Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

Saskia
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Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Saskia »

Hallo liebe Leidensgenossen,

ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben und hoffe das hier noch der ein oder andere aktiv ist. Besonders diejenigen bei denen die Fraktur schon ne Weile zurück liegt. Aber erstmal zu meiner Geschichte:

Ich war am 18.4.18 auf dem Rad unterwegs zum Rückbildungskurs, zum Glück ohne mein Kind!
Kaum bin ich bei mir aus der Strasse raus, fährt mich ein Transporter an.
Ich falle auf die Strasse, mein Fahrrad auf mich drauf und werde auch noch schön überrollt. Der Wagen kommt auf meinem linken Bein zum stehen. Scheinbar war es unmöglich, das Auto zu bewegen, sodass ich laut Zeugen ca 10 Min so da lag. Ich war einfach nur fertig mit der Welt. Ich war mir sicher, das Bein muss amputiert werden :(
Im Krankenhaus wurden Röntgenbilder gemacht und ich war erleichtert, als es hieß, einer der Mittelfussknochen sei gebrochen und eine grossflächige Schürfung unter dem Knie. Mein Knie wurde dick aber das schien wohl niemandem komisch vorzukommen. Wie viel Glück kann man haben dachte ich. Keine Verletzungen an den Händen, Armen, Kopf. Nur der Fuss. Ich wurde gegipst und stationär aufgenommen, nach 2 Tagen Überwachung wurde ich mit Krücken und einem wunderschönen Vorderfussentlastungsschuh nach Hause entlassen. Das gehen war mehr als anstrengend. Immer wieder sackte das Knie ein und das Bein wirkte instabil....
Nachdem ich nach 1,5 Wochen zur Röntgenkontrolle wieder auf der Matte stand, sprach ich das Problem an. Zum ersten Mal wurde mein Knie untersucht und der Arzt wurde nervös. Es wurde ein MRT veranlasst. Resultat laterale Impressionsfraktur des Schienbeinkopfes inkl Meniskusteilriss. 1.5 Wochen bin ich also mehr oder weniger mit diesem Bruch herumgelaufen.
Am 11.5. Wurde ich operiert. Eine Schraube und Glättung des Meniskus.
Soweit sieht alles gut aus

Ich hab ein drei Monate altes Baby zu Haus und bin einfach totunglücklich mit dieser Situation.
Ich muss mir jeden Tag aufs neue sagen: das wird schon, hab Geduld. Aber es ist echt hart. Die Unfallverursachein hat sich bis heute nicht nach meinem Befinden erkundigt. Ich bin echt wütend das diese Person mir diese wichtige Zeit mit meinem Kind so derartig kaputt gemacht hat.
Die Krankengymnastik geht sehr schleppend voran. Für mich jedenfalls. Seit 4 Wochen ist meine Therapeutin 2 mal die Wochr sehr bemüht mich wieder Bewegungsfähig zu machen aber durch den Bewegungsmangel haben sich natürlich die Muskeln schon arg abgebaut. Die Streckung klappt noch nicht zu 100% und die Beugung liegt bei knapp 100°. Wenn ich mein Bein nicht ständig in Bewegung halte habe ich das Gefühl es rostet sofort alles wieder ein.
Diese Woche soll es mit Teilbelastung losgehen.
Ich befürchte es wird noch Wochen wenn nicht sogar Monate dauern bis ich wieder richtig gehen kann und es mir vor allem auch zutraue alleine mit meinem Kind unterwegs zu sein.... jeder sagt was anderes. Zwischen 6-8 Wochen und einem halben Jahr war schon alles dabei!

Danke dss ich mir das von der Seele schreiben durfte!
Einen schönen Abend:)
Bruchpilot
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo Saskia,
Ich kann Dich so gut verstehen, liege ja derzeit selber hier rum und habe vier Kinder und kann nix bis wenig. Und dann mit so einem Winzling, der ja auch getragen und gewickelt werden muss.
Hast Du Hilfe zuhause? War Dein Kind mit in der Klinik?

