Verletzung und Psyche

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

ikki
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Verletzung und Psyche

Beitrag von ikki »

Liebe Leute,

vielleicht gibt es ja noch den ein oder anderen der hier mitschreibt. Ich kämpfe mit den Folgen meiner Verletzung nun seit über einem Jahr. auch nach der 2. OP bin ich noch lange nicht auf meinem gewünschten Aktivitätsniveau. Physio mahnt zu Geduld, Chirurg zieht schon eine 3. OP in Erwägung... es geht - in guten Phasen - recht gut. Ich gehe Schmerzfrei. Aber: Sobald ich die Belastung etwas steigere, (d.h. normalen Alltag lebe! also auch mal einen Schritt mache ohne 100% konzentriert aufs Gehen zu sein) haut es das Knie wieder um und ich bekomme starke Schmerzen. Das schlaucht und schlägt mir langsam wirklich auf die Psyche. Wie macht ihr das wenns langwierig wird? Wie behaltet ihr eure Kraft, euren Glauben daran, dass es gut wird und nur noch Geduld braucht? Habt ihr Tipps oder Lust euch auszutauschen?
Reiterin
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von Reiterin »

Liebe ikki,

gerne möchte ich da was zu schreiben. Mein Unfall mit dem Knie ist ja nun erst ein halbes Jahr her und vielleicht ist es noch zu früh, da groß was zu schreiben. Wer weiß, wie es weiter gehen wird. Aber es ist( leider) nicht mein erster Unfall. Und seit 45 Jahren besitze und trainiere ich Pferde, die leider auch ab und an einen Schaden, eine Verletzung erlitten haben. In diesem Zusammenhang lobe ich mir unser Gesundheitssystem, wo sich die Zuzahlungen doch in Grenzen halten.
Weder bin ich Profi noch bin ich die große Sportskanone. Ich reite, wandere und bin dienstlich auf den Beinen. Und das geht auch nach dem letzten Unfall wieder ganz zufriedenstellend. Für mich. Und ich glaube, genau das ist der Punkt. Jeder muss sich selbst da abholen, wo er steht. Es gibt immer jemanden, der gar nicht mehr laufen kann. Und diejenigen, die einen Marathon laufen können. Die meisten von uns liegen wohl irgendwo dazwischen.
Ich selber bin, glaube ich, ein sehr positiv denkender Mensch. Ein sehr achtsamer Beobachter. Ich versuche bei allem, was ich mache, das Beste zu geben. Auch, wenn es nur Kleinigkeiten zu sein scheinen. Anständig zu gehen ist besser als sich kaputt zu joggen... Dinge, die mir unmöglich erscheinen oder mir Angst machen, lasse ich weg. Wer zwingt mich aufs Eis zu gehen? Oder zu springen? Wohl keiner.
Wichtig ist es nur, selber zu erkennen, was uns wichtig ist. Was uns was wert ist. Und das ist für jeden etwas anderes. Genau dies macht uns aus.
Jetzt zu deinem Anliegen, deinem Kummer. Ich plane gerne. Und regle auch gerne alles. So eine war ich schon immer. Aber ich halte mir auch immer eine Alternative bereit. Natürlich fahre ich gerne mit dem Rad. Wenn das Knie schmerzt, plane ich eben eine längere Zeit ein. Oder ich sitze im Liegestuhl auf der Terrasse und lege das Bein hoch. Gut, dann wird der Garten heute eben nicht gemacht. Wer um Himmels Willen zwingt mich dazu. Und wenn doch, muss ich mir das gefallen lassen?
Schmerzen möchte keiner haben. Verständlich. Aber sie zeigen uns auch. Stopp, pass auf, da wird was zuviel. Das Leben geht in Wellenlinien auf und ab. Und wenn wir Glück haben mit Tendenz nach oben.
Ich weiß nicht, wie alt du bist und was deine Ziele sind. Aber vielleicht kannst du sie in kleine Schritte unterteilen, die eher zu erreichen sind.
Als ich nach dem Bruch im Krankenhaus lag und der Arzt mir sagte, ich glaube nicht, dass Sie in Ihrem Beruf wieder arbeiten werden können und mir so gar nicht Mut machen wollte, habe ich geantwortet: Es gibt Menschen, die ohne Bein durchs Leben kommen. Nun, dann muss ich auf Händen laufen.... Fand er übrigens auch doof.
Für eine Vorführung wollte ich auf mein Pferd kommen ohne Sattel. Viiel zu unsportlich dazu bin ich. Mein Pferd hat gelernt sich hinzulegen, damit ich aufsteigen kann.
Es gibt immer einen Weg. Gehen wir ihn. So wie wir können.
Ich weiß nicht, ob ich dir damit nun helfen kann. Oder total am Thema vorbei geschrieben habe. Freue mich aber ebenso auf noch weitere Beiträge.
Bruchpilot
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo ikki,
mein Unfall liegt jetzt schon mehr als zwei Jahre zurück, meine letzte OP von insgesamt 4 war im März letzten Jahres.
Ich habe viel Glück gehabt, in jeder Beziehung, dieser Unfall hätte auch noch ganz anders ausgehen können. Von daher denke auch ich in vielen Dingen eher positiv und versuche aus dem, was geht halt das Beste zu machen.
Die Zeit nach meinem Unfall war natürlich trotzdem geprägt von zwischenzeitlich viel Verzweiflung und von einem Arztbesuch nach dem anderen, um jemanden zu finden, der sich an mein Knie ran traut und es nicht sofort abschreibt.
Nebenbei hatte ich zuhause vier Kinder zu versorgen und einen voll berufstätigen Mann, der durch die Situation auch immer wieder ganz schön überfordert war. Von daher habe ich, sobald nach meinem Unfall wie möglich, alles selbst organisiert, egal ob die Fahrten zu den Ärzten oder die Hilfe, die während der Zeit in der ich beim Arzt war, zuhause für meine Kinder da sein sollte.
Ich bin sehr froh und dankbar für den momentanen Zustand und die Leistungsfähigkeit, die mein Knie momentan hat.
Mir ist sehr bewußt, dass da in meinem Gelenk noch ganz viel sehr im Argen ist und dass der Zustand, den ich momentan dank meines Chirurgen erreicht habe, das Beste ist, was mit meinen eigenen Knochen möglich war, aber dass dieser Zustand auch nur eine gewisse Zeit gut funktionieren wird. Die Prognose liegt bei 10 Jahren, vielleicht mehr, vielleicht weniger, aber dann wird man da wieder ran müssen und es ist relativ sicher, dass dann an dem Gelenk nicht mehr viel zu halten sein wird......
Für mich ist das Zukunftsmusik. Ich werde bis dahin das Beste aus dem machen, was jetzt funktioniert.
Mein Gelenk arbeitet im Alltag sehr gut mit, nicht mehr und nicht weniger.
Ich kann wieder gut laufen, mittlerweile humple ich kaum noch im normalen Tempo. Ich kann Rad fahren, schwimmen und mittlerweile auch ganz gut Treppen in beide Richtungen gehen.
Weiche ich von der Normalbelastung ab und steigere das Lauftempo oder gehe die Treppe mit Gewicht, also z.B. einem Wäschekorb, dann gehts nicht mehr. Mehr als schnelles Gehen ist fatal für mich, ich bleibe dann wegen meiner Fussheberschwäche gerne hängen, auch beim Treppe hoch steigen und humple wieder deutlich....ich habe wenig Schmerzen, aber immer ein sehr unangenehmes Druckgefühl im Gelenk.....
Aber Mensch, ich kann wieder gehen und Rad fahren, davon bin ich in der Zeit nach meinem Unfall als ich angefangen habe zu belasten, gar nicht mehr ausgegangen, von daher stimmt mich der Zustand freudig, ich stelle mich darauf ein und ich kann gut damit leben.
Es zieht meine Psyche mittlerweile auch nicht mehr runter, weil die Zeiten nach den jeweiligen OPs und vor allem die nach dem Unfall so furchtbar hart waren, dass mir inzwischen einfach bewusst ist, wie viel Glück ich hatte, wieder so weit gekommen zu sein.
Ich wünsche Dir, dass Du die notwendige Geduld für Dich und Dein Knie aufbringst, ohne zu hadern und zu verzweifeln.
Es kommt nach und nach viel zurück, wenn die OPs gut gelaufen sind, Training hilft und kann es beschleunigen, aber insgesamt braucht es einfach Zeit und ganz viel Geduld und Durchhaltevermögen.
Und es braucht wohl auch in manchen Beziehungen die Einsicht, dass einige Dinge nach so schweren Verletzungen eben nicht mehr so ohne weiteres gehen. Sich das ein zu gestehen, zu akzeptieren und aus zu halten und dann das Beste daraus zu machen ist wahrscheinlich das Schwerste......
Dir dafür alle guten Wünsche und alles Liebe,
Bruchpilot
Wenn Du fliegen willst, mußt Du das loslassen, was Dich runter zieht!
ikki
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von ikki »

