Hallo nach so langer Zeit

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Ophelia1987
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Hallo nach so langer Zeit

Beitrag von Ophelia1987 »

Huhu zusammen,

nun ist meine Metalentfernung schon bald 1 Jahr her und irgendwie ist so viel passiert, dass ich es eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr geschafft habe, mich hier mal zu melden.

In der Zwischenzeit bin ich umgezogen und fast jeden Tag ist hier was los, weil wir nun um die Ecke von meiner Nichte und meinem Neffen in Spe wohnen. Als ich von der ME kam, hatte ich viele Pläne, was Übungen etc. angeht. Aber nun merke ich, dass ich nicht annähernd oft genug die Zeit hab etwas fürs Knie zu tun. Leider hat meine Unfallversicherung auf Grund der zu geringen Versicherungssumme auch nur eine sehr kleine Entschädigung für die vielen Monate gezahlt. Auch läuft das Sozialgerichtsverfahren gegen meine KK immernoch. Traurig eigentlich, aber was will man machen...

Meinem Knie gehts soweit ganz gut. Alltäglich ist es nutzbar, d.h. ich kann generell geradeaus gehen, kann auch ein wenig schneller gehen, Treppen rauf und runter gehen auch einigermaßen, aber viele Dinge gehen eben leider nicht. Ich kann nicht hüpfen, nicht rennen, ich kann nicht hocken und in die Knie gehen, ich habe besonders bei Wetterumschwung Schmerzen am Schienenbein und auch im Knie. Und das obwohl alle Ärzte sagen, das Bein ist gut.

Allerdings ist die Blokade in meinem Kopf viel schlimmer. Ich traue mich weder auf Inlineskates noch auf Schlittschuhe, ich habe Angst wenn die Rodelsaison losgeht, denn ich befürchte mir weh zu tun. Insgesamt bei allen größeren Belastungen des Knies habe ich Angst mir "wehzutun". Momentan weiß ich nicht, was ich dagegen tun soll, denn alles "gute" Zureden von mir selbst und meinen Freunden hilft irgendwie nicht, ich fühle mich immer unsicher.

Soweit so gut, vielleicht kennt mich ja noch jemand. Vielleicht habe ich auch mal Zeit hier wieder ein bisschen zu lesen, jetzt wo das Wetter schlechter wird und ich nicht mehr so oft mit den Kids rausgehen kann.

Liebe Grüße das Franzi
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Eterna
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Re: Hallo nach so langer Zeit

Beitrag von Eterna »

Salü Franzi,

schön mal wieder von dir zu lesen. Deine Ängste kann ich gut verstehen. Ich denke einiges heilt die Zeit, ob das für alles zutrifft..weiß ich allerdings nicht. Ich hab für solche Sachen zum Glück nen guten HA, der ist nebenbei auch noch Schmerztherapeut und Psychotherapeut, hat also immer die richtigen Worte für mich parat. Auch wenn ich die oft gar nicht hören will.
Aber zumindest ist dein Knie wieder alltagstauglich, zwar nur ein schwacher Trost...aber immerhin.

Würde mich freuen wieder öfter von dir zu lesen.

LG Marion
Alle sagten: " Das geht nicht !"
Dann kam einer, der wusste das nicht
und hat es gemacht.
Ophelia1987
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Re: Hallo nach so langer Zeit

Beitrag von Ophelia1987 »

Huhu Marion,

ich bin gerade erst wieder dabei mich einzulesen, daher weiß ich nicht, wie es dir momentan geht. Ich hoffe es geht dir den Umständen entsprechend, wie es so schön heißt.

Mein Problem ist, dass ich kaum Schmerz empfinde. Das war in der schlimmsten Zeit so und ist heute immernoch so. Daher weiß ich manchmal nicht, ob es dem Bein gut geht oder nicht. Selbst bei dem Wetterumschwung hatte ich nur untergründige Schmerzen und kein richtiges Au, aber dabei denke ich immer an die Zeit nach dem Unfall, als ich kaum Au-Schmerzen hatte (ich kann es immernoch schlecht erklären).

Ich weiß mit dem logischen Teil meines Gehirns, dass dem Bein nichts passieren wird, nur weil ich genannte Aktivitäten mache. Aber mein Bauch sagt, das ist gefährlich. Bei meinem Unfall damals habe ich etwas getan, was mir überhaupt nicht gefährlich erschien, mal ehrlich 20 km/h auf einem unbefahrenen Parkplatz (selbst beim Fahrradfahren auf der Straße hätte ich mehr "Angst"). Ich fühlte mich relativ sicher und hatte keine Angst nicht einmal ein komisches Gefühl und dann triffts mich so heftig. Irgendwie hat das mein Empfinden völlig verändert und ich weiß noch nicht so recht, wohin das führt. Ich denke immer bei meinen letzten Rodelerlebnissen bin ich ziemlich krass gestürzt. Damals hab ich mir meinen Steiß geprellt und bin auch ziemlich oft auf meine Beine geknallt. Nun denke ich, damals war ich gesund und es war sehr unangenehm, was wird sein, wenn ich heute stürze?! Das macht mich nervös....