Auch bei mir hat sich der Eigentümer des Unglückshofes komplett raus gezogen.
Er fragt nicht, ob wir zurecht kommen, wie wir uns organisieren, ob das mit den Kindern klappt.... und das obwohl er ein Mitglied der Familie ist.
Wir wohnen recht ländlich, ich habe für die Kinder viele Fahrdienste gemacht und habe jetzt jegliche Unternehmungen auf Null fahren müssen, auch Arzttermine, etc.
Wobei ich ja noch nicht mal von Schuld seinerseits reden kann. Dass der Boden dort so morsch war, war nicht bekannt. Trotzdem wäre etwas Empathie vom Eigentümer des Unglücksortes doch hilfreich.....
Ganz zu schweigen von der Haftungsfrage.

In 14 Tagen fangen hier die Sommerferien an, die sind für uns alle mehr oder weniger gelaufen.
Eigentlich wollten wir viel unterwegs sein und Unternehmungen mit den Kindern machen, das fällt zumindest mit mir jetzt weitgehend weg.
Mein Mann spart Urlaubstage auf, für die Zeit, in der ich in die Reha gehe......
Reha ist ja auch noch so ein Thema.
Da ich von Belastung wohl noch etwas entfernt bin, ist noch nichts beantragt, aber meine Planung läuft schon, damit Mann und Kinder auch gut versorgt sind.
Ich könnte mir ja auch eine ambulante Reha vorstellen, damit ich wenigstens abends und an den Wochenenden bei meinen Kindern sein kann. Die haben meinen plötzlichen Krankenhausaufenthalt schon nicht gut verkraftet.
Aber jeder der mich näher kennt, rät mir zu einer stationären Reha, weil ich ja eigentlich nicht ruhig zu stellen bin und alle befürchten, dass ich dann am Abend nach mehreren Stunden Therapie noch den Haushalt wuppe, obwohl ich eigentlich runter fahren müsste....
Also ist auch das noch offen derzeit.

Ich wünsche Dir, dass die Zeit der Teilbelastung für Dich gut läuft und schnell in grössere Belastbarkeit des Knies führt.
Hier ist es ja leider doch sehr ruhig, aber vielleicht können wir Frischlinge uns ja austauschen.....
Dir trotz allem einen schönen Tag und herzliche Grüsse,
Bruchpilot
Wenn Du fliegen willst, mußt Du das loslassen, was Dich runter zieht!
Saskia
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Saskia »

Hallo Bruchpilot,

habe mir grade deine Unfallgeschichte durchgelesen. Puh, da kannst auch du deinen Geburtstag nochmal feiern :shock:
Das ist ja wirlich heftig, was dir da passiert ist. Dieser Umfang an Verletzungen ist wirklich Wahnsinn.
Wir haben derzeit auch mal wieder keine Haushaltshilfe. In den ganzen 8 Wochen, in denen ich nun hier liege, war 3 Wochen jemand da.
Ständig muss was genehmigt werden oder es fehlen Unterlagen. Und wenn dann alles da ist, wird es nicht per Email sondern mit der Post verschickt, damit es ja noch länger dauert. Ich habs mittlerweile aufgegeben, dass das nochmal was dauerhaftes wird, nachdem ich mir heute anhören musste das sie grad keine Zeit hätten meinen Fall zu bearbeiten :roll:
Tja wir haben uns da auf jedenfall den blödesten Bruch 'ausgesucht' den es gibt. Wenn man keine Kinder hätte könnte es einem noch mehr oder weniger egal sein aber das ganze Leben steht jetzt Kopf. Ich bin froh das meine Tochter sich noch nicht fortbewegen kann, sonst hätte ich verloren...

Ich hab übrigens auch ne taube Wade. Das zieht bis in den Fuss. Wenn ich über die Wade streiche fühlt sich das pelzig an und im Fuss ist es eher ein spannen. Echt unangenehm. Ich werd mich mal bei einem Neurologen vorstellen, damit ich auch was in der Hand habe fürs Schmerzensgeld.
Das könnten schließlich schon Langzeitfolgen sein.