ihr lieben, vielen Dank!

Bei mir ist es "eigentlich" eine eher harmlose Verletzung gewesen. Zumindest wurde mir das so kommuniziert. Wir binden das wieder fest und dann passt das. Das es verrutscht ist und nur teilweise angewachsen kam überaschend. Bevor ich das reklamiert habe habe ich 9 Monate trainiert und versucht in einen schmerzarmen Alltag zu finden. Laut Arzt war ja alles super. Ich dachte schon ich bin verrückt und habe Phantomschmerzen... Am Ende war dann gar nichts super sondern viel entzündet durch ständige Reizung...
Die zweite OP war gut geplant, wenn das lockere, hochstehende Knochenstück nicht mit Kreuzband entfernbar wäre sollte das Kreuzband entfernt werden - es war nicht wirklich entfernbar aber ihnen war das Knie zu gut um das Kreuzband zu entfernen. So war von Anfang an nicht sicher ob es nun geht oder nicht. Das Kreuzband zieht nun aber wohl immer noch an einem nicht richtig festgewachsenen Knochenstück... So erklärt der Arzt die Schmerzen zumindest... Und das macht auch Sinn. Ohne Belatung ist es recht gut aber nur schon normale Alltagsbelastung führt zu starken Rückschlägen mit heftigen Schmerzen. So irgendwie nicht akzeptabel - vor allem, weil ja eigentlich gar kein grosses Problem besteht. Irgendwie hoffe ich trotzdem noch das es ohne 3. OP geht. Aber mit jedem Rückschlag mindert sich diese Hoffnung nun doch... Die Unberechenbarkeit und dieser ständige Wechsel zwischen ziemlich gut und kein Schritt ohne heftige Schmerzen möglich ist glabe ich auch genau das was mich langsam fertig macht... :( Vor allem, weil ich das nicht verstehe warum das so sein kann...

Erschwerend: Bergsport ist meine Leidenschaft! Bergtouren, Klettern, Skitouren... Dafür habe ich früher sehr viel, seit den Kindern halbwegs viel trainiert (1-2 mal die Woche Joggen, 1-2 mal die Woche Klettern und möglichst immer am WE in die Berge). Nach dem Unfall kam ich zwischenzeitlich auf 1 mal Joggen (aber nicht wie früher), 1 mal Velo fahren und 1 mal Klettern - Berge waren jedoch kaum möglich und nach der Verschlechterung im Februar gingen nur noch Velo und Schwimmen. Auf dem Stand Fahrrad und Schwimmen bin ich nun auch. Ich möchte die Berge jedoch noch nicht aufgeben. Dazu ist es irgendwie zu früh. Aber in einem ersten Schritt wäre ich froh einen normalen Alltag mit Arbeitsweg, Kindern und sowas ohne grosse Schmerzen zu erreichen. Davon bin ich aber nach wie vor weit entfernt...
Bruchpilot
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo ikki,

wann war denn die zweite OP? Welcher Zeitraum ist seither verstrichen, seit wann belastest Du wieder voll?
Ganz ehrlich, wenn ich das so lese, ist das doch kein Zustand.
Hole Dir eine neue Meinung ein und laß´es, wenn nötig, nochmal operieren. Das sollte ja so kein Dauerzustand sein. Und normalerweise bist Du nach der OP nach drei Monaten wieder in der Vollbelastung und trainierst dann auf.
Wie lange laborierst Du jetzt schon so rum?

