Kein Hals aber Beinbruch

Geschichten und Meinungen rund um Beinbrüche und Knieprobleme

Moderator: Andi Jacomet

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entropie
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Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von entropie »

Hallo liebe mit-Leidgeplagte,

jetzt hab ich es auch endlich geschafft und mir meinen ersten Knochenbruch "gegönnt". Dafür hab ich nur 31 Jahre gebraucht. :)
Am 2.7.15 bin ich beim Sportklettern eigentlich relativ harmlos ca. einen Meter auf das gestreckte linke Bein gesprungen. Eigentlich eine Bewegung, die ich so schon tausend Mal gemacht habe aber diesmal schmerzte es nur im Bein und ich landete sofort auf dem Po. Versuche wieder aufzustehen machten mir dann relativ schnell klar, dass dort was gebrochen ist, denn der Schmerz wurde nicht besser. Ich ließ mich dann stützen und humpelte zum Auto und wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort haben sie mich sofort geröntgt in der Notfallaufnahme und mir eine Tibiakopffraktur diagnostiziert. Juhuu ! :/

Weil es schon sehr spät am Abend war, wurde ich erstmal in eine Aufnahmestation gebracht, unter Schmerzmittel gesetzt und am nächsten Tag war die OP angesetzt. Musste dann fast 1 1/2 Tage fasten, was wohl das Schlimmste war. :) Die Schmerzen waren aber auch nicht weniger grandios und obwohl ich unbewegt die ganze Zeit auf der Seite lag, schmerzte es und ich kam den 3.7. über so langsam an meine natürliche Schmerzgrenze. Um 16 Uhr brachten sie mich dann in den OP und um 21 Uhr war ich auf einem neuen Zimmer. Den Aufwachraum haben sie wohl übersprungen bei mir und ich wurde direkt nach dem ersten Aufwachen aufs Zimmer gebracht.

Die erste Nacht war sehr schmerzhaft, da mein Bein ca. aufs doppelte seiner Größe anschwoll und die Nachtschwester mir den Verband neumachen musste, damit er lockerer sitzt. Aber ich habe etwas Schlaf bekommen. Am nächsten Morgen sah ich dann, mein eingewickeltes Bein, eine Flasche für Wundwasser und eine starre Schiene. Diagnose Proximale Tibiakopffraktur Schatzker V mit Außenmeniskusabriss. Behandelt wurde der Bruch mit einer Plattenosteosynthese mit 9 Schrauben und dazu noch eine Markschraube unter den Meniskus. Den Meniskus konnten sie wieder annähen, der war wohl schon fast verloren. Allerdings bezweifle ich die Schatzker V Diagnose, ich glaube, da haben sie sich im Entlassungsbericht vertan. Ich bin kein Fachmann aber sie hatten sich auch an anderer Stelle im Bericht vertan und bei Schatzker V müsst ich ja eigentlich 2 Platten haben. Das muss ich mit dem Arzt nochmal abklären.
Anbei ein Röntgenbild nach der OP: http://fs2.directupload.net/images/150807/385fe2dg.jpg

Der Bruch ging dabei relativ gerade am rechten Teil des Tibiakopffes nach unten. Das Tibiakopfplateau war wohl nicht in Mitleidenschaft gezogen, sonst hätten sie mir noch Knochen verpflanzen müssen.

