laterale Tibiakopfimpressionsfraktur links - dank Hund...

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

doonila
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Re: laterale Tibiakopfimpressionsfraktur links - dank Hund..

Beitrag von doonila »

heute vor vier Wochen wurde ich operiert..... Zur "Feier des Tages" geht es jetzt zum ersten Kontroll Röntgen zum schauen was der Kunstknochen, die Platte und die Schrauben so treiben. Des Weiteren wird entschieden, ob ich die Streckorthese weiterhin tragen muss, wie die Physio weitergehen soll, etc.

Na dann mal los....
Liebe Grüße
- Michaela
doonila
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Re: laterale Tibiakopfimpressionsfraktur links - dank Hund..

Beitrag von doonila »

da fällt mir doch gerade so auf, dass ich die Ergebnisse von meinem ersten Kontrollröntgen hier gar nicht reingeschrieben hatte.... Das will ich doch glatt noch nachholen. Da ich schon über fünf Jahre einen Online Blog schreibe und natürlich dort von dem Tag auch einen Eintrag gemacht hatte, kopiere ich Euch den hier einfach noch mal rein.

24.10.2013

Mein Körper und mein Geist....
nur keine Angst, das wird hier jetzt kein Artikel in dem ich über meine Seele, meine spirituelle Ebene oder sonstiges seniere. Ihr könnt ganz entspannt und ruhig weiter lesen….:-)

Wir sind heute und just in diesem Moment auf die Uhrzeit genau vier Wochen nach der OP und fünf Wochen nach dem Unfall. Heute war beim Chirurgen das erste Kontrollröntgen angesagt. Ich muss gestehen ich war mir alles andere als sicher, ob das so wirklich gut ausgehen würde, da ich nun doch nicht wenig mit dem Bein tun musste in den letzten Wochen, mal von ein paar unsanften und ungeplanten Auftretern ganz zu schweigen. Aber nun ja so ist das nun mal wenn man alleine wohnt, einen 15 monatigen Hund zu versorgen hat, genau so wie einen selbst. Geschenkt bekommt man ja bekanntlich nichts in seinem Leben und ich weiß auch gar nicht, wie viel Leute mich in den letzten Tagen und Wochen schon immer wieder eines besseren belehren wollten, dass ich doch gefälligst quasi 24 Stunden das Bein hochlegen sollte etc. Aber mal ehrlich – wie realitätsfremd ist das denn? Ich meine ich habe, gerade unter der Woche, niemanden, der mal eben kurz Dinge für mich erledigen kann, damit ich nicht von der Couch aufstehen muss oder so. :schulter:

Aber eines kann ich Euch sagen – auf Grund meiner ganzen Krankheiten, Brüche, Verletzungen und was weiß ich, was ich nicht schon alles in meinem Leben hatte – ihr könnt gerne meine Eltern fragen, die haben nämlich wegen mir in ihrem Leben bisher nicht wenig Zeit in Krankenhäusern oder bei Ärzten verbracht – habe ich schon so einiges über mich und von mir selbst gelernt. Ich kenne meinen Körper ziemlich genau. Ich weiß was er verträgt an Medikamenten, an Belastungen, an Behandlungen und was weiß ich. Und ich weiß auch sehr genau wo mein Körper noch mehr kann, bzw. wo noch keine Grenze, die manche immer meinen zu kennen, erreicht ist.

Natürlich ist mein Körper durch die ganzen Krankheiten geschwächt, natürlich ist für mein Körper auch so etwas anstrengend, herausfordernd oder sonstiges – das steht und stand nie zur Debatte, genau so wenig wie dass ich das nicht weiß! Nur wenn ich denke was für ein stärker gesundheitliches und nervliches Wrack ich jetzt wäre, wenn ich in meinem ganzen Leben bisher immer mit dem zufrieden gewesen wäre, was mir von den Ärzten oder von anderen Menschen über meine Zustände, Heilungsbereiche oder sonstiges, gesagt worden wäre, dann wäre ich heute wahrscheinlich halb so weit wie jetzt.