Viele Grüße,
Bruchpilot
Wenn Du fliegen willst, mußt Du das loslassen, was Dich runter zieht!
Limone
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von Limone »

Hallo Ikki,
Ich habe Dir heute unter Knöcherner Kreuzbandriß Tibiakopf geschrieben.
Sorry, ich hab eine zeit lang nicht ins Forum geschaut und dann Probleme mit vergessenem Passwort und mit neuem
Besorgen und anmelden bekommen. Cookies löschen hat geholfen.
Jetzt bin ich aber wieder dabei.

Ich kann Dich gut verstehen, zusammen mit dem LockDown und Schwimmbäder zu, Kinos zu, nicht Auto fahren können...
Und noch vieles mehr, hat das mit der Geduld bei mir mit der Zeit immer weniger geklappt.
Ich hab auch viel versucht, z.B., Radfahren, dann habe ich mir dabei einen Zug und einen verspannten Kiefer und Schulterschmerzen geholt.
Als die Schwimmbäder wieder aufgemacht haben, einen gescheiten Schnupfen. Außerdem haben sie mich einmal nicht reingelassen, weil ich eine Stunde vor Schichtende gekommen bin und da machen sie schon die Kasse zu, wegen Corona?!
Dann musste ich wieder nach Hause humpeln.
Da war bei mir dann irgendwann auch mal Schluss mit Krönchen richten.
Das war vor zwei Wochen, das Krönchen ist jetzt wieder auf dem Kopf aber noch ein wenig schief.
Fahrrad fahre ich mit Mütze, bei dem Wetter...
Schwimmen Probier ich Morgen mal wieder.

Ich versuche meine Fernziele Joggen, Tageswandertouren, Bouldern im Auge zu behalten aber die kleinen Fortschritte nicht aus den Augen zu verlieren.

Also dran bleiben!!! Aber man darf auch mal einen Durchhänger haben oder auch zwei oder drei.
🌩

Ich bin aber auch der Meinung von Bruchpilot, dass eine zweite Meinung bezüglich der Op sinnvoll wäre. Vielleicht nochmal einen anderen Physiotherapeuten zu rate ziehen oder mit dem gleichen nochmal was anderes probieren.

Ich drück Dir die Daumen!

Liebe Grüße
Limone
ikki
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von ikki »

Hier ist ja richtig was los! Wie schön! :)

Ja ich gleise nun eine zweite Meinung auf... wird dauern fürchte ich. Aber ich gebe auch die Hoffnung auf eine Besserung nicht auf. Heute war erstmals seit letztem Sonntag wieder ein ganz guter Tag. Teilweise kam das Stechen noch aber ich konnte ziemlich gut gehen, war sogar spazieren und konnte auch meine Übungen (v.a. Neuromuskuläre und etwas Kräftigung aber noch ohne viel Belastung auf dem Kreuzband) wieder aufnehmen. :) Immerhin! Was mir aufgefallen ist: Meine Kniescheibe springt nun weniger und die Beweglichkeit ist ein ganzes Stück besser als noch vor der "Tiefphase"! (ein ganzes Stück heisst vielleicht 0.5°-1°, aber ich bin ja wirklich auf den letzten 3-5° Unterwegs, da ist das glaube ich schon viel, fühlt sich zumindest nun beim Gehen völlig anders an :) !) Vielleicht war das Tief auch irgendeine Reaktion auf eine bessere Streckung, wer weiss... (ich hatte schon bei einem sehr tiefen Tief vorher mal das Gefühl das mehr Beweglichkeit kam, dann heftigste Schmerzen aber als die abgeklungen waren blieb die Beweglichkeit und es ging einen Schritt voran...) Trotzdem sind diese Tiefpunkte für mich extrem belastend, vor allem weil ich von medizinischer Seite her kaum begleitet werde. Der betreuende Arzt meint nur nochmal operieren, alles raus... Antworten auf Fragen wie "Darf das denn jetzt noch solche Rückschläge geben", "darf das noch so überwärmen?", "Wie lange soll ich das noch mit Physio probieren" usw. bleiben völlig unbeantwortet... irgendwie tut mir das nicht gut... ich bräuchte da etwas mehr "Führung" für meinen Kopf glaube ich. Insofern suche ich mir die jetzt über das Aufgleisen einer zweiten Meinung und schaue das ich bis ich die bekomme versuche möglichst viel Verbesserung zu erreichen (auch wenn es wahrscheinlich immer wieder rechte Rückschläge geben wird, ich kann mir in guten Phasen kaum Vorstellen das es wieder schlecht wird, in schlechten kaum das es wieder gut wird... das war schon mehrfach so... Verrückt!)

Also - Krönchen auch wieder gerichtet, auch noch schief und fällt sicher noch öfter mal wieder runter... ;)

@Limone, wenn dir Bouldern so gut getan hat versuche es doch mit Klettern anstatt Bouldern! Da hast du das Problem mit dem Abspringen nicht! Ich habe seit dem Unfall nicht mehr gebouldert, bin aber nach der 1. OP relativ schnell wieder geklettert. Einfach erstmal nur im Toprope ganz leichte Routen in denen ich das Bein nur so viel belasten musste wie ging, den Rest einfach über die Arme weggenommen habe ;) Das war gut für Körper (v.a. Rücken) und Seele! :) Habe nach und nach mein altes Vorstiegslevel wieder erreichen können und war total happy... Draussen Klettern ging allerdings gar nicht... da konnte ich nicht vernünftig über die Arme kompensieren... hatte auf dieses Jahr gehofft... aber ja nu... kann man nix machen. Nächstes Jahr dann! ;) In der Halle war ich nach der 2. OP auch schon 2 mal. Einfach wieder Toprope in ganz einfachen Routen. Etwas langweilig, aber gut für den Rücken und ja - schon auch etwas für die Psyche...