Tja so weit so gut. Ich war dann 10 Tage im Krankenhaus, hatte viel Besuch und meine Freundin hat mich die ganze Zeit unterstützt. Habe per Krankenhausoffice meine Arbeitsprojekte geregelt und hatte nette Zimmernachbarn. Zwei Tage nach der OP bekam ich eine Orthese in XL mit 90° Beugung. Thrombosestrümpfe bekamen sie nicht über mein Bein, das war zu dick. 2 Wochen nach meinem Krankenhausaufenthalt bemerkte dann mal jemand, dass ich am linken Bein eine Orthese für das rechte Knie habe. Das erkennt man daran, dass die Orthese normalerweise wie eine X-Bein Form aussieht, bei mir es aber eine O-Bein Form war. Naja ich nahms mit Humor und der Vorteil war, dass ich dann eine neue Orthese bekam in L Größe, die jetzt zum geschrumpften Bein besser paßte.
Im Krankenhaus hatten sie dann auch häufiger einen Thromboseverdacht bei mir und auch der Orthopäde schickte mich sofort notfallmässig zum Gefäßspezialisten, als er meinen blauen Fuß nach dem Aufstehen sah. Nun das mit den blauen Füßen hab ich schon seit Kindesjahren, mein Kreislauf braucht immer etwas um in Schwung zu kommen und ich bin generell auch wärmer als der Durchschnittsmensch. Meistens nach einem üppigen Essen erreiche ich schon mal Spitzentemperaturen körperweit. Nun der Venologe sagte, nach der Ultraschalluntersuchung, meine Venen sind alle top, wie im Lehrbuch; also keine Thrombose.

Thrombosespritzen nehm ich natürlich täglich, nur die Schmerzmittel hab ich vor knapp 3 Wochen schon abgesetzt. Die Ibu 600 gelten ja als "Volksdroge" und machen die Nieren kaputt. Das Schmerzempfinden ließ es auch zu.

Diese Woche Montag am 3. August habe ich wieder angefangen zu Arbeiten. Kann das Bein hier Hochlegen und meinen Bürostuhl fast in eine liegende Position bringen, also das geht ganz gut. Habe auch keine Schmerzen mehr. Also toi toi toi.

Meine Krücken bekam ich 2 Tage nach der OP und nach anfänglicher Eingewöhnungsphase bin ich damit nun ganz fix unterwegs. Ich ermahne mich immer den Fuß abzurollen, das habe ich etwas vernachlässigt und meine Wade hat dann immer ordentlich gekrampft. Seit knapp 4 Tagen ist das aber besser und ich vermute auch, dass ist der zusätzlichen Bewegung auf der Arbeit geschuldet. Die letzten Tage waren wirklich die Besten seit der OP; der Juli war eine Odysse des Schmerzes. :/

Im Krankenhaus hatte ich täglich Reha und danach 3 Mal die Woche. Bekomme allerdings immer nur 6 Termine verschrieben, das nervt etwas. Die OP-Fäden wurden nach 21 Tagen gezogen und das hat die Ärztin sehr gut gemacht. Nur einen Faden hab ich danach selbst noch gefunden. Ich reibe die Narbe täglich mit Bepanthen ein und werde kommenden Montag den Arzt mal fragen, ob ich mittlerweile mit der Narbe auch mal ins Schwimmbad gehen kann. Anfänglich hab ich das Bein mit einem Müllsack drüber geduscht, dann nur Wasser drüber laufen lassen aber mittlerweile dusche ich normal (so weit es die Beweglichkeit zulässt).

Die Sportlichkeit kommt Einem jetzt echt zu Gute, denn obwohl ich fast 90 kg wiege, ist mein rechtes Bein sehr stark und ich kann das ganze Gewicht gut auf dem Bein halten. Trotzdem schmerzt mein rechtes Knie ab und zu abends aber ich denke, ich bin da jetzt vermutlich einfach überempfindlicher für.

Die Therapie sieht jetzt eine Beugung von 90° Grad für 6 Wochen vor, bis die Meniskusnaht verheilt ist. Das wäre dann Stand Heute, Ende nächster Woche. Praktisch kann ich völlig schmerzfrei schon mehr als 90° beugen, lege es aber nicht drauf an. Bis Anfang Oktober darf ich den Fuß nicht belasten, nur Abrollen ist angesagt. Danach müssen sie den Marknagel rausnehmen, da er zu nah am Meniskus sitzt und dann kann ich mit schmerzadaptierter Belastung anfangen.

Tjoa, ein dickes Ding. :/
Was ich bis heute nicht verstehe, ist wie so viel Mist kaputtgehen kann, bei so einem kleinen Standardsprung. Ich mein ich bin schwer ja aber da ich kaum Fett habe, ist das zum großen Teil natürlich auch mein Knochenapparat und der ist mega robust. Naja, irgendwann erwischt es einen wohl mal. Werde wenn ich fit bin auch mal eine Knochendichtemessung machen.