Das sich der Eigentümer nicht meldet und auch noch Familienmitglied ist, ist echt 'n Ding. Schuld hin oder her, wo bleibt da das Mitgefühl. Ist ja auch nicht so das ihr euch nie wieder seht...

Ich frage mich ob man immer eine Reha machen muss
Klar, in deinem Fall wahrscheinlich schon.
Aber ich hoffe ich komm da irgendwie drum rum und kann das von zu Hause machen... ich kann nicht einfach den ganzen Tag weg sein wenn ich stille.
Ich würde wohl auch nicht abschalten können abends. Hab vorhin auch die Küche geputzt und überall aufgeräumt. Alles auf einem Bein, da ist man schweißgebadet danach.

So ich wünsch dir einen schönen Abend
Bruchpilot
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Bruchpilot »

Guten Morgen,
das finde ich ja ganz schön krass, dass sich Deine KK so ziert mit der Haushaltshilfe.
Du hast einen Säugling zuhause, den Du eigentlich alleine nicht versorgen (weil tragen unmöglich mit zwei Gehstützen) kannst.
Das würde ich echt nochmal betonen und auf die Dringlichkeit hinweisen.
Du darfst Dich da nicht abwimmeln lassen, die Hilfe steht Dir zu und Du brauchst die auch zur Versorgung des Kindes. Damit musst Du argumentieren, unsere Haushaltshilfe kommt auch nur in der Zeit, in der die Kinder zuhause und nicht in Schule oder Kita sind.
Sie kommt nicht für mich, sondern nur für die Kinder!
Notfalls würde ich mich auch ans Jugendamt wenden, wegen Gefahr fürs Kindeswohl durch Unfallerkrankung der Mutter und Verweigerung der zügigen Unterstützung der zuständigen Krankenkasse.
Das kannst Du denen auch androhen bei der KK, oft beschleunigt das den Ablauf ungemein.....
Hast Du noch eine Hebamme, die sich mit für Dich einsetzen kann? Oft haben die auch Connection zu den Jugendämtern.....
Da zumindest war meine KK bisher recht kulant, das funktionierte mit der HH.
Jetzt sind aber 8 Wochen rum und sie wollen einen ausführlichen Arztbericht mit Begründung der Notwendigkeit und die Dauer fällt dann angeblich schon in die Ausnahmeregelung.
Mal sehen, was da raus kommt, der Arztbericht geht nächste Woche dahin und dann muss ich abwarten.....
Dir erstmal einen schönen Tag, mach da nochmal Dampf! Nicht abwimmeln lassen!
Viele Grüße,
Bruchpilot
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Stadtkind
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Stadtkind »

Hallo Saskia,

ich dachte schon bei mir wäre der Zeitpunkt des Unfalls unglücklich, aber mit einem Neugeborenen zu Hause so außer Gefecht gesetzt zu werden, dass top wirklich alles. Das tut mir so leid für dich! Auch wenn es nur schleppend vorangeht, lass dich nicht entmutigen! Du hast dein Ziel ja quasi immer vor Augen. Dass du nur so schwer eine Haushaltshilfe bekommst wundert mich sehr. Ich kenne mich da nicht aus, aber kannst du nicht vielleicht über das Müttergenesungswerk Unterstützung erhalten?

Das Gefühl, dass das Bein einrostet, wenn man es nicht bewegt, kenn ich gut. Was mir hilft, ist die Narbe und das Knie selbst zwischendurch immer wieder zu massieren. Ich beobachten meine Physio und ahme dann nach was sie machen. Gerade die Massagen haben mir unheimlich geholfen. Und auch sonst mache ich zwischendurch ständig irgendwelche Übungen: in der Luft Rad fahren, im Stehen Bein hin und her schwingen/nach oben ziehen und hinten strecken, auf dem Boden Übungen machen - auch abgewandelte/angepasste Yoga-Asanas .... Wenn der Arzt morgen sein Go gibt, will ich auch schwimmen gehen, laut Physio soll das hilfreich sein.