Meine Tochter hat nun ein neues Fahrrad bekommen, so dass der kleine ihres haben kann und beide mit Schaltung fahren. Wenn sie sich damit rasch wohl fühlen geht es in unseren Sommerferien vielleicht mit dem Rad los anstatt wie sonst zu Fuss... schaun wir mal. Das wäre mal was neues, aber vielleicht auch sehr schön. :)

@ Bruchpilot: Oh weh! Das klingt aber auch heftig bei dir mit 4 OPs und Kindern zu Hause! Ich fand die Zeit nach den OPs wenn man so hilflos ist immer schrecklich. Auch jetzt habe ich recht Respekt wenn ich an eine dritte OP denke. Nochmal zurück auf Start, nochmal von 0 aufbauen, nochmal die Ungewissheit ob es überhaupt besser wird? Puh!
Bei mir kommt noch dazu das ich selbst noch recht hochprozentig Berufsttätig bin neben den Kindern, mein Mann wegen Corona-Sonderbelastung zur Zeit (auch schon als ich die 2. OP hatte) 150% arbeitet und dann noch ohne Kinderbetreuung... es war ein wahrer superGAU für uns. Aber - wir haben ganz tolle Freunde und Nachbarn die uns Lockdown zum trotz wahnsinnig gut unterstützt haben! Das war total viel Wert! Ohne wäre es nicht gegangen...

Aber Hut ab, wie du das alles gemeistert hast! Ich hoffe nun geht es bei dir auch noch weiter Bergauf! Und ich wünsche dir, das es möglichst lange hält!!!
Machst du für die Fussheberschwäche noch was? Physio oder so?

Liebe Grüsse,
ikki.
Limone
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von Limone »

Hallo Ikki,

Ich habe gerade mal wieder eine halbe Stunde geschrieben und wollte nur nochmal in Deinem letzten Beitrag lesen und
Mein noch nicht gespeicherter Entwurf war weg...
Ich werde da anscheinen automatisch abgemeldet, ich musste mich auch neu anmelden.
Jetzt versuche ich, alles nochmal zu schildern und zwischendurch zu speichern.

Bitte suche nach weiteren Experten. In der Reha (seit einer Woche) habe ich jetzt einen Physiotherapeuten, der nach gezeigtem Röntgenbild gleich gesagt hat, die eine Platte am Bein aussen ist sehr lang in Richtung Gelenk verlegt (wegen der Trümmerbastelei an der Stelle wahrscheinlich nicht anders möglich gewesen). Bei unebenem Gelände und abgewinkeltem Fuß bewegt sich der eine Unterschenkelknochen anders als der andere und die Platte kann ‚reiben‘ genau die Seite ist auch immer sichtbar angeschwollen.
Das haben die Ärzte bei den Kontrollterminen im Krankenhaus nicht gesehen (in der Ambulanz sitzt normalerweise nicht der Knieoperateur, eher die Assistenzärzte. Da habe ich immer gehört, sieht gut aus (Röntgen) gut verheilt, halbwegs gute Beweglichkeit, dass da noch was bleiben kann ist normal. Super!!! :evil:
Jetzt hat sich meine große Frage, ob Metallentfernung oder nicht schon mal erledigt: das Zeug muss raus. In seltenen Fällen ist das Bein ggf. Zu instabil, wenn der Körper den Knochen nicht gut zusammenwachsen lässt oder die Bohrlöcher. Aber sonst raus.


Bouldern: ja, das werde ich versuchen. Gestern in der Reha hat mir die Gruppenleiterin beim Nordic Walking, selbst begeistert Bouldern und Klettern, den Tipp gegeben, auch erst mal nicht so hoch zu klettern, was für mein Unfalltrauma wohl am besten ist.
Dann hat sie mir den Tipp gegeben, dass es an einem Tag in der Woche einen Klettertreff gibt, mit Einzelkletterern, denn mein Mann
Hat Höhenangst und mein Sohn ist ausschliesslich am Bouldern. Vielleicht geht da noch was, er hat schon gesagt, mit Klettern könnte er seine Ausdauer verbessern. Ich muss erst mal einen Kurs machen, damit ich über Toprope mehr weiß, als nur das von Dr. Google.

Psyche: ich hatte bei der Reha eine Idee Für das ständige Abwägen z.B. Platte raus oder nicht. Ich schreibe mir in einem bestimmten Abstand (z.B. Zwei Wochen oder einen Monat) das Thema als Termin in den Familienkalender. Bis dahin habe ich es dann nicht mehr im Kopf.
Wenn es wieder ansteht, verschiebe ich es wieder oder befasse mich wieder damit, wenn es z.B. Neue Erkenntnisse gibt.
Das hilft schon mal, den Kopf und die Psyche zu entlasten. Z.B. Bouldern, Klettern oder Wandern, was gerade noch nicht geht, kann man so auch auf Termin legen. Mir hilft es ein Stück weit.
Ich habe noch große Probleme mit Terminen. Ich war früher auch schon immer knapp dran. Mit dem Bein ist es noch schlimmer geworden.
Die letzte viertel Stunde vor Abflug komme ich so in Streß, weil ich noch nicht schnell laufen kann. Das bringt mich auch immer noch mind. Eine Stufe tiefer in der Wohlfühlskala.
Ich kann’s mir noch nicht wieder richtig einteilen. Mit Corona und Homeoffice bin ich auch total aus der Übung. Jammer. Früher aufstehen, ich weiß.
Aber das mit dem Krönchen richten ist meistens die Lösung.

Das mit dem Fahrradfahren klingt doch gut, das baut wieder auf. Wenn man im Grünen ist, wird die Basis für die Psyche wieder ein wenig unterfüttert. Mit Corona und Homeoffice bin ich doch etwas einsam geworden. Da war die kleine Radtour (3/4 Stunde) mit meiner Tochter oder meinem Mann das absolute Tägliche Highlight.