Was ich damit sagen will ist folgendes – Ich hatte schon immer einen Dickschädel. Hab ich wohl von meiner Oma geerbt, denn wir zwei haben uns in der Hinsicht mal so gar nichts geschenkt. Ich bin nicht so leicht mit etwas bzw. mit mir selbst zufrieden. Ich habe auch immer höhere Erwartungen wie manch andere. Allerdings bin ich trotzdem nicht unrealistisch und erwarte überdimensionales oder so. Bei allen Krankheiten bzw. Operationen hatte ich mir immer schon, sobald ich aus der Narkose aufgewacht bin neue Ziele gesetzt. Z.B. bei meiner Speiseröhren OP im November 2002 habe ich mir geschworen, dass ich an Weihnachten das Essen, was es bei uns immer gibt (Schweinelendchen, Pilzrahmsoße, Pommes, etc.) essen kann und werde. Es schien in elendig weiter Ferne, doch ich habe es gegessen an Heiligabend. Zwar langsam und nicht sehr viel, aber ich habe es gegessen. Oder als mein Blinddarm Durchbruch erst zwei Tage später bemerkt wurde und es kurz vor Ende war mit der OP, habe ich mir direkt nach der OP geschworen (viele Wunddrainagen im Bauch, ne riesen Narbe etc.), dass ich nicht einmal 10 Tage später mit meiner Familie zum 80sten Geburtstag meiner Oma mitfahren werde, ebenso meine mündliche Vordiploms Prüfung direkt danach antreten werde. Es ging zwar alles langsam und mit etwas gebeugter Haltung und zwischendrin bzw. davor hinlegen, aber ich habe es gemacht und geschafft! Oder dann meine Kopf OP. Für mich war schon immer klar, dass ich mich danach wieder vollständig alleine versorgen können will, dass ich im Alltag keine Hilfe brauche, dass ich mir meine Lebensqualität in Form von Eigenständigkeit wieder zurück erarbeite. Es war ein langer, steiniger und anstrengender Weg, der einiges an Umdenken, Umdisponieren oder ähnliches erfordert hat und auch manchmal noch nicht so einfach ist. Aber wenn ich nicht gerade einen gebrochenen Schienbeinkopf habe, dann würde ich mal meinen, dass ich auch das recht gut umgesetzt habe.

Tja und was sind/waren nun meine Ziele, die ich mir nach dem Aufwachen bei der Schienbein Kopf OP gesetzt habe? Zum einen, dass ich nach dem Krankenhausaufenthalt nicht irgendwo anders vorerst wohnen werde, sondern zu mir nach Hause gehe. Außerdem, dass auch Beau nach Hause kommt und nicht irgendwo anders untergebracht wird, bis ich wieder vollkommen hergestellt bin. Des Weiteren, dass ich nicht erst im neuen Jahr wieder selbst mit Beau spazieren gehen werde, sondern noch 2013! Genau so, dass ich an Weihnachten ohne Krücken zu meinen Eltern gehen werde, bzw. auch selbst mit dem Auto da hin fahren werde.

Die erste Ansage der Ärzte vor vier Wochen war, dass ich mindestens bis Ende des Jahres an Krücken mit null Belastung auf dem Bein gehen darf. Ohne Krücken laufen erst mal nicht vor nächstem Frühling. Außerdem könne ich davon ausgehen, dass es wohl eine Weile dauern würde, bis mein Knie wieder einigermaßen angewinkelt werden könne etc. Es wurde mir aber auch gesagt, dass ich beugungstechnisch alles, was ich mir selbst und meinem Körper zutraue erlaubt wäre, so lange das Bein nicht belastet werden würde. :huchgott:

zwei Wochen nach der OP war ich bei der ersten Nachkontrolle, wo mir auch die 29 Tackernadeln entfernt wurden. Die Ärzte waren schon dort von meinem Anstellungswinkel, recht überrascht und erlaubten eine 15-20 kg Teilbelastung. Tja und heute – vier Wochen nach der OP?

Das Röntgenbild meines linken Beines sieht so aus:

Bild

Die Narbe ist mittlerweile sehr gut verheilt, hat sich der Hautoberfläche angepasst, ist in keiner Form wulstig oder ähnliches und auch vollkommen reizlos.

Bild

Der Anstellungswinkel ist über 120 Grad, die Schwellung und der “Wasserhaushalt” ist noch etwas vorhanden (für den Zeitraum von 4 Wochen post OP aber absolut in Ordnung) und laut Arzt sitzt der Kunstknochen gut und die Platte und die Schrauben sind auch super im Soll! :clapping:

Der Arzt selbst war sehr verblüfft und fragte wie ich das denn bitte, gerade mit dem Anstellwinkel, so super hinbekommen hätte. Auch, dass mein Bein bisher fast nichts an Muskulatur abgebaut hat. Ebenso eine wunderbare Narbenheilung und das alles Stand vier Wochen nach der OP.

Von meinen gesetzten Zielen habe ich ihm nichts erzählt. Aber ich habe ihm gesagt, dass ich vom ersten Tag post OP ab immer und immer wieder mein Bein trainiert habe. Sei es mit gestrecktem Bein im Liegen abheben, sei es mit Bein selbständig ins Bett hochlegen aus Muskelkraft heraus und nicht unterstützend durch Hände, dann Fuß und Zehen strecken, anwinkeln, etc. so weit wie möglich und noch einen kleinen Ticken oben raus. Und manchmal einfach die Zähne zusammenbeißen und das Bein noch ein bisschen mehr anwinkeln, auch wenn es weh tut. Denn nur so kann das Bein, also mein Körper und mein Geist selbst spüren, dass es noch einen Ticken mehr und einen Ticken besser geht. Tja und das eben jeden Tag, immer wieder, kontinuierlich.