Als Nahrungsergänzung nehme ich im Moment: Vitamin D, Zink, Fischöl, Magnesium und Calcium. Insbesondere Calcium hat mir sehr schnell geholfen, die Wadenkrämpfe zu lindern. Das war ein guter Tipp von meiner Therapeuthin. Auch nehme ich weiterhin meine Eiweißfruchtshakes zum Muskelaufbau, die haben bisher den Muskelschwund nicht so stark ausfallen lassen und das gebrochene Bein fühlt sich immer noch kräftig an.

In meinem Entlassungsbericht stand ursprünglich, dass ich nur bis 60° beugen darf, obwohl der Arzt mir 90° gesagt hatte. Daher bin ich auch unsicher, ob die Schatzker V Diagnose stimmt. Das muss ich nochmal erfragen.

Nun wäre meine Frage an Euch: an was muss ich noch denken ?

Meine Versicherung und Unfallversicherung sind informiert. Es war kein Arbeitsunfall (kann man Zuzahlungen zu Rezepten steuerlich absetzen?). Kann ich Schmerzensgeld beantragen (reine Interessensfrage) ? Was muss ich für meine Gesundheit noch beachten ? Wo finde ich Sportorthesen ?

Die Therapeuthin sagt mir, Gehen ist wohl nach 3 Monaten wieder drin und Klettern nach 6 Monaten. Sie sagte Klettern sei für die Heilung ein sehr guter Sport, jedoch solle ich eine Sportorthese nutzen um ein Verdrehen des Knies zu Verhindern.

Danke schon mal fürs Lesen, das mal Aufzuschreiben hat gut getan und Eure Ratschläge.

Gruß Olli
Seidenpfötchen
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von Seidenpfötchen »

Hallo Entropie,

ein herzlich Willkommen, in unserer Runde, auch wenn sie zur Zeit ein wenig ruhig ist.

Du hast ja alles sehr ausführlich beschrieben, wie hast du es geschafft.......ohne das der Text im Web verschwindet.....

Die Schatzker Methode wird eigentlich mehr im angloamerikanisch Raum angewandt, im deutschen Sprachraum nutzt man eher die AO ( Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen ), dein Arzt wird also Multi kultisch gewesen sein - Lach
Die Krankenkasse nutzt aber die AO, vielleicht hat dein Hausarzt es schon übersetzt (und für uns ist es auch einfacher )

Zu deinen Fragen
Eigentlich machst du alles Bilderbuch mäßig, ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Einige schwörten noch auf Schüsslersalze.

Schmerzensgeld wirst du wohl keins bekommen, denn dafür brauchst du jemanden, dem du das alles in die Schuhe schieben kannst......Defekte Kletterausrüstung oder der Sicherungsmann hat Scheiße gebaut und dann bräuchte er auch noch eine Haftpflichtversicherung ( aber Gefälligkeiten sind ausgeschlossen )

Und wenn Klettern für uns eine gute Reha wäre, wärest du ja nicht hier.........oder........( Lach )
Gehört habe ich es auch schon, stand auch schon oft vor so einer Wand......aber.....auch die Kinderwand konnte mich nicht animieren.

Wenn du noch Fragen hast, stell sie.

Bis bald
Seidenpfötchen
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Eterna
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von Eterna »

Salü Olli,

herzlich Willkommen bei uns!
Ganz unter uns; hättest auch einfach so vorbeischauen dürfen. Einfach ein paar Kekse und Kaffee/ Kakao mitgebracht und schon hätte dich jemand reingelassen. Hättest dir jetzt nicht extra den Haxen brechen müssen, um uns kennenlernen zu dürfen :mrgreen:

Aber nu ist es nun mal so, wie es ist und unser Seidenpfötchen war mal wieder schneller als ich. Da haste Glück gehabt, denn keiner hier kann die Dinge so gut erklären wie sie.