Kniescheibe: ist bei mir auch. Da hat mich der neue Physiotherapeut aufgeklärt. Ich habe ihm geschildert, dass es (das Bein :-) manchmal ‚hakt‘ fast wie, wenn die Kniescheibe rausfliegt. Da hat er mir gesagt: das ist die Kniescheibe. Mein vorangegangener Physiotherapeut hat dazu gar nichts gesagt..., ich bin seit einer Woche in der Reha und die Instabilität mit der Kniescheibe ist besser geworden.

Ich hoffe, Du findest bald jemand, der Dich bezüglich des Heilungsverlaufs gerade bei Deinem Spezialfall mit mehr Expertenwissen unterstützen kann. Das ist schon öde, wie das bei vielen von uns Tibiaköpfen und dem Gesundheitssystem so läuft. Ist ja schon ganz gut aber
Es ist noch viel Luft nach oben...

Liebe Grüße
Limone
ikki
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von ikki »

Hallo Limone,

ja ich suche nach weiteren Experten... 2. Meinung Termin steht jetzt und ich hoffe sehr ich bekomme da noch die ein oder andere Antwort auf meine Fragen!

In der Physio habe ich ja auch einen 2. Therapeuten (mit ewig langer Erfahrung) der sehr gute Inputs gebracht hat und ich glaube jetzt fängt das viele üben mit den Neuromuskulären Übungen langsam wirklich an zu wirken. Ich kann nun längere Spaziergänge machen ohne mich auf jeden Schritt konzentrieren zu müssen. Das ist sehr angenehm. Die Muskeln arbeiten wohl so langsam wieder "automatisch" und sie werden (obwohl das kaum anstrengende Übungen ohne Belastung sind) merklich kräftiger! :) Vielleicht weil ich sie im Alltag wieder richtig benutze...

Die Beweglichkeit ist besser denn je zur Zeit. Besser als je seit dem Unfall meine ich natürlich. ;) Das Stechen im Gelenkspalt kommt immer mal. Als Ruheschmerz oder bei einer blöden Bewegung im Alltag... aber es schränkt mich nicht mehr so krass ein. Ich hoffe das wird nun weiterhin besser. Ich möchte einfach nicht nochmal operieren müssen. (Wenn es denn sein muss ok... aber im Moment habe ich wieder Hoffnung das es ohne geht. Und das motiviert mich sehr täglich sehr sorgfältig meine Physio-Übungen zu machen :))

Kniescheibe: Mein hakt nun nicht mehr und läuft sehr sauber! :) Der Physiotherapeut war überascht, das das so schnell ging. Er meint das ist nach OPs oft Narbengewebe was den richtigen Lauf behindert... das baut der Körper aber um wenn es viel bewegt wird... eigentlich dauert das wohl lange, bei mir ging das bei der Kniescheibe nun recht rasch. Dafür hakt nun manchmal wieder das Wadenbein. Aber das kenne ich schon, immer wenn die Streckung besser wird hakt es wieder irgendwo (klar- das wurde ja auch 14 Monate nicht bewegt in dem Bereich!) Ich komme nun schon leicht in die Überstreckung! Genial!! sicher so bei 2-3° Überstreckung :) (Seitengleich ist laut Physio allerdings eine Utopie, habe über 10° Überstreckung im gesunden Bein, das sei eh ungesund meinte er ;)). An guten Tagen wenn ich aufgewärmt bin merke ich nun seit einer Woche kein störendes Streckdefizit mehr beim Gehen. :) Das freut mich sehr.

oh mit dem Metall klingt ja unangenehm... :( Ich bin sehr gespannt was der zweite Arzt im August zu meinen Knochenstücken (am Kreuzbandansatz und unter dem Miniskus) sagt... laut Chirurg 1 stört das am Kreuzbandansatz, laut Physio stört wenn dann das unterm Miniskus, oder der Miniskus wurde während der OP verletzt und das verursacht die Beschwerden, denn sie treten auf nachdem der Miniskus belastet wurde nicht nachdem das Kreuzband belastet wurde, das hat der Physio alles schon getestet. Drum brauche ich auch einen zweiten Arzt... da ist mir zu viel Uneinigkeit ;)

Bouldern/Klettern: Ein Toprope-Kurs ist doch gut! Da findest du vielleicht auch einen Kletterpartner. :) (ich bin da sehr wählerisch. Aktuell mit der Verletzung darf mich nur mein Mann und ein guter Freund sichern. Bei allen anderen bekomme ich Angst ;)) Bouldern in sehr niedrigen Höhen ist auch etwas was ich mir schon überlegt habe mal wieder auszuprobieren wenn das Knie mal auf Dauer besser ist. Aber ich weiss noch nicht - seit ich weiss wie lange eine Knieverletzung dauert bin ich sehr ängstlich geworden ;)

Insgesamt ist meine Krone wieder recht gerade im Moment. :) Ich freue mich auf unsere Ferien und werde dort auch einfach probieren was geht. Ich hoffe das Knie macht mit - und wenn nicht spielen wir halt Brettspiele ;)

Lieber Gruss,
iki.
Limone
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von Limone »

Hallo Ikki,

Das hört sich gut an, dass Du jetzt deutliche Verbesserungen spürst. Das freut mich.

Da kommt mir bei Deinen Beschwerden einiges bekannt vor.
Die Kniescheibe hakt seit der Reha nicht mehr so oft, mit Kompressionsstrumpf.
Ohne Kompressionsstrumpf aber immer noch.
Das ist auch meine Hauptsorge zur Zeit. Nach einem halben Jahr geht ohne Kompressionsstrumpf fast nichts. Mit schon sehr viel.
Ist das normal? Brauche ich den jetzt immer, oder wird sich das langsam auch noch geben? Kann mir leider keiner sagen, weder Arzt noch Physio.

Mein Physio hat sich nochmal bei einem Arzt schlau gemacht und gesagt, wenn Trümmer mit Gelenkbeteiligung vorhanden sind, dann wird das mit der langen Platte bis hoch ins Gelenk oft oder immer so gemacht, damit dort die Schrauben fixiert werden können. Ich verstehe jetzt auf jeden Fall etwas mehr über meine Verletzung.

