Zwei Hunde waren es

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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lost17
Beiträge: 2
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Zwei Hunde waren es

Beitrag von lost17 »

Hallo an alle hier im Forum...
Schön, dass es so etwas gibt und dass Ihr alle so nett miteinander umgeht.
Ich habe mich schon mal etwas durch das Forum gewühlt aber jeder Fall liegt anders und vielleicht kann mir jemand speziell helfen.
Ich schreibe hier für meinen Mann, da er nicht unbedingt so viel mit Internet am Hut hat.
Es ist letzten Dienstag noch im Dunkeln passiert.
Er war spazieren mit beiden Hunden ( 40 und 45 kg).
Sie waren am Toben auf dem freien Feld und sind ihm mit vollen Tempo ins Knie gerannt.
Er ist gleich mal über einen Meter weit geschleudert worden und konnte nicht mehr aufstehen. Zum Glück hatte er das Handy dabei und so habe ich mich im Finsteren und strömenden Regen( nur mit Taschenlampe) auf die Suche nach 2 Hunden und einem liegenden Mann gemacht.
Er kam überhaupt nicht mehr hoch und so hab ich die Hunde nach Hause gebracht und ihn mit dem Auto geholt.
Ab ins Krankenhaus und vorgestern dann operiert.
So wie es aussieht und ich mir ergoogelt habe, hat er eine Impressionsfraktur am Tibiakopf.
Er ist immer nicht so der Hinterfrager und ich war leider bei der Visite nie dabei.
Bei der OP ist ihm eine Platte mit sechs Schrauben eingesetzt worden und außerdem Fremdknochenmaterial.
Er hat sich gegen Eigenknochenentnahme entschieden, da das eine zweite OP bedeutet hätte.
OP mit Spinalanästhesie ist ganz gut verlaufen und am nächsten Tag haben sie ihn schon in diese Bewegungsschiene gepackt und an Krücken "herumgejagt".
Nun habe ich ein paar Fragen:

Wie lange haben bei Euch die akuten Schmerzen nach der OP gedauert? im Moment hat er noch ziemlich starke Schmerzen Tendenz fallend und bekommt noch mindestens 4 mal am Tag Schmerzmittel.

Welche Schmerzmittel haben bei Euch besonders gut angeschlagen?

Wie lange dauerte der Krankenhausaufenthalt nach der OP?

Habt Ihr eine Bewegungsschiene verschrieben bekommen? Hat die Krankenkasse das übernommen? Und wenn nicht, wo bekommt man privat so ein Ding ausgeliehen? Leider sind wir im Moment und länger ( durch den Unfall) wenig mobil und müssen viel über das Internet regeln.

Und zuletzt... erst einmal aber sehr wichtig
Wie kann man das Bein vor den Hunden schützen?
Wir wohnen ebenerdig also fast schon behindertengerecht, so ist das tägliche Leben nicht so schwierig.
Das Schlimme ist nur....die beiden Verursacher ( natürlich können sie nichts dafür) lieben ihren " Papa" abgöttisch.
Es wird schon schwierig die Begrüßung hinter sich zu bringen,. ohne Schutzpanzer
Wenn er dann im Bett oder auf dem Sofa liegt, legen sich die Hunde gerne mal auf die Beine oder steigen drüber.
Wir haben schon überlegt und sind vom aufgeschnittenen KG Rohr über Beinzeug von einer Ritterüstung ( nicht lachen ist mein voller Ernst) auf ein Bettablett gekommen. Ist aber alles nicht das Richtige.
Vielleicht hat auch jemand solche Kampfschmuser und einen Tipp.

Ich würde mich freuen ein paar Antworten zu bekommen und bin im Voraus schon dankbar dieses Forum gefunden zu haben.

Liebe Grüße
eine noch sehr Ahnungslose
Cornelia
Beiträge: 15
Registriert: Do Okt 25, 2018 5:45 pm
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Re: Zwei Hunde waren es

Beitrag von Cornelia »

Hallo Du Ahnungslose,

willkommen im Club, auch wenn Du nicht selbst betroffen bist. Du hast auch eine nicht ganz einfache Zeit vor Dir. Ich selbst bin vor einem Jahr verunfallt und hatte eine schwere Tibiakopf-Luxationstrümmerfraktur mit Unterschenkelbruch und Riss des hinteren Kreuzbandes :shock: . Ich wurde nach 10 Tagen aus der Klinik entlassen mit akribischem Nachsorgeplan. 3 x Physio die Woche mit zu Anfang passiver Beugung sowie 2 x wöchentlich Lymphdrainage. Die Beugeschiene bekam ich erst, als ich 60 Grad passive Beugung erreicht hatte, der Operateur hatte zuvor Bedenken. Die Schiene hat mir sehr geholfen. Ich bekam sie 4 x verschrieben und auch von der Kasse genehmigt. Insgesamt 4 Monate hatte ich sie. Täglich 4 x 30 Minuten hing ich da drin. Heute habe ich - auch dank dieser Schiene - eine Beugung von über 130 Grad und eine top-Streckung. Ich bin allerdings aber auch eng am Ball geblieben mit Physio, Lymphdrainage, Wassergymnastik, Ergometer und sonstigem Training. Pro Tag hat mich mein Bein zwischen 4 bis 6 Stunden beschäftigt, und auch heute noch muss ich nach wie vor sehr viel für die Funktionsfähigkeit meines Beins tun :roll: . Das ist noch lange nicht zu Ende! Ich glaube, ich war noch nie so sportlich... :D

Schmerzmittel hatte ich IBU 800 und Novalgin 50. 3 x täglich zwei Monate lang, dann nur noch abends für weitere zwei Monate. Danach war ich ohne Schmerzmittel. Ich hatte aber auch kurzfristig mal ein Morphin-Präparat bekommen, als mir eine Grippe aufs Gelenk schlug.