Gruß
Stadtkind
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Ursel
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Ursel »

Hallo Stadtkind

Wenn ihr Übungen für zu Haus braucht bitte oberen Übungstread benutzen.Sind wirklich nützliche Übungen zum einfachen nach machen.
viele grüße und gute Besserung Ursel
2005 laterale Tibiakopffraktur mit Platte 5 Schrauben,Spangioseplastik,Peronäusparese.
2007 Metallentf.
2010 Knie Tep mit gleichzeitiger X-Bein Umst.
2011 Hüft Tep
2012 Suprakondyläre Oberschenkelfrak. mit Platte und 11 Schrauben
2013 Metallentf.
Saskia
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Saskia »

Hallo :-)
@Bruchpilot
Meine Hilfe wurde genehmigt, allerdings nur bis gestern. Jetzt heisst es wieder: Antrag auf Verlängerung stellen, von der Ärztin ausfüllen lassen, zu Krankenkasse schicken, überprüfen lassen....
Es nervt einfach.
Keine Ahnung was die sich dabei denken.
'Ach die hat sich was gebrochen, 6 Wochen, dann ist das wieder in Ordnung.'

@Stadtkind
Hab mir grade deine Unfallgeschichte durchgelesen.
Wie schnell das manchmal geht. Eine falsche Bewegung oder wie bei ,Bruchpilot' ein falscher Tritt und man kann einfach nicht mehr laufen.
Nervig ist einfach wie langwierig diese Verletzung ist.
Mir ist auch nach der OP erst klar geworden wie schwer diese Art von Bruch ist.
Blöd wenn man so wie du endlich mal Zeit für sich selbst haben wollte und für sich was tun möchte und vor allem auch was geplant hat.
Jetzt haben wir ganz viel Zeit (hahaha).

Ich hatte meine Tochter auch zum Babyschwimmen angemeldet und mich schon während der Schwangerschaft sehr drauf gefreut. Den werd ich nicht mit ihr machen können.
So wie es scheint ist mein Mittelfussbruch nicht richtig verheilt. Seit 2 Wochen darf ich teilbelasten. Wenn ich Schuhe anhabe und laufe ist alles super, sobald ich aber ohne bin, habe ich an der Bruchstelle das Gefühl ich hab was unter der Haut und es sticht.
Meine Physiotherapeutin ist auch aus allen Wolken gefallen als ich ihr die Röntgenbilder gezeigt habe. Sie meinte der Bruch im Fuss hätte operiert werden müssen.
Morgen bin ich zur Verlaufskontrolle beim Orthopäden. Ich mache mich schon aufs schlimmste gefasst. Dann heisst es wieder nen Gang zurück, keine Belastung und es vergeht wieder kostbare Zeit, die ich sonst mit meiner Tochter draussen verbingen würde.

Aber: wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen :wink:

Viele Grüße
Bruchpilot
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo Saskia,
Wie nervig diese dauernden Kämpfe um die Fortführung der Hilfe!
Stelle den Antrag auf Weiterführung der HH bereits wenn der vorherige Zeitraum gerade genehmig ist, bzw. spätestens 14 Tage vor Ablauf des genehmigten Zeitraums. So mache ich es immer, wobei meine genehmigten Zeiträume nach diesem Unfall immer recht lang waren.
Das mit Deinem gebrochenen Fuss ist ja wirklich sehr ärgerlich und traurig.
Ich hoffe für Dich, dass das nicht noch weitere grössere Eingriffe nötig macht.....
Und Dein Knie, wie siehts da aus? Kannst Du das schon wieder gut belasten?
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und endlich etwas Ruhe und Unterstützung für Dich und Dein Kind.
Halte uns auf dem Laufenden!
Alles Gute,
Bruchpilot
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Saskia
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Saskia »