So aus dem Bauchgefühl heraus glaube ich aber nicht, dass die reibende Platte mein Hauptproblem ist, sondern das schnelle anschwellen des unteren Beines. Das Lympfgewebe wurde sehr groß durchtrennt, mit zwei großen Schnitten. Wenn mein Bein anschwillt, ist viel Druck auf dem Knie und die Streckung beim Laufen ist dann viel schlechter. Dann humpele ich noch sehr deutlich. Wenn die Schwellung morgens mit Strumpf noch gering ist, dann ist auch mein Gangbild bei konzentriertem Gehen schon ganz gut.

In der Reha mache ich fleissig Muskelaufbau an Geräten oder mit Bändern etc.
Ist aber fast zuviel, das Bein schmerzt im Laufe der Woche mehr. Die Belastung summiert sich über die Tage und ich kann selbst schlecht einschätzen, wann es Zuviel wird. Ich habe den Ruheraum für mich entdeckt und wenn mal irgendwie Pause ist, lege ich die Beine hoch. Am Abend bin ich ziemlich fertig. Am Wochenende mache ich so gut wie nichts, nur ein wenig Dehnung für die Beugung.

In der Reha mache ich 45min Nordic Walking 1-2 mal die Woche. Das ist noch sehr anstrengend, aber macht auch Spaß. In den anschliessenden Urlaub werde ich die Stöcke mitnehmen und die Übungen ohne Gerät weitermachen. Joggen geht noch auf keinen Fall.
Und hoffentlich schwimmen. Das wirkt wie eine Lympfdrainage.
Von der Rentenversicherung gibt es ein anschliessendes Nachsorgeprogramm IRENA.
Da kann ich noch einige Monate im ambulanten Rehazentrum 1-3mal die Woche weitermachen. Dafür fahre ich noch nach der Arbeit hin. Ist leider 45min bis zu mir nach Hause.

Nach dem Urlaub frage ich die Trainerin meines Sohnes, ob sie mir und meinem Mann ab und zu eine Stunde gibt, wo sie mit uns Spotten übt.
Dann könnten wir uns auch in der Halle gegenseitig unterstützen und auch niedrige Routen aussuchen. Mit Spotten kann man so einen Unfall, den ich hatte ggf. Vermeiden. Man muss aber konzentriert bei der Sache sein und immer miteinander bouldern. Sonst hat jeder separat gebouldert. Ich weiß auch noch nicht, ob das dann noch Spaß macht. Mal sehen. Ich möchte auf jeden Fall die Angst wieder abbauen.
Und das Klettern mit einem Kurs lernen. Mal sehen, wie das dann so läuft.
Das mit dem Krönchen ist ein schönes Bild. Ich habe es diese Woche mal wieder gebraucht, hat aber fast den ganzen Tag gedauert, bis ich es wieder aufhatte.
Wir bekommen auch ein wenig psychologische Unterstützung auf der Reha. Ebenso Entspannungstechniken in der Gruppe. Das hilft auch. Ich habe mir ein Muskelentspannungsprogramm nach Jakobsen aufs Handy geladen (weil wir ganz schlechtes Internet dort haben) und mache das jetzt jeden Tag im Ruheraum. Ich drücke mir selbst die Daumen, dass ich das auch nach der Reha zuhause mache.
Das scheint mir wichtig. Ich kenne solche Techniken schon lange, habe es aber zuhause nie regelmäßig geschafft.

Bei Euch gehts anscheinend auch in den Urlaub. Da wünsche ich Dir mit Deinen Lieben viele schöne Momente.

LG Limone
ikki
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von ikki »

Hallo Limone,

hach ja das Krönchen. ;) Das ist schon mühsam das oben zu halten. Bei mir ist das sooo wechselhaft - nun war es wieder eine Woche recht schlecht mit vielen Schmerzen im Alltag... seit gestern wieder besser. Sehr gut. Also geht es nun weiter mit Aufbautraining. Aber - das Krönchen Bild hilft mir mich wieder aufzurichten und weiterzugehen! Das ist nämlich glaube ich sehr wichtig damit es besser werden kann :)

Hier bekommen viele eine Reha, ich habe nie eine bekommen... Aber ich bin eigentlich ganz zufrieden. Hatte nach der ersten OP lange 2 mal die Woche Physio und nach der zweiten auch, nun noch 1 mal die Woche. Aber ich kann dort jederzeit einen Trainingsraum nutzen und bekomme (war im Laufe der Zeit bei 4 verschiedenen Therapeuten, also eigentlich bei einem aber wenn er in den Ferien war mal bei anderen bzw. weil es so ein schwieriger Fall ist schaut inzwischen der Chef immer mal drauf) viele verschiedene Übungen und Ideen. Ich habe viel probiert was wann gut tut und inzwischen mein eigenes Programm zusammengestellt das ich immer wieder anpasse. Ich trainiere auch viel. habe nach der 1. OP als ich durfte 2-3 mal die Woche dort im Kraftraum trainiert (meist ist da auch irgendein Therapeut und korrigiert wenn man was unsauber macht) und zusätzlich 1-2 mal zu Hause und jetzt darf ich im Kraftraum nicht wirklich was machen wegen der vielen Schmerzen aber ich habe gute Übungen für zu Hause und trainiere jeden Abend Mobilität und Muskeldehnung und mache meine Neuromuskulären Übungen und die für den sanften Muskelaufbau mache ich je nachdem wie gut oder schlecht das Knie ist so 2-5 mal pro Woche am Abend. Also trainieren tue ich genug denke ich. :) Dazu mache ich die Meisten Alltagswege mit dem Fahrrad (und wir wohnen Bergig...) ich bin froh, das das die meiste Zeit über ging (in den schlechten Phasen geht immerhin E-Bike...). Früher habe ich auch vieles zu Fuss gemacht aber das liegt gerade nicht mehr so richtig drin... oder eher... noch nicht wieder (hoffe ich!).