Wie das bei Deinem Mann ist, hängt von seinem Befund ab. Schmerzen aushalten sollte niemand, umso eher wird das chronisch. (Schmerzgedächtnis!).

Ich kann Deinem Mann nur raten, die Nachtherapie mit Physio und eigenem Training nicht schleifen zu lassen. Sie ist mindestens ebenso wichtig wie eine gute OP. Aber auch das ist immer abhängig vom Schweregrad des Tibiakopf-Bruches.

Was Deine Hunde angeht, so kann ich Dir nicht weiterhelfen. Hochspringen sollten Sie an diesem Bein jedenfalls bis auf weiteres auf keinen Fall!!! :lol:

Ganz liebe Grüße
Cornelia
lost17
Beiträge: 2
Registriert: Do Nov 15, 2018 4:55 pm
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Re: Zwei Hunde waren es

Beitrag von lost17 »

Hallo nochmals an alle Leser und Schreibe rhier....
vielen Dank Cornelia für Deine Antwort. Oh jee.. das hört sich aber ganz schön schmerzhaft an.

Ich melde mich jetzt erst, da mein Mann seit 14 Tagen zu Hause ist und es erst einmal Zeit brauchte um sich an die neue Situation( mit verletztem Mann) zu gewöhnen.

Dank des mitgelieferten Entlassungsberichtes haben wir jetzt ja auch die genaue Diagnose: lateraler Impressionsspaltbruchbruch des Tibiakopfes.

Die ersten Tage und Nächte waren ziemlich schlimm. Wegen der Hunde musste er dann auch ständig sein Bein durch ein Plastikrohr schützen, was zusätzlich noch sehr umständlich und natürlich unbequem war.
Er hat auch tatsächlich eine Bewegungsschiene geliefert bekommen. Die ist ja so was von Gold wert.
Mittlerweile hat er eine Beugung von 80°. Selbst der Arzt war erstaunt, dass das schon klappt. ( zwei Wochen nach OP)
Auch ist er fast von den Schmerzmitteln weg. Während er an den ersten Tagen kaum die Zeit zwischen zwei Tabletten geschafft hat, nimmt er mittlerweile meistens nur noch eine Tablette am Tag bzw. Nacht.
Dank der Beugung wird er sich wohl nächste Woche das erste Mal Auto fahren (Automatik), da der Bruch links ist.
So ist er dann auch ein bisschen weniger auf fremde Hilfe angewiesen.

Natürlich ist er total hibbelig. Er war noch nie der ruhige Typ.
Außerdem sind wir selbstständig und er fällt als Arbeitskraft erst einmal längere Zeit aus.
Unser Umbau ist auch ins stocken geraten, da wir nun für alle Arbeiten Handwerker brauchen. Die zu bekommen ist in heutiger Zeit ziemlich schwierig.
Irgendwann werde ich ihn wohl festbinden müssen.
Das ist aber alles so ziemlich nebensächlich. Hauptsache er ist wieder zu Hause und es geht ihm den Umständen entsprechend gut.
Wollen wir hoffen, dass es so bleibt und er sich nicht zuviel zumutet.

So das wars erst einmal als Zwischenbericht.
Wir wünschen allen ein schönes, hoffentlich schmerzfreies Wochenende.
Angela
Cornelia
Beiträge: 15
Registriert: Do Okt 25, 2018 5:45 pm
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Re: Zwei Hunde waren es

Beitrag von Cornelia »

Liebe Angela,
das hört sich doch alles in alles wirklich ganz gut an! Er scheint mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Ich wünsche weiterhin gute Besserung und freue mich über den nächsten Bericht. Passt weiterhin schön auf sein Bein auf und feiert ein geruhsames Weihnachten.

Liebe Grüße
Cornelia
Fussel
Beiträge: 12
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Re: Zwei Hunde waren es

Beitrag von Fussel »

Hallo,
wie geht es deinem Mann inzwischen ? Ist ja schon ein Weilchen her. Ich hoffe, er ist wieder mobil.
Bei mir war es auch mein Hund, der mir am 21.01. ungebremst ins Knie gekracht ist. Nun darf ich seit 1 Woche wieder voll belasten, aber ich bin noch recht wacklig auf den Beinen. Mit meiner Hündin traue ich mich noch nicht ins Feld. Aber ne Frage hätte ich: Hat dein Mann vielleicht irgendeine Idee, wie man das Knie vor einem weiteren "Hundeeinschlag" schützen kann ? Ihr scheint da ja recht kreativ zu sein. Ich bin nämlich nicht zum ersten Mal umgerannt worden. Und immer aufs linke Knie (hab da wohl ne Zielscheibe drauf, die nur von Hunden wahrgenommen wird :cry: ). Ich hab richtig Bammel jetzt davor. War schon am überlegen, obs im Sport irgendeinen sinnvollen Knieschutz gibt. Falls ihr eine Idee habt, gerne mal melden :)
Liebe Grüße,
Fussel
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