Schlechte Beweglichkeit nach Tibiakopffraktur

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Karen
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Schlechte Beweglichkeit nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Karen »

Hallo allerseits

Nach einer Knieverdrehung beim Skifahren (21. Februar 2018), bekam ich eine Platte und vier Schrauben reinmontiert. Ich hatte eine Spaltfraktur am Tibiakopf und ein knöcherner Kreuzbandausriss, ebenfalls am Tibiakopf, beides rechts. Der Chirurg in den Bergen meinte, ich dürfe vier Wochen nicht bewegen (Schiene mit Klettverschluss, auf etwa 15/20 Grad fixe Beugung eingestellt) und nicht belasten. Der Chirurg in Zürich meinte dann, ich müsse nach drei Wochen bis Anfang sechste Woche mit leichten Übungen beginnen. 45 Grad beugen im Liegen und gestrecktes Bein heben, um die Oberschenkelmuskeln zu trainieren. Das war für mich noch kein Problem. Nach 5 Wochen sollte ich die Beugung auf 90 Grad erhöhen. Doch nun - nach bald 7 Wochen - geht das noch immer nicht. Ich schaffe höchstens 60 Grad. Es spannt und zieht und schmerzt. Als ob das Metall mir das weitere Beugen verunmöglicht, doch das ist ja nicht möglich, denn das Metall liegt nur am Schienbein und nicht am Gelenk. Auch das Strecken schaff ich nicht (ca. 10 Grad). Hab nun mit Physio begonnen, die Therapeutin hat mir mehrere Übungen gezeigt. Doch es geht nicht vorwärts. In zehn Tagen soll ich schon mit der Vollbelastung beginnen. Gibt es noch jemanden mit ähnlicher Erfahrung?
Jette
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Re: Schlechte Beweglichkeit nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Jette »

Hallo Karen,

dazu kann ich nur die übliche Ansprache für kaputte Knie halten:
Hab Geduld :roll:
2 Monate sind nun wirklich keine Zeit für Deine Verletzung.
Verlass Dich auf die Physiotherapeuten :!: und nicht auf irgendwelche Erwartungen der Ärzte. I.d.R wissen die Therapeuten mehr, arbeiten viel intensiver mit Dir und kennen Dein Knie besser, als ein Arzt, bei dem Du mal 10 min vorstellig werden darfst.
Sicher muss man beim Üben mal die Schmerzgrenze austesten, aber, auf Teufel komm raus, irgendwelche Gradzahlen erreichen zu wollen, ist kontraproduktiv.
Nicht zu vergessen...der Kopf. Der muss nämlich auch mitspielen...sonst wird das nix.

Also mein Tipp: nimm den Druck und Zwang raus, berate Dich mit den Therapeuten und genieße die Frühlingssonne mit hochgelegtem Knie.

Das wird schon wieder...immer schön den Blick zur Sonne halten!

Gute Besserung und liebe Grüße
Jette
Karen
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Re: Schlechte Beweglichkeit nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Karen »

Hallo Jette

Danke dir für deine aufmunternden Worte. Das meinte die Physiotherapeutin heute auch. Dass die Ärzte oft keine Ahnung haben, was geht und was noch nicht. Ich habe jetzt auch wieder Vertrauen, dass es vorwärts geht. Und mache fleissig Übungen in der Frühlingssonne. :D Geduld hab ich, denke ich, ich hatte nur erst Bedenken, dass das nichts mehr wird - da ich selber schon Übungen gemacht hatte - ohne Erfolg. Aber mit der Anleitung der Physiotherapeutin sind es nun in zwei Tagen schon zehn Grad mehr.

Wie ist deine Beweglichkeit?

Liebe Grüsse aus Zürich
Karin
Jette
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Re: Schlechte Beweglichkeit nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Jette »

Hallo Karen,

meine Beweglichkeit ist prima...ich bin zwischenzeitlich auf Titan umgestiegen :lol:
Aber vor der Prothese hatte ich die volle Streckung und 110° Beugung. Es geht also. :wink:
Es ist ja nun auch schon einige Jährchen her.

Meist sind solche Beugungsprobleme einfach nur Verklebungen, die durch gezielte Griffe gelöst werden können.
Ich weiß noch, wie oft ich, wie ein junges Reh, nach solchen Behandlungen von der Pritsche gesprungen bin :mrgreen:

Schön senkrecht bleiben und liebe Grüße
Jette
Karen
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Re: Schlechte Beweglichkeit nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Karen »

Naja, runtergesprungen von der Pritsche bin ich bis jetzt noch nicht. :o und wie ein Reh fühl ich mich auch grad noch nicht.. :shock: Jedes Grad ist harte Arbeit. Aber wenn das so geht, bin ich auch schon zufrieden.

