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Letzte Änderung: Mittwoch, 27. August 1997
/ 15:00 Uhr
Wichtig: Diese Fassung wurde 2006 anlässlich des 10jährigen Jubiläums
der Website wieder aufgeschaltet - sie hat reinen Unterhaltungswert. Alle
Angaben sind ungültig.
Aktuelle Vorlesungen: Detaillierte Angaben
Prof.
Dr. Roger Blum: Mediengeschichte. Entstehung, Entwicklung und Funktionswandel
der Massenmedien. Dienstag 8-10 Uhr.
Die Vorlesung will anhand mehrerer Wegscheiden einen Überblick über die Mediengeschichte geben und zeigen, wie das Aufkommen jeweils neuer Medien die alten ergänzt und deren Funktionen neu ausdifferenziert hat. Ausgehend von der Entstehung der Sprache und der Schrift soll herausgearbeitet werden, wie Journalismus entstand und wie die Erfindung des Buchdrucks der horizontalen Kommunikation zum Durchbruch verhalf. Sichtbar werden soll der Wandel von der zensurierten Presse des Ancien Régime über die politische Presse des Revolutionszeitalters zur Massenpresse des Industriezeitalters sowie die zusätzlichen Wandlungen der Medienfunktionen durch die Erfindung des Telegrafen, des Kinos, des Radios, des Fernsehens und der interaktiven Medien. Die Darstellung wird international sein, mit Schwergewichten auf der Schweiz, Deutschland und Frankreich, sowie mit Seitenblicken nach Italien, Grossbritannien und den USA.
Prof.
Dr. Roger Blum (gemeinsam mit Assistent Daniel Perrin): Journalismus oder
Märchentram. Veränderungen der Medienkommunikation in der Informationsgesellschaft.
Seminar. Mittwoch 16-18 Uhr.
Thema: Technologische, ökonomische, organisatorische, politische und soziale Einflüsse wirken auf die journalistische Tätigkeit ein und verändern sie. Medienschaffende arbeiten gleichzeitig als Layouter, Cutter, Filmer (VJ) und als Hersteller inszenierter oder virtueller Realität. Konkurrenz und Kommerz erhöhen die Aggressivität und verschieben die Grenzen des ethisch Zulässigen oder verwischen die Grenzen zwischen Journalismus und PR/Werbung. Medienkonzerne ordnen die journalistische Arbeit den Zwängen von Management, Marketing und Mehrfachverwertung unter. Die Frage stellt sich, ob Journalismus überhaupt noch mit Hilfe von Recherche, Selektion, Redaktion und Interpretation in aufklärerischem Sinn Themen für den öffentlichen Diskurs bereitstellt, oder ob die Medienkommunikation nicht längst einem Märchentram gleicht, in dem von Geldgebern gesponserte Märchenerzähler/innen sitzen, die das Publikum in eine virtuelle Welt tauchen oder sogar nur noch eingreifen, wenn jemand mit der interaktiven Beziehung zur Scheinwelt nicht zurecht kommt.
Methode: Das Thema wird bearbeitet durch teilnehmende Beobachtung in Redaktionen und durch Diskussionen über die Ergebnisse. Die zum Zuge kommenden Ansätze sind: Journalistik, Kommunikatorforschung, Textproduktionsforschung. Beobachtet werden Agenturen, Lokalzeitungen, Regionalzeitungen, grossen Zeitungen, Lokalradios, Regionalfernsehredaktionen, Redaktionen des Radios und des Fernsehens der SRG usw.
Gäste: Es ist vorgesehen, Medienschaffende, die entweder von Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern beobachtet wurden oder die im Journalismus eine stark veränderte Rolle übernommen haben, als Referentinnen oder Diskussionspartner ins Seminar einzuladen.
Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind Studierende der Medienwissenschaft, die den obligatorischen Vorlesungszyklus abgeschlossen haben (also im 5. Semester stehen). Ausnahmen können in direkter Absprache geregelt werden. Wer am Seminar teilnimmt, schreibt eine Seminararbeit, die als Leistungsnachweis zählt. Diesmal sind nur Einzelarbeiten möglich.
Anmeldung: Wer am Seminar teilnehmen will, kommt in die Vorbesprechung (24. Juni 1997, 12.15 Uhr, F012) und trägt sich in die Teilnehmer/innen-Liste ein. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 30 beschränkt. Bei Platzmangel zählt die Reihenfolge der Anmeldung bzw. die Semesterzahl.
Prof.
Dr. Roger Blum (gemeinsam mit Proff. Groner, Hess-Lüttich, Meyer Schweizer
und Assistentin lic.phil. B. Nyffeler): Ausgewählte Medienthemen -
Politische Kommunikation (Das Fremde in den Medien). Kolloquium für
Fortgeschrittene. Dienstag, 12.30-14.00 Uhr
Das Kolloquium richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Medienwissenschaft, der Soziologie, der Germanistik und der Psychologie sowie an Ehemalige und Medienpraktiker, die an Kommunikationsforschung interessiert sind. Es thematisiert Medienleistungen und Medienprobleme im Zusammenhang mit Aussenpolitikund der Behandlung Fremder im eigenen Land, und stützt sich dabei auf Forschungspublikationen und auf Gastreferate.
Lic.
phil Jost Aregger: Facharbeits-Kolloquium, für
VerfasserInnen von Facharbeiten. Dienstag, 12.30-14 Uhr, 14-täglich.
