Probleme bei Vollbelastung - Schmerzen ...

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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BlueCat
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Probleme bei Vollbelastung - Schmerzen ...

Beitrag von BlueCat »

Hi, ihr Lieben,

brauche eure Hilfe ... gibt es Erfahrungen dazu?

Mein Unfall (vom Hund geknutscht) war am 17.08., Op am 21.08., laterale Impressionsfraktur. Lief soweit alles gut.
Mein Belastungssschema war 6 Wochen 0 Belastung, 2 Wochen 20kg, 2 Wochen 30 kg, ab der 10. Woche Vollbelastung.

Jetzt nähert sich das Ende der 12. Woche und ich komme einfach nicht in die Vollbelastung rein. Ich hatte seit dem Unfall eine sehr schmerzhafte Stelle an der Innenseite vom Knie. Streckübungen waren fürchterlich. Mein Orthopäde tippte auf Innenbandverletzung, meine Physio auf Quadrizepssehne. In der Teilbelastung wurde es etwas besser, aber stärkere Belastung auf gestrecktem Bein ist bis jetzt nicht möglich.
Letzte Woche wurde ein MRT gemacht und auf zwei Ebenen geröntgt. Alles scheint ok zu sein, der Schmerz scheint von einer Knochenprellung und vielleicht auch Knochenhautentzündung zu kommen. Differentialdiagnose war ein Morbus Sudeck, was ein Horror ...
Der Sudeck wurde von meiner Hausärztin, die zugleich auch Notfallärztin in diesem Krankenhaus ist, erstmal ausgeschlossen. Sie hat mir Physio, Physio, Physio ... empfohlen.

Da meine Physio mir zurzeit nur 1 Termin pro Woche anbieten kann, dachte ich, möglichst viel Gehen ist gut. Und prompt habe ich so arge Fußschmerzen, dass ich kaum noch auftreten, geschweige denn abrollen kann. Seit gestern scheint auch die gesamte Schwellung vom Knie in den Fuß gerutscht zu sein ...

Kennt ihr solche Fußschmerzen beim Übergang in die Vollbelastung (bei mir vielleicht auch Fehlbelastung wegen der Schmerzen an der Knochenprellung?)
Oder ist es vielleicht doch der Sudeck, jetzt in den Fuß übergesprungen?

Mache mir solche Sorgen und würde mich sehr über eure Erfahrungen freuen.

Lieben Gruß,
BlueCat
ikki
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Re: Probleme bei Vollbelastung - Schmerzen ...

Beitrag von ikki »

Liebe Blue-Cat,

ich kenne das. Ich hatte nach meiner 2. OP (eigentlich nur eine "schnelle" Korrektur von dem was in der ersten OP nicht geklappt hat, dann aber hochinvasive 2h OP :( ) sehr lange gebraucht um in die Vollbelastung im Alltag zu kommen. Die Schmerzen waren hefitg, auch in Ruhe und nicht unbedingt immer gleich (eine Stelle war immer involviert, vorne medial, rest war variabel). Bis heute (6 Monate nach OP, 18 Monate nach Unfall) habe ich Probleme mit dem Belastungsaufbau. Ich habe erfolgreich begonnen wieder Sport zu machen aber jetzt vor 2-3 Wochen wohl einen "zu Hohen" Belastungsstand erreicht. Das Knie wurde wieder dick und kaum mehr belastbar. Was das ist? Bei mir weiss das keiner so genau. Bei der 2. Meinung wurde gemutmasst, dass es nicht günstig war, dass ich wegen des Lockdown erst so spät das 2. Mal operiert wurde bei hochgradig reaktivem Knie durch das falsch liegende Knochenstück. Jetzt reagiert es einfach immer noch sehr leicht, läuft noch nicht richtig wegen anhaltender Schwellungen... Aber ... ich bin auf einem guten Weg. Es geht langsam und mit Rückschlägen aufwärts. Hauptsache es geht Aufwärts. Ich führe ein Belastungs-Problem Tagebuch damit ich diesen Fortschritt auch in schlechten Zeiten sehe.
Ach ja, zur Debatte standen bei mir viele Ursachen (von Meniskusriss über Riss im 5. Kopf bis hin zu immer noch störendem Knochenstück) aber der Kniespezialist bei dem ich zur 2. Meinung war hat all das beiseite gewischt und gemeint: Es braucht einfach noch Zeit. Es gibt nichts was eindeutig die Beschwerden auslöst, es gibt Sachen auf den MRI-Bildern die möglicherweise einen Einfluss haben könnten... Aber sagen kann man das nicht. Daher Abwarten und hoffen das es sich legt. Mindestens bis 1 Jahr nach OP. Insofern warte ich... und baue langsam auf, habe für Rückschläge immer ein Buch parat das ich immer schon lesen wollte und nehme es mit Humor - soweit möglich. ;)

