Hallo zusammen,
Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute vor allem für die gebrochenen und zersägten Kniegelenke in 2019!
Tatsächlich bin ich erst gestern Mittag, für meine Teilnahme beim Konzert in letzter Minute, doch noch entlassen worden.
Das Problem war, dass meine Wunde nicht trocken war, sie nässte aus der Drainagenöffnung und so wollten sie mich nicht gehen lassen.
Sie hatten Angst vor einer Infektion, Antibiose habe ich vorsorglich auch noch bekommen, obwohl meine Blutwerte eigentlich in eine gute Richtung gingen......
Ansonsten ging es mir eigentlich die ganze Zeit gut, ich hatte wenig bis gar keine Schmerzen (die haben guten Stoff in Hamburg
) und beim Stützengehen war ich ja eh gut im Training.
So war ich rasch wieder auf den Beinen und darf jetzt die nächsten 6 Wochen bis max. 20kg belasten.
Ich selber hatte meine Teilnahme für mich gestern schon abgeschrieben und mich innerlich auf Weihnachtstage in der Klinik eingestellt.
Meinen Bläserkollegen hatte ich damit auch schon den Schweiss auf die Stirn getrieben. Ich war in der ersten Stimme eigentlich fest eingeplant und hatte auch einige Solostellen zu spielen, die dann kurzfristig von jemand anderem übernommen werden mussten.
So war ich gestern ziemlich geknickt, als sich dann auch noch die Visite verzögerte und sich dadurch die Heimfahrt von 150 km immer weiter nach hinten verschob.
Mein Glück war, dass mein Mann statt ab zu warten, ob der Doktor mich entlässt, einfach mitsamt Kids los gefahren ist, um mich zu besuchen. Dadurch war er da, als ich endlich gehen durfte und konnte mich gleich mitnehmen, so dass ich gestern tatsächlich doch noch beim Konzert mitspielen konnte.
Und schön war's. Ich wäre sonst echt sehr traurig gewesen.
Das war mein schönstes Weihnachtsgeschenk. Ich kann heute zuhause bei meinen Lieben Weihnachten feiern und gestern beim Konzert und heute beim Weihnachtsgottesdienst mit blasen.
Jetzt geht es weiter, Ende Januar ist Kontrolle bei Dr. Akoto und Mitte März die nächste lange OP.
Ich werde die Heldin im Krückensport, ich sag's Euch......
Witzig war die Physiodame im KH, die mir erzählt hat, dass meine Muskulatur im operierten Bein ja in ihren Augen völlig untrainiert sei und allein dadurch ihrer Meinung nach die massive Fehlstellung und auch meine Fussheberschwäche bedingt sei. Mein Einwand, dass sie dieses Bein mal nach 12 Wochen Nullbelastung hätte sehen sollen und dass ich in den letzten Monaten ja täglich trainiert habe, um den momentanen Stand überhaupt erreichen zu können, fegte sie vom Tisch. Dann hätte ich wohl falsch trainiert, das sei doch alles mit richtigem Muskelaufbau in den Griff zu kriegen.
Interessant, dass sie damit die Chirurgenkunst und Meinung ihres Chefs komplett in Frage stellt......
Und ja auch die Meinung aller anderen, die mir gleich eine achsgeführte TEP auf den Tisch stellten......
Da hätte ich doch nur mal richtig tranieren müssen.....
Im diesem Sinne mal wieder alles falsch gemacht.....
@Marion: ich spiele seit etwa 35 Jahren Trompete, habe in Düsseldorf an der Clara-Schumann-Musikschule gelernt und in diversen Ensembles unter anderem dem JSO mitgespielt.
Momentan spiele ich hier im örtlichen Posaunenchor gemeinsam mit meiner kompletten Family, mein Mann und ein Sohn spielen Posaune, meine beiden Mädels Tenorhorn. Der kleinste hat eine Taschentrompete, der ist aber echt noch ein bisschen klein dafür.
An Literarur wird bei uns natürlich in den Gottesdiensten Kirchenliteratur und Choräle gespielt, aber auch alles andere querbeet, was so gefällt.
Beim Konzert erklang zum Beispiel Everybody von den BluesBrothers, ein Abba-Medley, King of the Road, Y.M.C.A und diverse Musical-Arrangements.
Ich würde gerne wieder in einem der benachbarten recht guten sinfonischen Blasorchester spielen, aber es scheitert derzeit leider an meiner kniebedingten Unfähigkeit, Auto zu fahren.
Ich spiele derzeit eine alte vernickelte Conn Constellation aus den frühen 70ger Jahren, eine vergoldete EMO und ein französiches Kornett von Kühnl. Alle Instrument habe ich von meinem Papa geerbt, der Trompete studiert hat. Sind sozusagen Familienmitglieder.....
So, das ist jetzt ein langer Text geworden, mit nicht nur knierelevantem Inhalt.....
Ich wünsche Euch und vor allem Dir, Marion, alles Gute für Deinen weiteren Weg in Bezug auf Eure Kniegelenke und auch die Fähigkeit, sich vielleicht mit notwendigen Einschränkungen irgendwie arrangieren zu können, so schwer es auch sein mag.
Ich stehe da momentan auch immer wieder an meinen Grenzen und muss grosse Kompromisse machen, zwischen dem was möglich ist und dem was in meinen Augen möglich sein müsste oder sollte.
Euch allen alles Gute,
Euer heimgekehrter
Bruchpilot