Das mit dem Kompressionsstrumpf finde ich spannend! Ich habe nie einen bekommen, dabei habe ich seit 1 Jahr das Problem das der Unterschenkel vom verletzten Beid im Sitzen und Stehen leicht blau wird und anschwillt, und meistens eine deutlich dunklere Farbe hat als der andere. Das wird jetzt mal abgeklärt was da los ist (nach über einem Jahr, und nach dem es nun langsam besser wird. Evtl. sage ich den Termin noch ab wenn es in den nächsten Wochen nun wirklich ganz verschwinden sollte). Vielleicht hätte da ja auch einfach mal ein Kompressionsstrumpf geholfen...

Es schwillt nun seit ca. 2 Wochen auch kaum noch an und wird auch nach Belastung nur noch ein wenig warm nicht mehr so heiss wie vorher. Ich werte das mal als gutes Zeichen... Auch die Schmerzen verändern sich. (immerhin, wenn es sich verändert halte ich das immer für gut, immer dieselben Schmerzen finde ich bedenklich)

Nun freue ich mich auf die Ferien, ich hoffe das Knie hält gut und wir können ein bisschen was machen. Auf jeden Fall gibts da kein längeres auf Stühlen sitzen und so. Das ist gut, denn das mag mein Knie einfach überhaupt gar nicht.

Entspannungstechniken habe ich auch erlernt im letzten Jahr... ich habe immer wieder Probleme mit zu hoher Muskelspannung im Rücken und auch in den Beinen. Am besten entspannen mich allerdings längere Spaziergänge/Wanderungen/Skitouren. Das ist aber im Moment nicht so einfach - aus diesem Grund habe ich auch Entspannungstechniken gelernt im letzten Jahr :(.

Ich wünsche dir auch schöne Ferien! Was machst du denn? Wir fahren mit dem Zelt los. In die Berge, in unsere Lieblingsregion wo wir auch genügend tolle Flecken kennen wo man nicht viel laufen muss... mal sehen was das Knie so sagt.

viele Grüsse,
ikki
Limone
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von Limone »

Hallo ikki,
Hatte jetzt dritte Woche reha
Und packen für den Urlaub.
Wir sind jetzt am Strand. In einer Region, die wir schon kennen, damit ich nicht so viel laufen muss. Im mobile home, mit Kühlschrank, damit ich was zum kühlen habe
Da kann ich jeden Tag schwimmschnorcheln.
Fahrrad ist nicht dabei und ich bereue es schon. Beim gehen habe ich schnell meine Kapazitätsgrenze erreicht. Ich kann nur ca. Eine Stunde auf den Beinen sein, dann brauche ich eine Pause.
Für das anschwellen ist Wasser eh gut.
Am letzten Tag der Reha habe ich noch ein Kinesio tape bekommen. Damit springt die Kniescheibe weniger. Kann ich auf jeden Fall empfehlen, wenn Instabilität da sind und dadurch das Gelenke noch gereizt wird.
Falls die Kniescheibe doch mal hakt, drücke ich im Stehen mit ausgestreckten Bein mit dem Spann gegen einen Pfosten o. Ä. Danach läufts runder.
War ein Tipp vom Reha Physiotherapeuten.
Den Kompressionsstrumpf habe ich in der letzten reha Woche teilweise weggelassen.
Jetzt ist mehr Muskulatur da und die fehlende feinmotorik ohne strumpf hat sich nach einem Tag Überwindung doch gegeben. Bei hoher Belastung, Lk Anger fahrt ziehe ich ihn aber an. Er ist immer dabei und hilft.

Bei meinem ambulanten Physiotherapeuten hat sich herausgestellt, daß er noch sehr jung ist und wenig Erfahrung hat. Die Anwendungen am bein waren glaube ich gar nicht schlecht, aber Übungen, auch schon unter teilbelastung, z. B. Im sitzen und liegen, z. B. Auf dem Bauch, gab es nichts für zuhause.
Gerätebereich war wegen Corona zu.

Durch die Reha habe ich einiges kennengelernt und auch halbwegs wieder auftrainiert. Aber es war hart, man ist praktisch immerzu überlastet.

Jetzt versuche ich mit schwimmen und Übungen das Niveau für zwei Wochen zu halten und danach habe ich das Nachsorge Programm Irena von der Rentenversicherung ca. 14 Wochen, zweimal die Woche krafttraining etc. Nach der Arbeit.
Ich habe die Trainerin meines Sohnes gefragt, ob sie meinem Mann und mir spotting stunden gibt. Dann kann ich mit leichten routen wieder anfangen und bei schwereren routen kann mich dann mein Mann spotten. Wenn wieder so ein abrutschen mit Rotation im Sprung passieren sollte, hoffe ich, dass er mich da beim Abrollen unterstützend führen kann.

Ich bin gespannt, ob ich meine angst überwinden kann. Im Herbst. Vielleicht. 😊
Liebe Grüße und einen schönen aktiven Urlaub mit deiner Familie

Limone
ikki
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von ikki »

Hallo Limone,

ich hoffe du kannst dich gut erholen in den Ferien und am Strand auch gut laufen?

Ich bin sehr begeistert von meinem Knie gerade. Wir waren viel unterwegs in den Bergen und es hat alles mit gemacht. Ich habe jeden Abend ordentlich meine Übungen gemacht und gedehnt und das Knie hat super gehalten. Jetzt mal sehen ob das so bleibt und ein neues Tief ausbleibt. Wenn ja bin ich zuversichtlich, dass es nun gut kommt. Das wäre schön! Auf jedenfall hakt die Kniescheibe nicht mehr, die Beweglichkeit ist nicht besser geworden, dafür aber auch ein neuer Tiefpunkt ausgeblieben und die Beweglichkeit hat sich recht gut stabilisiert (nicht mehr diese krasse Morgensteifigkeit mit der ich kaum gehen konnte...)
Angeschwollen ist es auch nur noch leicht nach starker Belastung. Beim runter gehen hatte ich manchmal etwas Schmerzen ansonsten war es echt gut! Auch nach Belastung kaum Schmerzen, also wenn man mich heute Fragen würde würde ich sagen es kommt gut :) Muskulatur ist recht gut. Die habe ich mit Physio und Fahrradfahren wohl recht gut in Schuss halten können. Stabilität im Knie ist super geworden in den letzten 2 Wochen. :)

Mein Physio ist auch noch recht jung (neigt aber eher zum zu viel machen als zum zu wenig...), wird aber von seinem Chef der mit drauf schaut sehr gut betreut und begleitet. Davon profitiere ich sehr!