Hilft dir wahrscheinlich nicht so sehr... was ich sagen will: Es gibt nicht immer einen Grund. Auch wenn ich mir den gewünscht habe, vor allem am Anfang. Einen Grund den man beheben kann... Manchmal heilt die Zeit. Ich wünsche dir gute Besserung!!

LG ikki
BlueCat
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Re: Probleme bei Vollbelastung - Schmerzen ...

Beitrag von BlueCat »

Danke, liebe Ikki, für deine Nachricht

Der Tag heute war so voll, melde mich morgen mit News ,,,

Lieben Gruß,
BlueCat
BoernyAU
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Re: Probleme bei Vollbelastung - Schmerzen ...

Beitrag von BoernyAU »

Hallo BlueCat
Ich habe mir die gleiche Verletzung vier Tage später zugezogen. Jedoch kam ich, bis dato, ohne OP davon. Ich war 6 Wochen auch nur bei 10% Belastung und konnte dann langsam wieder loslegen. Ich konnte schon während dieser 6 Wochen viel Bewegungen mit dem Bein machen. Trotzdem hatte ich anfangs auch Probleme mit dem Durchstrecken.

Also das mit den Problemen beim abrollen vom Fuß hatte ich anfangs auch. Das ging nach ca. 2-3 Wochen Vollbelastung wieder weg, Einlagen haben dabei etwas geholfen. Hoffe das hilft Dir etwas weiter.

Wenn ich eins über einen Tibiabruch gelernt habe, es dauert alles etwas länger.

Gute Besserung und hoffe das es bald wieder alles ok ist.
Smiley
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Re: Probleme bei Vollbelastung - Schmerzen ...

Beitrag von Smiley »

Hallo Bluecat!
Ich hatte nach einem knöchernen Kreuzbandriss ca. 6-7 Monate eine sehr starke Schwellung, die langsam in den Fuß hinunter gerutscht ist, um langsam zu verschwinden. Bei mir wurde diese Schwellung durch ein Knochenmarksödem ausgelöst. Ein Kniespezialist hat gemeint, das kann sogar ca. 1Jahr dauern. Ich konnte das Bein nach ca. 15 Wochen vollbelasten, die Schwellung ist danach eben noch länger geblieben...
Das Strecken tut mir noch immer weh (mehr als 9 Monate nach dem Unfall).
Ich wünsche Dir gute Besserung!
Liebe Grüße
Smiley
BlueCat
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Re: Probleme bei Vollbelastung - Schmerzen ...

Beitrag von BlueCat »

Hallo, ihr Lieben,

wollte mich noch mal zurück melden ...
Danke für eure Antworten, es tut gut, mit all dem nicht so allein zu sein.