Hey Bruchpilot,
der Orthopäde hat mir Donnerstag grünes Licht für die Vollbelastung gegeben. ,Dann schmeissen Sie ihrer Krücke mal in die Ecke.' Die sind immer witzig diese Ärzte. Ich hoffe, dass das nicht alles viel zu früh ist. Die OP ist schliesslich erst 7Wochen her.
Ich soll nun langsam die Belastung steigern.
Mein Fuss ist nicht verheilt, weil da keine Belastung drauf kam die letzten Wochen. Deswegen soll ich sehen das ich den viel bewege und da Druck drauf kommt, da sich der Kalksalz schon reduziert , was auch immer das nun zu bedeuten hat.
Gestern hatte ich dann direkt auch Physio und meine Therapeutin hat sich sehr gefreut. Mit Schuhen soll ich nun laufen um den Fuss noch etwas zu schützen...
War gestern auch den ganzen Tag unterwegs und bin immer schön aufgetreten.
Heute merk ich die OP Stelle sehr. Ich hoffe das der Bruch jetzt nicht gelitten hat :?:
Gibts bei dir denn schon was neues?
Darfst du schon belasten?
Hat sich dein Verwandter dem der Hof gehört mittlerweile entschuldigt?
Ein schönes Wochenende wünsch ich dir :)
Bruchpilot
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo,
Dann mal alles Gute für den Wiedereinstieg in ein Leben mit Belastung :wink: !
Ich wünsche Dir, dass der Knochen im Fuss jetzt unter der Belastung wieder schnell heilt.
Ich hatte am Mittwoch meinen Kontrolltermin, darf nun nach 10 Wochen offiziell zwar voll belasten, soll es aber auch erst mal langsam aber stetig steigern.
Ich hatte gestern auch in meinem Flugversuchsthread schon was dazu geschrieben.
Allerdings darf ich nix ohne Orthese machen. Mein Gelenk ist komplett instabil und der Doktor sieht das in der komplexen Schädigung des Bandapparates begründet, der ja komplett inklusive Kreuz- und Seitenbändern knöchern abgerissen, bzw. durchgerissen war.
Ich soll jetzt erst mal wieder Muskulatur aufbauen und in 10 bis 12 Wochen wird dann die Stabilität des Knies kontrolliert. Sollte die dann nicht mindestens verbessert bis befriedigend sein, muss man wohl an die Bänder nochmal chirurgisch dran.... :(
Bis dahin geht nix ohne Orthese (auch kein nächtlicher Klogang :roll: ), weil die Gefahr besteht, dass mir das Gelenk nach aussen weg bricht und dann wieder neue Schäden entstehen.
Gestern hatte ich KG und wir haben meinen Kopf bearbeitet, damit der Gewicht auf dem Bein zulässt. Bis 50 kg bin ich gekommen und versuche das jetzt erstmal ein paar Tage durch zu ziehen und immer wieder im Stand beide Beine zu belasten.
Was jetzt immer blöder auffällt ist mein Fuss, der ja immer noch taub ist und bei mehr Gewicht und Belastung jetzt häufiger stört, weil er die Bewegungsabläufe nicht so richtig mit machen will.
Da bin ich noch bei der Ursachenforschung, im August habe ich einen Termin beim Neurologen.
Zwischen meinem Verwandten und mir herrscht Funkstille.
Es geht dabei ja gar nicht um eine Entschuldigung und meinem Verwandten gegenüber auch nicht um die Schuldfrage, wenn ein Boden durchbricht, von dem der neue Eigentümer gar nicht weiß, dass er morsch ist.
Aber es geht schon um Haftung und um die Frage, wie jemand mit so einem Unfall, der sich in seinem Eigentum ereignet hat, umgeht.
Rückmeldung von der Versicherung steht auch noch aus.
Und bei Dir? War da nicht auch eine Versicherung im Spiel?
Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende und trotz allem schöne Momente mit Deinem Kind,
Bruchpilot
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Saskia
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Saskia »