Der Arzt fand es gut. Und ich fand es gut, was er mir dann sagte:

Ab heute brauch ich weder die Streckorthese noch den Kompressionsstrumpf mehr zu tragen. Weiterhin gilt aber – an Krücken laufen mit einer maximalen Teilbelastung von 15-20 kg. In zwei Wochen muss ich noch mal vorbei kommen. Wenn bis dahin mein Fortschritt weiterhin so unglaublich wahnsinnig ist, meine Wundheilung so sehr zufriedenstellend weiter verläuft, ich weiter so eisern an mir arbeite, dann kann dort dann die Teilbelastung weiter angehoben und sogar verdoppelt werden, mit der Aussicht darauf, dass ich sogar ab Ende November wieder Autofahren darf :disco:

Keine Ahnung wie häufig ich in den letzten Tagen hier bei mir zu Hause die 21 Treppenstufen mit Krücken hoch und runter gelaufen bin. Mal mit der Streckorthese am Bein dran, mal ohne, damit ich mein Bein abwinkeln muss um das richtige und reguläre Gangbild zu trainieren. Keine Ahnung wie häufig ich trotz allem schon auf die ganze Situation geflucht habe, eben weil ich mir nicht mal ein Glas Chai Latte oder ein Teller voll Essen von der Küche an den Esstisch tragen kann/konnte. Keine Ahnung wie häufig ich auch die Krücken schon in die Ecke geschmissen habe weil sie mich einfach so sehr behindern in alltäglichen Dingen und keine Ahnung wie häufig ich mir schon elendig hilflos in den letzten vier Wochen vor kam.

Aber eines habe ich für mich (wieder mal) gelernt - Kräfte lassen sich nicht mitteilen, sondern nur wecken.

Und wenn meine Oma noch leben würde, die ich für ihre unbändige Kraft gerade was ihre Krankheiten betrifft, immer bewundert habe, würde sie wahrscheinlich wie damals nach der Blinddarm Sache zu mir sagen: Michaela du kannst traurig sein und deprimiert über deine Situation, aber davon wird sie nicht besser – von daher rate ich dir – akzeptiere die Situation und lerne und mache für dich das Beste daraus, denn nur so kannst du gestärkt und voller neuer Energie einen weiteren Schritt in deinem Leben vorwärts gehen.

Tja und was soll ich sagen – ich habe mich auch schon die letzten Tage dabei erwischt, dass ich auch ein Stück weit dankbar bin für die Situation gerade. Das klingt jetzt vielleicht etwas doof, aber so kann ich für mich mal wieder feststellen, auf wen ich mich verlassen kann, kann für mich selbst lernen, was ich in meinem Alltag als zu selbstverständlich ansehe und was ich wieder mehr zu schätzen wissen muss. :declare:

Von daher werde ich jetzt mal der Dinge harren und schauen wie die Genesungsreise weiter geht. Ich auf alle Fälle bleibe dabei – an Weihnachten fahre ich mit meinem Auto zu meinen Eltern und laufe ohne Krücken in deren Haus!

Schönen Donnerstag meine Lieben!

- Michaela
Liebe Grüße
- Michaela
doonila
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Re: laterale Tibiakopfimpressionsfraktur links - dank Hund..

Beitrag von doonila »

so und nun geht es kommenden Donnerstag wieder zum nächsten Kontrollröntgen und untersuchen.....

Heute sieht die Narbe so aus:

Bild

Sie verblasst zusehends und hat sich auch sehr gut in der restlichen Haut eingefügt. Nichts wulstig, überstehen oder sonstiges....

Und wenn alles gut geht, dann kann ich ab Donnerstag vielleicht die Krücken ins Eck werfen und wieder anfangen voll zu belasten :mrgreen:
Liebe Grüße
- Michaela
catwoman
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Re: laterale Tibiakopfimpressionsfraktur links - dank Hund..

Beitrag von catwoman »

Hallo doonila!
Nach dem was Du schon erlebt hast ist Dein Schienbeinkopfbruch direkt eine Kleinigkeit.
Du hast ja fast nichts ausgelassen.
Wünsche Dir schnelle Besserung lg catwoman
doonila
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Re: laterale Tibiakopfimpressionsfraktur links - dank Hund..

Beitrag von doonila »

Morgen in zwei Wochen wird mein Metall entfernt.... Dann war es knappe 10 Monate drin.

Im gleichen Zuge wird auch noch ein Teil des Innenmeniskus entfernt, da der durch den Unfall auch noch was abgekriegt hat wie sich jetzt rausstellte.......

:cry:
Liebe Grüße
- Michaela
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