Meine Fußschmerzen wurden immer schlimmer. Anfangs war es die Außenkante, Abrollen ging gar nicht. Mit Beginn meiner ambulanten Reha Anfang Dezember kochte es richtig hoch. Jeden Tag mehr Schmerzmittel, zur Fußaußenkante gesellten sich der Mittelfußknochen, dann der Knöchel. Alles war geschwollen. Auf mein Drängen hin wurde dann auch der Fuß geröntgt. Auch hier waren deutliche Spuren einer Entkalkung der Knochen zu sehen, genauso wie Anfang November im Knie. Wieder der Verdacht auf CRPS, Morbus Sudeck, und wieder vom nächsten Arzt gleich verworfen, „nur“ eine „Inaktivitätsosteoporose“. Vorsichtshalber habe ich dann trotzdem mal eine Woche Stoßtherapie mit Kortison bekommen.

Das war gut, trotz unangenehmer Nebenwirkungen wie Herzrasen, Erschöpfung etc. Die Mittelfußschmerzen und auch die Schwellung waren weg, nur das Sprunggelenk muckte weiter.

Es ist schon verrückt- ich hatte 3 Wochen lang täglich wirklich tolle und erfahrene Physios und Ergotherapeuten, alle hatten mehr oder weniger den Peroneus im Visier und ihn entsprechend bearbeitet, aber nichts half.
Und dann habe ich vor ein paar Tagen einfach mal ein paar Dehnübungen gemacht, einfach so nach Gefühl, da müsste es gut tun ...
und dann war plötzlich der Schmerz weg, nach 8 Wochen Zähne zusammen beißen ... einfach weg :))))

Keine Ahnung, was es war, was ich genau gemacht habe, aber ich kann endlich nahezu schmerzfrei auftreten und endlich vernünftig auftrainieren!!

Insgesamt hat die Reha mein Knie sehr nach vorne gebracht, Bewegung und Belastung waren super fürs Knie, nicht aber für den Fuß, der war einfach maßlos überlastet. Da bin ich auch jetzt noch vorsichtig.

Was jetzt knapp 19 Wochen post OP geht:
Bin insgesamt noch sehr eirig, unsicher unterwegs. Aber immerhin seit 4 Wochen ohne Krücken :)
Nach morgendlichem Anlaufschmerz relativ humpelfreies Gehen, nach ca. 300m wird das Bein schon so langsam etwas lahmer ...
Treppen rauf geht schon ganz gut, Treppen runter noch mit Abstützen.
Balance halten, unebene Untergründe sind noch echte Herausforderungen.
Knien auf weichem Untergrund ist ok, härteres ist unangenehm.
Streckung ist voll da, zur vollen Beugung fehlen noch ca. 10cm.

Das Ganze braucht länger, als ich dachte, trotz aller Vorwarnungen hier aus dem Forum ...
Geduld hieß es ... jaaaaa .... jooooo ...

Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten

Ich wünsche allen ein wunderbares neues Jahr!

BlueCat
Kris
Beiträge: 7
Registriert: Sa Jul 25, 2020 8:48 am
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Re: Probleme bei Vollbelastung - Schmerzen ...

Beitrag von Kris »

Hallo BlueCat, das ist ja verrückt, bei mir war es fast genau so wie bei Dir.
Ende April 2020 hatte ich den Unfall,dann 4 Monate bis zur Vollbelastung. Dann 2 Monate gearbeitet und eine Thrombose eingefangen. Mein Fuß war vorher immer schon angeschwollen, das Knie machte keine Probleme.
Nach der Thrombose-Behandlung wurde das Bein schnell dünner, der Fuß aber nicht. Dann habe ich 6 Wochen mit der KG versucht die Ursache zu finden.
Schließlich habe ich auch mit Dehnübungen und längeren Strandspaziergängen mit Nordic-Walking Stöcken eine deutliche Verbesserung erreicht.

Ich laufe zwar noch nicht 100%ig rund, denke aber mittlerweile das es wieder wird.
Dir und allen Anderen hier weiterhin gute Besserung und ein schönes Wochenende.
Kris
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