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Warum Jacomet nicht „Schaggomee“ heisst

Jacomets gibt es auf der ganzen Welt. Meine Familie väterlicherseits stammt aus der Cadi, der obersten Surselva. Als rätoromanischer Name wird er „Yakkomett“ ausgesprochen – streng genommen auf der letzten Silbe betont – und nicht französisch. Der Ur-Weiler unserer Jacomet-Sippe ist Mompé Medel bei Disentis, mein Familienteil lebt aber seit 1948 in Sedrun/Tujetsch. Wir sind Doppelbürger von Disentis und Tujetsch.

Die ersten, die sich per Internet gemeldet haben, waren natürlich Amerikanerinnen und Amerikaner, die das Web früher kannten als wir. Per E-Mail wollten Sie wissen, wo „Towitsch“ (Tavetsch) oder wie gross der Weiler „Crborgia“ (Cavorgia) sei.

Gesichert ist: Aus dem Val Tujetsch sind seit dem 19. Jahrhundert mehrere Familien vor allem in Richtung USA ausgewandert, um ihr Glück anderswo zu versuchen. Jacomets scheinen sich zunächst vor allem in Ohio angesiedelt zu haben – die meisten US-Jacomets berichten von Siedlern aus diesem Bundesstaat als ihre Vorfahren.

Ein eingefleischter Internetfreund aus unserem Ursprungstal ist Tarcisi Hendry. Auf seiner Website finden sich viele Informationen rund um Genealogie und das Tujetsch. Mehr zum Namen „Jacomet“ ganz unten auf dieser Seite.

Meine Familie mütterlicherseits stammt aus Westungarn (Sopron und Szentgotthard) und ist 1956 in die Schweiz gekommen.

CV

Geboren 1972 in Basel (als Andreas, aber so nannte mich nie jemand), aufgewachsen in Itingen (BL), Matur Typus B 1991 am Gym Liestal (Semesterarbeit: „Lokalradios in der Schweiz – die genormten Unterhalter?“, PDF, 312 KB). Lebt seit Herbst 1993 in Bern und studierte bis 2001 Geschichte, Medienwissenschaft (abgeschlossen 1998) sowie Staatsrecht.

Facharbeit Medienwissenschaft (gemeinsam mit Annetta Bundi): „Das gibt es in der Schweiz – Sozialreportagen in der ‚Nation‘ 1939-1952“; hier abrufbar.

Zog eigentlich schon immer die Praxis der Theorie vor und brach das Studium kurz vor dem Liz ab – schliesslich hat man nur ein Leben und will etwas Vernünftiges daraus machen.

Als ungarisch-sursilvanische Promenadenmischung dreisprachig sozialisiert; spricht Deutsch, Englisch (tipptopp), Französisch (ganz passabel), Ungarisch (zumindest akzentfrei), versteht aber auch Rätoromanisch und folgedessen (sowie wegen sechs Jahren Latein) auch Italienisch, Spanisch und andere romanische Sprachen.

Die 2000er-Jahre bis heute

2000-2008 Webpublisher bei der Staatskanzlei des Kantons Bern, verantwortlich für die Internetauftritte des Grossen Rates (Kantonsparlament), der Staatskanzlei, speziell Wahlen und Abstimmungen; Anlaufstelle für Grossrätinnen und Grossräte bei Internetfragen.

Daneben und seit 2008 vollamtlich freischaffender Webpublisher und Kursleiter im Internetbereich, Einzelfirma „ah,ja!“. 600 Hostingkundinnen und -kunden, spezialisiert auf Websites für KMU und Private. Digitaler Nomade ohne festes Büro.

2000-2010 Sporadisch Foto- und Textaufträge für verschiedene Medien, u.a. für die Berner Zeitung.

Seit 2005 Autor des Blogs „JacoBlök“ mit allerlei Geschichten aus dem Alltag als Konsument, Bernbewohner und Reisender. Aktiv auf Twitter und Instagram.

Projekte zwischen Jugend und eigener Firma

August 1996 bis Juli 2001 am Institut für Medienwissenschaft der Universität Bern (IMW – heute ikmb); betreute mit Barbara Anderhub, Barbara Sommer (1974-2014) und Lucia Probst die Vorlesungen von Prof. Dr. Roger Blum sowie das Blockseminar „Journalistisches und kreatives Schreiben“ (Basiskurs) sowie den Blockseminar-Radiokurs und die Internet-Übung „Surfen ohne Taucher“. War zuständig für Hard- und Softwaresupport für das IMW-Team, die Abschluss-Studienberatung und die Exkursionen. Entwarf 1998 das Redesign des Magazins „Kommunikater“. Hat seit 1996 einen Narren am Internet gefressen und betreute folglich auch die IMW-Website. Betreute als Externer die Blockseminare bis 2009 mit.

1996-1999 neben Studium und Hilfsassistenz hauptsächlich freischaffender Trainer im Internet- und Radiobereich (u.a. klipp & klang-Radiokurse, Projekttage mit Schulklassen, Surfkurse für die freien BerufsjournalistInnen SVJ), sporadische Korrespondentenbeiträge zu verschiedenen aktuellen Themen.

Mag Katzen. Kann seine Hände kaum von Kommunikationsgeräten lassen. Geht kaum vor zwei Uhr ins Bett. Schläft demnach gerne aus (Frühaufstehen gibt es nur fürs Skifahren). Perfektionist, schreibt gern, Medienjunkie. Kaum je ohne Zeitung anzutreffen; freut sich nicht auf den Tag, an dem es sie nur noch elektronisch geben wird. Liebt Geisskäse, Provence, Berge, Aare, Hochnebellagen im Jura oder den Alpen, Sonnenblumen, Lavendel, Märkte, Reisen mit Fotoapparat, Olivenernten.