Diese Veranstaltung soll eine regelmässige Betreuung von medienwissenschaftlichen Abschluss-Arbeiten gewährleisten. Sie ist im letzten Semester eingeführt worden und hat sich schnell zu einem spannenden Diskussions-Forum entwickelt. Im Zentrum stehen die konkreten Probleme der TeilnehmerInnen. Dabei kann es um Methoden gehen, aber auch um Computerprogramme, Schreibstil, Auswertungen, Zeitmanagement, kurz: um alle Knacknüsse, die auf dem Weg zur gelungenen Abschluss-Arbeit liegen. Formal werden möglichst offene Diskussionen angestrebt. In der Regel soll pro Veranstaltung schwerpunktmässig eine Arbeit besprochen werden; zu Beginn jeder Sitzung wird kurz abgeklärt, wo die übrigen TeilnehmerInnen mit ihren Arbeiten stehen. Das Schwerpunkt-Thema wird von der jeweiligen Verfasserin, dem jeweiligen Verfasser mit einem Kurz(!)-Referat eingeführt und auf die wichtigsten Probleme zugespitzt, die in der anschliessenden Plenums-Diskussion besprochen und wenn möglich gelöst werden sollen. Individuelle Beratungen können nach Bedarf vereinbart werden.
lic.
phil. Jost Aregger: Der Götze im Wohnzimmer. Proseminar
"Einführung in die medienwissenschaftliche Praxis", Wahlpropädeutikum.
Montag, 10-12 Uhr
Im Proseminar wird die medienwissenschaftliche Praxis vermittelt: Was ist ein sinnvolles medienwissenschaftliches Thema? Wie grenze ich es ein? Wie formuliere ich Forschungsfragen? Wo finde ich die aktuelle Literatur? Welche Methoden werden in der Medienwissenschaft gebraucht? Welche eignet sich für meine Fragestellung? Wie wende ich sie an? Wie werte ich mein Material aus? Wie präsentiere ich meine wichtigsten Thesen in Kurzreferaten? Wie schreibe ich eine Arbeit?
Diese Fragen werden an einem praktischen Beispiel durchgespielt. "Der Götze im Wohnzimmer", der Titel der Veranstaltung, bezieht sich auf den Medienkonsum in Familien. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer des Proseminars wird das Medienverhalten je einer Familie ihrer oder seiner Wahl - ausgeschlossen sind die eigenen Familien - zu erforschen versuchen.
Zu Beginn werden die Studierenden in die wichtigsten Arbeitstechniken eingeführt, dann arbeiten sie selbständig am Thema, und am Ende des Semesters sollte eine fertige Proseminar-Arbeit auf dem Tisch liegen, die als Leistungsnachweis zählt und rund ein Dutzend Seiten Umfang haben soll. Es stehen die Vermittlung und das Üben der Arbeitstechniken im Vordergrund sowie deren Umsetzung durch die Studierenden. Das Proseminar kann von Studierenden der philosophisch-historischen Fakultät als Wahlpropädeutikum im Rahmen des ordentlichen Studiengangs Medienwissenschaft besucht und abgeschlossen werden; den Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie anderer Fakultäten steht es als fakultative Lehrveranstaltung offen.
Pflicht-Lektüre: Marie Jahoda et al.: Die Arbeitslosen von Marienthal (edition suhrkamp 769).
Prof.
Dr. Matthias F. Steinmann: Einführung in die KommunikatorInnen-
und Medienforschung. Vorlesung. Mittwoch, 12.30 - 14.00 Uhr.
Im ersten Teil der Vorlesung wird auf die KommunikatorInnen im Kommunikationsprozess bzw. im Feld der Massenkommunikation eingegangen. Darunter fallen nicht nur die beruflichen Tätigkeiten der KommunikatorInnen, sondern auch deren Ausbildungsprobleme, die verschiedenen Journalismussparten etc. Unter anderem werden hier die grundlegenden Forschungsansätze wie z.B. die Gatekeeperforschung oder die Berufs- und Quellenforschung angesprochen. Der zweite Teil der Vorlesung befasst sich dann eingehend mit dem Medium im Kommunikationsprozess und bietet einen Streifzug durch das gesamte Mediensystem. Den Schluss der Vorlesung bildet eine Diskussion und Vorstellung der Medienleistungsforschung, der Medienstatistik und der Medienkonzentrationsforschung.
Prof.
Dr. Matthias F. Steinmann: Struktur, Politik und Zukunft
der elektronischen Massenmedien in der Schweiz.Vorlesung, Montag, 12.30
- 14.00 Uhr, 14-täglich
In dieser Vorlesung werden die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der elek-tronischen Massenmedien in der Schweiz behandelt. Nach einer allgemeinen Einleitung zum Thema werden GastreferentInnen aus der Praxis verschiedener elektronischer Massenmedien Referate halten.
Prof.
Dr. Matthias F. Steinmann: Methoden der Publikumsforschung. Vorlesung,
Montag 12.30 - 14.00 Uhr, 14-täglich.
Das neue Angebot im Bereich Steinmann wird sich den verschiedenen Aspekten und Methoden der Publikumsforschung vertieft zuwenden. Zunächst geht es um die theoretischen Konzepte - gleichsam das Fundament der Publikumsforschung - und die Bandbreite der Methoden an sich. Hierbei wird auf Motive, Ziele, Möglichkeiten und Grenzen eingegangen. Hernach folgt die Vorstellung und Explikation einzelner Untersuchungsverfahren der Bereiche Radio-, Fernseh-, Print- und Onlineforschung durch Fachpersonen aus der Praxis.
Diese Veranstaltung (im "Kommunikater" als obligatorisch angegeben) ist lediglich für diejenigen Studierenden tatsächlich obligatorisch, welche das Studium nach neuer Studienordnung im WS 97/98 beginnen. Alle, die nach alter Studienordnung abschliessen, müssen die Veranstaltung nicht zusätzlich besuchen.
© Institut für Medienwissenschaft (IMW) 1997