Also, dann auf eine trotz allem gute Zeit!

LG
Marion
Alle sagten: " Das geht nicht !"
Dann kam einer, der wusste das nicht
und hat es gemacht.
Violett
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von Violett »

Hallöchen Olli

Ein herzliches willkommen in der Runde. Immerwieder interessant zu lesen, wie man sich das Bein brechen kann. Man muss dazu nicht Stuntman werden :mrgreen:

Meiner Ansicht nach hast du ja alles im Griff :D dein Vorteil ist mit Sicherheit deine sportlichen Aktivitäten, bzw. Muskelaufbau.
Was ich dir vielleicht noch auf den Weg geben kann, versteife dich nicht zu fest auf den Zeitrahmen, der dir gegeben wurde. Mein Zeitraum wurde sehr kurz angegeben, dass hat mich doch noch sehr belastet, als es dann nicht so war.

Alles Gute
Violett
TanjaLB
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von TanjaLB »

Hallo Olli,

Mir ist genau der gleiche Unfall passiert. Nur 2 Wochen vor dir. Beim Landen habe ich eine Rotation im Kniegelenk (ebenfalls links) gespürt. Ich vermute, dass ich das gesamte Gewicht auf das linke Bein verlagert habe, weil mein rechtes Knie schon seit längerem anderweitig lädiert ist und ich wohl automatisch das linke mehr belaste.

Der Schmerz war heftig aber kurz. Auch ich lag schnell auf der Matte. Nach 2 Minuten wurde es besser. Ich stand auf, aber das Knie war völlig instabil. Krankenhaus. Röntgen, klinische Tests - alles soweit ok, aber Verdacht auf Innenmeniskusriss (später stellte ich heraus, das der wohl das Einzige war, was nicht kaputt gegangen ist). 4 Tage später das MRT und dann der Hammer: Tibiakopffraktur, Fibulafraktur, Riss des vorderen Kreuzbandes, Riss des Innenbandes, Anriss des Aussenbandes, Verdacht auf Aussenmeniskusläsion und obendrauf zwei Muskelfaserrisse sowie wie ich verstehe andere Knochenödeme (Femur). Der Arzt, der mich diesbezüglich aufklärte, meinte, im MRT würde es "wüst" aussehen.

Die Knochenbrüche durften bei mir von selbst ausheilen (und sind es gemäss einer Röntgenaufnahme nach 5 Wochen wohl auch). Die Tibiakopffraktur war "nur" eine Impressionsfraktur mit ganz kleiner Stufe.

4 Wochen bin ich auf Krücken und mit Schiene gelaufen. Danach noch 10 Tage nur mit Schiene. Nun, 7 Wochen nach dem Unfall, geht es mir an sich sehr gut. Vom Gefühl her scheint alles (natürlich bis auf Kreuzband und eventuell den Aussenmeniskus) verheilt zu sein. Ich kann wieder normal gehen. Habe Reha gemacht und seit ich Vollbelastung habe, mache ich wieder täglich Sport (Fitnessstudio, Gehen auf Laufband, da Joggen tabu ist, und Rudern).

Dennoch ist das Knie instabil. Das merke ich vor allem beim Treppenruntergehen oder auch völlig unerwartet in alltäglichen Situationen (wie heute, beim Hinsetzen auf ein Sofa). Dann ist das so ein Gefühl, als würde Knochen auf Knochen reiben ... Und die letzten Grade der Beugung gehen auch nicht. Fühlt sich an, als würde dabei hinten aussen im Knie was eingeklemmt (Meniskus?). Das alles macht die Entscheidung Pro-Contra-OP nicht leicht. An sich soll in 2 Wochen das Kreuzband rekonstruiert und falls nötig/möglich, der Meniskus genäht werden. Bei meinem Sportpensum ist das auch vernünftig und ich sehe es nicht ein, mit Anfang/Mitte 30 auf so viele Dinge zu verzichten ... Dennoch hat die OP Risiken, und da es ja jetzt eine Wahl-OP ist, kostet es mich einiges an Überwindung.