Liebe Grüße das Franzi
Saphira
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Re: Hallo nach so langer Zeit

Beitrag von Saphira »

Hey Franzi
Meine zweite OP liegt ja erst 7 Monate zurück, daher bin ich mir nicht sicher, ob dich meine bisherige Erfahrung mit dem Thema Angst überhaupt interessiert. Mein Knie ist relativ schmerzfrei und ich könnte eigentlich wieder alle Runden mit meinem Hund alleine gehen. Einzig, steilere Wege bergab, stellen noch ein Problem dar. Aber mein Kopf spielt einfach nicht mit :evil: Sobald mich jemand begleitet, fühle ich mich sicher und kann diese Spaziergänge genießen, aber sobald ich mit dem Hund alleine unterwegs bin, ist alles nur krampfig. Ich versuche immer, es so zu timen, dass ich möglichst keine anderen Hunde treffe, mit denen meiner toben will. Aber irgendwie funktioniert das nicht. Ich habe sogar das Gefühl, ich ziehe jeden jungen Hund magisch an :mrgreen: Besonders auf freien Feldern, bekomme ich richtige Panikattacken, wenn die Toberei losgeht und ich sehe mich nach allem um, was mir Schutz bieten könnte. Ich weiss nicht, ob du es noch auf dem Schirm hast, aber genau so, habe ich mir die Fraktur zugezogen, mir ist ein kräftiger Hund ins Knie gerannt. Deshalb würde es mich auch brennend interessieren, ob du schon wieder Motorrad fährst und wie sich das so anfühlt.
Liebe Grüße
Saphira
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joelinho
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Re: Hallo nach so langer Zeit

Beitrag von joelinho »

Ophelia1987 hat geschrieben:Allerdings ist die Blokade in meinem Kopf viel schlimmer..... ich habe Angst wenn die Rodelsaison losgeht, denn ich befürchte mir weh zu tun......

Soweit so gut, vielleicht kennt mich ja noch jemand......

Ich denke immer bei meinen letzten Rodelerlebnissen bin ich ziemlich krass gestürzt. Damals hab ich mir meinen Steiß geprellt und bin auch ziemlich oft auf meine Beine geknallt. Nun denke ich, damals war ich gesund und es war sehr unangenehm, was wird sein, wenn ich heute stürze?! Das macht mich nervös....
Hallo Franzi!
Natürlich kennt dich hier noch jemand :wink: :lol: . Du kannst dich sicher an meine Geschichte errinnern (ich bin beim Rodeln in die Bande geknallt und hab mir das Schienbein gebrochen) es sind jetzt bei mir nicht ganz 4 Jahre her seit dem Unfall. Wie du die Sache aus deinem Kopf bringen kannst weiß ich leider auch nicht, aber trau dich einfach, du wirst dir ganz sicher nicht weh tun. Vielleicht nimmt dir die Tatsache deine Angst vor dem Rodeln, dass ich seither schon wieder 3 Saisonen fast alle Rennen gefahren bin, sogar im 1. Winter nach dem Unfall mit den 7 Schrauben und Platte im Bein.
Ich habe seither auch schon wieder den einen oder anderen "Salto" geschlagen (mit Rodel), es ist nichts passiert, also Kopf hoch und rauf auf die Rodel und runter über die Bahn :mrgreen: .
Gruß, Joelinho
baeumchen
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Re: Hallo nach so langer Zeit

Beitrag von baeumchen »

Hallo Franzi,

ohja - hier sind noch einige "alte Hasen" unterwegs :mrgreen: Das mit der Angst kann ich gut verstehen - frag mich auch wie ich es schaffen soll jemals wieder auf nen Fahrrad zu steigen :oops: auch wenn damals alles einfach doof gelaufen ist.
Tipps geben kann ich dir nicht, da ich nach meiner dritten OP immernoch auf Krücken unterwegs bin und bei mir alles noch weit entfernt von Normalität ist.
Allerdings haben das Problem hier glaube ich viele - außer ein paar hartgesottene wie Joelinho, Bondgirl, .... :lol: Das Problem ist wohl, dass das Knie selbst und auch der Kopf durch die ganze Geschichte traumatisiert ist... Ich glaube, bis ich den Gedanken ans Knie ausblenden kann wird es wohl noch Jahre dauern...

Schön dss du aber deinen Alltag weitestgehend schmerzfrei meistern kannst.

liebe Grüße

Das Baeumchen
Ophelia1987
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Re: Hallo nach so langer Zeit

Beitrag von Ophelia1987 »

Huhu,

erstmal klar erinnere ich mich an alle von euch und auch eure Geschichten...

@Saphira
Das ist es ja, was mich beunruhigt. Als Beifahrerin fahre ich wie immer mit. Kein Thema und ich genieße es richtig. Das habe ich ja schon, als ich noch kaum genug Beugung für den Rücksitz hatte. Selbst fahren konnte ich bisher nicht. Meine Simson ist ja kaputt und ich hatte weder Zeit noch Geld für die Reparatur. Außerdem sagt mein Kopf, dass ich noch nicht sicher genug im Straßenverkehr bin. Das ist aber ein anderes Gefühl als z.B. beim Rodeln. Motorrad fahren ist gefährlich, besonders wenn man unbedarft ist. Das Rodeln ist NICHT gefährlich. Ich meine das ist etwas, das sogar Kinder tun. Ich muss ja nicht unbedingt die übelste Buckelpiste runterbrettern. Mein Kopf weiß, dass da nichts passiert, aber mein Bauch ist flau. Und das ist für mich etwas ganz Komisches.