Ich hoffe bei dir wird es auch besser,
Liebe Grüsse,
ikki
Limone
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von Limone »

Hallo Ikki,

Das freut mich so, dass es bei Dir aufwärts geht!!!

So wie Du die Besserungen beschreibst, ist es zur Zeit bei mir auch ‚grob‘.
Alles ist nach der Reha jetzt besser.
Die Kniescheibe hakt weitaus seltener und wenn, dann muss ich nur eine Laterne finden, mit dem Fußspann dagegendrücken,
Bein stabil halten und nach 20 Sekunden ist alles besser :D
Funktioniert bei mir wirklich so.
Nordic Walking läuft gut. Seitdem laufe ich größere Strecken im Alltag auch mit den Stöcken.
Dadurch und durch den Muskelaufbau hat sich in den letzten 4 Wochen mein Gangbild um 70 Prozent verbessert.
Ich bin vorher nur gehumpelt.
Ich halte dadurch auch länger durch. Nur am Abend oder nach unvorhergesehener starken Überanstrengung tut das Bein so weh, dass
Ich dann einfach humpeln muss.
Die Ärztin und der Physiotherapeut auf der Reha hat mir noch den Tipp gegeben, Wasser treten zum machen oder Schwimmen, das wirkt wie eine Lympfdrainage.
Ebenso beim Duschen mit schwachem Wasserstrahl Kneippsche Anwendung von aussen unten bis zum Oberschenkel und innen wieder zurück.
Kühl.
Wir hatten jetzt zwei Wochen im Urlaub, da Last Minute auch einen Pool in der nähe, so dass ich zweimal am Tag Meer oder Pool Wassertreten machen konnte und Schwimmen. Das war soooo schön.

Am letzten Tag der Reha hat mir mein Physiotherapeut noch ein Kniesiotape angelegt. Damit kann ich deutlich länger und stabiler gehen.
Hätte ich nicht gedacht. Ich habe es mir am ersten Tag abfotografiert und später selbst erneuert. Die Stützfunktion war ähnlich, es hält aber nicht mehr ganz so lange. Das von Ihm hat 1 Woche gehalten, incl. Schwimmen, bei mir rollt es sich nach einem Tag an den Enden schon ein wenig auf.

Ich versuche jetzt zuhause, die Freibadsaison wegen Corona noch ein wenig zu nutzen mit Nordig Walking, Physioübungen und dem IRENA Reha Nachsorge Krafttraining noch weiter zu stabilisieren, Muskeln aufzubauen und vielleicht noch die Beugung/Streckung zu verbessern.
Morgen fange ich wieder an, zu arbeiten. Mal gespannt, wie sich das alles vereinbart.

Ich hoffe, Deine Fortschritte halten an!!!

Liebe Grüße
Limone
ikki
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Re: Verletzung und Psyche

Beitrag von ikki »

Hallo Limone!

das klingt gut bei dir! Drücke die Daumen, dass es im Alltag so gut weitergeht!

Schneidest du das Kinesiotape an den Enden rund? Das hilft gegen das Aufrollen, es darf möglichst keine Ecken geben.

Ich habe beim Wandern und Klettern ein Patella-sehnenband getragen. So ein Klettband mit Druckpunkten unterhalb der Kniescheibe (genau am Gelenkspalt wo ich immer die Schmerzen bekomme). Ich hatte das noch von früher als ich mal ein Läuferknie hatte. Mit diesem Band ist meine Kniescheibe gar nicht gesprungen, ich schätze das ich deswegen auch keine Schmerzen bekommen habe... Generell hakt die Kniescheibe bei mir nur recht selten und nur wenn ich aus der maximalen Streckung komme...

Ja Wassertreten ist super! Habe ich beim mit den Kindern in Bergbächen spielen viel gemacht. ;) Incl. Fussmassage. Hat sich alles viel leichter angefühlt. Hier gehen wir nun auch viel in den See... aber ... kalt ist der nicht mehr :)

Ich war auch zur 2. Meinung in einem anderen Spital. War eine gute Erfahrung. Der Arzt dort rät von einer 3. OP klar ab. Er meint es sei bei unklaren Beschwerden häufig so, dass man über eine gewisse Schwelle in der Belastbarkeit kommen muss dann lösen sich die Beschwerden in Luft auf... Klingt gut. :) MRI haben sie nochmal gemacht, es hat viel Narbengewebe direkt an den Menisken und einen kleinen Schaden vorne am Aussenmeniskus (der war bei der 2. OP noch nicht da... komisch). Das Narbengewebe sollte sich über Bewegung und Belastung noch "einschleifen" und den Schaden am Meniskus hält er nicht für ursächlich nach den Bildern... auch die Resterhabenheit am nicht richtig angewachsenen Knochen hält er nicht für problematisch... daher erstmal abwarten sonst mal mit einer Kortison-Spritze ins Knie die Entzündungsreaktion unterdrücken um besser trainieren zu können... aber solange es ganz gut ist einfach so trainieren. (Mein Physio hat einen Trainingsraum. Das ist super! Den kann man Mo-Sa nutzen wenn man dort in Behandlung ist) Die Beweglichkeit wird seiner Meinung nach nicht mehr viel besser werden, ist aber bereits sehr gut (ich kann das gesunde Bein sehr weit überstrecken, das erreiche ich mit dem operierten nicht. War aber generell nicht zu erwarten nach einer OP sagt der zweite Arzt... der erste meinte immer ich muss das üben dann käme das...)

Hast du auch das Problem das das Knie bei viel sitzender Tätigkeit viel schlechter ist?

LG ikki
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