Und ich frage mich auch, wie man sich bei einer so harmlosen Bewegung, in 1 Sekunde so viel kaputt machen kann! Ich wiege übrigens keine 50 Kilo ...

Jedenfalls werde ich nicht wieder klettern, die Inliner werden verkauft und von Alpin-Ski lasse ich die Hände. Schlittschuhfahren lasse ich für die nächsten 2 Jahre (bis das neue Kreuzband bombenfest ist) auch sein. Nur hoffe ich, dass ich in diesem Winter Ski-Langlauf machen kann. Ist meine Motivation für die Zeit nach der OP.

Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung und bewundere dich für deinen Mut, weil du bereit bist, wieder "aufs Pferd" zu steigen :)

Liebe Grüße,

Tanja
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entropie
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von entropie »

Hallo zusammen,

danke für Eure zahlreichen Antworten, Tipps und Genesungswünsche. Ich wollte mich auch mal wieder melden, doch viel neues gibt es nichts zu erzählen. Ich bin zar kein Arzt aber habe das Gefühl es läuft alles sehr gut bei mir. Habe jetzt Anfang Oktober den Termin für einen ambulanten Eingriff und dann nehmen sie die einzelne Schraube raus, die Platte mit den anderen 9 bleibt drin. Danach darf ich dann offiziell vollbelasten. Inoffiziell üben wir das schon länger in der Physio. Mach an der Beinpresse jetzt schon 20 kg mit dem Bein und trainiere an einer modifizierten Rudermaschine meine Schwachstelle im Moment. Die da wäre der Quadrizeps, der ist völlig eingefallen. Aus der Vollstreckung in die Beugung habe ich den einzigen Punkt, an dem ich Schmerzen habe, ansonsten ist das Knie völlig schmerzfrei. Der Physiotherapeut sagte mir, dadurch das der Quadrizeps sich verkürzt hat un d ich auch nicht die volle Beugung schaffe, hätte sich die Patellasehne auch verkürzt und diese würde Schmerzen. So ist es auch, denn wenn ich das Knie häufiger beuge und strecke, lässt der Schmerz langsam nach. Von der Beugung her schaff ich mittlerweile schon wieder fast alles. Da fehlen nur noch ein paar Grad und immer besser wird es durch die Physiotherapie. Ist also ne rein muskuläre Geschichte im Moment.

Stehen auf dem Bein ist noch schwer, man muss sich viel überwinden. Man traut dem Bein jetzt natürlich unterbewußt nix mehr zu aber durch die Benutzung merkt man schnell, dass das eine Fehleinschätzung ist. Versuche jetzt gerade noch eine ambulante Reha zu bekommen, um nach der OP wieder schnell laufen zu lernen, weiß aber nicht ob das klappt, da ich ja schon wieder arbeite.
Die Diagnose Schatzker V war übrigens auch richtig, habe nochmal Bilder vor der OP gesehen, wo man sieht, dass tatsächlich der linke und der rechte Teil des Kopfes weggebrochen sind.

Naja toitoitoi, ich hoffe es bleibt so. Das ewige Rumgeliege muss auch langsam mal ein Ende haben. Positiv ist wenigstens, dass ich oberkörpermässig extrem zugelegt habe und jetzt meine 20 Klimmzüge im breiten Obergriff schaffe. :) Das wird sich positiv aufs Klettern auswirken.

Gebe euch ein Stück ab von meinem Glück im Unglück.
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entropie
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von entropie »

Anbei noch ein Vorher-Nacher Foto (Fraktur: Schatzker II):

http://fs5.directupload.net/images/151016/428z3qak.png
Seidenpfötchen
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von Seidenpfötchen »

Hallo Entropie,

wie geht es dir, hast du deine op gut überstanden???

Im Oktober sollte doch der Nagel raus, oder???

