Hallo zusammen,
ich hatte eine Weile Sendepause mit vielen neuen Terminen und Versuchen, wieder Muskulatur in mein Bein zu bekommen vor den nächsten OPs.
@Kerstin: Danke für Deine Rückmeldung und Deine Erfahrungen undder Ermutigungen, mein Knie den Doktoren der MHH an zu vertrauen. Tatsächlich habe ich übermorgen den nächsten Termin dort in der Knieambulanz, vermutlich mit OP-Planung als Inhalt.
Aber nochmal zurück und kurz zur Info meiner anderen Erfahrungen und meinem derzeitigen Stand.
Mitte September hatte ich einen Termin beim Team Lobenhoffer in der GOH.
Da ich kein Privatpatient bin und mir den Doktor nicht aussuchen konnte, wurde mir halt problemorientiert wohl derjenige zugewiesen, der an dem Tag für mich einen Termin frei hatte.
Dr. Tröger war lieb und freundlich, hat sich alles angehört und angesehen, mein Knie verbogen und wollte dann ein Röntgenbild von der Hüfte bis zum Fuss von meinem Bein anfertigen. So ein Röntgenbild war bereits vier Wochen vorher in der MHH angefertigt worden, ich hatte es dabei und irgendwie kippte nach dem Einbringen dieses Bildes von der MHH-CD plötzlich die Stimmung.
Der Doktor war auf einmal sehr kurz angebunden und hatte scheinbar gar keine Idee mehr zum weiteren Vorgehen mit meinem Knie.
Er zählte mir kurz drei Möglichkeiten auf, die es seiner Ansicht nach für mich gebe:
1. Wir belassen es so, ich gehe längere Strecken mit Stöcken und Orthese und so überbrücke ich noch einige Jahre bis eine achsgeführte TEP eingesetzt wird, weil ich es nicht mehr aushalte
2. ich lasse jetzt eine achsgeführte TEP ensetzen. Das sei in seinen Augen in meinem Alter von 45 Jahren ein Schritt, der doch gut überlegt sein müßte.....
3. Viele OPs: Sie basteln irgendwie ein neues Seitenband für mich, was aber in seinen Augen wenig Aussicht auf Erfolg und Haltbarkeit habe. Darüber hinaus könne man noch eine Umstellungsosteotomie im Bereich des Oberschenkels machen, worum er sich aber nicht reissen würde, da am Oberschenkel ja schon vor 30 Jahren die X-Bein Korrektur gemacht worden sei. Dort nochmal um zu stellen, fand er nur suboptimal.
Für ihn geht nur jeder Eingriff einzeln mit wenig Aussicht auf einen Gesamterfolg, aber das richtige Vorgehen oder eine richtige Idee zur Planung, Konkretisierung, Reihenfolge, etc. schien er nicht zu haben. Alles schien wage und wurde mit "irgendwie" umschrieben, nix Genaues!
Dann schon im Aufstehen: Ich sollte mir das überlegen und könnte mich dann ja wieder melden. Alles Gute, Händeschütteln und Tschüss....

Die letztendliche Zusammenfassung dauerte 3 Minuten, dafür fast 3 Monate Wartezeit auf den Termin, 1,5 Stunden im Wartezimmer und eine Anfahrt von 150 km.....
Schade! Dieser Termin ging für mich gar nicht!
Jetzt habe ich übermorgen, wie gesagt, den nächsten Termin in der MHH. Die Knieambulanz dort wird von einem jungen und scheinbar ambitionierten Doktor geleitet. Ob er genug Erfahrung hat? Ich weiß es nicht.
Nächste Woche kommt dann noch ein Termin bei einem Ärzteteam in Hamburg dazu, die mit der Endoklinik zusammenarbeiten.
Und dann? An die richtigen Spezialisten komme ich nicht ran, weil ich nur so ein blöder Kassenpatient bin! Die anderen sagen mir, dass mein Knie halt wirklich schwer verletzt war und das jetzt richtig kompliziert ist! Auf jeden Termin muss man monatelang warten! Super!
Ich kann es so nicht lassen. Mir fehlt die Streckung im Stehen und beim Gehen. Ich habe mittlerweile durch den krummen Gang und Stand oft Rückenschmerzen und sitze viel. Die Orthese trage ich für lange Strecken draussen, ich kriege Druckstellen von ihr am Schienbein, was das Tragen nicht erleichtert, ausserdem gehe ich nicht gut mit ihr. Sie stabilisiert das Knie zwar teilweise vor dem Ausbrechen nach aussen, aber eben auch nur teilweise und der etwas versteifte Gang in der Orthese tut meinem Rücken auch nicht gut. Ohne Orthese bin ich schon einige Male umgeknickt, besonders Treppen scheinen da gefährlich zu sein.
Wir waren jetzt eine Woche mit den Kindern bei Verwandten in Bayern und haben auch einige Touren gemacht durch Bamberg und Playmoland, sowie ein Burgmuseum. Ich bin nach kurzen Strecken schon am Ende, muss mich immer wieder setzen, auch mit Stöcken. Dabei sind die Schmerzen im Knie selber echt noch aus zu halten, sie sind erst abends recht heftig, aber mein Rücken schreit immer wieder und ich bin dann einfach nach kurzen Strecken vom Humpeln fertig.
Ich habe immer lange Touren gemacht vor meinem Unfall, jetzt geht für meine Verhältnisse fast nix mehr.
Gut tut mir mittlerweile mein Gerätetraining und Ergometer fahren mit recht hoch gestelltem Sattel.
Aber hey, ich bin erst 45!
Das ist mein Stand derzeit, immer noch alles offen.
Ich wünsche Euch einen wunderschönen Sonntag!
Euer Bruchpilot