Hey Bruchpilot,
habs mir grad durchgelesen. Dann sind wir ja auf dem gleichen Stand jetzt. :D
Ich hab beim Laufen das Gefühl das Bein gar nicht richtig unter Kontrolle zu haben. Als ob es einfach nur da ist aber auch wie du schreibst, die Kommunikation zum Kopf nur bedingt stattfindet. Es ist sehr wackelig. Ich hab keine Schiene bekommen. Wurde operiert und das wars.
Ich muss mir jetzt immer wieder bewusst machen, das Gewicht nun mehr und mehr zu verlagern. Immer wieder erwische ich mich dabei wieder nur auf dem gesunden Bein zu stehen.
Bekommst du dein Bein schon in die volle Streckung?
Wenn ich liege und das Bein ins Sofa drücke, geht es gut. Aber im stehen fehlt immer noch ein bisschen.
Aber ich sollte mich nicht beschweren. Ich hab gelernt genügsam zu werden. Ich war heute mit meinem Mann und meinem Kind das erste Mal seit fast 3 Monaten wieder richtig draussen unterwegs. Nicht einfach nur zum Arzt und wieder zurück, sondern shoppen :D
Es ist so schön wieder richtig am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und das nicht im Rollstuhl wie bisher!
Die Beziehung leidet auch ein bisschen darunter, wenn man nichts richtig unternehmen kann...
Ich kann mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen wie ich ohne Krücken laufen soll. Mir würde da die Sicherheit fehlen.
Wie kontrollierst du das Gewicht denn mit dem du grad belastest?
Ich muss übernächste Woche auch zum Neurologen. Meine Wade ist js taub und der Spann auf dem Fuss samt Zehen. Ich kann sie bewegen und fühl auch so alles. Aber oberflächlich merk ich nix. Die Wade fühlt sich an als wäre ein Pelz drauf :D
Das ist echt dabeben das dein Verwandter sich nicht äussert. Er kann js nichts dafür das dir das passiert ist. Aber er trägt trotzdem die Verantwortung! Irgendwie daneben sowas!
Ja bei mir steht es nocg in den Sternen wie lange das mit dem Schmerzensgeld dauert. Die Fahrerin des Wagens hst ihre Schuld zugegeben und wurde zu fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Schon krass!
Sie soll 150€ an eine Schule spenden. Wenn nicht muss sie wohl ins Gefängnis. Wie es mit meinem Schmerzensgeld ist weiss ich nicht. Normalerweise dürfte der Fall nie abgeschlossen werden. Wer weiss ob ich nicht dadurch in 10jahren ein neues Knie brauche...
So mein Kind schläft, dass sollte ich nutzen und das selbe tun.
Gute Nacht:-)
Bruchpilot
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo Saskia,
Ich habe auch noch nicht die volle Streckung erreicht.
Meine KG arbeitet da immer wieder dran und ich soll das Knie im Sitzen/Liegen immer wieder durchhängen lassen, also Kissen oder Stuhl unter das Fussgelenk, dass das Knie frei hängt und dann durchs Eigengewicht über einen längeren Zeitraum die Streckung vollenden.