LG
Seidenpfötchen
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entropie
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von entropie »

Hallo Seidenpfötchen,

mir geht es gut so weit. Am 5.10. Kam der Nagel raus. Wurde ambulant gemacht und war nicht wirklich schlimm. Danach schmerzte mein Innenband etwas und die Streckung ging nicht ganz aber das ist bis jetzt wieder abgeklungen. Darf seit Montag wieder vollbelasten, ich weiß nur nicht wie nach 15 Wochen. Schmerzen habe ich keine nur die Patellasehne tut weh wenn ich Läßt draufbringe. Belaste ich aber mehr und länger lässt der Schmerz nach. Beugung ist wieder 120-130 mehr ging vorher auch sowieso nicht.
Eigentlich alles gut nur die Tatsache dass ich nicht drauf laufen kann frustriert mich. Mache sport für das Bein soweit es geht und übe den kreuzgang ansonsten bin ich etwas ratlos. Hoffe jetzt noch das mein Antrag auf ambulante reha durchgeht. Mein Orthopäde meint nur, laufen ohne Krücken ginge in 10-14 Tagen wieder, da musst ich laut lachen. Fühl mich bei dem schon die ganze zeit irgendwie nicht ernst genommen oder gut beraten. Der praktische Teil der Behandlung lief bisher im Krankenhaus und dort frag ich beim fadenziehen nächste Woche dann mal nach, wie ich wieder laufen lernen kann. Die haben dort bisher alles sehr gut gemacht. Hoffe ich kann dieses Kapitel dann bald beenden.

Gruß Olli
Seidenpfötchen
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von Seidenpfötchen »

Hallo Entropie,

was man sich zwar nicht vorstellen kann, geht doch, man kann das laufen verlernen und wenn man nicht aufpasst, eignet man sich etwas an, was wie laufen sich anfühlt.

Durch dieses neue laufen, haust du aber deine ganze alte Statik durcheinander. Aber diese passt sich nicht an, sie bleibt......immerhin war sie eher da......das nennt man dann......Fehlbelastungen ......welche sich dann mit Schmerzen, versucht bemerkbar zu machen.

Versuche also wieder zu laufen, wie es dir der liebe Gott in die Wiege gelegt hat. Das klappt am besten mit den Krücken.
Wenn du den 4. Punkt Lauf beherrschst, kannste auch probieren die Krücken umzudrehen, das alles hat den Vorteil, wenn du dich doch mal verausgabt hast, kannste dich schnell wieder in die Krücke hängen.
Du brauchst dir, über den Weg zurück, keine Gedanken mehr zu machen.

Auch eine Orthese kann hilfreich sein.

Wenn du aber unbedingt eine TEP haben willst, musst du sofort laufen, ohne Krücken, ohne Orthese und sonstige Hilfsmittel, denn du brauchst sofort und auf der Stelle eine gute Muskelatur und stabile Bänder, der damit verbundende verschleiß des Tibiakopfes ist nebensächlich, denn der kommt ja eh weg.

Und da sind sie wieder unsere Probleme, du mußt entscheiden, was "du" willst.......
Ohne TEP ist der Weg, eine sofortige TEP, ist der Weg.

Du stehst also gerade am Scheideweg.......und was du wählst, sollte deine alleinige Entscheidung sein, denn auch nur du musst mit dieser zurecht kommen ( kommst du auch, wenn du dich für eine entschieden hast, denn es war deine...)

ein unparteiisches ( zumindestens denkt sie das.....- Lach )
Seidenpfötchen
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entropie
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Re: Kein Hals aber Beinbruch

Beitrag von entropie »

Hallo zusammen,

ein kleines Statusupdate: habe gestern meine Reha angefangen mit Fokus auf den Muskelaufbau. Lerne jetzt als erstes den 4-punkt Gang, um mich dann sukzessive ganz von den UAGs zu verabschieden. Bin Rehastufe 3 und meine Reha wird wohl verlängert mit anschließenden 6 Monaten Nachbehandlung. Die Reha ist ambulant.

Es macht mir sehr viel Spaß endlich mal wieder aktiv Sport zu machen und ich hoffe das Knie hält. Schmerzen hab ich nur wenn ich selbst strecke in der Patellasehne. Die ist verklebt und muss wieder lockerer werden. Ich halt euch auf dem Laufenden.
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