann immerhin schonmal das halbe Körpergewicht erlaubt, Du siehst also, es schleppte sich so ein wenig dahin. Da ich aber meine Röntgenbilder kannte hatte ich allerdings gegen den doch sehr zögerlichen Aufbau nichts einzuwenden.
So, du Arme, nicht das Du jetzt denkst ich will Dich völlig fertigmachen.
Es ist halt so, das es in solchen Fällen schon mal besser ist auf die Jungs von der schnitzenden Zunft zu hören. Es gibt nix Blöderes als ne Korrektur OP.
Dir bleibt jetzt halt nichts anderes übrig als Dich in Geduld zu üben.
Lese die Bücher, die Du schon immer lesen wolltest, guck Dir irgendwelche tollen Filme an, mache Deine Krankengymanastik, fange an zu Handarbeiten ( Notlösung ), surfe durchs Internet, genieße die Zeit mit Deinen Besuchern und die Septembersonne und laß vor allen Dingen den Kopf nicht hängen. Es kann nur besser werden.
Liebe Grüße und Gute Besserung
Speedy