Das Belastungsgewicht haben wir am Freitag mal mittels einer Waage ausgetestet, über die ich nur mit dem verletzten Bein drüber gelaufen bin, bzw. Ich habe mich mit dem verletzten Bein drauf gestellt, um mal ein Gefühl zu bekommen, wie sich welches Gewicht anfühlt.
Im laufenden Betrieb ist das natürlich nicht immer klar zu definieren, aber da ich ja theoretisch voll belasten darf, bemühe ich mich einfach, das Bein so wenig wie möglich durch die Stützen zu entlasten. Sie laufen natürlich nach wie vor mit und geben einfach Sicherheit gegen das wackelige Gefühl, aber ich stütze mich viel weniger drauf.
Wenn ich dann merke, dass mein Bein wieder mehr Entlastung braucht, stütze ich mich wieder mehr ab. Das handhabe ich jetzt einfach ein bisschen dynamisch.
Im Stand versuche ich auch immer wieder, beide Beine gleich zu belasten. Kann man gut beim Zähneputzen machen oder beim Abwaschen :wink:
Das wackelige Gefühl im Bein ist sicher auch durch den Muskelabbau bedingt, der ja zwangsläufig einsetzt, wenn das Bein aus der Belastung genommen wird. Da wird sich Einiges erst wieder aufbauen müssen, das dauert. Aber ich habe das Gefühl, dass das unter Belastung auch schnell wieder sicherer wird.
Bei mir ist natürlich noch das Problem mit den Bändern da, vielleicht habe ich deshalb auch die Schiene bekommen.
Meine Orthese hat extra so eine Pellotte, um das hintere Kreuzband zu stabilisieren und je nachdem welche Riemen zum Fixieren eingesetzt werden, werden bestimmte Bänder stabilisiert.
Sind Deine Bänder bei dem Unfall denn auch in Mitleidenschaft gezogen?
Die Schiene bringt dem Bein natürlich eine relativ grosse Stabilität. Ohne Schiene könnte ich nicht belasten, mein Gelenk dreht gleich nach aussen weg, sobald ich ohne Orthese den Fuss aufsetze.
Allerdings ist so eine Metallschiene auch oft wirklich störend, gerade auch nachts im Bett.
Momentan mache ich sie in der zweiten Nachthälfte manchmal ab oder auch tagsüber wenn ich zwischendurch das Bein hoch lege.
Wenn ich dann nochmal rasch aufstehen muss, gehe ich ohne Belastung des Beins mit den Stützen. Das geht aber dann nur für kurze Strecken innerhalb des Hauses.
Ich bin dankbar, dass ich jetzt belasten darf, es erleichtet einiges im laufenden Betrieb.
Bei uns hat der Hausfrieden unter dem Unfall und seinen Folgen auch sehr gelitten.
Mein Mann ist schnell sehr überfordert von allem und die Aktivitäten der Kinder musste ich teilweise auf Null runter schrauben, weil ich sie nicht mehr hin fahren kann. Unsere Haushaltshilfe traut sich nicht, unseren Bus zu fahren und sechs Leute (mit ihr) passen halt nicht in einen Opel Corsa.....
So bleibt hier nach wie vor Einiges auf der Strecke, was bis zu meinem Unfall völlig selbstverständlich lief.
Jetzt sind Sommerferien, da ist es ruhiger und ich hoffe, dass ich nach den Ferien vielleicht wieder Auto fahren kann. Das würde hier Entlastung bringen.....Da arbeite ich jetzt dran! :D
Und eine Klärung der offenen Haftungsfrage natürlich auch! Da arbeitet mein Anwalt dran..... :D
So haben auch alle was zu tun :wink: :D ........
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag,
Bruchpilot
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Saskia
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Saskia »

Hallo Bruchpilot,
seit gestern darf ich mich mit nur einer Krücke bewegen. Ich kann mir endlich nen Kaffee zu bereiten und muss den nicht in einem Thermobecher in einem Jutebeutel transportieren, sondern in einer Kaffeetasse :D
Hab daraufhin das erstemal selbst staub gewischt :D
Das man sich über sowas mal so freuen würde!!!

Ich hab jetzt aber auch das Gefühl die Krücke ist nur noch für meinen Kopf da. Genauso wie bei dir. Ich fühl mich mit einfach sicherer. Aber das ist nach 3 Monaten auch kein Wunder
Und sie sind einfach auch gut, wenn man, wie du schon sagst, wieder merkt, das Bein braucht etwas Entlastung!

Ich hab keinen Bänderschaden aber der Aussenmeniskus wurde teilweise entfernt. Als Stossdämpfer im Knie auch nicht besonders vorteilhaft.

Mal gucken wie das mit dem Joggen irgendwann wieder ausschaut. Aber das ist auch grad nicht wichtig!

Das die Schiene manchmal stört, kann ich mir gut vorstellen.
Wie lange sollst du die denn noch tragen. Wie lange brauchen Bänder denn, bis sie wieder heile sind!