@joelinho
Genau das sage ich mir immer. Du bist ein super Beispiel, aber mein Kopf weiß das, nur meinem Bauch hats keiner gesagt.

@baeumchen
Wenn ich mit dem Unfallgerät Probleme hätte, würde ich es verstehen. Aber ein Schlitten hatte nix mit meinem Unfall zu tun und wie beschrieben fahre ich Motorrad mit und will auch wieder auf Charlie aufsteigen.

Ich wünsche allen, die noch in der Heilung sind (*baeumchen besonder zuzwinker*) schnelle Besserung!

Liebe Grüße das Franzi
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Eterna
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Re: Hallo nach so langer Zeit

Beitrag von Eterna »

Salü iceeye,

ja, wie bekommst du das jemals wieder aus dem Kopf....? Augen zu und durch wäre mir auf dem moped jetzt auch nicht unbedingt die beste Methode...aber eine andere kenne ich nicht :oops: .
Wenn alle Stricke reißen und es dich zu sehr belastet, würde ich einen Fachmann zu Rate ziehen. Kniffe gibt es bestimmt....nur muß man sie eben auch kennen.
Ophelia1987 hat geschrieben:Das ist aber ein anderes Gefühl als z.B. beim Rodeln. Motorrad fahren ist gefährlich,
Joe's Art zu rodeln würdich jetzt aber auch nicht gerade als ungefährlich einstufen. Ich glaub ich würd mich eher zu dir auf's Moped setzten als hinter Joelinho auf nen Schlitten ( darf man den überhaupt so nennen? ). Sorry Joe nix für ungut...liegt nicht an mangelndem Vertrauen in deine Person...aber so ne Bahn runtersausen...neeee das geht gar nicht.

LG Marion
Alle sagten: " Das geht nicht !"
Dann kam einer, der wusste das nicht
und hat es gemacht.
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tina
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Re: Hallo nach so langer Zeit

Beitrag von tina »

schön dich mal wieder zu lesen *freu
Ophelia1987 hat geschrieben:
Meinem Knie gehts soweit ganz gut. Alltäglich ist es nutzbar, d.h. ich kann generell geradeaus gehen, kann auch ein wenig schneller gehen, Treppen rauf und runter gehen auch einigermaßen, aber viele Dinge gehen eben leider nicht. Ich kann nicht hüpfen, nicht rennen, ich kann nicht hocken und in die Knie gehen, ich habe besonders bei Wetterumschwung Schmerzen am Schienenbein und auch im Knie. Und das obwohl alle Ärzte sagen, das Bein ist gut.
frage: warum geht es nicht? gehts tatsächlich nicht oder nur der kopf?
Allerdings ist die Blokade in meinem Kopf viel schlimmer. Ich traue mich weder auf Inlineskates noch auf Schlittschuhe, ich habe Angst wenn die Rodelsaison losgeht, denn ich befürchte mir weh zu tun. Insgesamt bei allen größeren Belastungen des Knies habe ich Angst mir "wehzutun". Momentan weiß ich nicht, was ich dagegen tun soll, denn alles "gute" Zureden von mir selbst und meinen Freunden hilft irgendwie nicht, ich fühle mich immer unsicher.
weisst du, diese schmerzen - das kann ein anderer nichtmal im ansatz nachfühlen.
seit dem unfall bin ich auch eine heulsuse geworden, was das betrifft - und eigentlich bin so nie gewesen.

die angst, das alles nochmal.... vielleicht wird die uns nie wirklich loslassen?

ich versuche zu trennen, was mir körperlich möglich ist... rennen, hocken,knien, springen - und das alles
würde mir schmerzen bereiten. es ist knie-mäßig nicht mehr machbar. es knackt und knirscht ja so schon
viel zu oft - bei solchen speziellen dingen, ach.....reden wir besser nicht drüber lach...

der kopf..... den ausschalten geht bei mir nur ohne vorplanung.
wenn ich genau weiß, was mich erwartet, denke ich schon viel zu oft drüber nach,
was passieren könnte.

mache ich etwas spontan, wundere ich mich oft im nachhinein, das es ging und nix
passiert ist.

bei vielem frage ich mich halt dann auch ob ich DAS wirklich noch machen muss oder
eben verzichte. schlittschuhlaufen zum beispiel - das könnte ich körperlich nicht
mehr leisten, dafür ist das ganze dann doch noch zu instabil.

ich versuche mich an den dingen zu erfreuen, die mir möglich sind.
und das sind einige :mrgreen:
liebe Grüße Tina


tibiatrümmerfraktur, schienbeintrümmerfraktur, fussheberschwäche april 2009
metallentnahme november 2010
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