Tibiakopffraktur - knapp ein halbes Jahr später

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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Aridni
Beiträge: 1
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Tibiakopffraktur - knapp ein halbes Jahr später

Beitrag von Aridni »

Hallo Zusammen,

seit einiger Zeit lese ich immer wieder in diesem hilfreichen Forum und fasse nun endlich mal den Mut, auch selbst zu schreiben. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob ich Hoffnung machen kann oder mir Hoffnung machen lassen soll.
Am 04.06 bin ich (46) mit dem Fahrrad gestürzt und am 11.06 mit der Diagnose „Postero-laterale Tibiakopffraktur mit knöchernem vorderen Kreuzbandausriss und Innenbandläsion“ operiert worden. Nach sechs Wochen Streckstellung habe ich, als ich die Erlaubnis für 60 Grad Beugung und 40 Kilo Belastung hatte, mit Krankengymnastik begonnen. Insgesamt hatte ich 18 Einheiten, je 2 mal pro Woche 20 Minuten. Da ich zuhause ein Ergofahrrad habe und außerdem Hobbyschwimmerin bin, habe ich natürlich auch viel alleine gemacht. Mitte Oktober waren dann sowohl die KG-Einheiten als auch die engmaschigen Kontrolltermine beim Arzt vorbei. Sowohl Arzt als auch die Physiotherapeutin waren zufrieden mit mir. Seitdem bin ich auf mich alleine gestellt. Ich laufe inzwischen relativ sicher, (humpele allerdings noch deutlich) und schaffe Spaziergänge bis ca 6 Kilometer, danach bin ich aber fix und fertig.
Jedoch kann ich das Bein immer noch nicht ganz strecken (ganz beugen, also mal eben in die Hocke gehen geht überhaupt nicht), es fühlt sich nach wie vor an, als hätte ich eine Bleiklemme im Knie und ich habe nach jedem Sitzen enorme Anlaufprobleme. Da ich einen Schreibtischjob habe und zudem morgens und abends jeweils ca 1 Std autofahren muss, ist der Alltag extrem anstrengend. Obwohl ich jeden morgen schwimmen gehe (kraulen), jeden Abend meine Übungen mache und jede unbeobachtete Minute im Büro zum üben nutze, ergibt sich mittlerweile keinerlei Fortschritt mehr und ich habe die Angst, dass der jetzige Zustand der Endzustand ist.
Was habt Ihr für Erfahrungen nach fast einem halben Jahr? Kann sich noch was tun, bin ich zu ungeduldg?
Liebe Grüße an Euch alle
TibiaPeter
Beiträge: 5
Registriert: Mo Nov 16, 2015 1:02 pm
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Re: Tibiakopffraktur - knapp ein halbes Jahr später

Beitrag von TibiaPeter »

Ein halbes Jahr ist meistens die Zeit, wo die Ärzte oft anfangen überhaupt zu erlauben, dass man wieder gröberen Sport durchführen darf...

Ich bin zwar noch im 2. Monat, aber Kraulen klingt für mich nicht so fördernd für die Streckung bzw. Beugung, da der Winkelbereich relativ schmal ist und du auch nicht 100% in die Streckung musst dafür geschweige denn in die Beugung kommst. Mach mal Brustschwimmen, das stärkt ganz andere Muskelpartien und fordert auch Muskeln am Knie.

Vielleicht probierst du, 3x am Tag Kniebeuge aus? So weit runter wie du kommst und oben gehst du auf die Zehenspitzen in die Streckung (gut für die Wade - kannst dich dabei irgendwo abstützen). Du fängst an mit 10 langsamen Stück, dann steigerst du dich... besser langsam, wenig und intensiv bis zur Erschöpfung als viele und alle hingepfuscht.

Wenn du die Möglichkeit hast, ist eine Rudermaschine auch gut für die Beinmuskulatur und Beugung/Streckung, ansonsten kannst du auch Dehnübungen durchführen: Setzt dich auf die Couch oder den Tisch auf Arbeit, ein Bein liegt auch dort drauf und dann wie in der Schule ;) Bein durchdrücken, mit der Hand den Fuß greifen, zu dir ziehen. 20 Sekunden halten, kurze Pause, nochmal. Dauer 2 Minuten mit Tisch aufräumen ;) und wenn es jedes Mal auch nur ein bisschen bringt... Die andere Hand kann helfen, das Knie herunterzudrücken...

Ich bin zwar kein Arzt, aber wenn man z.B. beim Muskeltraining keinen Fortschritt mehr sieht, sollten die Übungen oder das Konzept geändert werden (z.B. High Intensity Training statt vieler Wiederholungen). Die Muskeln gewöhnen sich an gewisse Abläufe.

Eine der Ursachen ist bestimmt die sehr lange Streckstellung.

Mein gesundes Bein hat sehr an Kraft gewonnen, da es mich z.B. die Treppen hochschleppt. Ich überlege, nach Freigabe der Vollbelastung, regelmäßig mit den Krücken weiterzulaufen, dabei aber die Rollen zu vertauschen und nur das operierte Bein zu belasten. Viermal am Tag die Treppen hier rauf und runter sollten die Muskeln schon stärken. Es soll dabei das 4-8-fache des Körpergewichtes als Kraft auf die Muskulatur wirken.
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