Die Arthrose scheint ja allen Tibiakopfbrüchigen zu drohen. War das bei dir auch der Grund für die Prothese?
Du scheinst jedenfalls einige Jährchen voraus zu haben. Steht deine Geschichte irgendwo?

Lieber abendlicher Gruss
Karen
Jette
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Re: Schlechte Beweglichkeit nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Jette »

Hallo Karen,

ja, die steht hier irgendwo...in der Uralt-Abteilung :lol:
Nunja, ich hatte mir den Tibiakopf in viele kleine Einzelteile zerlegt, eine Luxationsfraktur.
Von gerissenem Kreuzband, Mensiken usw. ganz zu schweigen.
Hat nach 20 Schrauben und diversen Platten und Drähten auch noch 2 Jahre gehalten,.
Allerdings war von Anfang an klar, dass die Gelenkknorpel böse in Mitleidenschaft gezogen wurden und die Prothese nur eine Frage der Zeit sein wird.
Schlussendlich kam es dann ganz überraschend schnell...ein lautes Knacken (wahrscheinlich der allerletzte Rest)und von da an war es unmöglich, das Knie selbstständig wieder in die Streckung zu bekommen. Da dauern Treppen dann ungewöhlich lange :roll:

Ich leb jetzt seit 2012 damit und hab es noch keinen Tag bereut. Man wird kein Beinmodel mehr, Slackline ist auch schwierig...aber ich kann freihändig Treppen laufen, Radfahren und durch mein Gärtchen gärtnern...ich bin zufrieden 8) 8) 8)

Liebe Grüße
Jette
Tommek
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Re: Schlechte Beweglichkeit nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Tommek »

Es ist gut zu lesen, das es anderen Leuten ähnlich geht mit dem Art Bruch. @Karen: Ich bin seit dem 13.03 zu Hause hatte eine anfangsbeugung von 20° stand heute passiv 95°. Es geht langsam voran, denke ich schaffe so ungefähr 5° alle 2 bis 3 Wochen. Streckung habe ich wenn ich warm bin 5° defizit. Wie alt bist Du Karen?

Jette, wollte Dich mal fragen was den Deine Prognose war bezüglich eines künstlichen Gelenkes? Bei mir scheint es gut operiert zu sein, und von 10 bis nie ist alles drin. Hinzu kommt ja bei mir noch die wahrscheinliche Operation der Knorpelmasse (Eigentransplantation und Züchtung). Und Jette sry das ich auch hier noch mal frage, wie alt bist du jetzt?
Karen
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Re: Schlechte Beweglichkeit nach Tibiakopffraktur

Beitrag von Karen »

Hallo Jette und Tommek

Bin auch mal wieder im Forum. :) Deine Geschichte, Jette, habe ich - so gut es ging - nachgelesen. Dein Weg (und deine Verletzung!!) scheint auch nicht einfach gewesen zu sein, um so mehr freut es mich, dass es dir mit deinem Bein heute soweit gut geht.

Bei diesen Brüchen und Verletzungen hier im Forum ist es auch kein Wunder, wenn die Heilung "etwas" länger geht und künstliche Nachhilfen benötigt. Gut, gibt es diese wenigstens.

Tommek, ich bin 44 und genau morgen sind es 12 Wochen seit dem Skiunfall. Das mit der Beugung ging dann doch plötzlich gut voran, jetzt bin ich gemäss Physiotherapeutin bei 135 Grad. Streckung 0. Am Anfang habe ich die Übungen sehr gewissenhaft gemacht - weil ich echt Angst hatte, dass nichts mehr geht, aber so seit 110 Grad geht es wie von selbst weiter. Wichtig ist einfach, dass es nicht stagniert, auch wenn es nur kleine Verbesserungen sind - so erklärte es meine Physiotherapeutin. Jetzt bin ich vor allem am Muskelaufbau und daran, die Stöcke abzutrainieren. Ich darf seit Woche 8 vollbelasten. Das kam mir dann plötzlich sehr früh vor. Aber der Bruch heilt gemäss Ärzten sehr gut und von Arthrose sei jetzt noch nichts zu sehen. Ich hatte neben dem Spaltbruch aber auch Trümmerteile beim knöchernen Ausriss. Die wurden zwar vom Chirurgen sehr schön wieder in Position genagelt. Aber auch wenn es nur Millimeter sind, die auf der Gelenkfläche nicht zusammenpassen, können sie den Knorpel halt mit den Jahren schädigen. Oder so ähnlich hatte es mir der Arzt erklärt. Ich war natürlich auch etwas beunruhigt über diese Prognose. Aber nun habe ich mich an den Gedanken gewöhnt und bin einfach froh, wenn ich wieder einigermassen fit werde und einige Jahre schmerzfrei gehen kann. Nächste Woche muss ich wieder arbeiten, bin gespannt, wie das geht.
Wie alt bist du denn Tommek und wann hattest du deinen Unfall?
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