Wollte zuerst Skiliftkonstrukteur oder Meteorologe werden bzw. zum Mond fliegen, scheiterte aber kläglichst an der nötigen Mathe-Kompetenz. Dafür verschiedene Projekte im Medienbereich: als Kind und Teenager 1982-1988 eigene Schülerzeitung „FGOI“ (50 Ausgaben – wobei die erste Zeitung schon 1977 erschien), Mitarbeit im Jugendpresseclub Basel, Teilnahme an Jugendpressetreffen 1985/86, 1984-86 zweimal mit selbstgedrehten Kurz-Spielfilmen in der Sendung „Sälber gmacht“ beim Schweizer Fernsehen. Tendenziell grün und sozial angehaucht, aber wie die meisten VertreterInnen dieser Spezies zumeist impertinent inkonsequent in der Umsetzung gewisser Philosophien und je älter desto linksliberaler.

Verlor sein Herz während rund 17 Jahren ans Radio: 1979/80 faszinierter Schawinski-Pizzo-Groppera-Radio-24-Fan und in der Folge Heim-Stereoanlagen-Moderator, 1986-1997 regelmässige freie Mitarbeit als Moderator und Redaktor bei Radio Raurach (später „Edelweiss“ und „Basel One“, dann „Radio Basel“, heute „Energy Basel“), ab 1993 Mithilfe beim Aufbau des Berner Komplementärradios „RaBe“ in diversen Bereichen, u.a. Sendungen und Redaktion der Programmzeitschrift „StattRadio“ 1995-97.

1992-1998 freier Mitarbeiter und Berner Korrespondent des Freiwilligenprojektes Radio Unispital in Zürich. Diverse Sendungsausschnitte und Beiträge sind hier abrufbar. Mai-Oktober 1993 alleine in den USA, Kanada, Neuseeland und Australien unterwegs; Besuche bei diversen Radiostationen. Inzwischen etliche Male in den Westen und Nordosten Nordamerikas zurückgekehrt.

Weitere Brötchen verdient als Hilfsassistent am Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Uni Basel (1993), als „Mädchen für alles“ in der damaligen Volksbank-GD Bern (1994) sowie in ähnlich hoher Position bei der PR-Agentur „F+W Communications“ in Ittigen BE (1994-1996).

Das Privatleben

Schaut seit 2010 gern zu Hüsli und Garten am Stadtrand von Bern und betreut seit 2006 mit Herzblut das von den Grosseltern übernommene Familienzweitdomizil in Südfrankreich mit – u.a. als Kleinproduzent von Olivenöl. Dreifacher Götti mit viel Freude an Sophie, Raphael und Kaya.

Mehr zum Namen „Jacomet“

Der Disentiser Historiker Gion Tenner schrieb mir anno 2022:

Schauen Sie einmal folgende Quelle (Hist.-biographisches Lexikon der Schweiz, Band 4, 1927, S. 371: JACUMET, GIACUMET, JAGMET, JACHMET – Eine in verschiedenen Gem. des Kreises Disentis (Kt.Graubünden) noch heute vorkommende Familie. Sie soll ursprünglich von Surrhein-Tavetsch herstammen, von wo aus sie sich zunächst nach Disentis u. Truns verzweigte. Ihr Emporkommen verdankt sie ihren verwandtschaftlichen Beziehungen zur Familie de Florin in Disentis.

Wappen: in Blau über grünen Dreiberg eine goldene Lilie.

A. Schorta listet zwar den Namen für Disentis früher auf (Rätisches Namenbuch 3, II, S. 295), jedoch beruht er sich nur auf schriftliche Quellen und sein Werk ist auch früher erschienen. Die Deutung des Namens führt er von JACOBUS her und bezieht sich auf die Pilgerwege nach Santiago di Compostella. Tarcisi Hendry wird ebenfalls diese Quelle konsultiert haben, gilt als Standardwerk und ich müsste ihn fragen.

Habe noch Prof. G.B. Huonder konsultiert, dort finde ich nichts. Der ehem. Lokahistoriker Guglielm Gadola bezeichnet die Familie als eine der ältesten von Disentis. Bei ihm fehlen aber immer die Quellen und er hat sehr ungenau gearbeitet, oft nur mündliche Quellen übernommen.

Da der Name abgewandelt auch in anderen Teilen GR vorkommt, speziell Engadin/Bergell (Giacometti) müsste man nachforschen, ob der Name evtl. aus dem Tessin oder noch eher aus der Lombardei stammte. Über den Lukmanierpass als wichtige Transitroute – Mumpé Medel liegt am Weg – wäre eine Einwanderung durchaus nachvollziehbar und die Herkunft passt mit der Geschichte weiterer Familiennamen in Mumpé (Simonet, Caminada, Levy) überein. Auch diese stammten aus der Lombardei/Piemont, denn typisch Romanisch ist der Name Jacomet nicht, ausser eben man nimmt die Herkunft von Schorta (Lautverschiebungen stimmen). Dies würde aber auch die Theorie der Lombardei unterstützen, denn die Surselva ist ein Seiten-Pilgerweg nach Santiago.

Dann müsste man noch in Betracht ziehen, dass sowohl Mumpé Medel, wie auch Surrein/Tavetsch Walsersiedlungen sind, die im 13/14. Jh entstanden sind. Konkret: wie sieht es mit dem Namen im Wallis aus?“