19 Jahre nach dem Unfall: Knieprothese in Sicht
Verfasst: Mi Jun 10, 2020 12:15 pm
Auch der Forengründer und -betreiber meldet sich wieder einmal. Vorweg; ich finde es wunderbar, wie sich dieses Forum weitgehend zu einem Selbstläufer entwickelt hat und dass meine Verletzung so auch eine gute Seite hatte.
Meine "Ur-Geschichte" mit dem Unfall und der Umstellungsosteotomie (Winkelkorrektur) anno 2005 ist ja hier dokumentiert. All das kommt mir heute vor wie "aus einer anderen Zeit". Ich hatte mehr oder weniger 15 Jahre lang Ruhe, von da her hat die Winkelkorrektur bestens gewirkt.
Ich hatte gehofft, dass dies noch eine Weile lang so weiter geht und ich vor dem magischen Alter von 50 (2022 bei mir) noch keine Prothese benötige. Der Operateur anno 2001 schätzte, dass ich mit etwa 45 so weit sein würde. Mit Bergabgehen >10 Minuten lang war seit langem Schluss, immerhin waren Spaziergänge ohne Abwärtsgehen, Radfahren und auch extensives Skifahren (30-40 Tage pro Winter) gut möglich, teils mit Antirheumatika (75-150mg Dicolfenac pro Tag).
Nun, so wie es derzeit ausschaut, wird es nun bereits diesen Herbst so weit sein mit dem Gelenksersatz.
Seit Sommer 2019 plagt mich ein brennender Schmerz im medialen Gelenkskompartiment, auf dem MRI zeigt sich auch deutlich, dass dort auf der Innenseite "Knochen auf Knochen" ist. Das Schienbeinplateau brennt teils selbst in Ruhe richtiggehend - wie wenn jemand glühende Kohle hineinlegen und wieder rausziehen würde.
Am schlimmsten ist jedoch der Schmerz, den eine mit Flüssigkeit gefüllte Bakerzyste hinten links verursacht. Gerade beim Velofahren ist das bei der Anwinkelung kaum auszuhalten. Das Knie fühlt sich dann an, wie wenn es gleich platzen würde, und schmerzt auf Stufe 8-9 von 10. Inzwischen passiert das schon beim Treppensteigen.
Zwei Cortisoninjektionen im August 2019 und Februar 2020 brachten nur eine leichte Besserung. Nach rund 10 Monaten musste ich mir eingestehen: Das ist keine Lebensqualität mehr. Ich liess mich von meinem Rheumatologen (meine Grunderkrankung ist ja Morbus Bechterew) zu einem Orthopäden überweisen, da der Kniespezialist meines Vertrauens inzwischen in Rente gegangen ist.
Soeben komme ich also vom Spezialisten. Der war nach Begutachtung des MRI sehr bestimmt: ausser einem komplett neuen Gelenk gebe es nichts, "sonst sind Sie einfach nach vier Monaten wieder bei mir." Ich nehme an, die Krankenkasse wird noch eine Zweitmeinung wollen, aber der Fall ist wohl klar. Er rechnet mit 6 Tagen Hospitalisation, 4-6 Wochen Krücken und 4-6 Monaten, bis ich wieder Skifahren könnte; die Erfolgsaussichten im Sinne von "deutlich besser" schätzt er auf 80-90%.
Nach einem CT geht's aber eh zwei Monate, bis das in den USA massgeschneiderte Gelenk hergestellt ist. Realistischerweise kann eine Ops demnach frühestens Anfang September stattfinden.
An sich hatte ich gehofft, dass man mit einem kleineren Eingriff "etwas bewirken könnte", vielleicht so für 5-8 Jahre. Das Brennen würde ich wohl noch ne Weile aushalten, das Problem mit der Bakerzyste sicher nicht.
Frage in die Runde: Positive / negative Erfahrungen mit (Total-) Prothesen bzw. mit Alternativen?
Meine "Ur-Geschichte" mit dem Unfall und der Umstellungsosteotomie (Winkelkorrektur) anno 2005 ist ja hier dokumentiert. All das kommt mir heute vor wie "aus einer anderen Zeit". Ich hatte mehr oder weniger 15 Jahre lang Ruhe, von da her hat die Winkelkorrektur bestens gewirkt.
Ich hatte gehofft, dass dies noch eine Weile lang so weiter geht und ich vor dem magischen Alter von 50 (2022 bei mir) noch keine Prothese benötige. Der Operateur anno 2001 schätzte, dass ich mit etwa 45 so weit sein würde. Mit Bergabgehen >10 Minuten lang war seit langem Schluss, immerhin waren Spaziergänge ohne Abwärtsgehen, Radfahren und auch extensives Skifahren (30-40 Tage pro Winter) gut möglich, teils mit Antirheumatika (75-150mg Dicolfenac pro Tag).
Nun, so wie es derzeit ausschaut, wird es nun bereits diesen Herbst so weit sein mit dem Gelenksersatz.
Seit Sommer 2019 plagt mich ein brennender Schmerz im medialen Gelenkskompartiment, auf dem MRI zeigt sich auch deutlich, dass dort auf der Innenseite "Knochen auf Knochen" ist. Das Schienbeinplateau brennt teils selbst in Ruhe richtiggehend - wie wenn jemand glühende Kohle hineinlegen und wieder rausziehen würde.
Am schlimmsten ist jedoch der Schmerz, den eine mit Flüssigkeit gefüllte Bakerzyste hinten links verursacht. Gerade beim Velofahren ist das bei der Anwinkelung kaum auszuhalten. Das Knie fühlt sich dann an, wie wenn es gleich platzen würde, und schmerzt auf Stufe 8-9 von 10. Inzwischen passiert das schon beim Treppensteigen.
Zwei Cortisoninjektionen im August 2019 und Februar 2020 brachten nur eine leichte Besserung. Nach rund 10 Monaten musste ich mir eingestehen: Das ist keine Lebensqualität mehr. Ich liess mich von meinem Rheumatologen (meine Grunderkrankung ist ja Morbus Bechterew) zu einem Orthopäden überweisen, da der Kniespezialist meines Vertrauens inzwischen in Rente gegangen ist.
Soeben komme ich also vom Spezialisten. Der war nach Begutachtung des MRI sehr bestimmt: ausser einem komplett neuen Gelenk gebe es nichts, "sonst sind Sie einfach nach vier Monaten wieder bei mir." Ich nehme an, die Krankenkasse wird noch eine Zweitmeinung wollen, aber der Fall ist wohl klar. Er rechnet mit 6 Tagen Hospitalisation, 4-6 Wochen Krücken und 4-6 Monaten, bis ich wieder Skifahren könnte; die Erfolgsaussichten im Sinne von "deutlich besser" schätzt er auf 80-90%.
Nach einem CT geht's aber eh zwei Monate, bis das in den USA massgeschneiderte Gelenk hergestellt ist. Realistischerweise kann eine Ops demnach frühestens Anfang September stattfinden.
An sich hatte ich gehofft, dass man mit einem kleineren Eingriff "etwas bewirken könnte", vielleicht so für 5-8 Jahre. Das Brennen würde ich wohl noch ne Weile aushalten, das Problem mit der Bakerzyste sicher nicht.
Frage in die Runde: Positive / negative Erfahrungen mit (Total-) Prothesen bzw. mit Alternativen?