Gestern habe ich die Ermittlungsakte von meinem Verkehrsunfall bekommen. Da hat sich das ganze dann nochmal in meinem Kopf wiederholt. Mit den Bildern die die Polizei gemacht hat, kam das alles wieder hoch.
Aber die Fahrerin wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Das ist schon mal was!

Kann man bei dir schon was sagen wie lange das alles braucht bis du dich wieder sicher ohne Krücken und Schiene bewegen kannst?

Schönen Abend noch
Lieben Gruss Saskia
Bruchpilot
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo,
Ja, das kann ich mir vorstellen, dass da alles wieder hochkam als Du die Aufzeichnungen gesehen hast.
Auch Du hattest ja trotz allem wirklich ganz viel Glück.
Genau wie ich und ich muss mir dieses Glück immer vor Augen führen, wenn ich anfange zu verzweifeln.....
Ich habe letztens auch mal kurz überlegt, ob ich demnächst dem Unglückshof nochmal einen Besuch abstatte. Da liegen noch meine vom Notarzt zerschnittenen Sachen in einem Beutel. Aber mir grauts davor, ich glaube, ich tue es mir nicht an.

Tja, Staub wischen mit einer Krücke, kaum zu glauben, wie glücklich das machen kann! :wink:

Kannst Du Dein Kind eigentlich tragen, in der Manduca oder im Tragetuch? Das sollte doch trotz Krücken gehen....
Haste das mal probiert? Das wäre doch was für Euch beide!
Saskia hat geschrieben: Do Jul 05, 2018 8:36 pm

Kann man bei dir schon was sagen wie lange das alles braucht bis du dich wieder sicher ohne Krücken und Schiene bewegen kannst?
Der Orthopäde am Mittwoch hielt sich sehr bedeckt, sieht die Orthese an meinem Bein für eine Dauer von mindestens drei Monaten bis zu einem Jahr.
Der Chirurg will sie bis mindestens zum nächsten Termin in 10 bis 12 Wochen und dann weiter sehen.
Mein grösstes Problem dabei ist, dass ich mit Orthese eigentlich nicht Auto fahren darf. Wir wohnen recht ländlich und das ist reel ein Problem für mich.
Ich werde demnächst mit der Versicherung mal klären wie das ist, wenn ich voll belasten darf, stockfrei gehen kann und die Orthese nur zur Stabilisierung brauche mit vollem Bewegungsumfang ohne Begrenzung.
Gut, stockfrei gehen kann ich derzeit noch nicht stabil und seit Mittwoch darf ichs auch nicht mehr, wie kräftig mein Fuss wird muss ich auch noch sehen. Ich muss erstmal mit dem Bein in der Lage sein, die Kupplung verlässlich zu treten.

Das neue Röntgenbild von gestern war gruselig. Es wurde diesmal im Stehen gemacht, mit Fuss auf dem Boden mit Teilbelastung aber mit Abstützen auf die Krücken.
Der äussere Gelenkspalt klafft weit auseinander, an der Innenkante sitzen die Knochen der Gelenkköpfe aufeinander.
Jetzt weiss ich auch, was da beim Anwinkeln knirscht und warum ich an der Innenseite des Knies Schmerzen beim Gehen im Vierpunktgang habe.
Ich fürchte, so kann ich dauerhaft nicht weiter laufen, das dürfte nicht nur ein muskuläres Problem sein, das weg trainiert werden kann...... :(
Die Stufe konnte man zwar erkennen, aber nicht so gut wie auf dem Bild aus dem Mai. Dieses Bild ist aus einem etwas anderen Winkel gemacht worden.
Ich bin gespannt, Mittwoch ist Besprechung der Bilder, da bin ich dann schlauer!
Bis dahin gehe ich weiter vorsichtig mit Teilbelastung.
Dir ein schönes Wochenende,
Bruchpilot
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Bruchpilot
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Re: Verkehrsunfall. Glück im Unglück

Beitrag von Bruchpilot »

Hey Saskia,
Wie geht es Dir? :D
Viele Grüsse,
Bruchpilot
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